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Rückstellvorrichtung für Ziffernrollen mit Herzkurven an schnellzählenden
Zählwerken Es sind Zählwerke mit Nullstellung bekannt, bei denen die Rückstellvorrichtung
für die Ziffernrollen mit Herzkurven, Rückstellgreifern, ausschwenkbaren Schaltritzeln
von Zehnerschalttrieben und einem mit einer Rückstellfeder verbundenen Rückstellschieber
versehen ist, der mit einem Schwenkrahmen in Wirkungsverbindung steht, an dem die
Rückstellgreifer angeordnet und die Schalt ritzel der Zehnerschalttriebe auf einer
Triebachse gelagert sind.
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Bei diesen Zählwerken, auf die sich die Erfindung bezieht, erfolgt
der Antrieb über ein Zahnradpaar oder ein Klinkenschaltwerk auf die Einerrolle,
während die Schaltritzel der Zehnerschalttriebe zwischen den auf der Zählerachse
angeordneten Ziffernrollen, nämlich zwischen der Einerrolle und der Zehnerrolle,
zwischen der Zehnerrolle und der Hunderterrolle usw. die Dekadenfortschaltung übernehmen.
Bei einem schnellen Drehantrieb ist die
Drehgeschwindigkeit der
Einerrolle entsprechend gross. Die gleiche Geschwindigkeit wird als Winkelgeschwindigkeit
im Augenblick der Dekadenfortschaltung über die Schalt ritzel auf die nächstfolgende
Ziffernrolle weitergegeben, die sich im Augenblick der Weiterschaltung, also beispielsweise
von 399 auf 400, mit derselben Geschwindigkeit wie die Einerrolle dreht.
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Die Dekadenfortschaltung tritt stossartig auf. Dabei besteht bei hoher
Winkelgeschwindigkeit die Gefahr, dass die Schaltritzel mit der Achse abgedrängt
und kurzzeitig ausser Eingriff mit der Verzahnung an den Ziffernrollen gebracht
werden. Dieses Durchschleudern der Ziffernrollen hat zur Folge, dass die Ziffernreihe
nicht mehr ausgerichtet steht, weil eine oder mehrere Ziffern gegeneinander versetzt
sind. Der bei der Dekadenfortschaltung auftretenden Abdrängkraft zwischen der Ziffernrolle
und dem lehne sschaltritzel hat man durch eine stärkere Rückstellfeder am Bückstellschieber
entgegenzuwirken versucht. Aber die Abdrängkraft wächst mit dem Quadrat der Winkelgeschwindigkeit
der Ziffernrollen, und die Federkraft kann technisch nicht beliebig verstärkt werden,
da dann die Rückstellkraft zu gross wird, was besonders für elektrisch mittels Magnetkraft
rückstellbare Zähler von Bedeutung ist. Aber auch für handbetätigte Rückstellsc:iieber
ist eine Erhöhung der Rückstellkraft nachteilig. Man verlangt, dass die Rückstelltaste
leichtgängig ist und die Rückstellvorrichtung schon auf ein geringes Antasten des
Rückstellschiebers anspricht.
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Somit ist der maximalen Drehzahl derartiger Zähler eine Grenze gesetzt.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, das Durchschleudern der Ziffernrollen
bei Zählwerken mit der eingangs erwähnten R.ückstellvorrichtung mit drucktasten-
oder magnetbetätigtem Rückstellschieber
ohne besonderen Mehraufwand
bei höheren Drehzahlen zu verhindern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss an Rückstellvorrichtungen der
gattungsgemässen Art dadurch gelöst dass der Rückstellschieber eine Kulissenführung
für die Triebachse enthält, dass die Kulissenführung in ihrem unteren Teil gerade
und'in ihrem mittleren Teil gekrümmt ausgebildet ist und einen zu der Achsebene
der Zählerachse und der Triebachse in deren Betriebsstellung rechtwinklig verlaufenden
Teil aufweist, der die Triebachse in der Eingriffs stellung der Schaltritzel gegen
selbsttätiges Ausrücken sperrt. Hierdurch wird die DrM zahlgrenze des Zählwerkes
nicht mehr von der Rückstelleinrichtung beeinflusst. Die am Rückstellschieber vorhandene
Kulisse hält die Triebachse formschlüssig in der Eingriffsstellung der Schaltritzel.
Eine Abdrängkraft, die in der Ebene der Rollenachse und der Triebachse im Betrieb
des Zählwerkes auftritt, kann die Ziffernrolle und den Zehnerschalttrieb auch bei
geringer Federkraft nicht mehr ausser Eingriff bringen, da sich die Triebachse in
dem unteren, geraden Teil der Kulisse befindet und gesperrt ist. Derartige Zählwerke
sind für wesentlich höhere Drehzahlen als bisher bei leichtgängiger Rückstellung
geeignet.
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Die neuen Zähler können mit wesentlich höheren Zählgeschwindigkeiten
arbeiten.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass
die Kulissenführung in mindestens einem Führungsansatz des Rückstellschiebers eingearbeitet
ist. Die Kulissenführung kann doppelt, also in zwei Führungsansätzen, an beiden
Enden des Rückstellschiebers, angeordnet sein. Sie kann als Nut oder als Schlitz
ausgebildet sein.
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Je nachdem, ob das Zählwerk manuell oder durch Ma:gnetkra'ft - rückgestellt
wird, ist der Rückstellschieber, wie an sich beahnt,>
einer Drucktaste
verbunden bzw. ist ein Teil derselben, oder er ist, wie an sich bekannt, mittels
eines Elektromagneten betätigbar.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 das Zählwerk in vereinfachter Darstellung perspektivisch
in der Betriebsstellung, Fig. 2 das Zählwerk nach Fig. 1 bei betätigter Rückstellvorrichtung,
Fig. 3 den Führungsansatz des Rückstellschiebers mit der Kulissenführung in vergrössertem
Maßstab in Ansicht, Fig. 4 einen Schnitt in Richtung IV-IV der Fig. 3 mit als Schlitz
ausgebildeter Kulissenführung und Fig 5 eine andere Ausführungsform, bei der die
Kulissenführung als Nut ausgebildet ist.
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Das Zählwerk hat das Gehäuse 1, die Zählerachse 2 und die auf dieser
befindlichen Ziffernrollen 3, von denen nur zwei dargestellt sind. Jede Ziffernrolle
ist mit einer Herzkurve 4 versehen, die mit einem Rückstellgreifer 5 zusammenarbeitet
und von diesem beaufschlagt wird, wenn die Ziffernrollen rückgestellt werden (Fig.
2). Die Schaltritzel 6 der Zehnerschalttriebe sind auf der Triebachse 7 frei drehbar
gelagert. Die Triebachse sitzt in dem Schwenkrahmen 8, der auf der Achse 9 im Gehäuse
1 gelagert ist.
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Die Rückstellvorrichtung weist einen Rückstellschieber 10 mit nach
unten rechtwinklig abgewinkelten Führungsansätzen 11 auf,
deren
Führungen mit 12 bezeichnet sind. Die Gegenführungen in den Gehäusewandungen sind
mit 13 bezeichnet. Der Rückstellschieber hat eine Drucktaste 14, die auch durch
einen Elektromagneten ersetzt sein kann. Der Rückstellschieber steht unter der Wirkung
von Rückstellfedern 15, die ihn in die obere Stellung bewegen.
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Die Auf- und Abbewegung des Rückstellschiebers wird durch die Enden
einer in die Führungsansätze 11 eingearbeiteten Kulissenführung 16 begrenzt, die
entweder als Schlitz 16a (Fig. 4) oder als Nut 16b (Fig.'5) ausgebildet ist. In
diese Kulissenführung greift das Ende der Triebachse 7 ein, die sich in beiden Kulissenführungen
16 führt. In der niedergedrückten Stellung des Rückstellschiebers (Fig. 2) befindet
sich das Ende der Triebachse 7 am oberen Ende der Kulissenführung, die schräg aufwärts
gerichtet und bogenförmig gekrümmt verläuft.
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Diese Kulissenführung ist in ihrem unteren Teil gerade ausgebildet.
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Die Gerade ist mit 17 bezeichnet; sie verläuft rechtwinklig zu der
Achsebene 18, die durch die Zählerachse 2 und durch die Triebachse 7 in deren Betriebsstellung
hindurchgeht. Dieser Teil der Kulissenführung sperrt die Triebachse 7 in der Eingriffs
stellung der Schaltritzel 6 gegen selbsttätiges Ausdrücken. hn der Stellung nach
Fig. 1 befindet sich die Triebachse 7 in dem sperrenden Teil 17 der Kulissenführung
16. In dieser Betriebsstellung des ZaLhlwerkes sind somit die Schaltritzel 6 gegen
Abdrängen im Augenblick der Dekadenfortschaltung gesperrt. Sie bleiben in Eingriff
mit der Verzahnung der Ziffernrollen, die soznHe auch bei schnellzählenden Zählwerken
nicht durchschleudern können.
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Patentansprüche: