DE2952921C1 - Verfahren zur Begasung - Google Patents

Verfahren zur Begasung

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Begasung eines geschlossenen Raumes und dessen Inhaltes, unter Verwendung von bandartigen Behältern, in denen Portionen des Metallphos­ phidschädlingsbekämpfungsmittels in mehreren, wenigstens teil­ weise feuchtigkeitsdurchlässigen, über die Länge eines bandför­ migen, flexiblen, reißfesten Behälters vorgesehenen Taschen ein­ geschlossen sind, wodurch in dem Raum als Begasungsmittel gifti­ ges Phosphingas durch die Reaktion eines hydrolysierbaren Metall­ phosphidschädlingsbekämpfungsmittels mit Feuchtigkeit entwickelt wird, und der Behälter nach Beendigung der Begasung als ganzes wieder entfernt wird.
Solche Verfahren sind bereits bekannt, und dienen vor allem zur Vernichtung von Schädlingen in landwirtschaftlichen Vorräten wie Futtermitteln, Getreide, Bohnen, Erdnüssen und Tabak in Räumlichkeiten wie Silos, Getreidebunkern, Getreidemühlen, Lagerhallen, Futtermühlen, Stahltanks und Stahlbehältern. Dabei ist die Erfindung besonders auf die Anwendung zur Begasung von Vorräten im Transport, insbesondere in Eisen­ bahnwaggons, Kähnen und Schiffsladeräumen ausgerichtet. Bekannte Metallphosphidschädlingsbekämpfungsmittel enthal­ ten als Wirkstoff geeignete hydrolysierbare Metallphos­ phide, wie Magnesiumphosphid oder Aluminiumphosphid, mei­ stens letzteres. Dieses reagiert spontan mit Luftfeuchtig­ keit, wobei hochgiftiges Phosphingas gebildet wird, das auch bei Menschen zu schweren Gesundheitsschäden und zum Tode führen kann. Am Ende der Begasungszeit verbleibt ein Rück­ stand, der noch Reste des unreagierten Metallphosphids enthalten kann.
Zur Begasung von Schuttgütern, wie Weizen oder Mais, kann das Schädlingsbekämpfungsmittel in pelletierter oder Tablettenform unmittelbar in das Getreide beim Einfüllen in den Vorratsbehälter hinzudosiert werden (DPS 11 43 053). Diese Arbeitsweise ist jedoch nur unter gewissen Umständen anwendbar. Manchmal muß der Rückstand des Mittels vor der Verwendung bzw. Weiterverarbeitung des Gutes abgetrennt werden, was umständlich und aufwendig ist.
Besonders bewährt hat sich ein Verfahren (DPS 6 98 721), worin das Metallphosphid in Pulver- oder Granulatform mit selbstentzündungshemmenden Mitteln vermischt, in gemesse­ nen Portionen vorverpackt in porösen Crepepapierbeuteln als feuchtigkeitsdurchlässige Umhüllung zur Anwendung kommen. Da die Gasentwicklung in exothermer Reaktion er­ folgt, sind die Portionen bzw. der Inhalt jedes Beutels auf maximal einige Decagramm begrenzt. Sobald diese Beutel aus ihrer Verpackung genommen und mit Luftfeuchtigkeit in Berührung kommen, wird Phosphingas mit einer praxisgerech­ ten kontrollierten Geschwindigkeit freigesetzt, wobei das feste Mittel bzw. der pulverförmige nach der Reaktion des Mit­ tels verbleibende Rückstand sicher im Beutel zurückgehalten wird. Bisher wurden diese Beutel in großer Anzahl manuell bzw. mit manuell bedienten mechanischen Vorrichtungen nach dem Fül­ len des Vorratsbehälters in möglichst gleichmäßiger Verteilung möglichst tief in das Innere des Guten eingeführt. Zur Erleich­ terung der nachträglichen Entfernung wurden die Beutel bei­ spielsweise mittels Ösen am Beutelende auf Schnüre aufgereiht und festgebunden.
Eine andere Entwicklung des Standes der Technik ähnlicher Art waren Behälter aus ein- oder mehrlagigen Textilgeweben, Textil­ geweben mit Papier oder dgl., bei denen eine Reihe von Taschen eine bandartige Struktur bilden. Diese Behälter waren am unteren Ende mit einer Öse zum Einrühren des Behälters in ausgeschütte­ ten Lebens- oder Futtermitteln versehen und besaßen am oberen Ende eine Schnur zum Herausziehen (vergl. DPS 14 06 175).
Dieses bekannte Verfahren und auch die Verwendung des bekannten Behälters waren arbeits- und kostenaufwendig. Erhebliche Vorkeh­ rungen sind notwendig, damit die Arbeiter den Giftgasen nicht übermäßig lang, bzw. in übermäßig hohen Konzentrationen ausge­ setzt sind. Die Gasentwicklung der Beutel beginnt sofort nach deren Entnahme aus der luftdichten Verpackung. Die Einführung der Beutel muß deshalb so schnell vonstatten gehen, daß die Ar­ beiter den Begasungsraum verlassen können, ehe sich gefährliche oder gar lebensgefährliche Konzentrationen gebildet haben. Bei der Begasung großer Schüttgutmengen wie Getreide in großen Lagerräumen, beispielsweise Schiffladeräumen, müs­ sen sehr viele Beutel eingeführt werden. Das läßt sich nur schwer innerhalb einer gefahrlosen Zeit durchführen.
Nach Beendigung der Begasung müssen die tief im Schüttgut vergrabenen Beutel vollzählig herausgenommen werden. Es besteht immer die Gefahr, daß einzelne Beutel zurückbleiben, z. B. wenn sie sich von der Schnur losreißen.
Leere Räume können auch mit den genannten Beuteln begast werden, die dann im Raum an Schnüren aufgehängt werden. Es wurden auch bereits besondere Anwendungsvorrichtungen zur Begasung leerer Räumlichkeiten und Sackstapel vorge­ schlagen, die sich jedoch nicht zur Einführung in Getreide oder dergleichen eignen. Einer der jüngsten Vorschläge die­ ser Art (DAS 22 06 487) ist ein halbstarrer Kunststoff­ streifen, etwa 12,5 cm × 50 cm groß, mit einer Vielzahl muldenförmiger Vertiefungen, von denen jede eine Metall­ phosphidtablette enthält und mit einer feuchtigkeitsdurch­ lässigen Abdeckung aus Japanpapier verschlossen ist.
In den deutschen Offenlegungsschriften 20 02 655 und 20 64 922 werden Schädlingsbekämpfungsmittel beschrieben, bei de­ nen durch die Einwirkung von Wasser oder Wasserdampf auf fein verteilte zersetzbare Verbindungen gasförmige giftige Stoffe entwickelt werden, und die das wesentliche Merkmal aufweisen, daß derartige zersetzbare Verbindungen zusammen mit einem porösen, geformten Fasermaterial als Träger vor­ liegen. Dabei können die Begasungsmittel aus zwei oder meh­ reren miteinander verbundenen, ein- oder zweiseitig be­ schichteten oder getränkten Flächengebilden wie Platten, Bahnen oder Streifen bestehen. Es ist also ersichtlich, daß die zersetzbaren Stoffe auf das Fasermaterial des Trägers z. B. durch Imprägnieren aufzubringen sind. Bei Vorliegen von Raumstrukturen des Fasermaterials wie z. B. Platten, Qua­ dern, Kugeln etc., werden beim Imprägnieren die zersetzbaren Verbindungen auch in das Innere dieser Raumstrukturen ein­ dringen. Dieses schafft große Probleme bei der Vernichtung des ausgegasten Materials, welches in der Regel noch nennenswer­ te Mengen an nicht hydrolysiertem Metallphosphid enthält. Die erforderlichen Phosphinmengen zur Begasung von größeren Vor­ räten an Lebens- oder Futtermitteln führt außerdem sehr schnell zu derart dicken Strukturen des Fasermaterials, daß diese selbst dann nicht leicht ausrollbar sind, wenn ein sehr flexibles Trägermaterial verwendet wird und dieses in Form von Bahnen geeigneter Länge vorliegt.
Frühere Versuche, die Schädlingsbekämpfungsmittel in schlauchförmige Anwendungsvorrichtungen eingehüllt in das Schüttgut, beispielsweise Getreide, einzuführen, waren unbefriedigend. Die schlauchförmigen Körper mußten mecha­ nisch sehr stark sein. Die hierzu verwendeten Materialien waren nicht nur sehr teuer, sondern enthielten auch so viel Feuchtigkeit, daß man das Schädlingsbekämpfungsmittel in solchen Vorrichtungen nicht ohne Zersetzung herstellen und erst nach einer längeren Beruhigungszeit lagern konnte.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines neuen Verfahrens der eingangs genannten Art, bei dem große Mengen Me­ tallphosphid praktisch ohne Zersetzung abgefüllt und anschließend bis zur eigentlichten Anwendung lange und sicher aufbewahrt und versandt werden können, und dann am Begasungsort in kürze­ ster Zeit und mit geringstem Arbeitsaufwand zur Anwendung ge­ bracht werden können, während nach Beendigung der Begasung die Beseitigung der Rückstände schnell und sicher vonstatten geht. Dabei lassen sich ganz erhebliche Zeitersparnisse und eine we­ sentlich größere Sicherheit erzielen, und es werden die höchsten hygienischen Anforderungen erfüllt. Ferner soll selbst bei in größeren Mengen vorliegenden Schüttgütern mit hohen Schütthöhen eine einfache und sichere Begasung ohne die Verwendung von Atem­ schutzgeräten möglich sein. Ein Einstoßen von bandartigen Gebil­ den, die das Schädlingsbekämpfungsmittel enthalten, in das Schüttgut soll erfindungsgemäß nicht notwendig sein.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Begasung eines geschlossenen Raumes und dessen Inhalts, unter Verwendung von bandartigen Behältern, in denen Portionen des Metallphosphid­ schädlingsbekämpfungsmittels in mehreren, wenigstens teilweise feuchtigkeitsdurchlässigen, über die Länge eines bandförmigen, flexiblen, reißresten Behälters vorgesehenen Taschen einge­ schlossen sind, wodurch in dem Raum als Begasungsmittel giftiges Phosphingas durch die Reaktion eines hydrolysierbaren Metallphos­ phidschädlingsbekämpfungsmittels mit Feuchtigkeit entwickelt wird, und der Behälter nach Beendigung der Begasung als ganzes wieder entfernt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen feuchtigkeitsfreien bandförmigen Behälter freiliegend auf der Oberfläche des Gutes ausrollt.
Der erfindungsgemäß verwendete bandartigen Behälter kann in zu­ sammenhängender aufgerollter bzw. aufgefalteter Form in einem luftdichten und feuchtigkeitsfreien Lagerungsbehälter verschlos­ sen werden, dem er erst unmittelbar vor der Anwendung entnommen wird, wonach er ausgerollt und freiliegend auf der Oberfläche des Gutes ausgelegt und in Berührung mit der Luftfeuchtigkeit gelassen wird. Nach dem Öffnen des Raumes nach beendeter Gasein­ wirkung wird der Behälter mit den die Rückstände des Schädlings­ bekämpfungsmittels enthaltenden Taschen als ganzes aus dem Raum entfernt, dabei aufgerollt bzw. aufgewickelt und zwecks Beseiti­ gung abtransportiert.
Der erfindungsgemäß bandförmige Behälter (im folgenden "Anwen­ dungsvorrichtung" genannt) kann eine Länge von mehreren Metern besitzen, die nur durch solche Faktoren begrenzt wird, wie leich­ te Handhabung, Gewicht der gefüllten Anwendungsvorrichtung, die in luftdichten Lagerbehältern üblicher Größe unterzubringende Länge sowie die Dimensionen der Räume, die mit der Anwendungs­ vorrichtung begast werden sollen. Zweckmäßigerweise beträgt die Länge zwischen 3 und 25 m, z. B. 3 bis 10 m, vorzugsweise 4½ m, wobei die Taschen gleichmäßig über diese Länge verteilt sind. Vorzugsweise wird die Anwendevorrichtung in ihrer vollen Länge von mehreren Metern, über die die Taschen verteilt sind, ausge­ legt.
In entrollter Form setzten die Anwendungsvorrichtungen das Gas frei, das dann nach unten in diese Güter diffundiert. Im Gegen­ satz zu den bisher bekannten Verfahren muß die Anwendungsvor­ richtung also nicht tief in die Güter eingebettet werden. Es wurde überraschenderweise gefunden, daß das Phosphingas nach un­ ten diffundieren und in ausreichender Konzentration in die Güter eindringen kann, so daß der gewünschte Schädlingsbekämpfungsef­ fekt auch dann erzielt wird, wenn Getreide-Schüttgüter, wie z. B. Mais oder Weizen, in einer Höhe von 1 bis 60 m, vorzugsweise 2 bis 40 m, aufgeschüttet sind.
Normalerweise werden mehrere Anwendungsvorrichtungen in bestimmten Abständen auf die Oberfläche gelegt, so daß das Schädlingsbekämpfungsmittel relativ gleichmäßig über diese Oberfläche verteilt wird.
Sind die Güter zu einem Haufen aufgeschüttet, so kann die Anwendungsvorrichtung unmittelbar an der Spitze dieses Haufens oder z. B. mit einer Schnur über dieser Spitze be­ festigt werden, worauf man das andere Ende über die Seiten­ schräge nach unten gleiten läßt. Dies ist besonders dann zweckmäßig, wenn sich die Anwendungsvorrichtung durch Herunter­ rollen über diese Schräge, entfalten kann.
Die Anwendungsvorrichtung besteht vorzugsweise aus feuchtig­ keitsfreiem, nicht-hygroskopischem und vorzugsweise hydrophobem Kunststoff, z. B. einem Polyolefin, vorzugsweise Polypropylen. Wegen der hohen Reißfestigkeit des Polypropylens kann das Gewebe verhältnismäßig dünn und leicht sein.
Das Schädlingsbekämpfungsmittel kann in staubdichte, feuchtig­ keitsdurchlässige dehnbare Beutel vorverpackt werden, insbeson­ dere in die oben beim Stand der Technik beschriebenen Beutel; diese Beutel werden dann in die Taschen der Anwendungsvorrich­ tung gegeben. Unter diesen Bedingungen braucht das Material der Anwendungsvorrichtung selbst nicht staubdicht zu sein, da das Beutelmaterial bereits das Austreten von Schädlingsbekämpfungs­ mittel-Rückständen verhindert.
Vorzugsweise besteht die Anwendungsvorrichtung aus einem thermo­ plastischen Material, und das Schädlingsbekämpfungsmittel, das z. B. auf die oben beschriebene Weise vorverpackt sein kann, wird durch Wärmeversiegelung in die Taschen eingeschlossen.
Das Schädlingsbekämpfungsmittel wird normalerweise in Pul­ verform angewendet und enthält ein bekanntes, die Selbst­ entzündung inhibierendes Mittel. Um die Gefahr einer Selbst­ entzündung weitgehend auszuschalten, wird das Schädlings­ bekämpfungsmittel in kleinen Teilmengen von z. B. 5 bis 50 g Metallphosphid, vorzugsweise 17 bis 35 g Metallphosphid, abgepackt; in der Anwendungsvorrichtung stehen diese Teil­ mengen nicht in direktem Kontakt miteinander.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird ein Ende der An­ wendungsvorrichtung lösbar, z. B. mit Hilfe einer Schnur, an einer stationären Halterung innerhalb des zu begasenden Raumes an solcher Stelle befestigt, daß das Ende zur Entfernung der Anwendungsvorrichtung aus diesem Raum leicht zugänglich ist.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen wird die Zusammensetzung zwischen zwei, die Anwendungsvorrichtung bildenden Kunst­ stoffschichten verschweißt; eine dieser Schichten besteht aus einem feuchtigkeitsundurchlässigen, flexiblen, reißresten Ge­ webe, die andere aus einem praktisch feuchtigkeitsundurchlässi­ gen, flexiblen, reißfesten, mit diesem Gewebe verschweißbaren Film. Die Anwendungsvorrichtung wird vorzugsweise so auf der Oberfläche der zu begasenden Güter entfaltet, daß die feuchtig­ keitsdurchlässige Schicht unten liegt.
Das Verfahren eignet sich besonders zum Begasen von Schütt­ gütern während des Transportes vom Verladeort zum Bestimmungs­ ort; die entsprechende Anzahl von Anwendungsvorrichtungen wird hierbei nach dem Verladen entrollt und vor dem Entladen der Güter wieder entfernt.
Zur Durchführung des Begasungsverfahrens eignet sich eine Anwen­ dungsvorrichtung, bei der das hydrolisierbare Metallphosphid­ schädlingsbekämpfungsmittel, welches bei der Berührung mit Luft­ feuchtigkeit giftiges Phosphin freisetzt, in ausgemessenen Por­ tionen, eingehüllt zwischen zwei Schichten einer feuchtigkeits­ durchlässigen Umhüllung enthalten ist, wobei zwischen den beiden Schichten Taschen für die Portionen des Schädlingsbekämpfungs­ mittels gebildet sind, die flexibel miteinander verbunden sind. Es kann ein Band aus leichtem, reißrestem, flexiblem, praktisch feuchtigkeitsfreiem, nicht hygroskopischem Kunststoff vorliegen, der die beiden Schichten bildet, von denen mindestens eine Schicht porös und feuchtigkeitsdurchlässig ist, wobei die Schichten durch Schweißnähte innig miteinander verbunden sind und von den Schweißnähten und den beiden Schichten eine Vielzahl dicht verschließbarer Taschen zur Aufnahme der Portionen des Schädlingsbekämpfungsmittels gebildet wird, wobei der Bereich zwischen aneinandergrenzenden Taschen jeweils ein Knickgelenk bildet, längs welchem sich die Anwendevorrich­ tung zum Aufrollen bzw. balgartigen Auffalten mit dem in den Taschen enthaltenden Mittel für Transport- und Lage­ rungszwecke und anschließend zum Auslegen der Anwendungsvorrich­ tung auf der Gutsoberfläche im Begasungsraum und später wieder beim Aufwickeln bzw. Zusammenfalten nach der Begasung und bei der Entnahme mit den Rückständen des Schädlingsbekämpfungsmit­ tels ohne Verschmutzung des Gutes mit den Rückständen auf- bzw. zuknicken läßt.
Das leichte, thermoplastische Material ist vorzugsweise poröses Gewebe aus aneinander haftenden Polyolefinfa­ sern mit minimalem Feuchtigkeitsgehalt, vorzugsweise Po­ lypropylenfasern; außerdem enthält dieses Gewebe vorzugs­ weise in Längsrichtung orientierte Fasern, um die Reiß­ festigkeit in Längsrichtung zu verbessern.
Vorzugsweise werden die Taschen der Anwendungsvorrichtung nach Einführung des Schädlingsbekämpfungsmittels, das sich z. B. in den bereits genannten Beuteln befinden kann, durch eine Wärmeschweißnaht verschlossen.
Es kann auch nur eine der beiden Schichten aus dem be­ schriebenen porösen, feuchtigkeitsdurchlässigen Kunst­ stoff, z. B. dem beschriebenen Gewebe, bestehen, während die andere Schicht ein praktisch feuchtigkeitsundurchlässiger Kunststoffilm ist, der vorzugsweise transparent ist.
In den Zeichnungen werden erfindungsgemäß verwendete An­ wendungsvorrichtungen näher dargestellt und zwar zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Anwendungsvorrichtung mit darin eingeschweißten Beuteln mit Schädlingsbe­ kämpfungsmitteln, teilweise in aufgerissener Dar­ stellung;
Fig. 2 eine seitliche Teilansicht der Anwendungsvorrich­ tung mit noch offener Tasche;
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Anwendungsvorrichtung längs Linie 3-3 in Fig. 1;
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Anwendungsvorrichtung längs der Linie 4-4 in Fig. 1;
Fig. 5 eine teils schematische Perspektivansicht der An­ wendung der Anwendungsvorrichtung auf der Oberfläche von gelagerten Vorräten; und
Fig. 6 eine Draufsicht auf die aufgewickelte, mit Beuteln gefüllte Anwendungsvorrichtung in einem Behälter.
Für die vorliegende Beschreibung gilt; daß Bezeichnungen wie "oben", "unten", "rechts", "links", "hinten", "vorne", "senkrecht" und "waagerecht" und davon abgeleitete Begriffe sich auf die in den Abb. 1 und 5 gezeigten Orientie­ rungen beziehen. Selbstverständlich läßt sich die Erfin­ dung auch in anderen Orientierungen anwenden, soweit nicht ausdrücklich das Gegenteil gesagt wird.
Mit 1 wird ganz allgemein die Anwendungsvorrichtung zur Begasung von Gütern wie Futtermittel, Weizen, Mais, Roggen und anderer Getreidearten bezeichnet. Sie besteht aus ei­ ner Anwendungsvorrichtung 2 für poröse Beutel 3 mit darin abgefülltem Metallphosphidschädlingsbekämpfungsmittel der Art, die mit Luftfeuchtigkeit reagiert wobei das giftige Gas Phosphin gebildet wird. Die Anwendungsvorrichtung 2 be­ steht im wesentlichen aus einem Band 4 aus flexiblem, porö­ sen, nicht-hygroskopischem Material. Das Band bildet an der einen Längskante 7 miteinander verbundene Schichten 5 und 6 und besitzt eine Anzahl quer zum Band 4 angeordneter Nähte 8, von denen die Schichten 5 und 6 in regelmäßigen Abstän­ den verbunden und Taschen zur Aufnahme der vorverpackten Schädlingsbekämpfungsmittelbeutel 3 gebildet werden.
Die staubdichten Beutel 3 umhüllen die pulver- bzw. preß­ körperförmigen Chemikalien des Schädlingsbekämpfungsmit­ tels unmittelbar, und bestehen aus einem Material, das mit dem Mittel nicht reagiert. Im Ausführungsbeispiel be­ stehen sie aus Crepepapier, und haben eine annähernd qua­ dratische Form mit gefaltenen Kanten 13, die einen das Mittel enthaltenden kissenförmigen Hohlraum umreißen. Im Ausführungsbeispiel liegt das Mittel 14 als Pulver vor, und es befinden sich in jeder Tasche 9 zwei Beutel. Die Umrisse der Beutel sind so bemessen, daß zwischen diesen und den Umrissen der Taschen sowie zwischen nebeneinander­ liegenden Beuteln eine Lücke zur leichteren Einführung der beiden Beutel in die Taschen verbleibt.
Im Ausführungsbeispiel enthält jeder Beutel 17 oder 34 g pulverförmiges Mittel folgender Zusammensetzung:
70 Gew.-% technisches Aluminiumphosphid (etwa 82% AlP, 18% Al₂O₃)
26 Gew.-% Ammoniak und Kohlendioxid bildende Stoffe
4 Gew.-% Aluminiumstearat
Das die Schichten 5 und 6 bildende Band ist annähernd mittig umgefaltet mit einer die Längskante 7 bildenden Falte 18 und freien Längskanten 19 und 20 (Fig. 2) an der entgegen­ gesetzten Seite, wobei die freie Kante 20 etwas über die andere freie Kante 19 hinaussteht, wodurch eine Lasche 21 zum Verschluß der Taschen gebildet wird. Jede der Taschen 9 ist vorzugsweise länglich quer zur Längsachse des Bandes. Die Taschen sind z. B. 3-30 cm lang und 3-15 cm breit und liegen in großer Zahl, z. B. bis 300 Taschen in einer zusammenhängenden Reihe vor, was einer Gesamtlänge von mehreren Metern und bis zu 45 m entspricht, vorzugsweise 3-10 m, insbesondere 4½ m (z. B. mit 50 Taschen). Jede der Taschen besitzt ein geschlossenes Ende 24 an der Längs­ kante 7 der Schichten, ein paar paralleler, von Nähten 8 gebildeter Seitenkanten 25 und eine Öffnungsseite 26 zwi­ schen den freien Kanten 19 und 20 der Schichten. Die Öff­ nungsseite 26 gestattet den Durchtritt der Beutel 3 und ist mittels der Lasche 21 so verschließbar, daß der Beutel in der Tasche gesichert ist. Die abgebildeten Taschen sind alle gleich groß, und der Form und Größe handelsüblicher Begasungsbeutel angepaßt.
Das Material des Bandes 4 ist nicht-hygroskopisch, d. h. es hat praktisch keine Feuchtigkeitsabsorptions- und -auf­ nahmefähigkeit. Damit wird die unerwünschte verfrühte Aus­ gasung des Mittels im verschlossenen Vorratsbehälter durch Reaktion des Mittels mit Feuchtigkeit vermieden. In früheren Versuchen hatte man ein hygroskopisches Material wie her­ kömmliche Textilgewebe verwendet. Damit ist das Produkt an­ fangslagerungsunfähig, wegen verfrühter Gasentwicklung. Da­ durch leidet die Wirksamkeit des Mittels und wird das Pro­ dukt gefährlich. Beim Öffnen des Behälters werden die Arbei­ ter nämlich unmittelbar den austretenden Giftgasen ausge­ setzt. Die Arbeiter beugen sich über die Behälter und somit entweichen die Giftgase in unmittelbarer Mund- und Nasennähe der Arbeiter. Die hohen Phosphinkonzentrationen neigen zur Selbstentzündung beim Öffnen der Dosen, und dadurch ergibt sich Brandgefahr.
Erfindungsgemäß ist das Bandmaterial nicht-hygroskopisch. Es eignen sich hierzu nicht-hygroskopische synthetische Fasern, beispielsweise Polyolefine und deren Mischpolymere, Polyester, Gemische aus Polyolefin(en) und Polyester(n) sowie modifiziertes, nicht-hygroskopisches Zellulosemate­ rial. Besonders geeignet wegen seiner besonders geringen Wasseraufnahmefähigkeit sowie anderer vorteilhafter noch zu nennender Eigenschaften ist Polypropylen.
Trotz seiner nicht-hygroskopischen Eigenschaften muß das Bandmaterial porös und für Wasserdampf und Phosphorwasser­ stoffgas so durchlässig sein, daß nach dem Auslegen der An­ wendevorrichtung 2 Feuchtigkeit aus der Luft des Raumes in die Vorrichtung eindringt, dort mit dem Mittel reagiert, und das gebildete Gas austritt und in das Gut eindringt. Bevorzugt wird ein leichtes, dünnes, durchscheinendes Poly­ propylenvlies mit längsorientierter Extrusionsrichtung zwecks erhöhter Reißfestigkeit in dieser Richtung, damit die Vorrichtung Zugkräften standhält.
Das Proypropylenmaterial kann als Fasergewebe oder als filz­ artiges Vlies aus zusammenhaftenden Fasern vorliegen, wie im vorliegenden Beispiel, worin längsorientierte, extrudierte Fasern und kürzere, daran haftende wahllos orientierte Fasern vorliegen. Die Wasserabsorptions- und Aufnahmefähig­ keit des Polypropylenmaterials ist weniger als 1 Gew.-%, insbesondere 0,2-0,4%. Das beispielsgemäße Material hat z. B. eine Dicke zwischen 0,08 und 0,25 mm, insbesondere 0,11 mm und eine Dichte von 20 bis 100 g pro m², insbeson­ dere 30 g pro m².
Vorzugsweise bestehen die Schichten 5 und 6 aus einem ver­ schmelzbaren, insbesondere thermoplastischen Material und liegen die Nähte 8 als Schweißnähte (heiß versiegelt) vor, und bilden gleichzeitig flexible Knickstellen 28 (Fig. 3) zwischen den Taschen. Im Ausführungsbeispiel sind die Poly­ propylenschichten 5 und 6 innig verschweißt mittels paralle­ ler Schweißnähte, die in gleichmäßigen Abständen über die gesamte Länge des Materials verteilt vorliegen und sich ununterbrochen quer über das Material von der Falte 18 bis zur freien äußeren Kante 20 erstrecken. Die Nähte lassen sich mittels eines geradlinigen Heißsiegelwerkzeuges, ins­ besondere einem Heißstempel oder dergleichen, herstellen. Die Nähte bestehen gemäß Fig. 3 jeweils aus einem heiß ver­ formten Bereich 29 verminderter Dicke mit einer Vertiefung oder Rille 30 auf einer Seite. Die einzelnen Taschen können aber auch in Abständen voneinander vorliegen, wobei die Ab­ stände jeweils von einem Nahtpaar und einem dazwischen lie­ genden Materialstreifen gebildet werden, der lediglich zur Verbindung der aufeinanderfolgenden Taschen dient. Mit die­ ser Konstruktion kann man den Streifen zwischen den beiden Nähten besonders leicht durchschneiden, falls man eine Länge der Anwendungsvorrichtung verwenden möchte, die kürzer ist als die Ge­ samtlänge. Schließlich ist es auch möglich, solche vorge­ gebenen Trennbereiche lediglich in ganz bestimmten Abständen, z. B. in Abständen von ca. 1 m, vorzusehen.
Die Anwendungsvorrichtung 2 kann an einem Ende eine Haltevorrichtung besitzen, z. B. Haken, Band, Schnur oder ähnliche flexible Leine 33 (Fig. 5) zur Erleichterung des späteren Herausholens der Anwendungsvorrichtung mit den darin enthaltenden ausgegasten Beu­ teln und den Rückständen des Mittels. Die Leine 33 ist be­ sonders nützlich, wenn Getreide im Transport, beispielsweise in Kähnen, Schiffen, Eisenbahnwaggons und dergleichen, be­ gast werden soll, wo die transportbedingten Vibrationen und Bewegungen zum Einsinken der Vorrichtung ins Schüttgut füh­ ren können. Das freie Ende der Leine dient zur Befestigung an einem leicht zugänglichen unbeweglichen Punkt der Trans­ porteinrichtung, z. B. mittels eines Klebestreifens 35.
Zur Herstellung der Anwendungsvorrichtung 2 wird das Band 4 zunächst so gefaltet, daß die freie Kante 19 der oberen Schicht 5 etwas hinter der freien Kante 20 der unteren Schicht 6 zurücksteht. Der Streifen wird dann an der verschlossenen Längskante 7 scharf geknickt, und die Schweißnähte 8 werden in regelmäßigen Längsabständen in der beschriebenen Form so angebracht, daß die Schichten 5 und 6 innig verbunden und die Taschen 9 gebildet werden. Zwei vorgepackte, je mit dem pulverförmigen Mittel 14 gefüllte Beutel 3 werden dann hintereinander liegend in jede der Taschen 9 einge­ schoben. Die Lasche 21 wird um die Kante 19 und über die obere Schicht 5 gefaltet und mittels einer Schweißnaht 38 innig mit den Schichten verbunden, wobei das offene Ende sämtlicher Taschen fest verschlossen wird. Die mit Beuteln gefüllte Anwendungsvorrichtung wird nun durch Wickeln bzw. Falten zu einem annähernd zylindrischen Körper 39 aufgewickelt. Die­ ser wird in einen luftdichten Behälter 40, vorzugsweise eine Blechdose, eingebracht und darin luftdicht verschlossen zur sicheren und langfristigen Lagerung und Versendung. Beim Falten der Anwendungsvorrichtung sind die Rillen 30 der Knick­ linien vorzugsweise nach innen gerichtet.
In einer Weiterbildung des Ausführungsbeispiels werden beim Verschließen der Taschen 9 außerdem Schweißnähte in Längs­ richtung des Bandes zwischen den beiden Beuteln 3 in jeder Tasche angebracht. Dadurch wird jede Tasche so unterteilt, daß sich die beiden Beutel nicht mehr übereinander ver­ schieben können.
Die beiden Schichten 5, 6 der Anwendungsvorrichtung können auch aus zwei zunächst getrennten Bändern hergestellt werden. Hierzu wird zweckmäßigerweise ein Schweißstempel verwendet, der für jede Tasche jeweils drei Seiten, nämlich zwei Schweißnähte in Längsrichtung der Bänder und eine Quer­ naht bildet. In die in Längsrichtung offene Tasche wird dann das Mittel 14 bzw. ein Beutel 3 eingeführt. Durch die nächste Anwendung des Stempels wird die bereits gefüllte Tasche mittels der nächsten Quernaht verschlossen und gleich­ zeitig eine neue Tasche gebildet. Falls, wie im Beispiel ge­ mäß Fig. 1, jeweils zwei Beutel nebeneinander eingeschweißt werden sollen, aber dennoch durch eine Schweißnaht von­ einander getrennt sein sollen, so verwendet man hierfür ein E-förmiges Schweißwerkzeug. Vorzugsweise wird die Quernaht als Doppelnaht ausgeführt, damit die Anwendungsvorrichtung zwischen den Taschen ohne Öffnung der Taschen durchschnit­ ten werden kann. Die Herstellung der Anwendungsvorrichtung aus zwei getrennten Bändern eignet sich besonders dann, wenn die eine Schicht 6 feuchtigkeitsdurchlässig ist, d. h. aus dem Kunst­ stoffvlies besteht, während die andere Schicht aus einer praktisch undurchlässigen Folie eines mit dem Vlies ver­ schweißbaren Kunststoffes besteht. Vorzugsweise bestehen beide Schichten aus dem gleichen Kunststoff, insbesondere Polypropylen. Eine solche undurchlässige Folie läßt sich wesentlich besser als das Vlies mit Warenzeichen, Inhalts­ kennzeichnungen und Gebrauchsvorschriften bedrucken. Eine solche Bedruckung erübrigt sich sogar, wenn die Folie durchsichtig und der Beutel 3 bedruckt ist.
Zur Begasung eines Lagerraumes, beispielsweise für land­ wirtschaftliche Erzeugnisse, im Ausführungsbeispiel eines Schiffsladeraumes 43, wird jeder Abschnitt des Laderaumes zunächst bis zur gewünschten Höhe beladen. Das Begasungs­ mittel wird luftdicht im Behälter 40 verpackt zum Lade­ raum gebracht. Erst dort werden die Dosen 40 geöffnet und die einzelnen Anwendevorrichtungen auf der freien Oberfläche des Gutes flach und völlig geöffnet ausgelegt.
Im Ausführungsbeispiel wird die Rolle 39 axial der Dose 40 entnommen, mit dem freien Ende 44 nach unten auf das Gut gelegt, und mittels der Leine 33 in einer durch die Lade­ luke zugänglichen Stelle gesichert. Die Rolle 39 wird dann auf der Gutoberfläche abgespult. Die Anzahl der für die ordnungsgemäße Begasung des Gutes benötigten Beutel wird entsprechend der Länge und Art des Begasungsgutes und der Form und dem Volumen des Laderaumes ermittelt. Hierbei ist in erster Linie das Raumvolumen, im allgemeinen ohne Rücksicht auf die Vollständigkeit der Füllung, maßgebend. Man verwendet zwischen einem Beutel pro 3 m³ und einem Beutel pro 20 m³ Raumvolumen. Die bevorzugte Dosierung ist ein Beutel (ergibt 11 g Phosphorwasserstoff) pro 10 m³.
Erforderlichenfalls werden nach der ersten Anwendungsvor­ richtung zusätzliche gefüllte Anwendungsvorrichtungen in der gleichen Weise auf der Gutoberfläche ausgelegt, und zwar in Abständen nebeneinander, wie Fig. 5 zeigt. Wegen der vorgefertigten Einbringung der Beutel in die Anwendungsvorrichtung und der aufge­ rollten Verpackungsform können sehr viele Beutel in kürze­ ster Zeit ohne viel Aufwand gleichmäßig auf der Gutoberfläche verteilt werden, wozu lediglich die Rolle geradlinig auf der Gutoberfläche abgewickelt wird.
Zur Begasung von Getreidelagern wird das freie Ende der Rolle einfach am Lagerbehälter 40 befestigt und man läßt die Rolle den abfallenden Getreideberg unter Schwerkraftein­ wirkung hinabrollen.
Der ganze Vorgang dauert nur Minuten, während die herkömm­ liche Einbringung der losen Beutel oft mehrere Arbeitsstun­ den erforderte.
Nach dem Auslegen der Anwendungsvorrichtung auf dem Getreide oder dergleichen wird der Laderaum luftdicht verschlossen. Die im Laderaum eingeschlossene Luftfeuchtigkeit dringt in die Vorrichtung 2 ein und reagiert mit dem Schädlingsbe­ kämpfungsmittel in den Beuteln. Das dadurch gebildete giftige Phosphorwasserstoffgas diffundiert durch das Gut und bringt dessen Entwesung zustande.
Nach vollständiger Ausgasung der Beutel und nach einer ange­ messenen Einwirkungszeit des Gases wird der Laderaum geöffnet und gelüftet. Die ausgegasten Beutel werden nun aus dem Gut entfernt, indem die Anwendungsvorrichtung entweder an Ort und Stelle oder nach Herausziehen aus dem Laderaum in Längsrichtung von einem Ende bis zum anderen aufgerollt oder um die Knicklinien balgartig gefaltet wird. In dieser Weise werden sämtliche Beutel schnell und sicher entfernt, ohne Gefahr der Beschädigung, wodurch Schädlingsmittelrück­ stände aus den Beuteln ins Gut gelangen und dieses ver­ schmutzen könnten. Die aufgewickelte Anwendungsvorrichtung wird nun von der Lagerstelle entfernt und zwecks Beseitigung abtrans­ portiert.
Bei Verwendung einer Anwendungsvorrichtung mit nur einer feuchtig­ keitsdurchlässigen und einer undurchlässigen Schicht wird die durchlässige Schicht 5 vorzugsweise dem Gut nach unten zugewandt. Die undurchlässige Schicht 5 ist nach oben gewandt. Findet die Anwendung in einer offenen Ladeluke statt, so schützt dabei die undurchlässige Schicht 5 das Mittel gegen etwaigen Regen bis die Luke geschlossen wird.
Einige der erfindungsgemäßen Vorteile ergeben sich aus fol­ genden Ergebnissen:
Zur herkömmlichen Begasung eines gefüllten Getreidelager­ raumes (20 000 Tonnen) mit einem Volumen von 24 000 m³ und mit einer Oberfläche von 7000 m², werden 40 000 Beutel benötigt. Zu deren Einführung in das Getreide braucht man rund 400 Arbeitsstunden.
Verwendet man hierfür 100 Arbeiter, und vorausgesetzt, daß die Oberfläche sofort mit Folien abgedeckt wird, so kann die Phosphorwasserstoffkonzentration im Arbeitsraum vor Beendigung der Arbeit auf bis zu 1 ppm (Teile pro Million) ansteigen. Die Einatmung solcher Konzentrationen kann nach wenigen Stunden schon zu Vergiftungserscheinungen führen. Verwendet man nur 50 Arbeiter, so dauert die Arbeit ent­ sprechend länger und es steigt die Phosphorwasserstoffkon­ zentration im Arbeitsraum auf Werte bis zu 30 ppm. Die Einatmung solcher Konzentrationen wird bereits nach 30 Minuten gefährlich. Wenn man einen solchen Raum ohne ernste Gefährdung betreten will, müssen Gasmasken getragen werden.
Am Ende der Begasungszeit (mindestens 5 Tage, vorzugsweise 10 Tage) muß der Arbeitsraum zunächst gründlich gelüftet werden (6 Stunden lang), ehe Arbeiter den Raum zur Entfer­ nung der ausgegasten Beutel betreten können. Für die Ent­ fernung selbst braucht man etwa 40 Arbeitsstunden, während welcher die Luft keineswegs ganz gasfrei ist.
Die Auslegung der benötigten Menge des Schädlingsbekämpfungs­ mittels in der erfindungsgemäßen Weise läßt sich von 40 Arbeitern in wenigen Minuten erledigen. Die in dieser kurzen Zeit freigesetzte Phosphorwasserstoffkonzentration liegt unterhalb der mit Standardtestgeräten feststellbaren Gren­ zen. In Vorratsräumen, in denen eine anschließende Ab­ deckung mit Folie erforderlich ist, geschieht dies eben­ falls mit 10 Arbeitern so schnell, daß MAC-Werte (von 0,1 ppm) nie überschritten werden. Wenn die an den Vor­ richtungen befestigten Schnüre in Nähe der Lukenöffnung des Vorratsraumes befestigt werden, ist es zur Entfernung des verbrauchten Mittels gar nicht notwendig, den Raum zu betreten. Die Anwendungsvorrichtungen werden einfach herausgezogen, aufgerollt und zur Beseitigung abtransportiert.
Die Abwärtsdiffusion des Phosphorwasserstoffgases in Be­ gasungsgüter nach der Auslegung der Vorrichtungen auf der Oberfläche des Gutes ist überraschend schnell und wirksam.
Bei Anwendung der oben vorgeschlagenen Dosierung dauert es nur etwa zwei bis drei Tage, bis im Falle von Getreideschüttungen höchst wirksame Gaskonzentrationen wie 800-1000 ppm bereits bis zu Tiefen wie 20 m unterhalb der Getreide­ oberfläche durchgedrungen sind.

Claims (3)

1. Verfahren zur Begasung eines geschlossenen Raumes und dessen Inhalts, unter Verwendung von bandartigen Be­ hältern, in denen Portionen des Metallphosphidschäd­ lingsbekämpfungsmittels in mehreren, wenigstens teil­ weise feuchtigkeitsdurchlässigen, über die Länge eines bandförmigen, flexiblen, reißfesten Behälters vorge­ sehenen Taschen eingeschlossen sind, wodurch in dem Raum als Begasungsmittel giftiges Phosphingas durch die Reaktion eines hydrolysierbaren Metallphosphidschäd­ lingsbekämpfungsmittels mit Feuchtigkeit entwickelt wird, und der Behälter nach Beendigung der Begasung als ganzes wieder entfernt wird, dadurch gekennzeich­ net, daß man einen feuchtigkeitsfreien bandförmigen Behälter freiliegend auf der Oberfläche des Gutes aus­ rollt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schädlingsbekämpfungsmittel in einen bandför­ migen Behälter aus feuchtigkeitsdurchlässigem, flexib­ lem, reißrestem, praktisch feuchtigkeitsfreiem Kunst­ stoff-Vlies eingehüllt ist.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schädlingsbekämpfungsmittel zwischen zwei den bandförmigen Behälter bildenden Kunststoff-Schichten eingeschweißt ist, wobei die eine Schicht aus einem feuchtigkeitsdurchlässigen flexib­ len, reißfesten Vlies und die andere Schicht aus einer damit verschweißbaren, praktisch feuchtigkeitsundurch­ lässigen, flexiblen, reißresten Folie gebildet wird, wobei das Band mit der feuchtigkeitsdurchlässigen Schicht nach unten auf das zu begasende Gut ausgelegt wird.
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