DE1608063C - Verfahren und Anlage zum schichtweisen Gießen von Ferromangan - Google Patents
Verfahren und Anlage zum schichtweisen Gießen von FerromanganInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine zu dessen Ausübung besonders zweckmäßige Anlage
zum schichtweisen Gießen von Ferromangan oder ähnlich sprödem, leicht splitterndem Material in Formen
größeren Fassungsvermögens unter Luftabkühlen.
Gemäß einem bekannten Verfahren dient das schichtweise Gießen von Ferro-Legierungen nach
dem Erstarren der Gußstücke zum Erzeugen von gleich großen Brocken des Gießmetalls, das in fester
Form Eisen- oder Stahlschmelzen beigegeben wird. Die Schichtstruktur des Gußstückes legt die Dicke der
Brocken entsprechend der einzelnen Schichtdicken fest. Bei gleichmäßigen Schichtdicken entstehen daher
bereits in einer Dimension gleich große Brocken. Stark unterschiedliche Brockengrößen sind unerwünscht
für den Transport des Legierungsgutes gleichermaßen, wie wenn ein erheblicher Rest in Form
von besonders kleinen Bruchstücken auftritt. Durch sehr kleine Brocken können Ferromangan-Gießereien
beträchtliche Verluste entstehen. So wird kleinstückiges Ferromangan als sogenanntes Kreislaufmaterial
erneut in den Schmelzofen gegeben und dem Abguß zugeführt.
Das schichtweise Gießen wird nach dem bekannten Verfahren derart ausgeführt, daß die einzelnen
Schichten nach dem Einguß indie Form luftabgekühlt werden, um eine Oxydhaut von mehr oder weniger
großer Tiefe an der Oberfläche der vorhergehenden Schicht zu bilden. Dünnere Schichten kühlen naturgemäß
schneller ab. so daß früher eine neue Schicht aufgegeben werden kann. Nach bekannten Werten werden
Zeiten zwischen I und 10 Minuten vorgegeben, um das Bilden der Oxydschicht herbeizuführen. Es
versteht sich, daß das Verfahren, in Schichten zu gießen, nur mit dem erwünschten Erfolg betrieben werden
kann, wenn beim Zerschlagen der Gußstücke eine einwandfreie Trennung zwischen den einzelnen gegossenen
Schichten stattfindet. Zum Trennen der Schichten bzw. zum Erzeugen der einzelnen Brocken werden
die Gußstücke aus größerer Höhe fallen gelassen, so daß unter Auswirkung der im Gußstück zurückgebliebenen
Wärmespannungen Bruchstücke innerhalb der einzelnen Schichten entstehen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das bekannte Verfahren weiterzuverbessern, um eine
Trennung der einzelnen Schichten beim Zerschlagen des Gußstückes mit Sicherheit zu gewährleisten.
Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, daß die Größe der einzelnen Bruchstücke besonders dadurch
vergleichmäßigt werden kann, wenn das Brechen der einzelnen Schichten untereinander mit dem Brechen
innerhalb jeder einzelnen Schicht zusammengeht, so daß nicht etwa das Brechen innerhalb einer einzelnen
Schicht abläuft, bevor der Bruch zwischen den Schichten zustande gekommen ist. Die Verwirklichung dieses
Grundgedankens würde unter anderem dazu beitragen, beim Brechen gegebenenfalls entstehenden Grieß
zu vermeiden, der als Kreislaufmaterial dem Ofen wieder zugeführt werden muß.
Das schichtweise Gießen von Ferromangan und anderen Ferro-Legierungen wird gemäß der Lösung
der gestellten Aufgabe wesentlich verbessert, indem vor dem Gießen der nächsten Schicht ein hitzebeständiges
Isoliermitte! auf die eingegossene Schicht aufgebracht wird. Unabhängig von der Bildung einer Oxydschicht
verursacht das Isoliermittel eine Verfestigung der Schichtoberfläche, ein Abkühlen und somit ein
Erstarren und die Bildung einer neutralen Schicht zwischen den einzelnen Metallschichten. Beim Zerschlagen
des Gußstückes lösen sich daher die einzelnen Schichten leichter voneinander, so daß, was in
praktischen Versuchen festgestellt wurde, zuerst ein Brechen der Schichten untereinander und nachfolgend
oder zumindest gleichzeitig das Brechen der Schichten in sich selbst stattfindet.
An sich werden Isoliermittel im Gießereiwesen seit vielen Jahren in großem Umfang verwendet, jedoch
wurde übersehen, daß die Anwendung solcher Isoliermittel nicht nur beim Einbringen zwischen eine kalte,
feste Gießform und dem flüssigen Gießmetall vorteilhaft ist, sondern auch zwischen zwei Schichten flüssigen
Gießmetalls möglich ist. Die Schichten können dabei sowohl unter Luftabkühlen als auch unter der
Einwirkung des jeweils gewählten Isoliermittels zumindest an der Oberfläche zum Erstarren gebracht
werden.
Als Isoliermittel können in Ausgestaltung der Erfindung Ton, Kohlenstoff und Wasser Verwendung
finden, die als flüssige Emulsion aufgesprüht werden.
Das schichtweise Ferromangan-Gießen wurde bisher in tiefen Gruben od. dgl. in den Gießereien durchgeführt.
Darüber hinaus ist es bekannt, das schichtweise Ferromangan-Gießen in Formen auszuführen.
Auch hier beschreitet die vorliegende Erfindung einen neuen Weg, um die Leistung beim Gießen zu erhöhen.
So wird zur Durchführung des vorstehend erläuterten neuen Verfahrens vorgeschlagen, beim Gießen des
Ferromangans eine Karussell-Gießmaschine vorzusehen und dieser Maschine eine zusätzliche Einrichtung
zuzuordnen, die aus einer oder mehreren an Druckleitungen anschließbaren Düsen zum Aufbringen des
hitzebeständigen Isoliermittels besteht. Die Maßnahme, einzelne Schichten mehrere Minuten abkühlen
zu lassen, bedeutet an sich eine Verminderung der Gießleistung. Gegenüber dem bekannten Verfahren,
in Gruben bzw. in einzelnen Formen zu gießen, gestattet es jedoch die bezeichnete Anlage, schneller zu ar-
beiten, was sich in einem höheren Ausbringen an Ferromangan-Brocken
äußert. Die Leistungssteigerung bei der Anwendung einer Karussell-Gießmaschine ergibt
sich auch dadurch, daß Formen mit einem Fassungsvermögen für 2000 kg flüssigen Ferromangans
eingesetzt werden können. Die Gesamtmenge einer Form von 2000 kg kann in vier Schichten zu je 500 kg
aufgeteilt werden. Jede der 500-kg-Schichten kühlt in 2 Minuten so weit ab, daß eine ausreichend verfestigte
Oberfläche entsteht. Unabhängig von der Oberflächenverfestigung kann das hitzebeständige Isoliermtitel
jedoch so früh aufgegeben werden, daß keine größere oxydierende Wirkung der Oberfläche eintritt.
Der Hauptvorteil der Karussell-Gießmaschine liegt im gleichzeitigen Gießen und Aufbringen des Isoliermittels
an unterschiedlichen Umfangsstellen. Die Zeiten für das Abkühlen und das Aufbringen des Isoliermittels
sowie das Eingießen können zweckentsprechend eingeteilt und demgemäß die Stationen am Umfang
des Gießrades angeordnet werden.
An Hand der Zeichnung ist die zur Erfindung gehörende Anlage im einzelnen erläutert. Es zeigt
F i g. 1 innerhalb einer Gießform die Schichtstruktur von mehreren Ferromangan-Schichten mit zwischenliegenden
Isoliermittel-Schichten,
F i g. 2 schematisch eine Karussell-Gießmaschine, die vorteilhafterweise für die Ausübung des Verfahrens
benutzt wird.
Mit 1 sind die Gießformen bezeichnet. Die Gießformen
sind zur Aufnahme von mehreren Schichten 2 bemessen. Zwischen je zwei Schichten 2 befindet sich
Gießereischlichte 3. Am Umfang des nicht weiter dargestellten Gießrades sind die Abgießstationen 4
(Fig.2) zwecks Bildung der Ferromangan-Schichten
2 und 5 sowie die Sprühstation 6 mit Düsen angeordnet. Aus letzteren wird die flüssige Gießereischlichte
7 in Strahlen versprüht. Die vorstehend beschriebene Anlage arbeitet folgendermaßen:
Die mit 8 bezeichnete Karussell-Gießmaschine wird diskontinuierlich an der Abgießstation 4 vorbeigedreht,
wobei im gleichen Takt die Betätigung der Sprühstation 6 bzw. der Düsen erfolgt. Nach abgeschlossenem
Füllen aller Gießformen 1 mit Schichten 2,5 wird die Karussell-Gießmaschine 8 so lange
weitergedreht oder auch angehalten, bis die erwünschte Abkühlung sämtlicher Gießformen 1 erreicht
ist. Nach erfolgtem erneutem Ingangsetzen werden die in den Gießformen 1 gebildeten Masseln aus
einzelnen Ferromangan-Schichten 2 bzw. 5 an einer Entleerstation ausgeworfen. Danach erfolgt wie beschrieben
das Zerschlagen der Masseln, um die erwünschten Bruchstücke zu erhalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum schichtweisen Gießen von Ferromangan oder ähnlich sprödem, leicht
splitterndem Material in Formen größeren Fassungsvermögens unter Luflabkühlen, dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem Gießen der
nächsten Schicht ein hitzebestündiges Isoliermittel auf die eingegossene Schicht aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß eine flüssige Emulsion, bestehend
aus Ton, Kohlenstoß und Wasser, aufgesprüht wird.
.ι. Anlage zur Durchführung des Verfahrens
nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Gießen des Ferromangans eine
Karussell-Gießmaschine (8) vorgesehen ist und daß dieser Maschine (8) eine zusätzliche Einrichtung
zugeordnet ist, die aus einer oder mehreren an Druckleitungen anschließbaren Düsen zum
Aufbringen des hitzebeständigen Isoliermittels (3, 7) besteht.
Priority Applications (3)
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Applications Claiming Priority (2)
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Publications (3)
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DE1608063B2 DE1608063B2 (de) | 1972-09-07 |
DE1608063C true DE1608063C (de) | 1973-03-29 |
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