DE168572C - - Google Patents
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D7/00—Casting ingots, e.g. from ferrous metals
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Heat Treatments In General, Especially Conveying And Cooling (AREA)
Description
KAISERLICHES Λ
(tv PATENTAMT.
Nach dem Gießen von Metall in Formen bildet sich innerhalb des Gußmetalls an den
Formwänden und an der Gußoberfläche rasch eine starre Schicht, während der Kern des
Gußstücks zunächst noch flüssig bleibt. Beim allmählichen Erstarren des Kerns schwindet
das Metall und es entstehen Hohlräume, Blasen und Lunker, welche die Festigkeit
des Gußstücks herabsetzen und namentlich bei
ίο dem späteren Walzen beispielsweise von Stahlgußstücken verhängnisvoll werden, weil
die in den Hohlräumen sich stets ansammelnden Metalloide oder Metalloidverbindungen
ein Verschweißen der Blasen- oder Kanalwände beim Walzen vereiteln, so daß sich die
Hohlräume oft mehrere Meter lang durch das Gußstück erstrecken.
Die Auffindung dieser Gußfehler in dem Barren selbst ist nur bei Abnahme des Kopfendes,
das dann zum Abfall geworfen werden muß, möglich und selbst dann zeitraubend und schwierig, so daß auch bei sorgfältiger
Untersuchung solche Fehler sehr häufig nicht bemerkt werden, und daher viele bei den
Sehproben unbeanstandete Walzstücke in Gebrauch "kommen, die den Anforderungen auf
Festigkeit keineswegs genügen und daher bei Baukonstruktionen und besonders im Eisenbahnbetrieb eine fortwährende Gefahr
bilden.
Die Entstehung von Gußblasen und Gußkanälen in Stahlkörpern hängtnach allgemeinem
Urteil ab von der chemischen Zusammensetzung des Stahls, von den Änderungen in der Lagerung
seiner Bestandteile während und nach dem Vorgang des Gießens und von dem Grad,
in dem der Kern des Gußstücks innerhalb der sich zuerst bildenden harten Kruste schwindet.
Die Bildung von Gußblasen und Kanälen wird begünstigt durch die verhältnismäßig
langsame und ungleiche Abkühlung, während die Gase und Metalloide oder ihre Verbindungen
Zeit haben, im Kern des Barrens frei zu werden und sich in größeren Mengen zu sammeln, anstatt daß sie an ihren Entstehungsstellen
in geringen Mengen festgehalten werden.
Man hat nun Mittel angewendet, die den Zweck haben, den geschmolzenen Stahl so
rasch abzukühlen, daß er nach dem Gießen fast augenblicklich hart wird, um dadurch
die Entwicklung und Sammlung der Gase und Metalloidverbindungen zu verhindern, und
es ist keine Frage, daß ein solch rasch abgekühlter Barren sich gleichmäßig zusammenziehen
würde, so daß ein für den Handel vollkommen gesunder, massiver Barren erzielt werden könnte.
Man hat auch versucht, die Gußblasen und Kanäle unschädlich zu machen durch langsames
Gießen, durch Verkeilen der Köpfe der Barren, durch Zusammenpressen oder Hämmern
der Barren, und für manche Zwecke, die einen tadellosen Stahl erfordern, wie z. B. für Panzerplatten, Schiffswellen u. dgl.,
ist dieses letztere Mittel, in Ermangelung eines besseren, noch stets im Gebrauch.
Aber abgesehen davon, daß die vorgenannten Mittel, sowie das bei der Herstellung
von feineren Gegenständen wie auch Panzerplatten übliche Abschneiden der Barrenköpfe
den Zweck doch nur sehr unvollkommen erreichen, sind sie auch äußerst zeitraubend
und kostspielig und dem raschen Betrieb einer Anlage so hinderlich, daß man in Schienenwalzwerken
usw. von ihrer Anwendung Abstand genommen hat und die Nachteile des
seitherigen Betriebes, vielen Ausschuß und Abfall an Barren und fertiger Ware, sowie
die Gefahr, eine minderwertige Ware zu erzeugen, als unvermeidlich ansieht.
Die Erfindung besteht nun darin, daß während des Zeitraumes zwischen dem Guß
des Barrens und dem Abheben der Form, also zu einer Zeit, die nötig ist, um den
Barren erhärten zu lassen, so daß er zur weiteren Behandlung in den Heizofen und in
das Walzwerk befördert werden kann, eine Stahlstange von geeigneter Temperatur und
Größe in den noch nicht erstarrten Kern des Barrens, zweckmäßig seiner Längenachse
nach, eingesenkt oder eingetrieben wird, zum Zweck, die Bildung von größeren Gußblasen
und Kanälen zu verhindern oder die sich bildenden oder bereits gebildeten Blasen zu
zerteilen und gegen die Oberfläche des Barrens zu treiben, sowie eine raschere Abkühlung
des Kerns und außerdem eine Verdichtung der Masse zu bewirken. Durch die eingetriebene.
Stange, welche rasch mit der Masse des Barrens verschmilzt oder verschweißt und mit ihm einen einheitlichen Körper bildet,
wird infolge des raschen Ansetzens erstarrter Gußmassen auch die Festigkeit des noch
glühenden Gußstücks erhöht, so daß es früher und bei höheren Hitzegraden als bisher aus
der Form gezogen und vor der Weiterverarbeitung in einen Wärmofen geschafft werden
kann, in welchem der Barren durch Erhitzung ein durchweg gleichmäßiges Gefüge erhält. Wird die Stange aus Stahl besserer
Beschaffenheit, z. B. Herdflußstahl, gewählt, so dient sie neben der Vermeidung von Gußfehlern
dazu, die; Güte des Kerns des Barrens wesentlich zu verbessern und diesen sonst schwächsten Teil des Barrens zu seinem
stärksten Teil zu machen.
Eine einfache Vorrichtung, um frisch gegossene Barren nach dem neuen Verfahren
zu behandeln, ist in den Zeichnungen (Fig. 1 bis 4) dargestellt und wird zweckmäßig in
folgender Weise gehandhabt.
Die gewöhnlich paarweise auf einem Wagen 2 (Fig. 1) stehenden Guß formen 3
werden unter einen unmittelbar von der Birne aus gefüllten, auf Gleisen 5 angefahrenen
Gießbehälter 4 gebracht, gefüllt und dann sofort unter eine an einer Platte 11 (Fig. 2)
in einer Zange 6 an Kette 61 hängende Stahlstange 10 gefahren und so festgestellt, daß
die Stahlstange sich über der Längenachse des Gusses befindet, um in der Mitte des Gusses
eingesenkt zu werden. Die Platte 11, welche aus gewöhnlichem Luppen- oder Schienenstahl,
vorteilhaft aber aus Stahl besserer Beschaffenheit hergestellt werden kann, setzt
sich auf die Oberfläche des Gusses und dient dazu, diese zu ebnen und das Aufkochen der
geschmolzenen Masse zu verhindern, indem sie deren Kopf rasch abkühlt, während die
Stange 10, welche angewärmt sein kann, aber immerhin um 5400 oder mehr kalter
ist als die geschmolzene Masse, den Kern dieser Masse, rasch abkühlt, dabei die Gase
und Metalloidverbindungen gegen die inzwischen etwas verhärteten Wände des Gusses
zurücktreibt und eine Ansammlung der Gase an einzelnen Stellen und damit auch die Ansammlung von Metalloidverbindungen an
solchen Stellen verhindert. Es kann sich bei diesem Verfahren kein zentraler Lunker bilden,
da die Stange 10 und die Platte 11 vollständig
mit dem Guß verschmelzen und erstere so gewählt wird, daß sie der Verminderung des Inhalts des Gusses durch
Schwinden beim Erkalten entspricht.
Nach dem Einsenken der Stange läßt man go den Barren, der nun rasch in teigigen Zustand
übergeht, weiter abkühlen, bis er standfähig ist, worauf die Form mittels eines bekannten
Blockausdrückers, Druckzylinder 7 mit Stempel 9 und Greifern 8, wie in Fig. 4
gezeigt ist, abgehoben und, wie gesagt, in den Wärmofen gebracht werden kann.
Der so hergestellte Barren ist äußerst gleichmäßig in seiner Zusammensetzung und
seinem Gefüge, frei von Gußblasen oder Kanälen und zeichnet sich schon äußerlich
durch seinen regelmäßigen, durch die Platte 11 gebildeten Kopf vor den in üblicher Weise
hergestellten Barren aus; dabei ist das Verfahren so einfach und rasch, daß es den Betrieb
des Werkes zwischen Birne und Walzwerk in keiner Weise hindert oder aufhält.
Es ist selbstverständlich, daß das Verfahren außer auf Gußstahl auch auf andere Gußmetalle
vorteilhaft Anwendung finden kann.
Die in den Kern des Gußstücks einzutreibende Stange kann anstatt in der' Längsrichtung
des Gußstücks, d. h. von oben oder unten, natürlich auch in beliebig anderer Richtung
eingetrieben werden.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Verfahren zur Verbesserung frisch gegossener Metallbarren, dadurch gekenn-οzeichnet, daß unmittelbar nach dem Guß eine Stange (io) von gleicher oder besserer Beschaffenheit als das Gußstück in den Kern des letzteren, zweckmäßig seiner Längenachse nach, eingesenkt wird, um mit dem Gußstück zu verschmelzen.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (io) mit einer Platte (ii) ausgestattet ist, um den Kopf des Barrens rascher abzukühlen und das Aufkochen des flüssigen Stahls beim Eintreiben der Stange zu vermeiden.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE168572C true DE168572C (de) |
Family
ID=433777
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE168572C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE746026C (de) * | 1940-04-21 | 1944-12-15 | Hartmetall | Verfahren zum raschen Abkuehlen von fluessigen Metallen, Metallverbindungen oder Legierungen sowie von fluessigem Kohlenstoff |
-
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- DE DENDAT168572D patent/DE168572C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE746026C (de) * | 1940-04-21 | 1944-12-15 | Hartmetall | Verfahren zum raschen Abkuehlen von fluessigen Metallen, Metallverbindungen oder Legierungen sowie von fluessigem Kohlenstoff |
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