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Astronomische Hilfsvorrichtung Astronomische Hilfsapparate, bestehend
aus mehreren übereinander um eine gemeinsame Achse drehbar angeordneten Scheiben,
welche mit astronomischen- Angaben, wie Tageszeit, Monate und Tage, Sternzeit, Tierkreis,
Ekliptikteilüng- usw.; versehen sind, sind in verschiedenen-Ausführungsformen bekannt.
Mit diesen bekannten Apparaten kann man nun nicht nach einer oder höchstens zwei
Einstellungen durch Zusammenstellung von Datum, Tageszeit und Sternzeit sowie Umsetzung
der Äquator- in Ekliptiklängen die richtige Stellung der Meridianüberschneidungspunkte
über die Ekliptik finden. Der Grund, warum dieses Ergebnis mit einem der bekannten
Apparate nicht zu erzielen ist, liegt darin, daß nicht allein die eine oder andere
Einteilung fehlt, sondern daß auch stets die notwendigen Zeiger zum Einstellen und
Ablesen fehlen.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun eine astronomische Hilfsvorrichtung
zum bequemen Auffinden verschiedener astronomischer Größen, wie z. B. des Zeitpunktes
eines kulminierenden oder aufsteigenden oder untergehenden Gestirns, zur Verwandlung
der Bogengröße in Zeitgröße und umgekehrt, des Standes des Geburtshoroskopes und
des Direktionsbogens, der Progression und anderer . Größen. Zu diesem Zwecke besteht
die Vorrichtung gemäß der Erfindung in bekannter -Weise aus zwei gleichaxial angeordnete,
zueinander bewegliche Scheiben, von denen die äußere mit Tageszeitteilung entgegengesetzt
der Uhrzeigerbewegung, die innere, zweckmäßig entsprechend der jeweiligen geographischen
Breite auswechselbar, mit Jahresteilung, Sternzeiteinteilung nebst Äquatorlänge
und vier-Ekliptikteilungen versehen ist.
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Die Erfindung kennzeichnet sich nun durch eine gleichachsig zu den
Scheiben auf diesen drehbar angeordnete, in sechs Felder eingeteilte Zeigerscheibe
mit einer über ihren Umfang vorspringenden Nase, deren eine Kante die Verlängerung
eines Durchmessers der Zeigerscheibe bildet und mit vier auf den Teilkreisen der
innern und äußern Scheibe spielenden Zeigermarken versehen ist.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die mittlere Scheibe und ein Teilstück der äußersten
Scheibe, Abb. 2 die kleinste Scheibe mit Zeiger und Sechsfeldereinteilung, Abb.
3 die größte Scheibe mit der Tageszeiteinteilung und Teilstücke der mittleren Scheibe.
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Abb. 4. die Gesamtanordnung der drei Scheiben zueinander.
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Die größte Scheibe 2- hat einen gegenüber ihrem mittleren Teile erhöhten
Rand, welcher die Tageszeit in zweimal 12 Stunden trägt, wobei die Einteilung entgegengesetzt
zur Uhrzeigerbewegung angebracht ist. Jede Stunde ist in fünfzehn Teile von je vier
Minuten geteilt. In dem vertieften mittleren Teil der Scheibe 2 liegt, bündig mit
dem
Randteil der Scbeibe2, die mittlere Scheibe 3. Letztere trägt
die Jahreseinteilung q. in hIonaten und Tagen an ihrem Rande. Dazu gleichachsig
angeordnet befindet sich der Tierkreis 5 mit seinen zwölf Zeichen, außen die doppelte
Teilung, d. h. gemeinsame Teilung der Sternzeit und Äquatorlänge enthaltend. innerhalb
des Tierkreises ist die Ekliptikteilung 6 angebracht, welche gleich dem Äquator
in 36o Grade geteilt ist, nur mit einiger Verschiebung. Die Ekliptikteilung enthält
ferner noch drei weitere Gradeinteilungen des Tierkreises in 36o Grade, wovon aber
nur jeder zweite Grad und jeder fünfte angezeichnet ist, so daß der 2., q.., 5.,
6., 8., io., i2., 14., i5., i6., 18., 20., 22., 24., 25., 26., 28. und 3o. Grad
angegeben sind.
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Nicht allein die Stundenfolge und die Anordnung der Tage ist entgegengesetzt
der Uhrzeigerbewegung angebracht, sondern auch die Sternzeit, die .Tierkreiszeichen,
die Zunahme der Äquator- und Ekliptiklänge. Die Sternzeit enthält 24 Stunden und
ist auf vier Minuten. genau geteilt. Sie stimmt im Durchschnitt mit dem Tageswert
des Datums überein. Jedes Datum hat, 12 Uhr mittags gemessen, einen Sternzeitwert,
so daß das Jahr nicht nur nach Tagen und Monaten, sondern auch an der Sternzeit.gemessen
werden kann.
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Die mittlere Scheibe 3 ist in der äußern Scheibe 2 um die gemeinschaftliche
Achse 7 drehbar. Die Achse 7 kann durch eine Schraube, einen Niet o. dgl. gebildet
sein. Auf dieser Achse ist oberhalb der mittleren Scheibe 3 die kleinste Scheibe
8 drehbar angebracht. Erstere trägt die Polhöhe, welche mit der geographischen Breite
des Beobachtungsortes für astronomischen Gebrauch übereinstimmen muß und in der
Öffnung 9 der Scheibe 8 zum Vorschein kommt, an einer beliebigen Stelle 9, jedoch
im Abstande der Öffnung 9 von der Achse 7. Die Scheibe 3 ist leicht auswechselbar
gegen eine andere, die einer andern Polhöhe entspricht. Aus dem Mittelpunkt der
Scheibe 8 laufen. sieben Pfeile gegen den Umfang dieser Scheibe hin; dementsprechend
enthält die Scheibe 8 die Teilung eines halben Horoskopes - 6 Felder (vgl. Abb.
2 und 4). Die Pfeile sind auf der Zeichnung numeriert mit den Zahlen: MC io, 11,
12, i, 2, 3 und q.. Der Teil des Umfanges der Scheibe 8, an dem die Pfeile enden,
ist verschiedentlich .abgesetzt und zurückgesetzt gegenüber dem pfeillosen Teile,
um die gewünschten Einteilungen der Scheibe 3 frei zu lassen. Wie aus Abb.3 ersichtlich,
zeigt der Pfeil 12 eine Einstellung der Vorrichtung auf i 2. Juli, 8 Uhr abends,
und der Pfeil 13 eine Einstellung auf 12. Juli, 12 Uhr nachmittags. Rechts vom Pfeil
MC io hat die Scheibe eine Nase io, welche bis zum Rande der äußersten, größten
Scheibe :2 reicht und drei Einschnitte i i aufweist, in welche Pfeile hineinreichen,
die längs entsprechenden Einteilungen auf den beiden Scheiben 2 und 3 sich bewegen,
wenn die Scheibe 8 um ihre Achse gedreht wird.
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Bei astrologischem Gebrauch muß die Polhöhe des Apparates bzw. der
auswechselbaren Scheibe 3 mit der geographischen Breite des Ortes, für den die Bestimmung
durchgeführt werden soll, übereinstimmen.
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Wie aus Abb. q, ersichtlich ist, zeigt die Spitze des Pfeiles MC io
auf eine Gradeinteilung der mittleren Scheibe 3. Diese Gradeinteilung dient zur
Ablesung des jeweiligen Standes der Feliderspitze an der Stelle, an der der Pfeil
die Gradeinteilung berührt. Dasselbe gilt für ,die übrigen Pfeile. Der Zeiger i
o dient zugleich zum Einstellen des Apparates und Ablesen der Tageszeit, des Datums,
der Sternzeit, der Äquator- und Ekliptiklänge und zeigt den jeweiligen Stand des
Zenits im Tierkreise an.