DE218403C - - Google Patents
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D7/00—Casting ingots, e.g. from ferrous metals
- B22D7/06—Ingot moulds or their manufacture
- B22D7/10—Hot tops therefor
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Heat Treatments In General, Especially Conveying And Cooling (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 218403 -KLASSE 31 c. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. November 1908 ab.
Die zur Beseitigung der Lunkerbildung an Stahlblöcken bisher benutzten Verfahren, z. B.
Pressen, Erhitzen des Metalls in Formen u. dgl., sind meistenteils zu kostspielig, um bei Massenherstellung
von Eisenbahnschienen oder dergleichen Stahlwaren verwendet werden zu können. Der den wirtschaftlichen Anforderungen entsprechende
Vorschlag, Tonaufsätze zu benutzen, bewährte sich leider aus technischen Gründen
ίο ebenfalls nicht, da' einerseits das Metall zwischen
die Gußform und den Aufsatz eindringt und so strahlenförmige Angüsse bildet, die
das Metall beim Schwinden hemmen und so Querrisse herbeiführen, andererseits der im
Aufsatz gebildete Anguß des Barrens dessen Bearbeitung in Walzwerken wesentlich erschwert,
überdies auch der zu beseitigende Hohlraum den Barrenkörper mit erfaßt. Das Verfahren gemäß der Erfindung hat den Zweck,
die genannten Mängel durch ein eigenartiges Zusammenfügen der Gußform mit dem Aufsatz
und durch eine besondere Art und Weise des Gießvorganges zu beseitigen. Dies wird
dadurch erreicht, daß die Gußform in ihrem oberen Teil so ausgebildet ist, daß ihre Stoßfläche
mit dem Aufsatz nicht in einer wagerechten Ebene liegt, sondern eine schiefe, beinahe
lotrechte Stellung erhält, so daß der Aufsatz dicht in die Form paßt und sein unterer Rand innerhalb der Form zu liegen
bzw. mit dem flüssigen Metall in unmittelbare Berührung kommt.
Fig. ι der Zeichnung zeigt die Zusammensetzung eines zylindrischen Aufsatzes mit einer
prismatischen Gußform, die indes auch zylindrisch sein kann.
Die Form ist oben abgeschlossen und nur mit einer kreisrunden, kegelförmigen Bohrung
für den Aufsatz versehen, der dicht eingesetzt wird, so daß sein unterer Rand mit dem
Innenmantel der Gußform zusammenfällt.
Zum Gießen werden entweder kalte oder vorgewärmte Aufsätze verwendet. Im ersteren
Fall wird auf den Aufsatz, um dessen Zerspringen beim Füllen des flüssigen Metalls zu
verhüten, von obenher ein mit Haken versehener Ring aufgeschoben und verkeilt. Das
in die Form und in den Aufsatz bis zum Rand eingegossene Metall (Fig. 2) setzt sich
zunächst gleichmäßig an, fast ohne den Wandüngen des Aufsatzes anzuhängen; dann bedeckt
es die Wände mit einer Kruste und bildet in der Mitte eine Vertiefung (Fig. 3). Es entsteht bisweilen auch an der Metalloberfläche
eine Kruste, die zweckmäßig durchstochen wird, um das Ansetzen des Metalls beobachten zu können. Nachdem die Spiegelfläche
des inzwischen dickflüssig gewordenen Stahls bis zum unteren Rand des Aufsatzes
gesunken ist, wird dieser vom Barren abgenommen, wobei an dessen Kopf noch etwas
flüssiges Metall bleibt. Um die Erstarrung des Blockkopfes zu beschleunigen, wird der
Aufsatz schon vor seiner Abnähme vom Barren
mit kaltem Wasser gefüllt. Dies ist insofern vorteilhaft, als man auf diese Weise Stahlbarren
mit ebener Oberfläche (Fig. 4) erhält. Das Losnehmen des Aufsatzes geschieht mittels eines Hebels, der mit entsprechend
ausgebildeten Klauen zum Erfassen der am Aufsatz befindlichen Haken ausgerüstet ist
und an einem Radpaar gegen die Gußrinne gerollt wird. Steht ein Kran zur Verfügung,
so kann man sich zu demselben Zweck auch eines solchen bedienen.
Inzwischen geht im Innern des Barrens die Abkühlung des dicken, schon teigartigen Metalls
weiter vor sich, wobei am oberen Ende des Barrens eine achsiale Druse entsteht, die
jedoch beim Walzen vollkommen zusammengeschweißt wird, wie dies sowohl die mechanische
Prüfung als auch die Muster der mit Säure geätzten Schliffe aus verschiedenen
ao Stellen gewalzter Stäbe erweisen. Damit der Stahl im Aufsatz und in der Form möglichst
lange in flüssigem Zustande bleibt, was zum Verdichten der Gußstücke wesentlich beiträgt,
werden die Aufsätze vor dem Gebrauch zweckmäßig angewärmt.
Bei Blöcken, die nach dem Bessemer- oder Thomas-Verfahren hergestellt sind, kann man
hierzu die sonst verloren gehende Wärme der flüssigen Schlacke ausnutzen.
Nach dem Eingießen des Metalls in den ersten Satz der bereits vorgewärmten Formen
wird die zurückgebliebene Schlacke in gußeiserne, sowohl in die Aufsätze eingesetzte,
als auch durch die äußere Ummantelung der Aufsätze gebildete Gefäße des zweiten Satzes
der Gußformen eingefüllt. Das darauf folgende Eingießen geschieht in entgegengesetzter
Reihenfolge.
In die Aufsätze kann Metall nachgegossen werden, sobald der erste Guß gesunken ist.
Nach dem Eingießen werden die Aufsätze mit Deckeln aus Ton überdeckt. Die Abmessungen
der Aufsätze hängen von der Beschaffenheit des Gusses, vom erforderlichen Dichtungsgrad
und schließlich von den wirtschaftlichen Umständen ab. Unter Berücksichtigung dieser
Anforderungen ist es selbstverständlich ratsam, die Abmessungen der Aufsätze aus wirtschaftlichen
Gründen möglichst zu beschränken.
Die in großem Maßstab angestellten Walzversuche von Eisenbahnschienen aus nach dem
Verfahren hergestellten Gußbarren haben ergeben, daß diese ungefähr 7 bis 10 Prozent
mehr gute Länge haben als andere Stahlbarren.
Die Aufsätze können aus Ziegelton hergestellt werden, weil sie nur einmal zur Verwendung
kommen; jedenfalls ist hierzu auch beim Vorwärmen der Aufsätze die billigste
feuerfeste Masse, z. B. Schamotte o. dgl., völlig ausreichend.
Beim Walzen der nach dem Verfahren gegossenen Stahlblöcke wird die Benutzung von
teueren Blockscheren überflüssig, weil es nicht nötig ist, die Enden der Barren abzuschneiden.
Überdies ist die obere Abflußebene und überhaupt die ganze Oberfläche des oberen Barrenendes
so dicht, daß man beim Walzen Stäbe ohne schlechte Enden erhält.
Claims (3)
1. In die Blockform hineinragender Aufsatz aus Ton zur Aufnahme des verlorenen
Kopfes von Gußblöcken, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufsatz mit fast lotrechter
Abschrägung dicht in die entsprechend gestaltete Form eingreift.
2. Verfahren zum Gießen lunkerfreier Blöcke unter Verwendung des Aufsatzes
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, nachdem das Metall bis zum
unteren Rande des Aufsatzes gesunken ist, dieser mit seinem Inhalt abgenommen wird.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Beschleunigung der Starre der Aufsatz vor seiner Entfernung von der Form mit
Wasser angefüllt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=479630
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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0
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