DE220631C

DE220631C -

Info

Publication number: DE220631C
Application number: DENDAT220631D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

— JVl 220631 -KLASSE 24 c. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. März 1909 ab.

Bei den bisher gebräuchlichen Kammeröfen für trockene Destillation von Steinkohle u. dgl. zogen die Abgase, welche eben die Seitenwandungen der Ofenkammern beheizt hatten, durch getrennt voneinander in der Verlängerung jedes einzelnen Heizzuges angeordnete Abfallschächte nach dem Rekuperator.

Gemäß der Erfindung münden diese einzelnen Abzugsschächte mehrerer benachbarter

ίο Heizzüge zunächst in eine gemeinsame, sich über sämtliche zugehörige Ofenkammern erstreckende, in der Rückwand des Ofens angeordnete Kammer, aus . welcher wiederum einzelne Abfallschächte nach den einzelnen Abteilungen des Rekuperators führen.

Es wird hierdurch in doppelter Beziehung eine Verbesserung im Betriebe des Ofens erzielt. Da nämlich auf diese Weise Heizgase aus verschiedenen Zügen in eine gemeinsame

ao Kammer zusammenströmen, so vollzieht sich hierdurch. erstens in dieser Kammer ein Druckausgleich und eine Mischung der Gase, was für die gleichmäßige Beheizung des Rekuperators und auch für die Zugwirkung des Ofens von Vorteil ist. Zweitens wird gleichzeitig eine an sich bekannte wirksame Beheizung der Rückwände der Ofenkammern bewirkt, was unerwünschte Teerablagerungen an diesen Kammerrückwänden verhindert.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der neuen Anordnung am Bruchstück eines Kammerofens beispielsweise dargestellt. Es zeigen:

Fig. ι bzw. 2 einen lotrechten Schnitt des Ofens längs einer Ofenkammer bzw. des zwischen zwei Kammern liegenden Zuges nach Linie A-A bzw. B-B der

Fig. 3, welche einen wagerechten Schnitt nach Linie C-C der Fig. 1 und 2 darstellt, während

Fig. 4 einen lotrechten Schnitt durch den Ofen nach Linie D-D der Fig. 1, 2 und 3 veranschaulicht.

Die den senkrechten, zwischen den einzelnen Ofenkammern α nebeneinander liegenden Zügen δ in beliebiger Weise zugeführten Heizgase werden in bekannter Weise in dem zur Ofenkammerachse etwa parallel liegenden schrägen oberen Sammelkanale c vereinigt und gelangen nun gemäß der Erfindung durch kurze Abfallschächte in den neuen Sammelraum d, welcher über alle gezeichneten Ofenkammern a sich erstreckt und so alle aus den einzelnen Sammelkanälen c kommenden Abgase zusammentreten läßt. .

Zur Regelung der gleichmäßigen Beheizung des Ofens und besonders der Ofenkammerrückwände e und des Rekuperators f sind Schieber g an den senkrecht unter den Gaseintrittsstellen i gelegenen Austrittsstellen h des Gases aus dem Sammelraum d angeordnet, welche auch für die Regelung des Ofenzuges und den Ausgleich der Druckunterschiede der einzelnen Ströme der abziehenden Gase nutzbar gemacht werden können, die durch kurze Abfallschächte dem Rekuperator f zuströmen und so nicht allzusehr abgekühlt werden, da sie auf kürzestem Wege von den Eintrittsstellen des Sammelraumes nach den Austrittsstellen h gelangen können.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι. Kammerofen mit nebeneinander liegenden, durch Heizzüge getrennten Ofenkammern, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgaskanäle (c) mehrerer Ofenkammern (a) in einen Sammelkanal (d) in der Rückwand (e) des Ofens münden, aus dem sie durch Schieber (g) nach beliebigen Rekuperatorabteilen ffJ strömen.
2. Kammerofen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieber (g) etwa senkrecht unter den Gaseintrittsstellen (i) des Sammelraumes (d) liegen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.