DE21972C - Vexirverschlufs für Tabakdosen, Schmuckkästchen, Portemonnaies und ähnliche Behälter - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 68: Schlosserei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. August 1882 ab.

Fig.. ι stellt eine Blechdose mit den aufsen am Deckel sichtbaren Theilen eines Vexirverschlusses dar.

Fig. 2 zeigt die innen am Deckel getroffene Emrichtung dieses Verschlusses;

Fig. 3 den Durchschnitt einzelner Theile.

Oben auf dem Deckel befinden sich drei kreisförmig mit Ziffern versehene Rosetten a. Diese Rosetten sind, jede für sich, mittelst Niete b mit einer innen am Deckel befindlichen Scheibe c verbunden. Die Scheiben c haben einen Ausschnitt d und sind mittelst der Rosetten α drehbar. Vor den Rosetten befinden sich drei in den Deckel eingravirte Zeiger e, welche den Zweck haben, durch Hinweis auf gewisse Zahlen eine bestimmte Stellung der Scheiben zu markiren. Vor der mittleren Rosette ist ein Knopf/ angebracht, welcher mit dem auf der Innenseite des Deckels befindlichen Greifer g vernietet und mit diesem in einem Deckelschlitz schiebbar ist. Der Greifer g ist so geformt, dafs er mehrere nach unten gehende Zacken h und oben einen nach aufsen abgebogenen Riegel i bildet.

Soll die Dose geschlossen werden, so wird einfach der Knopf/ mit dem Greifer g 'nach oben geschoben. Hierbei greift der Riegel i in einen Einbug oder Schlitz, welcher am Rande der unteren Dosenhälfte über dem Riegel anzubringen ist. Ebenso leicht wird das Oeffnen der Dose bewirkt, wenn, wie bei Fig. 2, die Scheiben c eine solche Lage einnehmen, dafs beim Herabschieben des Knopfes / und des Greifers g sämmtliche Zacken des letzteren in die an den Scheiben angebrachten Ausschnitte gelangen können. Hat man dagegen nach dem Verschlufs der Dose durch Drehung^ an· den Rosetten die Stellung der Scheiben oder auch nur einer Scheibe verändert, so kann der Knopf mit dem Greifer nicht herabgeschoben werden; daraus folgt, dafs die Dose, wenn nach dem Verschlufs derselben die Scheiben durch Drehung der Rosetten verstellt sind, nur Derjenige zu öffnen vermag, der da weifs, wie er die Rosetten und Scheiben richtig zu stellen, d. h. welche Ziffer der einzelnen Rosetten er vor dre Zeiger zu bringen hat, um den Scheiben eine solche Stellung zu geben, dafs sich der Knopf / mit dem Greifer g zurückschieben läfst und die Zacken h in die Ausschnitte d gelangen können. Da die zufällig richtige Stellung einer oder zweier Scheiben nicht genügt, so kann der Uneingeweihte Tausende von Umdrehungen machen, ohne zum gewünschten Ziele zu kommen.

Hierzu kommt noch, dafs der Eingeweihte die vor die Zeiger zu bringenden Ziffern, um öffnen zu können, zeitweilig ändern kann. Die Rosetten α und Scheiben c, welche zusammen drehbar sind, sind nämlich derart vernietet, dafs, wenn die Scheiben mittelst der Zacken h oder mit der Hand festgehalten werden, sich auch die Rosetten allein drehen lassen. _ Der Eingeweihte kann also die auf den Rosetten befindlichen Ziffern beliebig bestimmen, die, vor die Zeiger gebracht, den Scheiben eine solche Stellung geben, dafs ~ die Dose geöffnet werden kann.

Dafs ich bei Herstellung meines Vexirverschlusses an die Zahl der verstellbaren Scheiben nicht gebunden bin, ist selbstverständlich.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Der Vexirverschlufs für Tabakdosen, Schmuckkästchen, Portemonnaies und ähnliche Behälter, bei welchem der mittelst des Knopfes f bewegliche Greifer g, nach oben geschoben mit dem Riegel i schliefst und, nach unten geschoben, dann öffnet, wenn die Zacken h in die Ausschnitte d der durch die Rosetten α verstellbaren Scheiben c gelangen können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.