DE2206494C2 - Verfahren zum Behandeln der nach dem Ausgasen zurückbleibenden Ruck Stande von Erdmetallphosphide und/oder Erdalkahmetallphosphide enthaltenden Schädlingsbekämpfungsmitteln - Google Patents
Verfahren zum Behandeln der nach dem Ausgasen zurückbleibenden Ruck Stande von Erdmetallphosphide und/oder Erdalkahmetallphosphide enthaltenden SchädlingsbekämpfungsmittelnInfo
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Description
Zur Bekämpfung von Schädlingen, insbesondere von Insekten und Nagetieren, werden Mittel verwendet,
die als wirksamen Bestandteil Erdmetallphosphide und oder Erdalkalimelallphospliide enthalten
Sie können ferner wasserabstoßende Stoffe, wie Hartparaffin. Metallsterate oder wachsartige Stolfc.
wie z. B. Polyalkohole und Verbindungen, wie Ammoniumcarbamat
oder Harnstoff, enthalten, die durch Einwirkung von Wärme und oder Feuchtigkeit sich unter Entwicklung von Gasen zersetzen. Diese
Mittel v.erden pulverförmig oder als Formkörper, wie Tabletten oder Pellets, verwendet.
Bringt man diese Schädlingsbekämpfungsmittel in. diejenigen Räume, in welchen die Schädlinge getötet
werden sollen, so entsteht aus ihnen durch Umsetzung der I.uftfeuchtmkeit mit Erdmetallphosphiden
und^oder Erdalkalimetallphosphiden Phosphorwasserstoff,
der als Alemgift wirkt.
Diese Umsetzung verläuft mitunter nicht ganz vollständig, so daßnach dem Ausgasen Rückstände
zurückbleiben können, die außer den bei der Umsetzung entstandenen Oxyden und Hydroxiden von
Erdmetallen und oder Erdalkalimetallen noch geringe Reste der entsprechenden Phosph.de enthalten
Bei weiterem Lagern dieser Rückstände kann sich aus ihnen Phosphorwasserstoff entwickeln, der die
Umwelt gefährdet.
In der Regel werden diese Rückstände in Wasser
eingerührt und so entgiftet.
Genauere Untersuchungen haben gezeigt, daß auch die Behandlung mit Wasser in manchen Fällen
nicht genützt, um die in den Rückständen enthaltenen Spuren von Phosphiden schnell und vollständig zu
zersetzen.
Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren zum Behandeln der nach der Ausgasung zurückbleibenden
erwähnten Rückstände mit Wasser, wobei durch dieses Verfahren eine schnelle und restlose Zersetzung
der in den Rückständen enthaltenen Spuren von Phosphiden unter gleichzeitiger Unschädlichmachung
des hierbei entstehenden Phosphorwasserstoffs gewährleistet ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das zum Behandeln verwendete Wasser
einen St^ff oder ein Stoffgemisch enthält, die in Wasser löslich sind, oxydierend wirken und dem Wasser
einen pH-Wert unter 7 geben.
Zur bequemeren Handhabung empfiehlt es sich. solche Stoffe oder Stoffgemische zu verwenden, die
vor ihrer Auflösung in Wasser fest sind und in Pulverform oder vorzugsweise als Preßkörper vorlieger
Besonders geeignet ist hierfür Calciumhypochlorit Ca(OC 1)., · 3 H,O in Gemisch mit Citronensäure.
Diese Verbindung bringt den Vorteil mit sich, daß die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren anfallende
Aufschlämmung keine Stoffe enthält, die in Abwässern unerwünscht sind.
Andere bewährte Oxydationsmittel sind z. B. Chromsäure sowie Gemische aus Natriumperborat
mit Citronensäure, Kaliumpcrmanganat mit Citronensäure, Natriumpercarbonat mit Mangansalzen.
Um die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu erleichtern, empfiehlt es sich, dem zur
Behandlung dienenden Wasser einen Redox-Indikator zuzusetzen. Durch einen Farbumschlag zeigt dieser
an, wann die oxydierende Wirkung der verwendeten Stoffe oder Stoffgemische durch Umsetzung mit
dem in den Rückständen vorhandenen Phosphid bzw. mit dem entwickelten Phosphorwasserstoff verbraucht ist. In diesem Falle können weitere Mengen
der sauren und oxydierend wirkenden Stoffe oder
Stollgemische dem Wasser zugegeben werden, um
diL' Umsetzung, zu Ende /u führen.
Häufig ist es zur bequemeren Handhabung zweckmäßig,
die erfindungsgemäß dem WusseV zuzusetzenden
Stolfe oder Stoffgemische in abgemessenen Mengen in Verpackungen zu verwenden, die wasserlöslich
oder für flüssiges Wasser durchlässig sind.
Solche Verpackungen können /. B. Beutel aus einem feinmaschigen Gewebe oder Gewirke vein, sie können
aus porösem Papier bestehen, oder aus wasserlöslichen Folien aus z. B. Polyvinylalkohol. Polyäthvlenoxid
oder Gelatine. In diesen Beuteln oder Pakkimgen können die zu verwendenden Stoffe oder
Stoffgemische in Pulverform oder als Formkörper, wie Tabletten oder Pellets, enthalten sein. Man kann
auch Verpackungen oder Beutel aus verschiedenen Stotlen verwenden, wobei z. B. die eine Seite aus
einer wasserlöslichen Folie, die andere Seite aus durchlässigem Papier besteht. F.s kann auch die eine
Seite der Verpackungen oder Beutel aus einem in Wasser unlöslichen Stoff bestehen. '. B. aus einer
Folie aus Polyvinylchlorid oder Polyäthylen. Die Kanten dieser Verpackungen oder Beutel können
verschweißt sein.
In vielen Fällen ist es angebracht, für die Phosphorwasserstoff
entwickelnden Schädlingsbekämpfungsmittel eine Umhüllung zu wählen, die außer
dem Schädlingsbekämpfungsmittel auch die für das erfindungsgemäße Verfahren erforderlichen Stoffe
oder Stoffgemische enthält, wobei natürlich d~r Zutritt
von Luftfeuchtigkeit zu dem Schädlingsbekämpfungsmittel und der Zutritt von Wasser zu den erfindungsuemäßcn
Stoffen oder Stoffgemischen gewährleistet sein soll.
In der F i g. 1 ist beispielsweise eine derartige Umhüllung,
die das Schädlingsbekämpfungsmittel und die die Phosphide vernichtenden Stoffe enthält, im
Schn'.a gezeigt. Sie besteht aus einer dicken Folie 1 aus Pholyvinylchloricl, in welche Vertiefungen oder
Noppen 2 geprägt sind. Auf der Unterseite befindet sich ein Blatt 3 aus porösem, fär Wasserdampf
durchlässigen Japanpapier, das zwischen den Vertiefungen mit der Folie verschweißt ist. In den Vertiefungen
befinden sich Tabletten 4 aus dem Schädlingsbekämpfungsmittel und Tabletten 5, die aus
einem Gemisch von Calciumhypochlorit, Citronensäure und einer geringen Menge eines Rcdox-Indikators
bestehen.
Beide Arten von Tabletten 4 und 5 können maschinell hergestellt und genau dosiert sein und werden
vor dem Aufschweißen des Japanpapiers in die Vertiefungen oder Noppen 2 eingebracht.
Bringt man eine solche Anordnung in einen zu hegasenden Raum, so zersetzen sich unter der Einwirkung
der Luftfeuchtigkeit, die durch die gasdurchlässige Folie dringt, die Tabletten 4 des Schädlingsbekämpfungsmittels
unter Entwicklung von Phosphorwasserstoff.
ίο Die Größen und Mengen der Tabletten aus dem
Schädlingsbekämpfungsmittel und dem Gemisch aus Caldumhypochlorit. Citronensäure und Redox-Indikator
werden so gewählt, daß auch bei nicht vollständigem Auslasen innerhalb sehr kurzer Zeit nach
is Beginn der erfindungsgemäßen Behandlung in den
Rückständen kein unzersetztes Phosphid mehr enthalten ist und daß der hierbei entwickelte Phosphorwasserstoff
restlos hu unschädlichen Verbindungen oxydiert wird.
In jedem Beutel 6 befin-'jn sich auf der Folie 1
genau bestimmte Mengen bcidor Tabletten 4, 5, die für eine bestimmte Raumgröße vorgesehen sind. z.B.
für lOcbm. Durch Aufreißen der verschweißten Kanten
9 des Beutels 6 oder Abschneiden mit einer Ediere kann die in dem Beutel 6 eingebrachte, mit
einem porösen Blatt verschweißte Folie, die die Tabletten enthält, leicht herausgenommen und in den
zu begasenden Raum gelegt werden. Der Raum muß dann eine genau vorgeschriebene Zeit verschlossen
bleiben, wodurch die Schädlinge mit Sicherheit vernichtet werden.
Nach dem Ausgasen bringt man das Ganze z. B. in einen Eimer mit Wasser. Die unzcrsetzten Tabletten
5 aus Calciumhypochlorit, Citronensäure und Redox-Indikator lösen sich im Wasser. Diese Lösung
gelangt durch die Poren des Japanpapiers zu den Rückständen der Tabletten 4 des Schädlingsbekämpfungsmittels,
zersetzt die in ihnen enthaltenen Spuren der Phosphide und oxydiert den hierbei entwickelten
Phosphorwasserstoff zu unschädlichen Verbindungen.
Für die Lagerung und den Transport befindet sich das Ganze in einem Beutel 6 aus mit Kunststoff 7 kaschierter,
gasundurchlässiger Aluminiumfolie 8, dessen Kanten 9 gasdicht verschweißt sind. Mehrere solcher
Beutel 6 können in einem gasdichten Behälter aus Metall oder Kunststoff untergebracht sein.
F i g. 2 zciiit eine Aufsicht auf die Anordnunii nach
FiK-I.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren /um Behändem der mich dem
Ausgasen /urücklileihendcn Rückstände von
Erdmetallphosphide und oder Er .!alkalimetallphosphide
en !haltenden Schädlingsbekämpfungsmitteln mit Wasser zur schnellen und restlosen
Zersetzung des in den Rückständen enthaltenen Phosphids und Oxydation des hierbei entwickelten
Phosphorwasserstoffs zu unschädlichen Verbindungen. dadurch gekennzeichnet,
daß man dem Wasser einen Stoff oder ein Stoffgemisch zusetzt, die in Wasser löslich sind, oxydierend
wirken und dem Wasser einen pH-Wert unter 7 geben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen oxydierend wirkenden
Stoff /vier ein Stoffgemisch verwendet, die in ungelöstem Zustande fest sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als oxydierend wirkenden
Stoff ein Gemisch aus Calciumhypochlorit Ca(OC I)., ■ 3 H1O und Citronensäure verwendet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den oxydierend
wirkenden Stoff oder das Stoffgemisch in Form von Preßkörpern verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß man den oxydierend wirkenden Stoff oder das Stoffgemisch in
einer ganz oder teilweise tür Wasser durchlüssilzen oder in Wasser löslichei Umhüllung verwendet.
(S. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man dem
Wasser einen Redox-Indikator zusetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen oxydierend wirkenden Stoff oder ein Stoffgemisch verwendet, die
den Redox-Indikator enthalten.
8. Umhüllung für ein Schädlingsbekämpfungsmittel, dessen Rückstände nach dem Verfahren
nach den Ansprüchen 1 bis 7 zersetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß sie außer dem Schädlingsbekämpfungsmittel
den oxydierend wirkenden Stoff oder das Stoffgemisch enthält.
'J. Umhüllung für ein Schädlingsbekämpfungsmittel
nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung au« einer festen, Vertiefungen
aufweisenden Folie besteht, wobei die Verliefungen getrennt das Schädlingsbekämpfungsmittel
und den oxydierenden Stoff oder das Stoffgemisch, beide vorzugsweise in Form von Preßkörpcrn,
enthalten, und wobei die das Schädlingsbekämpfungsmittel und die festen, oxydierenden
Stoffe oder das feste Stoffgemisch enthaltenden Vertiefungen mit einem für Luftfeuchtigkeit und
Wasser durchlässigen Stoff überdeckt sind.
10. Umhüllung für ein Schädlingsbekämpfungsmittel nach Anspruch 9, dadurch gekenn- θο
zeichnet, daß sie mit ihrem Inhalt für Lagerung und Transport gasdicht verpackt ist.
Priority Applications (4)
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US4180557A (en) | 1976-10-26 | 1979-12-25 | Dr. Werner Freyberg | Method for detoxifying phosphide containing pesticides |
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1973
- 1973-02-09 ZA ZA730936A patent/ZA73936B/xx unknown
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Also Published As
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AU467926B2 (en) | 1975-12-18 |
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