DE2954480C1 - Begasungsvorrichtung - Google Patents

Begasungsvorrichtung

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Begasung eines geschlossenen Raumes und dessen Inhaltes, wobei in dem Raum als Begasungsmittel giftiges Phosphingas durch die Reaktion eines hydrolisierbaren Metallphosphidschädlings­ bekämpfungsmittels mit Luftfeuchtigkeit entwickelt wird, bis der verfügbare Phosphingehalt des Mittels praktisch voll­ ständig freigesetzt ist, wobei der Raum fest verschlossen bleibt, und der Raum erst nach einer Einwirkungszeit des Gases von mehreren Tagen zwecks Beseitigung der Rückstände des Mittels geöffnet wird, und wobei das Schädlingsbe­ kämpfungsmittel in mehreren gemessenen Portionen eingehüllt in eine feuchtigkeitsdurchlässige Umhüllung zur Anwendung kommt.
Entsprechende Begasungsverfahren sind bereits bekannt, und dienen vor allem zur Vernichtung von Schädlingen in landwirtschaftlichen Vor­ räten wie Futtermitteln, Getreide, Bohnen, Erdnüssen, Tabak und dergleichen in Räumlichkeiten wie Silos, Getreide­ bunkern, Getreidemühlen, Lagerhallen, Futtermühlen, Stahl­ tanks und Stahlbehältern. Dabei ist die Erfindung besonders auf die Anwendung zur Begasung von Vorräten im Transport, insbesondere in Eisenbahnwaggons, Kähnen und Schiffslade­ räumen ausgerichtet. Bekannte Metallphosphidschädlingsbe­ kämpfungsmittel enthalten als Wirkstoff geeignete hydroli­ sierbare Metallphosphide, wie Magnesiumphosphid oder Alumi­ niumphosphid, meistens letzteres. Dieses reagiert spontan mit Luftfeuchtigkeit, wobei hochgiftiges Phosphorwasser­ stoffgas gebildet wird, das auch bei Menschen zu schweren Gesundheitsschäden und Tode führen kann. Am Ende der Be­ gasungszeit verbleibt ein Rückstand, der noch Reste des unreagierten Metallphosphids enthalten kann.
Zur Begasung von Schüttgütern, wie Weizen oder Mais, kann das Schädlingsbekämpfungsmittel in pelletierter oder Tablettenform unmittelbar in das Getreide beim Einfüllen in den Vorratsbehälter hinzudosiert werden (DPS 1 143 053). Diese Arbeitsweise ist jedoch nur unter gewissen Umständen anwendbar. Manchmal muß der Rückstand des Mittels vor der Verwendung bzw. Weiterverarbeitung des Gutes abgetrennt werden, was umständlich und aufwendig ist.
Besonders bewährt hat sich ein Verfahren (DPS 698 721), worin das Metallphosphid in Pulver- oder Granulatform mit selbstentzündungshemmenden Mitteln vermischt, in gemesse­ nen Portionen vorverpackt in porösen Crepepapierbeuteln als feuchtigkeitsdurchlässige Umhüllung zur Anwendung kommen. Da die Gasentwicklung in exothermer Reaktion er­ folgt, sind die Portionen bzw. der Inhalt jedes Beutels auf maximal einige Decagramm begrenzt. Sobald diese Beutel aus ihrer Verpackung genommen und mit Luftfeuchtigkeit in Berührung kommen, wird Phosphorwasserstoffgas mit einer praxisgerechten kontrollierten Geschwindigkeit freigesetzt, wobei das feste Mittel bzw. der pulverförmige nach der Reaktion des Mittels verbleibende Rückstand sicher im Beutel zurückgehalten wird. Bisher wurden diese Beutel in großer Anzahl manuell bzw. mit manuell bedienten me­ chanischen Vorrichtungen nach dem Füllen des Vorratsbe­ hälters in möglichst gleichmäßiger Verteilung möglichst tief in das Innere des Gutes eingeführt. Zur Erleichterung der nachträglichen Entfernung wurden die Beutel beispiels­ weise mittels Ösen am Beutelende auf Schnüre aufgereiht und festgebunden. Das Verfahren ist arbeits- und kosten­ aufwendig. Erhebliche Vorkehrungen sind notwendig, damit die Arbeiter den Giftgasen nicht übermäßig lang, bzw. in übermäßig hohen Konzentrationen ausgesetzt sind. Die Gas­ entwicklung der Beutel beginnt sofort nach deren Entnahme aus der luftdichten Verpackung. Die Einführung der Beutel muß deshalb so schnell vonstatten gehen, daß die Arbeiter den Begasungsraum verlassen können, ehe sich gefährliche oder gar lebensgefährliche Konzentrationen gebildet haben. Bei der Begasung großer Schüttgutmengen wie Getreide in großen Lagerräumen, beispielsweise Schiffladeräumen, müs­ sen sehr viele Beutel eingeführt werden. Das läßt sich nur schwer innerhalb einer gefahrlosen Zeit durchführen.
Nach Beendigung der Begasung müssen die tief im Schüttgut vergrabenen Beutel vollzählig herausgenommen werden. Es besteht immer die Gefahr, daß einzelne Beutel zurückbleiben, z. B. wenn sie sich von der Schnur losreißen.
Leere Räume können auch mit den genannten Beuteln begast werden, die dann im Raum an Schnüren aufgehängt werden. Es wurden auch bereits besondere Anwendungsvorrichtungen zur Begasung leerer Räumlichkeiten und Sackstapel vorge­ schlagen, die sich jedoch nicht zur Einführung in Getreide oder dergleichen eignen. Einer der jüngsten Vorschläge die­ ser Art (DAS 2 206 487) ist ein halbstarrer Kunststoff­ streifen, etwa 12,5 cm×50 cm groß, mit einer Vielzahl muldenförmiger Vertiefungen, von denen jede eine Metall­ phosphidtablette enthält und mit einer feuchtigkeitsdurch­ lässigen Abdeckung aus Japanpapier verschlossen ist.
Frühere Versuche, die Schädlingsbekämpfungsmittel in schlauchförmige Anwendungsvorrichtungen eingehüllt in das Schüttgut, beispielsweise Getreide, einzuführen, waren unbefriedigend. Die schlauchförmigen Körper mußten mecha­ nisch sehr stark sein. Die hierzu verwendeten Materialien waren nicht nur sehr teuer, sondern enthielten auch so fiel Feuchtigkeit, daß man das Schädlingsbekämpfungsmittel in solchen Vorrichtungen nicht ohne Zersetzung herstellen und erst nach einer längeren Beruhigungszeit lagern konnte.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung der eingangs genannten Art, die dafür geeignet ist, daß große Mengen Metall­ phosphid praktisch ohne Zersetzung abgefüllt und anschließend bis zur eigentlichen Anwendung lange und sicher aufbewahrt und versandt werden können, und dann am Begasungsort in kürzester Zeit und mit geringstem Arbeitsaufwand zur Anwendung gebracht werden können, während nach Beendigung der Begasung die Beseitigung der Rückstände schnell und sicher vonstatten geht. Dabei lassen sich ganz erhebliche Zeitersparnisse und eine wesentlich größere Sicherheit erzielen und wer­ den die höchsten hygienischen Anforderungen erfüllt.
Erfindungsgemäß wird dieses mit einer Anwendevorrichtung für Begasungsverfahren mit einem Band bzw. zwei Bändern (4) aus reißfestem, nicht-hygroskopischem Material (bzw. Materialien) erreicht, das (die) die beiden Schichten (5, 6) bildet(n), und mit mehreren Taschen zur Aufnahme des Schädlingsbekämpfungs­ mittels (14) ausgestattet ist, wobei die Anwendevorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß das reißfeste Material ein feuchtigkeitsfreier Kunststoff und mindestens eine Schicht porös und feuchtigkeitsdurchlässig ist, wobei die Schichten durch Schweißnähte (8) innig miteinander verbunden sind und eine Vielzahl von Taschen (9) bilden, und der Bereich zwischen aneinandergrenzenden Taschen jeweils ein das Aufrollen bzw. balgartiges Auffalten der Anwendevorrichtung erlaubendes Knick­ gelenk (20, 30) bildet und das Band (4) eine Länge zwischen 3 und 10 in besitzt.
Die feuchtigkeitsundurchlässige Schicht ist vorzugsweise durch­ sichtig.
Die Anwendungsvorrichtung kann einschließlich der mit dem Schädlingsbekämpfungsmittel (3, 4) gefüllten Taschen in zusammen­ hängender aufgewickelter bzw. aufgefalteter Form in einem feuchtigkeitsdichten und feuchtigkeitsfreien Behälter (40) ver­ schlossen werden, dem sie erst unmittelbar vor der Anwendung entnommen wird, wonach sie entfaltet bzw. abgespult und im geöffneten Zustand in dem luftfeuchtig­ keitshaltigen Raum freiliegend ausgelegt und in Berührung mit der Luftfeuchtigkeit gelassen wird. Nach dem Öffnen des Rau­ mes nach beendeter Gaseinwirkung wird die Anwendevorrichtung mit den die Rückstände des Schädlingsbekämpfungsmittel enthal­ tenden Taschen als ganzes aus dem Raum entfernt, dabei aufge­ rollt bzw. abgewickelt und zwecks Beseitigung abtransportiert.
Die erfindungsgemäße, flexible Anwendungsvorrichtung besitzt eine Länge von 3 bis 10 Metern. Diese Länge wird durch folgende Faktoren begrenzt: leichte Handhabung, Gewicht der gefüllten Anwendungsvorrichtung, die in luftdichten Lagerbehältern übli­ cher Größe unterzubringende Länge sowie die Dimensionen der Räume, die mit der Anwendungsvorrichtung begast werden sollen. Zweckmäßigerweise sind die Taschen gleichmäßig über diese Länge verteilt. Vorzugsweise wird die Anwendevorrichtung in ihrer vollen Länge, über die die Taschen verteilt sind, ausgelegt.
Zweckmäßig wird eine geeignete Anzahl dieser Anwendungsvorrichtungen, die eine auf den Raum und die darin gelagerten Güter oder Vorräte berechnete Menge an Gas freisetzen können, auf der Oberfläche dieser Güter entrollt; in entrollter Form setzen die Anwendungsvorrich­ tungen das Gas frei, das dann nach unten in diese Güter diffundiert. Im Gegensatz zu der bisherigen Praxis muß die Anwendungsvorrichtung also nicht tief in die Güter eingebettet werden. Es wurde überraschenderweise ge­ funden, daß das Phosphingas nach unten diffundieren und in ausreichender Konzentration in die Güter eindringen kann, so daß der gewünschte Schädlingsbekämpfungseffekt auch dann erzielt wird, wenn Getreide-Schüttgüter, wie z. B. Mais oder Weizen, in einer Höhe von 1 bis 60 m, vorzugs­ weise 2 bis 40 m, aufgeschüttet sind.
Normalerweise werden mehrere Anwendungsvorrichtungen in bestimmten Abständen auf die Oberfläche gelegt, so daß das Schädlingsbekämpfungsmittel relativ gleichmäßig über diese Oberfläche verteilt wird.
Sind die Güter zu einem Haufen aufgeschüttet, so kann die Anwendungsvorrichtung unmittelbar an der Spitze dieses Haufens oder z. B. mit einer Schnur über dieser Spitze be­ festigt werden, worauf man das andere Ende über die Seiten­ schräge nach unten gleiten läßt. Dies ist besonders dann zweckmäßig, wenn die Anwendungsvorrichtung in aufgerollter Form vorliegt und nun, durch Herunterrollen über diese Schräge, entfaltet werden kann.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform besteht (bestehen) die poröse(n), feuchtigkeitsdurchlässige(n) Schicht(en) (5, 6) der Anwendungsvorrichtung aus einem flexiblen, reißfesten Gewebe oder insbesondere einem solchen Vlies aus zusammenhaftenden feuchtigkeitsfreien, nicht-hygroskopischen und vorzugsweise hydrophoben Kunststoff-Fasern, insbesondere Polyolefin-Fasern. Vorzugsweise besteht das Vlies aus Polypropylen und besitzt einen Gehalt an überwiegend in Längsrichtung des Streifens orientierten Fasern. Wegen der hohen Reißfestigkeit des Poly­ propylens kann das Gewebe verhältnismäßig dünn und leicht sein.
Bei einer Ausführungsform wird das Schädlings­ bekämpfungsmittel in staubdichte, feuchtigkeitsdurchlässige, dehnbare Beutel vorverpackt, insbesondere in die oben beim Stand der Technik beschriebenen Beutel; diese Beutel werden dann in die Taschen der Anwendungsvorrichtung gegeben. Unter diesen Bedingungen braucht das Material der Anwendungsvor­ richtung selbst nicht staubdicht zu sein, da das Beutel­ material bereits das Austreten von Schädlingsbekämpfungs­ mittel-Rückständen verhindert.
Vorzugsweise besteht die Anwendungsvorrichtung aus einem thermoplastischen Kunststoff, und das Schädlingsbekämpfungs­ mittel, das z. B. auf die oben beschriebene Weise vorver­ packt sein kann, wird durch Wärmeversiegelung in die Taschen eingeschlossen.
Das Schädlingsbekämpfungsmittel wird normalerweise in Pul­ verform angewendet und enthält ein bekanntes, die Selbst­ entzündung inhibierendes Mittel. Um die Gefahr einer Selbst­ entzündung weitgehend auszuschalten, wird das Schädlings­ bekämpfungsmittel in kleinen Teilmengen von z. B. 5 bis 50 g Metallphosphid, vorzugsweise 17 bis 35 g Metallphosphid, abgepackt; in der Anwendungsvorrichtung stehen diese Teil­ mengen nicht in direktem Kontakt miteinander.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen wird die Zusammensetzung zwischen zwei, die Anwendungsvorrichtung bildenden Kunst­ stoffschichten verschweißt; eine dieser Schichten besteht aus einem feuchtigkeitsdurchlässigen, flexiblen, reißfesten Ge­ webe oder Vlies, die andere aus einem praktisch feuchtigkeitsundurchlässi­ gen, flexiblen, reißfesten, mit diesem Gewebe verschweiß­ baren Film. Die Anwendungsvorrichtung wird so auf der Ober­ fläche der zu begasenden Güter entfaltet, daß die feuchtig­ keitsdurchlässige Schicht unten liegt.
Die Anwendevorrichtung eignet sich besonders zum Begasen von Schütt­ gütern während des Transportes vom Verladeort zum Bestimmungs­ ort; die entsprechende Anzahl von Anwendungsvorrichtungen wird hierbei nach dem Verladen entrollt und vor dem Entladen der Güter wieder entfernt.
In der erfindungsgemäßen Anwendevorrichtung ist also das hydrolisierbare Metallphosphidschädlingsbekämpfungsmittel, welches bei der Berührung mit Luftfeuchtigkeit giftiges Phosphin freisetzt, in ausgemessenen Portionen, eingehüllt zwischen zwei Schichten einer Umhüllung enthalten, wobei zwischen den beiden Schichten Taschen für die Portionen des Schädlingsbekämpfungsmittels gebildet sind die flexibel miteinander verbunden sind. Es liegt also ein Band aus leichtem, reißfestem, flexiblem, praktisch feuchtigkeitsfreiem, nicht hygroskopischem Kunststoff vor, der die beiden Schichten bildet, von denen mindestens eine Schicht porös und feuchtigkeitsdurchlässig ist, wobei die Schichten durch Schweißnähte innig miteinander verbunden sind und von den Schweißnähten und den beiden Schichten eine Vielzahl dicht verschließbarer Taschen zur Aufnahme der Portionen des Schädlingsbekämpfungsmittels gebildet wird, wobei der Bereich zwischen aneinandergrenzenden Taschen jeweils ein Knickgelenk bildet, längs welchem sich die Anwendevorrich­ tung zum Aufrollen bzw. balgartigen Auffalten mit dem in den Taschen enthaltenden Mittel für Transport- und Lage­ rungszwecke und anschließend zum Auffalten bzw. Abspulen zum Auslegen der Vorrichtung auf einer Oberfläche im Be­ gasungsraum und später wieder beim Aufwickeln bzw. Zusammen­ falten nach der Begasung und bei der Entnahme mit den Rück­ ständen des Schädlingsbekämpfungsmittels ohne Verschmutzung des Gutes mit den Rückständen auf- bzw. zuknicken läßt.
Bevorzugte Kennzeichen der Vorrichtung ergeben sich eben­ falls aus den Unteransprüchen bzw. der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
In den Zeichnungen stellen dar:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgeinäßen An­ wendungsvorrichtung mit darin eingeschweißten Beuteln mit Schädlingsbekämpfungsmitteln, teil­ weise in aufgerissener Darstellung;
Fig. 2 eine seitliche Teilansicht der Vorrichtung mit noch offener Tasche;
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Vorrichtung längs Linie 3-3 in Fig. 1;
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Vorrichtung längs Linie 4-4 in Fig. 1;
Fig. 5 eine teils schematische Perspektivansicht der An­ wendung der Vorrichtung auf der Oberfläche von gelagerten Vorräten; und
Fig. 6 eine Draufsicht auf die aufgewickelte, mit Beuteln gefüllte Vorrichtung in einem Behälter.
Für die vorliegende Beschreibung gilt, daß Bezeichnungen wie "oben", "unten", "rechts", "links", "hinten", "vorne", "senkrecht" und "waagerecht" und davon abgeleitete Begriffe sich auf die in den Abb. 1 und 5 gezeigten Orientie­ rungen beziehen. Selbstverständlich läßt sich die Erfin­ dung auch in anderen Orientierungen anwenden, soweit nicht ausdrücklich das Gegenteil gesagt wird.
Mit 1 wird ganz allgemein die Anwendungsvorrichtung zur Begasung geschlossener Räume und gelagerter Vorräte und sonstiger Güter wie Futtermittel, Weizen, Mais, Roggen und anderer Getreidearten bezeichnet. Sie besteht aus einer Anwendungsvorrichtung 2 für poröse Beutel 3 mit darin abgefülltem Metallphosphidschädlingsbekämpfungsmit­ tel der Art, die mit Luftfeuchtigkeit reagiert wobei das giftige Gas, Phosphorwasserstoff (Phosphin) gebildet wird. Die Vorrichtung 2 besteht im wesentlichen aus einem Band 4 aus flexiblem, porösem, nicht-hygroskopischem Material. Das Band bildet an der einen Längskante 7 miteinander verbunde­ ne Schichten 5 und 6 und besitzt eine Anzahl quer zum Band 4 angeordneter Nähte 8, von denen die Schichten 5 und 6 in regelmäßigen Abständen verbunden und Taschen zur Aufnahme der vorverpackten Schädlingsmittelbeutel 3 gebildet werden.
Die staubdichten Beutel 3 umhüllen die pulver- bzw. preß­ körperförmigen Chemikalien des Schädlingsbekämpfungsmit­ tels unmittelbar, und bestehen aus einem Material, das mit dem Mittel nicht reagiert. Im Ausführungsbeispiel be­ stehen sie aus Crepepapier, und haben eine annähernd qua­ dratische Form mit gefaltenen Kanten 13, die einen das Mittel enthaltenden kissenförmigen Hohlraum umreißen. Im Ausführungsbeispiel liegt das Mittel 14 als Pulver vor, und es befinden sich in jeder Tasche 9 zwei Beutel. Die Umrisse der Beutel sind so bemessen, daß zwischen diesen und den Umrissen der Taschen sowie zwischen nebeneinander­ liegenden Beuteln eine Lücke zur leichteren Einführung der beiden Beutel in die Taschen verbleibt.
Im Ausführungsbeispiel enthält jeder Beutel 17 oder 34 g pulverförmiges Mittel folgender Zusammensetzung:
70 Gew.-% technisches Aluminiumphosphid (etwa 82% AlP, 18% Al2O3)
26 Gew.-% Ammoniak und Kohlendioxid bildende Stoffe
4 Gew.-% Aluminiumstearat.
Das die Schichten 5 und 6 bildende Band 4 ist annähernd mittig umgefaltet mit einer die Längskante 7 bildenden Falte 18 und freien Längskanten 19 und 20 (Fig. 2) an der entgegen­ gesetzten Seite, wobei die freie Kante 20 und damit die eine Schicht 6 auf der Öffnungsseite 26 der Taschen etwas über die andere freie Kante 19 und damit über die andere Schicht 5 übersteht, wodurch eine Lasche 21 zum Verschluß der Taschen 9 gebildet wird. Jede der Taschen 9 ist vorzugsweise länglich quer zur Längsachse des Bandes. Die Taschen sind z. B. 3-30 cm lang und 3-15 cm breit und liegen in großer Zahl, z. B. bis 300 Taschen in einer zusammenhängenden Reihe vor, was einer Gesamtlänge von mehreren Metern und bis zu 10 m entspricht, insbesondere 41/2 in (z. B. mit 50 Taschen). Jede der Taschen besitzt ein geschlossenes Ende 24 an der Längs­ kante 7 der Schichten, ein paar paralleler, von Nähten 8 gebildeter Seitenkanten 25 und eine Öffnungsseite 26 zwi­ schen den freien Kanten 19 und 20 der Schichten. Die Öff­ nungsseite 26 gestattet den Durchtritt der Beutel 3 und ist mittels der Lasche 21 so verschließbar, daß der Beutel in der Tasche gesichert ist. Die abgebildeten Taschen sind alle gleich groß, und der Form und Größe handelsüblicher Begasungsbeutel angepaßt.
Das Material des Bandes 4 ist nicht-hygroskopisch, d. h. es hat praktisch keine Feuchtigkeitsabsorptions- und -auf­ nahmefähigkeit. Damit wird die unerwünschte verfrühte Aus­ gasung des Mittels im verschlossenen Vorratsbehälter durch Reaktion des Mittels mit Feuchtigkeit vermieden. In früheren Versuchen hatte man ein hygroskopisches Material wie her­ kömmliche Textilgewebe verwendet. Damit ist das Produkt an­ fangslagerungsunfähig, wegen verfrühter Gasentwicklung. Da­ durch leidet die Wirksamkeit des Mittels und wird das Pro­ dukt gefährlich. Beim Öffnen des Behälters werden die Arbei­ ter nämlich unmittelbar den austretenden Giftgasen ausge­ setzt. Die Arbeiter beugen sich über die Behälter und somit entweichen die Giftgase in unmittelbarer Mund- und Nasennähe der Arbeiter. Die hohen Phosphinkonzentrationen neigen zur Selbstentzündung beim Öffnen der Dosen, und dadurch ergibt sich Brandgefahr.
Erfindungsgemäß ist das Bandmaterial nicht-hygroskopisch. Es eignen sich hierzu nicht-hygroskopische synthetische Fasern, beispielsweise Polyolefine und deren Mischpolymere, Polyester, Gemische aus Polyolefin(en) und Polyester(n) sowie modifiziertes, nicht-hygroskopisches Zellulosemate­ rial. Besonders geeignet wegen seiner besonders geringen Wasseraufnahmefähigkeit sowie anderer vorteilhafter noch zu nennender Eigenschaften ist Polypropylen.
Trotz seiner nicht-hygroskopischen Eigenschaften muß das Bandmaterial porös und für Wasserdampf und Phosphorwasser­ stoffgas so durchlässig sein, daß nach dem Auslegen der An­ wendevorrichtung 2 Feuchtigkeit aus der Luft des Raumes in die Vorrichtung eindringt, dort mit dem Mittel reagiert, und das gebildete Gas austritt und in das Gut eindringt. Bevorzugt wird, ein leichtes, dünnes, durchscheinendes Poly­ propylenvlies mit längsorientierter Extrusionsrichtung zwecks erhöhter Reißfestigkeit in dieser Richtung, damit die Vorrichtung Zugkräften standhält.
Das Polypropylenmaterial kann als Fasergewebe oder als filz­ artiges Vlies aus zusammenhaftenden Fasern vorliegen, wie im vorliegenden Beispiel, worin längs orientierte, extrudierte Fasern und kürzere, daran haftende wahllos orientierte Fasern vorliegen. Die Wasserabsorptions- und Aufnahmefähig­ keit des Polypropylenmaterials ist weniger als 1 Gew.-%, insbesondere 0,2-0,4%. Das beispielsgemäße Material hat z. B. eine Dicke zwischen 0,08 und 0,25 mm, insbesondere 0,11 mm und eine Dichte von 20 bis 100 g pro m2, insbeson­ dere 30 g pro m2.
Vorzugsweise bestehen die Schichten 5 und 6 aus einem ver­ schmelzbaren, insbesondere thermoplastischen Material und liegen die Nähte 8 als Schweißnähte (heiß versiegelt) vor, und bilden gleichzeitig flexible Knickstellen 28 (Fig. 3) zwischen den Taschen. Im Ausführungsbeispiel sind die Poly­ propylenschichten 5 und 6 innig verschweißt mittels paralle­ ler Schweißnähte, die in gleichmäßigen Abständen über die gesamte Länge des Materials verteilt vorliegen und sich ununterbrochen quer über das Material von der Falte 18 bis zur freien äußeren Kante 20 erstrecken. Die Nähte lassen sich mittels eines geradlinigen Heißsiegelwerkzeuges, ins­ besondere einem Heißstempel oder dergleichen, herstellen. Die Nähte bestehen gemäß Fig. 3 jeweils aus einem heiß ver­ formten Bereich 29 verminderter Dicke mit einer Vertiefung oder Rille 30 auf einer Seite. Die einzelnen Taschen können aber auch in Abständen voneinander vorliegen, wobei die Ab­ stände jeweils von einem Nahtpaar und einem dazwischen lie­ genden Materialstreifen gebildet werden, der lediglich zur Verbindung der aufeinanderfolgenden Taschen dient. Mit die­ ser Konstruktion kann man den Streifen zwischen den beiden Nähten besonders leicht durchschneiden, falls man eine Länge der Vorrichtung verwenden möchte, die kürzer ist als die Ge­ samtlänge. Schließlich ist es auch möglich, solche vorge­ gebenen Trennbereiche lediglich in ganz bestimmten Abständen, z. B. in Abständen von ca. 1 m, vorzusehen.
Die Vorrichtung 2 kann an einem Ende eine Haltevorrichtung besitzen, z. B. Haken, Band, Schnur oder ähnliche flexible Leine 33 (Fig. 5) zur Erleichterung des späteren Herausholens der Vorrichtung mit den darin enthaltenden ausgegasten Beu­ teln und den Rückständen des Mittels. Die Leine 33 ist be­ sonders nützlich, wenn Getreide im Transport, beispielsweise in Kähnen, Schiffen, Eisenbahnwaggons und dergleichen, be­ gast werden soll, wo die transportbedingten Vibrationen und Bewegungen zum Einsinken der Vorrichtung ins Schüttgut füh­ ren können. Das freie Ende der Leine dient zur Befestigung an einem leicht zugänglichen unbeweglichen Punkt der Trans­ porteinrichtung, z. B. mittels eines Klebestreifens 35.
Zur Herstellung der Vorrichtung 2 wird das Band 4 zunächst so gefaltet, daß die freie Kante 19 der oberen Schicht 5 etwas hinter der freien Kante 20 der unteren Schicht 6 zurücksteht. Der Streifen wird dann an der verschlossenen Längskante 7 scharf geknickt, und die Schweißnähte 8 werden in regelmäßigen Längsabständen in der beschriebenen Form so angebracht, daß die Schichten 5 und 6 innig verbunden und die Taschen 9 gebildet werden. Zwei vorgepackte, je mit dem pulverförmigen Mittel 14 gefüllte Beutel 3 werden dann hintereinander liegend in jede der Taschen 9 einge­ schoben. Die Lasche 21 wird um die Kante 19 und über die obere Schicht 5 gefaltet und mittels einer Schweißnaht 38 innig mit den Schichten verbunden, wobei das offene Ende sämtlicher Taschen fest verschlossen wird. Die mit Beuteln gefüllte Vorrichtung wird nun durch Wickeln bzw. Falten zu einem annähernd zylindrischen Körper 39 aufgewickelt. Die­ ser wird in einen luftdichten Behälter 40, vorzugsweise eine Blechdose, eingebracht und darin luftdicht verschlossen zur sicheren und langfristigen Lagerung und Versendung. Beim Falten der Vorrichtung sind die Rillen 30 der Knick­ linien vorzugsweise nach innen gerichtet.
In einer Weiterbildung des Ausführungsbeispiels werden beim Verschließen der Taschen 9 außerdem Schweißnähte in Längs­ richtung des Bandes zwischen den beiden Beuteln 3 in jeder Tasche angebracht. Dadurch wird jede Tasche so unterteilt, daß sich die beiden Beutel nicht mehr übereinander ver­ schieben können.
Die beiden Schichten 5, 6 der erfindungsgemäßen Vorrichtung können auch aus zwei zunächst getrennten Bändern hergestellt werden. Hierzu wird zweckmäßigerweise ein Schweißstempel verwendet, der für jede Tasche jeweils drei Seiten, nämlich zwei Schweißnähte in Längsrichtung der Bänder und eine Quer­ naht bildet. In die in Längsrichtung offene Tasche wird dann das Mittel 14 bzw. ein Beutel 3 eingeführt. Durch die nächste Anwendung des Stempels wird die bereits gefüllte Tasche mittels der nächsten Quernaht verschlossen und gleich­ zeitig eine neue Tasche gebildet. Falls, wie im Beispiel ge­ mäß Fig. 1, jeweils zwei Beutel nebeneinander eingeschweißt werden sollen, aber dennoch durch eine Schweißnaht von­ einander getrennt sein sollen, so verwendet man hierfür ein E-förmiges Schweißwerkzeug. Vorzugsweise wird die Quernaht als Doppelnaht ausgeführt, damit die Vorrichtung zwischen den Taschen ohne Öffnung der Taschen durchschnit­ ten werden kann. Die Herstellung der Vorrichtung aus zwei getrennten Bändern eignet sich besonders dann, wenn die eine Schicht 6 feuchtigkeitsdurchlässig ist, d. h. aus dem Kunst­ stoffvlies besteht, während die andere Schicht aus einer praktisch undurchlässigen Folie eines mit dem Vlies ver­ schweißbaren Kunststoffes besteht. Vorzugsweise bestehen beide Schichten aus dem gleichen Kunststoff, insbesondere Polypropylen. Eine solche undurchlässige Folie läßt sich wesentlich besser als das Vlies mit Warenzeichen, Inhalts­ kennzeichnungen und Gebrauchsvorschriften bedrucken. Eine solche Bedruckung erübrigt sich sogar, wenn die Folie durchsichtig und der Beutel 3 bedruckt ist.
Zur Begasung eines Lagerraumes, beispielsweise für land­ wirtschaftliche Erzeugnisse, im Ausführungsbeispiel eines Schiffsladeraumes 43, wird jeder Abschnitt des Laderaumes zunächst bis zur gewünschten Höhe beladen. Das Begasungs­ mittel wird luftdicht im Behälter 40 verpackt zum Lade­ raum gebracht. Erst dort werden die Dosen 40 geöffnet und die einzelnen Anwendevorrichtungen auf der freien Oberfläche des Gutes flach und völlig geöffnet ausgelegt.
Im Ausführungsbeispiel wird die Rolle 39 axial der Dose 40 entnommen, mit dem freien Ende 44 nach unten auf das Gut gelegt, und mittels der Leine 33 in einer durch die Lade­ luke zugänglichen Stelle gesichert. Die Rolle 39 wird dann auf der Gutoberfläche abgespult. Die Anzahl der für die ordnungsgemäße Begasung des Gutes benötigten Beutel wird entsprechend der Länge und Art des Begasungsgutes und der Form und dem Volumen des Laderaumes ermittelt. Hierbei ist in erster Linie das Raumvolumen, im allgemeinen ohne Rücksicht auf die Vollständigkeit der Füllung, maßgebend. Man verwendet zwischen einem Beutel pro 3 m3 und einem Beutel pro 20 m3 Raumvolumen. Die bevorzugte Dosierung ist ein Beutel (ergibt 11 g Phosphorwasserstoff) pro 10 m3.
Erforderlichenfalls werden nach der ersten Anwendungsvor­ richtung zusätzliche gefüllte Vorrichtungen in der gleichen Weise auf der Gutoberfläche ausgelegt, und zwar in Abständen nebeneinander, wie Fig. 5 zeigt. Wegen der vorgefertigten Einbringung der Beutel in die Vorrichtung und der aufge­ rollten Verpackungsform können sehr viele Beutel in kürze­ ster Zeit ohne viel Aufwand gleichmäßig auf der Gutoberfläche verteilt werden, wozu lediglich die Rolle geradlinig auf der Gutoberfläche abgewickelt wird.
Zur Begasung von Getreidelagern wird das freie Ende der Rolle einfach am Lagerbehälter 40 befestigt und man läßt die Rolle den abfallenden Getreideberg unter Schwerkraftein­ wirkung hinabrollen.
Der ganze Vorgang dauert nur Minuten, während die herkömm­ liche Einbringung der losen Beutel oft mehrere Arbeitsstun­ den erforderte.
Nach dem Auslegen der Vorrichtung auf dem Getreide oder dergleichen wird der Laderaum luftdicht verschlossen. Die im Laderaum eingeschlossene Luftfeuchtigkeit dringt in die Vorrichtung 2 ein und reagiert mit dem Schädlingsbe­ kämpfungsmittel in den Beuteln. Das dadurch gebildete giftige Phosphorwasserstoffgas diffundiert durch das Gut und bringt dessen Entwesung zustande.
Nach vollständiger Ausgasung der Beutel und nach einer ange­ messenen Einwirkungszeit des Gases wird der Laderaum geöffnet und gelüftet. Die ausgegasten Beutel werden nun aus dem Gut entfernt, indem die erfindungsgemäße Vorrichtung entweder an Ort und Stelle oder nach Herausziehen aus dem Laderaum in Längsrichtung von einem Ende bis zum anderen aufgerollt oder um die Knicklinien balgartig gefaltet wird. In dieser Weise werden sämtliche Beutel schnell und sicher entfernt, ohne Gefahr der Beschädigung, wodurch Schädlingsmittelrück­ stände aus den Beuteln ins Gut gelangen und dieses ver­ schmutzen könnten. Die aufgewickelte Vorrichtung wird nun von der Lagerstelle entfernt und zwecks Beseitigung abtrans­ portiert.
In der Anwendung der Vorrichtung mit nur einer feuchtig­ keitsdurchlässigen und einer undurchlässigen Schicht wird die durchlässige Schicht 6 dem Gut nach unten zugewandt. Die undurchlässige Schicht 5 ist nach oben gewandt. Findet die Anwendung in einer offenen Ladeluke statt, so schützt dabei die undurchlässige Schicht 5 das Mittel gegen etwaigen Regen bis die Luke geschlossen wird.
Einige der erfindungsgemäßen Vorteile ergeben sich aus fol­ genden Ergebnissen:
Zur herkömmlichen Begasung eines gefüllten Getreidelager­ raumes (20 000 Tonnen) mit einem Volumen von 24 000 m3 und mit einer Oberfläche von 7000 m2, werden 40 000 Beutel benötigt. Zu deren Einführung in das Getreide braucht man rund 400 Arbeitsstunden.
Verwendet man hierfür 100 Arbeiter, und vorausgesetzt, daß die Oberfläche sofort mit Folien abgedeckt wird, so kann die Phosphorwasserstoffkonzentration im Arbeitsraum vor Beendigung der Arbeit auf bis zu 1 ppm (Teile pro Million) ansteigen. Die Einatmung solcher Konzentrationen kann nach wenigen Stunden schon zu Vergiftungserscheinungen führen.
Verwendet man nur 50 Arbeiter, so dauert die Arbeit ent­ sprechend länger und es steigt die Phosphorwasserstoffkon­ zentration im Arbeitsraum auf Werte bis zu 30 ppm. Die Einatmung solcher Konzentrationen wird bereits nach 30 Minuten gefährlich. Wenn man einen solchen Raum ohne ernste Gefährdung betreten will, müssen Gasmasken getragen werden.
Am Ende der Begasungszeit (mindestens 5 Tage, vorzugsweise 10 Tage) muß der Arbeitsraum zunächst gründlich gelüftet werden (6 Stunden lang), ehe Arbeiter den Raum zur Entfer­ nung der ausgegasten Beutel betreten können. Für die Ent­ fernung selbst braucht man etwa 40 Arbeitsstunden, während welcher die Luft keineswegs ganz gasfrei ist.
Die Auslegung der benötigten Menge des Schädlingsbekämpfungs­ mittels in der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich von 40 Arbeitern in wenigen Minuten erledigen. Die in dieser kurzen Zeit freigesetzte Phosphorwasserstoffkonzentration liegt unterhalb der mit Standardtestgeräten feststellbaren Gren­ zen. In Vorratsräumen, in denen eine anschließende Ab­ deckung mit Folie erforderlich ist, geschieht dies eben­ falls mit 10 Arbeitern so schnell, daß Mac-Werte (von 0,1 ppm) nie überschritten werden. Wenn die an den Vor­ richtungen befestigten Schnüre in Nähe der Lukenöffnung des Vorratsraumes befestigt werden, ist es zur Entfernung des verbrauchten Mittels gar nicht notwendig, den Raum zu betreten. Die Vorrichtungen werden einfach herausgezogen, aufgerollt und zur Beseitigung abtransportiert.
Die Abwärtsdiffusion des Phosphorwasserstoffgases in Be­ gasungsgüter nach der Auslegung der Vorrichtungen auf der Oberfläche des Gutes ist überraschend schnell und wirksam.
Bei Anwendung der oben vorgeschlagenen Dosierung dauert es nur etwa zwei bis drei Tage, bis im Falle von Getreideschüttungen höchst wirksame Gaskonzentrationen wie 800-1000 ppm bereits bis zu Tiefen wie 20 in unterhalb der Getreide­ oberfläche durchgedrungen sind.

Claims (7)

1. Anwendevorrichtung für Begasungsverfahren mit einem Band bzw. zwei Bändern (4) aus reißfestem, nicht-hygroskopi­ schem Material (bzw. Materialien), das (die) die beiden Schichten (5, 6) bildet (n), und mit mehreren Taschen zur Aufnahme des Schädlingsbekämpfungsmittels (14), dadurch gekennzeichnet, daß das reißfeste Material ein feuchtig­ keitsfreier Kunststoff und mindestens eine Schicht porös und feuchtigkeitsdurchlässig ist, wobei die Schichten durch Schweißnähte (8) innig miteinander verbunden sind und eine Vielzahl von Taschen (9) bilden, und der Bereich zwischen aneinandergrenzenden Taschen jeweils ein das Aufrollen bzw. balgartiges Auffalten der Anwendevorrich­ tung erlaubendes Knickgelenk (20, 30) bildet und das Band (4) eine Länge zwischen 3 und 10 m besitzt.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchtigkeitsundurchlässige Schicht durchsichtig ist.
3. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse Schicht oder Schichten (5, 6) aus einem porösen Vlies aus zusammenhaftenden Kunst­ stoff-Fasern, insbesondere Polyolefinfasern, bestehen.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies aus Polypropylen besteht, und einen Gehalt an überwiegend in Längsrichtung des Streifens orientierter Fasern besitzt.
5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schichten (5, 6) aus einem in der Längsrichtung zur Bildung der einen Kante (7) gefal­ teten Band (4) bestehen, und die eine Schicht (6) auf der Öffnungsseite (26) der Taschen etwas über die andere (5) übersteht, wodurch eine Lasche (21) zum Verschluß der Taschen (9) gebildet wird.
6. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese einschließlich der mit dem Schädlingsbekämpfungsmittel (3, 4) gefüllten Taschen aufgefaltet bzw. aufgewickelt in einem feuchtigkeitsdich­ ten Behälter (40) verpackt ist.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie in gefalteter bzw. aufgewickelter Form in eine Blechdose eingebracht und darin luftdicht verschlossen wird.
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