DE3314679C2 - - Google Patents
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- DE3314679C2 DE3314679C2 DE19833314679 DE3314679A DE3314679C2 DE 3314679 C2 DE3314679 C2 DE 3314679C2 DE 19833314679 DE19833314679 DE 19833314679 DE 3314679 A DE3314679 A DE 3314679A DE 3314679 C2 DE3314679 C2 DE 3314679C2
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
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- B22C9/08—Features with respect to supply of molten metal, e.g. ingates, circular gates, skim gates
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Description
Die Erfindung betrifft ein Eingußrohr aus Stahl
für eine Gießform.
Bekanntlich wird eine Gießform aus Sand, Metall
oder dergleichen gebildet, und die meisten Formen be
sitzen entsprechende Eingußsysteme. Das Eingußsystem
nach einem Gießtrichter kann allgemein als aus einem
Eingußkanal, einem Eingußkanalfuß, einem
Eingußtrichter und einer Eingußmündung bestehend an
gesehen werden. Der Eingußkanal ist derart bemessen,
daß durch ihn innerhalb einer bestimmten Zeit das
dem Gesamtgewicht eines Gusses entsprechende geschmol
zene Metall hindurchgeführt werden kann. Eingußkanal
fuß, Eingußtrichter und Eingußmündung sind derart be
messen, daß der Energieverlust zufolge des Strömungs
widerstandes des geschmolzenen Metalls auf ein Minimum
herabgesetzt wird, d. h., daß das geschmolzene Metall
rasch und turbulenzfrei hindurchfließt. Unter der Be
zeichnung "Eingußrohr" wird im folgenden ein Rohr für
die Gesamtheit aus Eingußkanal, Eingußkanalfuß, Ein
gußtrichter und Eingußmündung oder für einen Teil die
ser Gesamtheit verstanden.
Im allgemeinen wurde das Eingußsystem für den
Guß kleiner Gußerzeugnisse aus Sand geformt und mit
einem Formüberzugsmaterial versehen, um die Sandober
fläche zu schützen und ihre Glätte sicherzustellen.
Das Eingußsystem für mittlere oder große Gußerzeugnis
se wurde zusammengesetzt, indem man Rohreinheiten aus
Kaolin oder gebranntem Ton (Schamotte) von je 200 bis
600 mm Länge aneinandersetzte.
Bei diesen herkömmlichen Eingußsystemen ergeben
sich jedoch die folgenden Schwierigkeiten. Wie in den
Fig. 6a und 6b dargestellt, können das Einwaschen von
Sand an einer Eingußkanalwandung, am Eingußkanalfuß
und dergleichen Stellen oder ein Schmelzen des Rohres
aus Kaolin oder gebranntem Ton stattfinden, was schad
hafte Gußstücke zur Folge hat, die Sand- und Schlacken
einschlüsse aufweisen.
Einer der Methoden, um diese Schwierigkeiten zu
überwinden, besteht darin, daß man Gußstücke von Über
dicke herstellt, wobei die übermäßige Dicke die oben
erwähnten Einschlüsse aufnimmt, und dann diese Guß
stücke maschinell bearbeitet, um die zusätzlichen Ab
schnitte zu entfernen. Dieses Verfahren führt jedoch zu
einer Abnahme der Produktausbeute sowie zu höheren Pro
duktkosten zufolge des zusätzlichen Bearbeitungsauf
wandes. Außerdem tritt, wenn das Ausmaß des Auswaschens
von Sand und das Schmelzen von Rohrbestandteilen groß
ist, ein Austreten von geschmolzenem Metall und bzw. oder
ein Verstopfen des Eingußtrichters auf, wodurch das
Gießverfahren überhaupt unmöglich gemacht wird.
Selbst wenn es vom Standpunkt des Gießbetriebes
und des Arbeitsaufwandes erwünscht ist, Eingußtrichter
und Eingußmündung an hinsichtlich der Formabmessungen
idealen Stellen anzuordnen, sind diese Stellen sehr be
grenzt, weil die Eingußkanalrohre aus Kaolin oder ge
branntem Ton aneinandergefügt werden müssen und nur in
bestimmten Längen und mit bestimmten Formen der Ver
bindungsstücke vorhanden sind. Um diese Rohre festzu
legen und um zu verhindern, daß sie beim Zusammentref
fen mit dem geschmolzenen Metall sowie aufgrund der
thermischen Belastung beim Gießen oder zufolge des sta
tischen Druckes des geschmolzenen Metalles brechen, wird
im allgemeinen außerhalb ein Metallrahmen aus Gußeisen
verwendet und der Zwischenraum zwischen den Rohren und
dem Metallrahmen mit bindemittelhaltigem Sand gefüllt,
der anschließend festgestoßen wird. Im Verlauf des Fest
stoßens tritt jedoch häufig ein Verschieben oder gar
ein Brechen und dergleichen der Rohre an den Stoßstel
len auf, so daß die Wirtschaftlichkeit des Betriebes
verringert und auch ein Austreten geschmolzenen Metalles
verursacht werden. Um eine Verschiebung und ein Brechen
zu verhindern und den Arbeitsaufwand für das Gießen zu
verringern, war daher die Entwicklung von einzelnen und
längeren Eingußrohren ein dringendes Bedürfnis. Zur
Zeit ist ein einzelne Eingußrohr von nur 600 mm oder
darunter erhältlich, weil die Herstellung längerer Rohre
verschiedene Schwierigkeiten mit sich bringt, wie bei
spielsweise schwierigere Herstellung, Brechen beim Trans
port und hohe Gestehungskosten.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Lösung der
genannten Schwierigkeiten durch Bereitstellung eines
Eingußrohres aus Stahl, das an seiner Oberfläche oder
mindestens an der Seite, die mit dem hindurchgeführten
geschmolzenen Metall in Berührung tritt, eine Schutz
schicht aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist das in Anspruch 1
angegebene Eingußrohr.
Gemäß der Erfindung kann das Eingußrohr folgende
Schutzschichten aufweisen (1) eine Schicht aus einer
Fe/Al-Legierung mit einer Konzentration von 15 bis
35 Gew.-% Al und einer Dicke von 0,1 bis 1,0 mm; (2) eine
Schicht aus Aluminiumoxid an der Außenfläche sowie eine
daran anstoßende Schicht aus einer Fe/Al-Legierung,
wobei die äußerste Schicht der Fe/Al-Legierung 15 bis
35 Gew.-% Al enthält und die Legierungsschicht 0,1 bis
1,0 mm dick ist, oder (3) eine Schicht aus einer Fe/Al-
Legierung mit einer Konzentration im äußersten Teil davon
von 15 bis 35 Gew.-% Al und einer Dicke von 0,1 bis 1,0 mm,
die dadurch hergestellt ist, daß man eine Beschichtung
aus Aluminium auf der Oberfläche des Rohres vornimmt
und diese Aluminiumbeschichtung einer Wärmebehandlung
unterzieht, und wobei ferner eine Schicht aus Alumi
niumoxid auf der Fe/Al-Legierungsschicht liegt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Bei
spielen und von Zeichnungen näher beschrieben. In den
Zeichnungen stellen dar
Fig. 1 einen Längsschnitt einer Form zum Gießen
von Walzen mit einem Eingußsystem herkömmlicher Bauart;
Fig. 2 einen Längsschnitt einer Form gemäß der
Erfindung zum Gießen von Walzen gemäß den Beispielen
1 und 6;
Fig. 3 einen Längsschnitt einer Form gemäß der
Erfindung zum Gießen von Walzen gemäß Beispielen 2 und 3;
Fig. 4 einen Längsschnitt einer Form zum Gießen
eines Rades gemäß Beispielen 4 und 5 der Erfindung;
Fig. 5 eine Fotografie, die den Querschnitt eines
gebrauchten Eingußkanals nach dem Gießen und Abkühlen,
wie in Beispiel 1 beschrieben, darstellt;
Fig. 6a eine Fotografie, die den Zustand des
Rohrschmelzens bei Verwendung herkömmlicher Eingußrohre
aus Kaolin darstellt;
Fig. 6b eine Fotografie, die die Innenoberfläche
des in Fig. 6a dargestellten Eingußrohres aus Kaolin zeigt;
Fig. 7 eine Fotografie, die den Querschnitt eines
Eingußkanales unter Verwendung eines Kohlenstoffstahlrohres
zeigt.
Der Stand der Technik auf dem Gebiete der Einguß
systeme für Gießformen kann in beispielhafter Weise
durch Fig. 1 dargestellt werden. Bei diesem Eingußsy
stem sind neun Rohrlängen aus Eingußkanalrohren 4 aus
Kaolin nacheinander aneinander anstoßend angeordnet.
Geschmolzenes Metall der Zusammensetzung und Tempera
tur, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde durch die
ses System in eine Form geleitet. Nach dem Abkühlen
wurde die Gießform abgebaut.
Das äußere Aussehen des Eingußkanals 2 ist aus
Fig. 6a zu ersehen. Wenngleich das Eingußrohr aus
Kaolin nicht gebrochen war und auch kein Metall wäh
rend des Gießens austrat, so blätterte doch das Ein
gußrohr auseinander, wie in der oberen linken Ecke
der Fotografie gezeigt ist, während die Innenfläche
eines Teils davon geschmolzen war und an dem durchge
gossenen Metall anhaftete, wie durch den weißen Teil
in der Fotografie angedeutet wird. Außerdem war die
innere Oberfläche des Eingußkanales durch Schmelzen
beschädigt, wie in Fig. 6b durch die schwarzen Punkte
angedeutet ist.
Das herkömmliche Eingußsystem bricht somit leicht,
weil es aus feuerfestem Material hergestellt ist; außer
dem verschieben sich seine Teile beim Zusammensetzen
der einzelnen Rohrteile, weil die einzelnen Rohre nur
eine verhältnismäßig geringe Länge aufweisen und schwie
rig aneinanderzusetzen sind. Das gegossene Produkt wird
auf diese Weise zufolge des durch das Schmelzen entstan
denen Schadens leicht fehlerhaft, wie oben beschrieben.
Außerdem treten wegen des Reißens der Eingußrohre zu
folge thermischer Belastungen leicht ein Austreten des
geschmolzenen Metalles und eine Blockierung des Einguß
kanals auf, wodurch das Gießen überhaupt unmöglich ge
macht wird.
Um diese verschiedenen Schwierigkeiten zu lösen,
wurde die Verwendung eines Eingußrohres aus Metall ver
sucht, das bei der Handhabung nicht bricht. Anstelle des
Kaolinrohres gemäß Fig. 1 wurde zu diesem Zweck ein
Kohlenstoffstahlrohr für allgemeine Bauzwecke mit der
JIS-Bezeichnung (Japanese Industrial Standards) STK 30
großer Länge, einem Durchmesser von 60,5 mm und einer
Wanddicke von 2,3 mm zum Gießen einer gußeisernen Walze
verwendet, die die gleiche chemische Zusammensetzung
wie das Gußstück gemäß Beispiel 1 besaß, wobei bei bei
den Rohren die gleichen Bedingungen eingehalten wurden.
Die Gießbedingungen waren wie folgt:
Abmessungen der frisch gegossenen Walze:
Durchmesser: 500 mm, Länge: 1600 mm.
Menge der vergossenen Schmelze: 3100 kg.
Chemische Zusammensetzung der Schmelze ( Gew.-%):
C 3,27; Si 0,91; Mn 0,55; P 0,075; S 0,024; Ni 2,60; Cr 0,98; Mo 0,11.
Gießtemperatur: 1350°C.
Gießdauer: 2 min 30 s.
Menge der vergossenen Schmelze: 3100 kg.
Chemische Zusammensetzung der Schmelze ( Gew.-%):
C 3,27; Si 0,91; Mn 0,55; P 0,075; S 0,024; Ni 2,60; Cr 0,98; Mo 0,11.
Gießtemperatur: 1350°C.
Gießdauer: 2 min 30 s.
Der Zustand des Querschnittes des Eingußkanals
nach dem Abkühlen und Abbauen der Form ist in Fig. 7
dargestellt.
Kein Stahlrohr kann rund um den äußeren Umfang des
Gußeisen-Materials des Kernteils beobachtet werden, und
eine Beschädigung durch Schmelzen hat in einem derarti
gen Ausmaß stattgefunden, daß die ursprüngliche Form
nicht sichtbar ist.
Außerdem kann eine mit Sand verbundene Schicht rund
um den äußeren Umfang beobachtet werden, die sich durch
Zementieren des geschmolzenen Gußeisen-Materials in den
Sand gebildet hatte, der ursprünglich den Raum um den
äußeren Umfang des Stahlrohres ausgefüllt hatte. Daraus
ergab sich, daß dieses Rohrmaterial für Eingußrohre
ungeeignet ist.
Der Grund dafür kann darin liegen, daß die Kohlen
stoffkonzentration in dem Gußeisen sehr viel höher ist
als in dem Stahlrohr und deswegen Kohlenstoff aus dem
geschmolzenen Metall in das Material des Eingußstahl
rohres diffundiert ist. Zufolge dieser Aufkohlung er
hielt das Stahlrohr einen niedrigen Schmelzpunkt. Man
nimmt an, daß wegen des synergistischen Effektes dieses
Aufkohlens und der erodierenden Wirkung der Strömung
aus geschmolzenem Metall das Stahlrohr rasch schmolz.
Daraufhin hat man mit dem Ziel, die Aufkohlung zu
verhindern, ein feuerfestes Material, wie beispielsweise
Aluminiumoxid-Pulver als Beschichtung in einer Dicke von
0,2 bis 1,0 mm auf die Innenfläche des erwähnten Stahl
rohres aufgebracht und einen ähnlichen Versuch, wie oben
beschrieben, durchgeführt.
Dabei wurde jedoch ebenfalls eine Beschädigung
durch Schmelzen festgestellt. Der Grund dafür kann darin
liegen, daß die Aufkohlung nicht verhindert werden konn
te, weil sich die Beschichtung aus dem feuerfesten Mate
rial abschälte und damit die Innenfläche des Stahlrohres
freigelegt wurde; das Abschälen erfolgte aufgrund der
thermischen Einwirkung des geschmolzenen Metalls und
zufolge des großen Unterschiedes im Ausdehnungskoeffi
zienten von Beschichtung und eigentlichem Stahlrohr so
wie zufolge der erodierenden Wirkung des durch das Rohr
strömenden Metalls. Eingußrohre aus Stahl, die mit
hitzebeständigen Materialien beschichtet sind und ihre
praktische Verwendung ohne Abschälung der Auskleidung
und ohne Beschädigung durch Schmelzen aushalten, sind
bisher als Handelsprodukte nicht entwickelt worden.
Als ein Verfahren zur Verbesserung der Antioxyda
tionseigenschaften eisenhaltiger Materialien bei hohen
Temperaturen wird eine Methode durchgeführt, bei der
Aluminium in das eisenhaltige Material eindiffundieren
gelassen und das eisenhaltige Material damit überzogen
wird. Diese Diffusions- und Beschichtungsbehandlung mit
Aluminium wird derart durchgeführt, daß man das
eisenhaltige Material in einem Aluminiumzementierungs
mittel einbettet, das in einem nicht verschlossenen
Metallgefäß, wie beispielsweise in einer eisernen Kam
mer, enthalten ist, wobei das Aluminiumzementierungsmit
tel beispielsweise Aluminiumpulver als Hauptbestandteil
enthält.
Aufgrund dieser Behandlung dringt Aluminium durch
Diffusion in das eisenhaltige Material ein, wodurch eine
Aluminiumdiffusionsschicht auf der Oberfläche gebildet
wird, die im wesentlichen aus einer Fe/Al-Legierung be
steht. Wenn diese Schicht einem sekundären Erhitzen un
terworfen wird, wie beispielsweise durch Berührung mit
geschmolzenem Metall oder Einbringen in eine heiße Atmo
sphäre, wird auf ihrer Oberfläche ein Überzug aus Alu
miniumoxid gebildet. Außerdem wird durch Ausbilden einer
Aluminiumbeschichtung auf der Oberfläche des eisenhalti
gen Metalls durch Eintauchen in Aluminium, Aufsprühen
von Aluminium oder Elektroplattieren mit Aluminium, und
anschließende Wärmebehandlung des auf diese Weise über
zogenen Materials eine Aluminiumdiffusionsschicht aus
einer Fe/Al-Legierung, die auf ihrer Oberfläche eine
Schicht aus Aluminiumoxid aufweist, gebildet.
Es wurde nun aufgrund von Versuchen gefunden, daß
im Gegensatz zu herkömmlichen Eingußrohren aus Kaolin
oder gebranntem Ton ein optimales Eingußrohrmaterial
aus Stahl erzeugt werden kann, das sich während des Hin
durchleitens des geschmolzenen Gießmetalls nicht mit Sand
auswaschen läßt und auch nicht einer Beschädigung durch
Schmelzen unterliegt und das durch Verarbeitung zu
einem Eingußrohr dazu beiträgt, daß eine hochwirksame
Gießform hergestellt werden kann. Dieses neue Material
kann erstens ein eisenhaltiges Material sein, auf dem
eine Aluminiumdiffusionsbeschichtung, die eine Fe/Al-
Legierungsschicht aufweist, durch Diffusionsbeschich
tung mit Aluminium gebildet worden ist, oder es kann
zweitens ein derartiges Material sein, das außerdem noch
einer sekundären Wärmebehandlung unterzogen worden ist,
wodurch eine Aluminiumdiffusionsbeschichtung aus einer
Fe/Al-Legierung gebildet wird, die noch auf ihrer Ober
fläche eine Schicht aus Aluminiumoxid aufweist, oder es
kann drittens ein eisenhaltiges Material mit einer Fe/Al-
Legierungsschicht und einem Überzug aus Aluminiumoxid
auf seiner Oberfläche sein, der durch eine sekundäre
Wärmebehandlung eine Aluminiumbeschichtung gebildet wor
den ist, die beispielsweise durch Eintauchen des eisen
haltigen Materials in Aluminium, Besprühen des eisenhal
tigen Materials mit Aluminium oder Elektroplattieren des
eisenhaltigen Materials mit Aluminium erzeugt worden ist.
Erfindungsgemäß wird somit ein Eingußrohr aus
Stahl für eine Gießform aus Metall ge
schaffen, auf dessen Oberfläche mindestens auf derjeni
gen Seite, die mit dem durchgeführten geschmolzenen Me
tall in Berührung tritt, eine Fe/Al-Legierungsschicht mit
einer Konzentration von 15 bis 35 Gew.-% Aluminium mit
einer Dicke von 0,1 bis 1,0 mm gebildet worden ist.
Erfindungsgemäß wird also entweder (1) eine Fe/Al-
Legierungsschicht auf mindestens derjenigen Seite eines
aus einem beliebigen Stahl hergestellten Rohres,
die mit geschmolzenem Metall in Berührung tritt, d. h.,
mindestens auf der Innenoberfläche vorgesehen, oder es
werden (2) auf mindestens derjenigen Seite des Stahl
rohres, die mit geschmolzenem Metall in Berührung tritt,
ein Überzug aus Aluminiumoxid und eine Fe/Al-Legierungs
schicht vorgesehen, oder es wird zunächst auf mindestens
der Innenfläche des Stahlrohres, die mit dem geschmol
zenen Metall in Berührung tritt, eine Beschichtung aus
Aluminium vorgesehen und anschließend durch sekundäres
Erhitzen ein Überzug aus Aluminiumoxid und eine Eisen/
Aluminium-Legierung erzeugt.
Selbstverständlich kann die Fe/Al-Legierungs
schicht auch zugleich auf der Außenfläche des Rohres,
die mit dem geschmolzenen Metall nicht in Berührung tritt,
gebildet werden.
Auf der Oberfläche des Eingußrohres aus Stahl,
die eine Fe/Al-Legierungsschicht aufweist, die durch
eine oben geschilderte Aluminiumdiffusionsbeschichtung
erzeugt worden ist, wird ein dünner, jedoch feintexturier
ter Überzug aus Aluminiumoxid durch die Hochtemperaturbe
handlung gebildet, die auftritt, wenn die Oberfläche mit
dem geschmolzenen Metall in Berührung tritt oder wenn
nach der Diffusionsbehandlung eine sekundäre Wärmebehand
lung erfolgt oder wenn die sekundäre Wärmebehandlung zu
folge der oxydierenden oder reduzierenden Atmosphäre
der Aluminiumüberzugsschicht erfolgt. Dieser Überzug aus
Aluminiumoxid ist der Grund dafür, daß die Affinität,
d. d. die Benetzbarkeit der Oberfläche durch das geschmol
zene Metall gering bleibt, und aus diesem Grund ver
schmilzt die Oberfläche nicht unmittelbar mit dem ge
schmolzenen Metall, d. h., der Überzug aus Aluminiumoxid
dient als Schutzschicht für das Eingußrohr aus Stahl vor
Erosion.
Durch die sekundäre Wärmebehandlung wird das Alu
minium in der Fe/Al-Legierungsschicht der Oberfläche se
lektiv vor dem Eisen oxydiert, so daß lediglich ein Über
zug aus Aluminiumoxid entsteht. Dieser dünne, jedoch
fein texturierte Überzug aus Aluminiumoxid auf der Ober
fläche unterdrückt die Infiltrierung von Sauerstoffatomen
und dient dadurch der Verhütung der Oxydation des eisen
haltigen Materials.
Unter den Verfahren zur Herstellung einer Alumi
niumdiffusionsüberzugsschicht auf der Eisen/Aluminium-
Legierung gibt es eine Aluminiumdiffusionsbeschichtung,
die im allgemeinen als Kalorisieren oder Alitieren be
zeichnet wird. Bei diesem Verfahren wird ein Metallrohr,
wie beispielsweise ein Stahlrohr, in einem unverschlos
senen Metallgefäß, wie beispielsweise einem Eisenkasten,
der mit einem Zementierungsmittel in Pulverform gefüllt
ist und 10 bis 25 h lang bei einer Temperatur von 850
bis 1050°C gehalten wird, eingebettet. Als Zementie
rungsmittel wird beispielsweise ein Gemisch aus Alumi
niumpulver und Pulver aus einer Fe/Al-Legierung mit
niedriger Aluminiumkonzentration, ein Gemisch aus Alu
miniumpulver und Aluminiumoxidpulver oder ein Gemisch
verwendet, das durch Zugabe einer geringen Menge eines
Zementationspromotors, wie beispielsweise von Ammonium
chlorid, zu einem der beschriebenen beiden Gemische ge
bildet worden ist.
Durch Einstellen der Bedingungen, wie beispielswei
se der Aluminiumkonzentration in dem Zementationsmittel,
der Temperatur und der Zeit für das oben erwähnte Alumi
niumdiffusionsbeschichten wird bewirkt, daß die Alumi
niumkonzentration des äußersten Teils der Fe/Al-Legie
rungsschicht in den Bereich von 15 bis 35 und vorzugs
weise 28 bis 32 Gew.-% sowie die Dicke in dem Bereich
von 0,1 bis 1,0 mm und vorzugsweise 0,3 bis 0,8 mm fal
len. Die Konzentrationsangaben sowie sämtliche Angaben
über Mengen und Konzentrationen beziehen sich im folgen
den auf das Gewicht. Die Aluminiumkonzentration in der
Fe/Al-Legierungsschicht nimmt linear von dem äußersten
Teil in Richtung auf das Innere ab. Außerdem wird in
den Fällen, in denen eine sekundäre Wärmebehandlung
durchgeführt wird, ein Aluminiumoxidüberzug mit einer
Dicke von 0,5 bis 100 µm und vorzugsweise 1 bis 30 µm
durch Einstellen der entsprechenden Bedingungen ausge
bildet.
Bei der Bildung der Fe/Al-Legierungsschicht durch
das oben beschriebene Aluminiumdiffusionsbeschichten
können Fe/Al-Legierungsschicht und Aluminiumoxidbe
schichtung auf ihrer Oberfläche in einigen Fällen gleich
zeitig je nach dem verwendeten Zementierungsmittel oder
den Behandlungsbedingungen ausgebildet werden.
Als weiteres Verfahren zur Bildung einer Aluminium
überzugsschicht gemäß der Erfindung können das Feuer
aluminieren (Eintauchen in Aluminium), das Aufsprühen von
Aluminium sowie das Elektroplattieren mit Aluminium an
gewandt werden. Diese Verfahren werden im folgenden kurz
beschrieben.
Man läßt Flußmittel auf der Oberfläche eines Bades
aus geschmolzenem Aluminium, das bei 700 bis 800°C ge
halten wird, schwimmen und taucht das Stahlrohr in das
Bad ein. Dabei reagiert das Eisen in den Oberflächentei
len des Stahlrohres mit dem Aluminium, und es wird eine
Aluminiumüberzugsschicht ausgebildet, die eine Fe/Al-
Legierungsschicht umfaßt, die sich im Inneren entwickelt,
während sich auf der Oberfläche eine Aluminiumschicht
ausbildet.
Unter Verwendung einer Metallsprühmaschine wird
Aluminium in Form von Draht oder Pulver durch Gas oder
den elektrischen Lichtbogen geschmolzen und mit Preßluft
auf den eisenhaltigen Gegenstand aufgesprüht, wodurch
auf seiner Oberfläche eine Aluminiumüberzugsschicht ge
bildet wird. Dieses Verfahren wird auch Metallisieren bzw.
"Metallikon"-Verfahren genannt. Die Dicke der Aluminium
überzugsschicht beträgt in diesem Falle etwa 0,1 bis
0,6 mm, und, wenngleich der größte Teil der Schicht aus
Aluminium besteht, wird auf der Innensete durch Umset
zung zwischen dem Eisen des eisenhaltigen Materials und
dem Aluminium eine Fe/Al-Legierungsschicht gebildet.
Elektroplattieren wird auf der Oberfläche des
eisenhaltigen Gegenstandes, wie beispielsweise des Stahl
rohres, dadurch bewirkt, daß man ein Bad aus einem Gemisch
aus geschmolzenen Salzen mit Aluminiumchloriden und einem
Alkalimetall als Hauptbestandteile oder ein Plattierungs
band aus Aluminiumbromid verwendet. Nach diesem Verfah
ren kann eine elektroplattierte Überzugsschicht aus
glänzendem reinem Aluminium erzielt werden.
Auf der Oberfläche des Stahlrohres wird auf eine
der genannten Weisen eine Aluminiumüberzugsschicht er
zeugt, jedoch wird je nach der Behandlungsmethode eine
Aluminiumüberzugsschicht erhalten, die an der Oberfläche
eine Aluminiumschicht und eine Fe/Al-Legierungsschicht
oder eine Aluminiumüberzugsschicht, die lediglich eine
Aluminiumschicht ist, erhalten. Wenn ein Stahlrohr mit
einer Aluminiumüberzugsschicht, die in der oben beschrie
benen Weise erhalten worden ist, in einer oxydierenden
oder reduzierenden Atmosphäre bei 900 bis 1050°C
1 bis 24 h lang wärmebehandelt wird, verwandelt sich
die Aluminiumüberzugsschicht in eine Fe/Al-Legierungs
schicht und einen Überzug aus Aluminiumoxid. Genauer ge
sagt, werden an der Oberfläche ein dünner Überzug aus
Aluminiumoxid feiner Struktur und benachbart dazu eine
Fe/Al-Legierungsschicht auf der inneren Seite zugleich
erzeugt. Anschließend wird durch Einstellen der Bedingun
gen, wie Temperatur und Behandlungsdauer bei dem Wärme
behandlungsschritt, die Aluminiumkonzentration im äußer
sten Teil der Fe/Al-Legierungsschicht auf 15 bis 35 und
vorzugsweise 28 bis 32% sowie die Dicke auf 0,1 bis 1,0 mm
und vorzugsweise auf 0,3 bis 0,8 mm eingestellt. Außerdem
wird veranlaßt, daß die Dicke der Aluminiumoxidbeschich
tung innerhalb eines Bereiches von 0,5 bis 100 µm und vor
zugsweise von 1 bis 30 µm fällt.
Ein auf diese Weise auf einer Oberfläche, die mit
geschmolzenem Metall in Verbindung treten soll, gebil
dete Aluminiumoxidbeschichtung besitzt eine niedrige
Affinität, d. h. eine geringe Benetzbarkeit in bezug auf
das geschmolzene Metall. Aus diesem Grunde tritt selbst
bei unmittelbarem Kontakt mit geschmolzenem Metall kein
direktes Verschmelzen ein, wodurch der Aluminiumoxid
überzug das Stahlrohr vor Erosion schützt. Fig. 5 stellt
eine Fotografie eines quer durchschnittenen unteren Teils
des Eingußkanals gemäß dem weiter unten folgenden Bei
spiel 6 dar. In dieser Fotografie zeigt eine schwarze
Linie klar einen ringförmigen Zwischenraum zwischen dem
Eingußrohr, auf dessen Innenfläche ein Aluminiumoxid
überzug gebildet worden war, und einem Metall, das sich
innerhalb des Eingußrohres verfestigt hat. Aus der Anwe
senheit dieses Zwischenraumes geht das niedrige Ausmaß
der oben erwähnten Affinität oder Benetzbarkeit hervor.
Daher wird das Stahlrohr vor einer Erosion zufolge des
geschmolzenen Metalls wirksam geschützt.
Wie aus der Tatsache hervorgeht, daß dieses Alumi
niumoxid, so wie es ist, als Verunreinigung in dem eisen
haltigen Material existiert, geht es keine Verbindung mit
dem geschmolzenen Metall ein. Aus diesem Grund behält es
seinen hohen Schmelzpunkt von 2050°C und widersteht der
erodierenden Wirkung des hindurchfließenden geschmolzenen
Metalls gut.
Dieser Aluminiumoxidüberzug auf der Oberfläche ist
feinstrukturiert und daher in der Lage, das Eindringen
von Sauerstoffatomen oder Metallatomen von größerem Atom
radius als dem des Sauerstoffatoms zu verhindern. Gleich
zeitig wird auch zufolge der Tatsache, daß dieser Überzug
das Eindringen der etwas größeren Kohlenstoffatome eben
falls verhindert, eine Aufkohlung zufolge des in dem ge
schmolzenen Metall enthaltenen Kohlenstoffs verhütet.
Außerdem bilden die Kohlenstoffatome, die ursprünglich
in dem Legierungsschichtteil zur Zeit der oben beschrie
benen Wärmebehandlung existieren, in der Fe/Al-Legie
rungsschicht, die anschließend an die Innenseite des Alu
miniumoxidüberzuges gebildet wird, keine feste Lösung
mit der Fe/Al-Legierungsschicht aus, sondern lediglich
eine Zone angereicherten Kohlenstoffs zwischen der Fe/Al-
Legierungsschicht und dem Grundmaterial des Stahlrohrs
aus. Demzufolge führt die Anwesenheit der Fe/Al-Legie
rungsschicht innerhalb des auf der Außenseite vorhande
nen Aluminiumoxidüberzuges zusammen mit diesem zu einer
Verhinderung der oben erwähnten Aufkohlung.
Außerdem ist die metallurgische Adhäsion zwischen
dem Aluminiumoxidüberzug, der mit dem geschmolzenen Me
tall in Berührung gebracht werden soll, und der Fe/Al-
Legierungsschicht, die an ihn angrenzt, sowie zwischen
der Fe/Al-Legierungsschicht und dem Grundmetall des
Stahlrohres stark und widersteht gut einer Erosion und
einem Abrieb zufolge des Hindurchströmens von geschmol
zenem Metall. Schließlich wird auch der Selbstzerfall
zufolge der thermischen Beanspruchung während des Gießens
und des Unterschiedes in den Ausdehnungskoeffizienten
der verschiedenen Schichten verhindert, wodurch ein brei
ter Schutz erzielt wird.
Die Aluminiumkonzentration des äußersten Teils
der Fe/Al-Legierungsschicht, die auf dem Stahlrohr ge
bildet wird, d. h., auf der Seite, die mit dem Aluminium
oxidüberzug in Berührung steht, ist von großer Bedeutung.
Es wurde gefunden, daß in den Fällen, in denen diese
Konzentration unter 15% beträgt, ein Aluminiumoxidüber
zug von feiner Struktur auf der Fe/Al-Legierungsschicht
nicht ausgebildet werden kann und daß eine Schädigung
durch Schmelzen auftritt, weshalb eine derartig niedri
ge Konzentration unzweckmäßig ist. Eine Aluminiumkonzen
tration von über 35% ist aber ebenfalls unzweckmäßig,
weil dann die Legierungsschicht hart und spröde wird, so
daß sie den thermischen Beanspruchungen zufolge des
geschmolzenen Metalls nicht mehr standhalten kann und
einer Schädigung durch Schmelzen unterliegt.
Außerdem ist eine Dicke für die Fe/Al-Legierungs
schicht von unter 0,1 mm für praktische Zwecke ungeeig
net, während eine Dicke von über 1,0 mm zu einer harten
und spröden Schicht von verminderter Festigkeit führt,
wodurch das Rohr zur Verwendung als Eingußrohr ungeeig
net wird. Daher ist es erforderlich, die Aluminiumkonzen
tration des äußersten Teils der Fe/Al-Legierungsschicht
innerhalb des Bereiches von 15 bis 35% und die Dicke der
Schicht innerhalb des Bereiches von 0,1 bis 1,0 mm zu
halten.
Als Stahlrohr gemäß der Erfindung ist ein
Rohr, das insbesondere aus Kohlenstoffstählen, Legie
rungsstählen, rostfreien Stählen oder wärmefesten Stäh
len hergestellt ist, besonders geeignet. Beispiele für
geeignete Kohlenstoffstahlrohre sind solche, die aus
Kohlenstoffstahlrohr für allgemeine Bauzwecke der JIS-
Bezeichnungen, wie STK 30 und STK 41, ferner aus Kohlen
stoffstahlrohren für Hochtemperaturbetrieb der JIS-Be
zeichnungen, wie STPT 38 und STPT 42, sowie aus starren
Stahlleitungsrohren aus heißgewalzten Kohlenstoffstahl
streifen der JIS-Bezeichnung SPHT 1 hergestellt sind.
Beispiele für geeignete Legierungsstahlrohre sind Legie
rungsstahlrohre der JIS-Bezeichnungen, wie STPA 12 und
STPA 22, sowie Begehungsstahlrohre für Bauzwecke der JIS-
Bezeichnungen, wie STKS 1 und STKS 2. Beispiele für ge
eignete Rohre aus rostfreiem Stahl sind solche zum Her
stellen von Rohren der JIS-Bezeichnung, wie beispiels
weise SUS 304 TP, solche zu Bauzwecken der JIS-Bezeich
nungen, wie beispielsweise SUS 410 TK (früher STKS 5)
und SUS 430 TK (früher STKS 6), sowie Stahlrohre, die
dadurch hergestellt sind, daß wärmefeste Stahlgießlinge
von JIS-Bezeichnungen, wie SCH 11 (ähnlich ASTM (AC 1)
HD) und SCH 12 (ähnlich ASTM (AC 1) HF) in Röhrenform
gebracht wurden. Es versteht sich, daß der Querschnitt
der Stahlrohre, die erfindungsgemäß Verwendung finden
können, nicht auf die Kreisform beschränkt ist, sondern
jede beliebige andere Form, wie beispielsweise die
elliptische Form, umfaßt.
Die Eingußrohre aus Stahl gemäß der Erfindung
eignen sich nicht nur für Gießformen, wie solche für
Walzen und gußeiserne Räder, wie sie im folgenden be
schrieben werden, sondern auch zur Verwendung als Ein
gußrohre für Gußblöcke.
Eine Gießform, mit der zusammen ein Eingußrohr aus Stahl
gemäß der Erfindung verwendet wird, kann nicht nur
die Aufkohlung durch das geschmolzene Metall während des
Gießens sowie das Brechen des Metallrohres zufolge einer
Beschädigung durch Schmelzen oder thermische Beanspru
chung verhindern, sondern unterliegt auch nicht der Bruch
gefahr während des Transportierens, der Installation oder
der Verwendung - anders als dies bei Rohren aus Kaolin
oder gebranntem Ton der Fall ist - und ist auch in der
Lage, das Auftreten von Fehlgüssen zufolge des Eindringens
von Sand und dergleichen zu verhindern. Weitere Vorteile
des erfindungsgemäßen Eingußrohres bestehen darin, daß
es die Wahlfreiheit bei der Arbeit der Formherstellung
erhöht und die Verwendung einer einstückigen Struktur
eines langen Rohres gestattet, wodurch Verbindungen un
nötig werden und die Installation erleichtert wird. Dem
zufolge wird auch der Arbeitsaufwand bei der Formherstel
lung verringert sowie eine Erniedrigung der Herstellungs
kosten durch wirksame Ausnutzung des Formsandes, Wieder
verwendung der verbrauchten Materialien und andere Maß
nahmen ermöglicht. Kurz gesagt, wird die Wirtschaftlich
keit erhöht.
Im folgenden wird die allgemeine Natur sowie die
Beschränkungen einer herkömmlichen Walzengießform be
schrieben, mit der ein Eingußsystem mit Kaolinrohren ver
wendet wird.
In dem Beispiel für eine herkömmliche Walzengieß
form, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, besitzt das Ein
gußsystem einen Gießtrichter 1, in den das geschmolzene
Metall oder die Schmelze hineingegossen wird, sowie einen
Durchlaß für die Schmelze, der durch eine Anordnung aus
einem Eingußkanal 2, einem Eingußkanalfuß 2a, einem Ein
gußtrichter 2b und einer Eingußmündung 2c aufgebaut ist.
Die Eingußmündung 2c öffnet sich in die eigentliche Gieß
form 3, 3a. Die auf diesem Weg geförderte Schmelze wird
in die eigentliche Gießform 3, 3a eingeführt. Der Ein
gußkanal 2 und der Eingußkanalfuß 2a bestehen gemäß
diesem Beispiel aus acht Längen eines geraden Kaolin
rohrs 4 sowie eines Kaolinknies 4a, die aufeinanderfol
gend aneinandergesetzt sind. Diese Kaolinrohre werden
normalerweise im wesentlichen konzentrisch innerhalb
eines schweren Metallrahmens 5, 5a mit einer dicken Wan
dung gehaltert. Der Zwischenraum zwischen dem Rohr und
dem Rahmen wird mit Sand 6 gefüllt, der normalerweise
als Füllsand bezeichnet wird, ein damit vermischtes Bin
demittel enthält und durch Stoßen verfestigt wird. Wäh
rend dieses Verfestigens können eine Verschiebung, ein
Bruch oder andere unerwünschte Ereignisse an den Stoß
stellen der einzelnen Rohre auftreten. Außerdem kann der
Metallrahmen 5, 5a aus Gründen der Vereinfachung des
Verfestigens sowie der Handhabung nicht einstückig ausge
bildet werden, wodurch seine Herstellung und Installie
rung zusätzliche Kosten mit sich bringen.
Der Eingußtrichter 2b und die Eingußmündung 2c
können nicht aus Kaolinrohr hergestellt werden, weil sie zum einen
während des Feststoßens des Sandes zerbrechen können; denn
Kaolinrohr läßt sich nur schwierig bearbeiten und besitzt
nur wenig Variationsmöglichkeiten, wenngleich die Form
dieser Abschnitte besonders wichtig ist, zum anderen würde der
Sand 6a mit Bruchstücken verunreinigt und seine Quali
tät erniedrigt, wenn die Form auseinandergebaut
wird. Demzufolge werden diese Abschnitte aus dem Sand
6a geformt und mit einem Formüberzugsmaterial überzogen,
jedoch treten trotzdem ein Auswaschen des Sandes und
entsprechende Gußfehler leicht auf.
Fig. 2 zeigt eine Form zum Gießen von Walzen und
das dazugehörige Eingußsystem gemäß den Beispielen 1
und 6, wobei die technischen Grundsätze und Merkmale
der vorliegenden Erfindung beachtet worden sind. Bei
diesem Beispiel besteht das Eingußsystem aus einem ge
raden, durch Aluminiumdiffusion beschichteten Rohr 7
einstückiger Ausbildung, das den Eingußkanal 2 bildet,
sowie einem einstückig damit ausgebildeten Knie
7a, das den Eingußkanalfuß, den Eingußtrichter 2b und
die Eingußmündung 2c bildet. Das oben erwähnte Rohr 7
ist an seiner Außenseite durch ein leichtes Verstärkungs
stahlrohr 6b eingebettet ist. In diesem Falle wird der Ein
gußkanal 2 anstelle durch den herkömmlichen schweren
Metallrahmen großer Wanddicke, wie er in Fig. 1 darge
stellt ist, durch das leichte Verstärkungstrahlrohr 8
gestützt. Weiter ist keine Verwendung von Füllsand er
forderlich, der das durch Aluminiumdiffusion beschich
tete Rohr umgibt und fixiert.
Wie oben beschrieben, wird das gerade Eingußrohr 7,
das aus dem Metallrohr mit der Fe/Al-Legierungsschicht
besteht, gegenüber einer Beschädigung durch Bruch auf
grund von thermischer Beanspruchung und einer Beschädi
gung durch Schmelzen zufolge von Erosion geschützt und
erfordert normalerweise nicht die Verwendung von Füll
sand und des schweren Metallrahmens mit großer Wand
dicke,wie sie bei dem herkömmlichen Eingußsystem er
forderlich sind. Jedoch wird das Eingußrohr 7 aus
Stahl durch das geschmolzene Metall stark erhitzt und
kann zufolge einer Abnahme seiner Festigkeit defor
miert werden. Demzufolge ist ein gewisses Ausmaß an
Verstärkungsmaterial, wie beispielsweise ein Stahl
rohr 8, manchmal erforderlich, um das Eingußrohr zu
stützen. In diesem Falle kann das Stahlrohr 8 wieder
holt verwendet werden, wenn man zwischen dem Einguß
rohr 7 aus Stahl und dem Stahlrohr 8 einen Zwischen
raum 9 von einer Größenordnung läßt, daß diese Rohre
bei ihrem Abbau voneinander getrennt werden können.
Wenngleich in der Figur nicht dargestellt, können zwi
schen den Rohren 7 und 8 am oberen und unteren Teil des
Eingußkanales je nach Erfordernis Abstandshalter vorge
sehen sein.
Im Falle kleiner Güsse, die eine kürzere Gieß
dauer erfordern, oder im Falle einer geringeren Einguß
kanallänge kann der Eingußkanal 2 ohne das stützende
Stahlrohr 8 vorgesehen sein, wodurch das Eingußsystem
weiter vereinfacht wird.
Kurz gesagt, führt das Eingußrohr aus Stahl für
eine Gießform gemäß der Erfindung somit zu einer idea
len Form, wie sie bisher immer gefordert worden ist,
wobei der allgemein übliche, jedoch falsche Glaube, daß
der Eingußkanal stets mit Hilfe von Füllsand aufgebaut
werden muß, widerlegt wird.
Gemäß der Erfindung wird die Erzeugung von Fehl
güssen, die durch das Brechen der Rohre aus Kaolin,
Beschädigung und das Auswaschen von Sand hervorgerufen
werden, was bisher immer zu großen Schwierigkeiten führ
te, verhindert. Die Verbindung eines einzigen, langen
Eingußrohres ohne Füllsand und ohne dickwandigen Me
tallrahmen führt außerdem zu einer Vereinfachung des
Formbetriebes, d. h. zu einer beträchtlichen Arbeitsein
sparung.
Darüber hinaus können Eingußtrichter und derglei
chen in vom Standpunkt der Formabmessungen aus idealer
Lage angeordnet werden, weil die Natur des Eingußrohres
aus Stahl gemäß der Erfindung zu größeren Freiheiten
bei den Formarbeitsgängen führt, da es durch Erhitzen
mit einem Gasbrenner oder dergleichen leicht geschnit
ten, gebogen und verschweißt werden kann.
Außerdem können die Materialien als Eisenquelle
zusammen mit dem darin eingebetteten Eingußrohrgießling
so, wie sie sind, ohne daß sie zerbrochen werden müssen,
wie dies bei herkömmlichen Rohren aus Kaolin oder
gebranntem Ton erforderlich ist, wiederverwendet wer
den, wodurch weitere Einsparungen von Arbeitskraft und
an Eisenmaterial möglich werden. Verschiedene andere Vor
teile bestehen darin, daß der Formsand nicht in seiner
Qualität verschlechtert wird, da er frei von Verunrei
nigungen durch zerbrochene Rohrteile bleibt.
Als weitere Ausführungsform der Erfindung sind in
den Fig. 3 und 4 die Formausführungen gemäß Beispielen
2 bzw. 5 dargestellt, während die Anordnung der Gieß
form gemäß Beispiel 6 in Fig. 2 dargestellt ist.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform zum Gießen
einer verhältnismäßig großen Walze. In diesem Falle
wird zwischen einem Eingußrohr 7 aus mit durch Alu
miniumdiffusion beschichteten Stahl und einem Ver
stärkungs- oder Stützrohr 8 Sand 10 ohne Bindemittel
eingebracht, wodurch die Festigkeitsabnahme des Ein
gußrohres 7 bei hoher Temperatur kompensiert wird.
Das Eingußsystem besteht aus einem Eingußkanalrohr 7,
einem Knie 7a und einem Eingußtrichter 7b.
Bei diesem Aufbau sind Stützhalterungen 11
und 11a aus feuerfesten Formkörpern vorgesehen, um das
Knie 7a und das Eingußkanalrohr 7 sowie dieses und den
Gießtrichter 1 zu verbinden und außerdem als Abstands
halter zwischen der verstärkenden Stahlröhre 8 und dem
Eingußkanalrohr 7 zu dienen.
Auf diese Weise braucht der Sand 10 nicht mit
einem Bindemittel verfestigt zu werden, und es ist auch
nicht erforderlich, daß eine besondere Sandqualität ver
wendet wird. Die Verstärkungswirkung kann allein dadurch
bewirkt werden, daß man gebrauchten oder Seesand in die
Form hinunterfließen läßt. Erfindungsgemäß werden somit
die Kosten zur Herstellung der Form beträchtlich verrin
gert, weil derartig mühevolle Arbeiten, wie das Zusam
mensetzen eines Metallrahmens mit dicken Wandungen sowie
das Verfestigen von Sand durch Stoßen eliminiert werden
sowie der Arbeitsaufwand für das Handhaben und Transpor
tieren schwerer Materialien vermindert wird. Erfindungs
gemäß wird Füllsand nicht allgemein benötigt, wie in
Fig. 2 dargestellt ist, wenn als Eingußrohr ein Stahl
rohr verwendet wird, das durch Aluminiumdiffusion be
schichtet ist. Die Erfindung umfaßt aber auch den Fall,
in dem, wie in Fig. 3 dargestellt, Füllsand verwendet
wird. Selbst wenn Füllsand verwendet wird, erfordert
dieser Sand jedoch keinen Binder, und seine Qualität be
reitet keine Schwierigkeiten, wie oben beschrieben.
Fig. 4 erläutert ein Beispiel für die Verwendung
von Eingußrohren aus Stahl gemäß der Erfindung für
eine Gießform für Stahlräder. Bei dieser Form wurde das
Eingußrohr 12 und 12a aus Stahl dadurch hergestellt,
daß man ein gerades Stahlrohr 13 mit einer durch Alumi
niumdiffusion erzeugten Beschichtung für die obere Form
und ein Knie 13a aus gleichem Stahl für die untere
Form 16 in Sand 17 und 17a einbettete. Der Radkörper ist
mit der Bezugszahl 14 bezeichnet.
Wie bereits mehrfach erwähnt, löst die Erfindung
die bisher auftretenden Schwierigkeiten, wie Bruch beim
Formen, Einschluß von Sand in den Gießlingen und eine
Verunreinigung des Sandes mit Bruchstücken des Rohres
während des Abbaus, wie sie bei den herkömmlichen Ein
gußsystemen unter Verwendung von Rohren aus gebranntem
Ton und Sandformen beobachtet werden.
Die Erfindung wurde bisher hauptsächlich in bezug
auf ein Beispiel erläutert, gemäß dem ein Eingußrohr
aus Stahl in Verbindung mit einer Gießform verwendet
wurde. Weil die Formen von Gießlingen kompliziert sind
und in weiten Bereichen variieren, besaß bisher ein her
kömmliches Eingußsystem mit einem idealen Eingußtrichter
und dergleichen aus Sand keine Festigkeit in sich selbst
und wurde daher oft weggewaschen, weshalb es sich als
unzweckmäßig erwies. Wenn man aber die herkömmlichen
Teile des Systems, die rauhen Bedingungen ausgesetzt
sind, durch Rohre, die durch Aluminiumdiffusion mit
einer Fe/Al-Legierungsschicht gemäß der Erfindung über
zogen sind, ersetzt, kann eine Form mit einem idealen
Eingußtrichter und dergleichen Teilen erhalten werden,
bei der ein Einwaschen des Sandes vollständig verhindert
und daher die Gefahr des Sandeinschlusses eliminiert
werden.
Unter Verwendung eines Eingußrohres aus Stahl ge
mäß der Erfindung bei der Walzengießform für eine Walz
werkswalze der in Fig. 2 dargestellten Bauweise wurde
eine Walze hergestellt. Die Gießbedingungen waren wie
folgt:
Größe der Walze im frisch gegossenen Zustand:
500 mm Durchmesser,1600 mm Länge.
Menge an eingegossenem Metall: 3100 kg.
Chemische Zusammensetzung desgeschmolzenen Metalls (%):
C 3,26; Si 0,90; Mn 0,55; P 0,070; S 0,024; Ni 2,57; Cr 0,97; Mo 0,11; Fe Rest.
Gießtemperatur: 1350°C.
Gießdauer: 1 min 39 s.
Durch Aluminiumdiffusion überzogenes Rohr. (JIS STK 30): 60,5 mm Außendurchmesser, 2,3 mm Wanddicke.
Äußeres Stahlrohr: 76,3 mm äußerer Durchmesser, 4,5 mm Wanddicke.
Menge an eingegossenem Metall: 3100 kg.
Chemische Zusammensetzung desgeschmolzenen Metalls (%):
C 3,26; Si 0,90; Mn 0,55; P 0,070; S 0,024; Ni 2,57; Cr 0,97; Mo 0,11; Fe Rest.
Gießtemperatur: 1350°C.
Gießdauer: 1 min 39 s.
Durch Aluminiumdiffusion überzogenes Rohr. (JIS STK 30): 60,5 mm Außendurchmesser, 2,3 mm Wanddicke.
Äußeres Stahlrohr: 76,3 mm äußerer Durchmesser, 4,5 mm Wanddicke.
Die Beschichtung zur Herstellung der Fe/Al-Legie
rungsschicht wurde durchgeführt, indem man ein Kohlen
stoffstahlrohr für allgemeine Bauzwecke (JIS STK 30) in
einem Zementierungsmittel einbettete, das eine geringe
Menge eines Zementierungsbeschleunigers enthielt und in
einem eisernen Gefäß vorlag, und daß man diese Materia
lien einer Wärmebehandlung unterzog. Die Aluminiumkonzen
tration der Fe/Al-Legierungsschicht auf der Oberfläche
des Eingußrohres aus Stahl, das mit der Schmnelze in Be
rührung gebracht werden soll, betrug 20%, die Dicke der
Fe/Al-Legierungsschicht 0,3 mm.
Durch Anwendung des Eingußrohres aus Stahl gemäß
der Erfindung auf die oben beschriebene Gießform wurde
jeglicher Einschluß von Materialien, wie Sand, vermie
den, und es wurden die Arbeitskosten und weiteren Kosten
auf etwa 1/3 der Höhe erniedrigt, wie sie bei Verwendung
einer Gießform mit herkömmlichem Eingußrohr auftreten.
Eine verhältnismäßig große Adamit-Walze für ein
Walzwerk wurde unter den folgenden Gießbedingungen
unter Verwendung eines Eingußrohres aus Stahl gemäß der
Erfindung in Verbindung mit der in Fig. 3 dargestellten
Gießform hergestellt. Diese Walze war zuvor unter Verwen
dung einer Form hergestellt worden, bei der das Einguß
system aus Kaolin Eingußrohren 4, 4a und Sand 6a aufge
baut war, wie in Fig. 1 dargestellt.
Gemäß Beispiel 2 wurde die Gießform unter Verwen
dung von Eingußrohren 7, 7a und 7b hergestellt. Die
Gießbedingungen waren wie folgt:
Größe der Walze im frisch gegossenen Zustand:
Durchmesser: 478 mm,
Länge: 1400 mm.
Menge an für den Guß verwendetem geschmolzenem Metall: 3500 kg.
Chemische Zusammensetzung des geschmolzenen Metalls (%):
C 1,72; Si 0,68; Mn 0,80; P 0,019; S 0,008; Ni 0,68; Cr 1,06; Mo 0,21; Fe Rest.
Gießtemperatur: 1140°C.
Gießdauer: 2 min 20 s.
Eingußrohr aus Stahl: Außendurchmesser: 63,5 mm, Wanddicke: 3,2 mm.
Menge an für den Guß verwendetem geschmolzenem Metall: 3500 kg.
Chemische Zusammensetzung des geschmolzenen Metalls (%):
C 1,72; Si 0,68; Mn 0,80; P 0,019; S 0,008; Ni 0,68; Cr 1,06; Mo 0,21; Fe Rest.
Gießtemperatur: 1140°C.
Gießdauer: 2 min 20 s.
Eingußrohr aus Stahl: Außendurchmesser: 63,5 mm, Wanddicke: 3,2 mm.
Die Beschichtung zur Herstellung der Eisen/Aluminium-
Legierungsschicht wurde durchgeführt, indem man ein Legie
rungsstahlrohr (JIS STPA 24) in einem Zementierungsmittel
mit einer Aluminiumkonzentration von 26%, das aus einer
gepulverten Fe/Al-Legierung mit einem Aluminiumgehalt von
21%, einem Al/Fe-Pulver mit einem Aluminiumgehalt von 50%
und einer geringen Menge eines Zementierungsbeschleunigers
bestand und in einem Eisengefäß vorlag, einbettete und
diese Materialien 16 h bei 980°C hielt. Die Aluminium
konzentration der Fe/Al-Legierungsschicht der Oberfläche
des Eingußrohres aus Stahl, das mit der Schmelze in Be
rührung treten soll, betrug 20%, und die Dicke der Fe/Al-
Legierungsschicht 0,3 mm.
Das auf diese Weise behandelte Rohr wurde aus dem
Eisengefäß herausgenommen und 1 h auf 1000°C erhitzt,
wobei auf der Außenfläche der Fe/Al-Legierungsschicht
ein Aluminiumoxidüberzug gebildet wurde. Die Dicke des
Aluminiumoxidüberzuges wurde zu 1 µm ermittelt.
Nach Durchführung des Gusses und Abkühlen wurde
die verwendete Form abgebaut und in Augenschein genom
men. Es ergab sich, daß keine Beschädigung an dem Ein
gußrohr festzustellen war. Die gegossene Walze war
ebenfalls fehlerfrei. Der Sand konnte wiederverwendet
werden, weil er nicht durch Bruchstücke des Rohrmate
rials verunreinigt war. Außerdem waren die Kosten für
die Gießarbeit und dergleichen im Vergleich zu den Ko
sten bei einem herkömmlichen Verfahren etwa um die
Hälfte verringert.
Eine verhältnismäßig große Adamitwalze für ein
Walzwerk wurde gemäß den folgenden Gießbedingungen un
ter Verwendung eines Eingußrohres aus Stahl gemäß der
Erfindung in Verbindung mit einer Gießform gemäß Fig. 3
hergestellt. Diese Walze war bisher unter Verwendung
einer Form hergestellt worden, deren Eingußsystem aus
Eingußkanalrohren 4, 4a aus Kaolin sowie Sand 6a auf
gebaut war, wie in Fig. 1 dargestellt.
Gemäß Beispiel 3 wurde die Gießform unter Verwen
dung eines Eingußrohres 7, 7a, 7b aus Stahl herge
stellt. Die Gießbedingungen waren wie folgt:
Größe der Walze im frischgegossenen Zustand:
Durchmesser: 527 mm,
Länge: 1600 mm.
Menge an für den Guß benötigtem geschmolzenem Metall: 4100 kg.
Chemische Zusammensetzung des geschmolzenen Metalls (%):
C 1,69; Si 0,71; Mn 0,82; P 0,020; S 0,007; Ni 0,70; Cr 1,03; Mo 0,22; Fe Rest.
Gießtemperatur: 1440°C.
Gießdauer: 2 min 44 s.
Eingußrohr aus Stahl: Außendurchmesser: 63,5 mm, Wanddicke: 3,2 mm.
Menge an für den Guß benötigtem geschmolzenem Metall: 4100 kg.
Chemische Zusammensetzung des geschmolzenen Metalls (%):
C 1,69; Si 0,71; Mn 0,82; P 0,020; S 0,007; Ni 0,70; Cr 1,03; Mo 0,22; Fe Rest.
Gießtemperatur: 1440°C.
Gießdauer: 2 min 44 s.
Eingußrohr aus Stahl: Außendurchmesser: 63,5 mm, Wanddicke: 3,2 mm.
Die Aluminiumüberzugsschicht wurde durch Feueralu
minieren erzeugt. Im einzelnen wurde ein Legierungs
stahlrohr (JIS STPA 24) durch 5 min dauerndes Eintauchen
in ein Aluminiumbad von 730°C überzogen. Das Rohr wur
de anschließend 10 h lang auf 1000°C erhitzt. Die Alu
miniumkonzentration des äußersten Teils der Fe/Al-Legie
rungsschicht, die erhalten wurde, betrug 34%, die Dicke
der Schicht 0,50 mm. Die Dicke des Aluminiumoxid-Überzu
ges, der auf der Oberfläche gebildet wurde, betrug 5 µm.
Nach Durchführung des Gusses und Abkühlen wurde die
verbrauchte Form abgebaut in Augenschein genommen. Es
ergab sich, daß das Eingußrohr keine Schäden aufwies.
Die gegossene Walze war ebenfalls fehlerfrei. Der Sand
konnte wiederverwendet werden, da er nicht durch Bruch
stücke des Eingußrohres verunreinigt war. Außerdem wur
den die Arbeitskosten für das Gießen und dergleichen auf
etwa die Hälfte verringert, verglichen mit den Kosten
eines herkömmlichen Verfahrens.
Ein Rad aus Gußstahl wurde durch Anwendung des Ein
gußrohres gemäß der Erfindung auf die in Fig. 4 darge
stellte Gießform hergestellt. Die Gießbedingungen waren
wie folgt:
Äußere Abmessungen des Rades in frisch gegossenem
Zustand:
Außendurchmesser: 850 mm, Breite: 200 mm, Dicke: 70 mm.
Menge an für das Gießen verbrauchtem geschmolzenem Metalls: 492 kg.
Chemische Zusammensetzung des geschmolzenen Metalls (%):
C 0,19; Si 0,48; Mn 1,04; P 0,023; S 0,015; Ni 0,13; Cr 0,06; Mo 0,05; Fe Rest.
Gießtemperatur: 1550°C.
Gießdauer: 38 s.
Eingußrohr: Außendurchmesser: 48,6 mm, Wanddicke: 2,3 mm.
Außendurchmesser: 850 mm, Breite: 200 mm, Dicke: 70 mm.
Menge an für das Gießen verbrauchtem geschmolzenem Metalls: 492 kg.
Chemische Zusammensetzung des geschmolzenen Metalls (%):
C 0,19; Si 0,48; Mn 1,04; P 0,023; S 0,015; Ni 0,13; Cr 0,06; Mo 0,05; Fe Rest.
Gießtemperatur: 1550°C.
Gießdauer: 38 s.
Eingußrohr: Außendurchmesser: 48,6 mm, Wanddicke: 2,3 mm.
Die Beschichtungsbehandlung zur Herstellung der
Fe/Al-Legierungsschicht wurde durchgeführt, indem man
ein gewöhnliches Stahlrohr (JIS STK 41) in einem Zemen
tierungsmittel mit einer Aluminiumkonzentration von 31%,
das aus einem Fe/Al-Legierungspulver mit einem Aluminium
gehalt von 26%, einem Fe/Al-Legierungspulver von 50% Alu
miniumgehalt sowie einer kleinen Menge eines Zementie
rungsbeschleunigers, das sich in einem Eisengefäß befand,
einbettete und das Eisengefäß 20 h auf 1050°C erhitzte.
Die Aluminiumkonzentration der Fe/Al-Legierungsschicht
des Eingußrohres aus Metall, das mit der Schmelze in Be
rührung treten sollte, betrug 26%, die Dicke der Fe/Al-
Legierungsschicht 0,82 mm. Die Dicke des Aluminiumoxid
überzuges an der Oberfläche der Fe/Al-Legierungsschicht
wurde zu 0,3 µm ermittelt.
Nach Durchführung des Gusses und Abkühlen wurden
die verschiedenen Teile in Augenschein genommen, worauf
sich bestätigte, daß die Radstruktur und das Eingußrohr,
das der Aluminiumdiffusionsbeschichtung unterzogen worden
war, fehlerfrei waren und daß die Dicke des Aluminium
oxidüberzuges 13 µm betrug.
Ein Gußstahlrad wurde durch Verwendung des Einguß
rohres aus Stahl gemäß der Erfindung in Verbindung mit
einer Gießform gemäß Fig. 4 hergestellt. Die Gießbedin
gungen waren wie folgt:
Äußere Abmessungen des Rades in frisch gegossenem
Zustand:
Außendurchmesser: 800 mm, Breite: 200 mm, Dicke: 80 mm.
Menge an für den Guß verwendetem geschmolzenem Metalls: 466 kg.
Chemische Zusammensetzung des geschmolzenen Metalls (%):
C 0,18; Si 0,49; Mn 1,02; P 0,022; S 0,014; Ni 0,12; Cr 0,05; Mo 0,06; Fe Rest.
Gießtemperatur: 1550°C.
Gießdauer: 35 s.
Eingußrohr: Außendurchmesser: 48,6 mm, Wanddicke: 2,3 mm.
Außendurchmesser: 800 mm, Breite: 200 mm, Dicke: 80 mm.
Menge an für den Guß verwendetem geschmolzenem Metalls: 466 kg.
Chemische Zusammensetzung des geschmolzenen Metalls (%):
C 0,18; Si 0,49; Mn 1,02; P 0,022; S 0,014; Ni 0,12; Cr 0,05; Mo 0,06; Fe Rest.
Gießtemperatur: 1550°C.
Gießdauer: 35 s.
Eingußrohr: Außendurchmesser: 48,6 mm, Wanddicke: 2,3 mm.
Die Aluminiumbeschichtung wurde durch Aufsprühen er
zeugt. Im einzelnen wurde ein gewöhnliches Stahlrohr
(JIS STK 41) von daran anhaftenden Oxiden durch Sandstrah
len befreit und anschließend mit Hilfe einer Metallsprüh
maschine beschichtet. Das Rohr wurde anschließend 17 h
auf 1000°C erhitzt. Die Aluminiumkonzentration des äußer
sten Teils der erhaltenen Fe/Al-Legierungsschicht betrug
25%, die Dicke 0,79 mm. Das auf der Oberfläche davon ge
bildete Aluminiumoxid besaß eine Dicke von 8 µm.
Nach Durchführung des Gusses und Abkühlen wurden
die einzelnen Teile in Augenschein genommen, wobei
sich herausstellte, daß die Radstruktur sowie das Ein
gußrohr fehlerfrei waren.
Eine Gußeisenwalze wurde unter Verwendung der Form
gemäß Fig. 2 für ein Walzwerk hergestellt. Die Gießbe
dingungen waren wie folgt:
Abmessungen der Walze in frisch gegossenem Zustand:
500 mm Durchmesser,
1600 mm Länge.
Menge an für den Guß benötigtem geschmolzenem Me talls: 3100 kg.
Chemische Zusammensetzung des geschmolzenen Metalls (%):
C 3,27; Si 0,91; Mn 0,55; P 0,075; S 0,024; Ni 2,60; Cr 0,98; Mo 0,11; Fe Rest.
Gießtemperatur: 1350°C.
Gießdauer: 2 min 30 s.
Eingußrohr aus Stahl: 60,5 mm Außendurchmesser, 2,3 mm Wanddicke.
Äußeres Stahlrohr: 76,3 mm Außendurchmesser, 4,5 mm Wanddiche.
Menge an für den Guß benötigtem geschmolzenem Me talls: 3100 kg.
Chemische Zusammensetzung des geschmolzenen Metalls (%):
C 3,27; Si 0,91; Mn 0,55; P 0,075; S 0,024; Ni 2,60; Cr 0,98; Mo 0,11; Fe Rest.
Gießtemperatur: 1350°C.
Gießdauer: 2 min 30 s.
Eingußrohr aus Stahl: 60,5 mm Außendurchmesser, 2,3 mm Wanddicke.
Äußeres Stahlrohr: 76,3 mm Außendurchmesser, 4,5 mm Wanddiche.
Die Beschichtung zur Erzeugung der Fe/Al-Legierungs
schicht wurde durchgeführt, indem man ein Kohlenstoff
stahlrohr (JIS STK 30) in einem Zementierungsmittel ein
bettete, das als Hauptbestandteil Aluminiumpulver sowie
einen Zementierungsbeschleuniger enthielt und in einem
Eisengefäß vorhanden war, und diese Materialien 15 h lang
in einem Heizofen auf 1000°C erhitzte.
Nach Durchführen des Gusses und Abkühlen wurde die
benutzte Form abgebaut. Die Eingußkanalabschnitte und
dergleichen wurden quergeschnitten und in Augenschein
genommen. Es ergab sich, daß kein Schaden durch Schmel
zen und kein Auslaufen von Metall stattgefunden hatten
und daß sämtliche Teile fehlerfrei waren, wie in Fig. 5
dargestellt.
Durch Anwendung der Gießform gemäß der Erfindung
fand keinerlei Einschluß von Materialien, wie beispiels
weise Sand, statt, wie dies bei herkömmlichen Gießver
fahren beobachtet wird; außerdem wurden die Kosten für
die Formarbeiten und dergleichen auf 1/3 der Kosten ge
senkt, die bei herkömmlichen Verfahren aufgewendet wer
den müssen.
Claims (7)
1. Eingußrohr aus Stahl für eine Metallgießform,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Oberfläche des Eingußrohres auf mindestens
derjenigen Seite, die mit dem hindurchgegossenen ge
schmolzenen Metall in Berührung tritt, eine Fe/Al-
Legierungsschicht mit einer Aluminiumkonzentration von
15 bis 35 Gew.-% und einer Dicke von 0,1 bis 1,0 mm
ausgebildet ist.
2. Eingußrohr gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf mindestens derjenigen Seite des Rohres, die mit
dem hindurchgegossenen geschmolzenen Metall in Berüh
rung tritt, ein Aluminiumoxidüberzug an der Außenfläche
und eine nach innen angrenzende Fe/Al-Legierungs
schicht ausgebildet sind, wobei die Aluminiumkonzentra
tion im äußersten Teil der Legierungsschicht 14 bis 35
Gew.-% und die Dicke der Legierungsschicht 0,1 bis
1,0 mm betragen.
3. Eingußrohr gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es dadurch herstellbar ist, daß man auf mindestens
derjenigen Seite des Stahlrohres, die mit dem hindurch
gegossenem geschmolzenem Metall in Berührung tritt,
eine Aluminiumbeschichtung vorsieht, die Aluminiumbe
schichtung anschließend unter Ausbildung einer Fe/Al-
Legierungsschicht mit einer Aluminiumkonzentration im
äußersten Teil der Legierungsschicht von 15 bis 35 Gew.-%
und einer Dicke von 0,1 bis 1,0 mm sowie eines Aluminium
oxidüberzuges auf der Fe/Al-Legierungsschicht, der mit
dem geschmolzenem Metall in Berührung treten soll,
einer Wärmebehandlung unterwirft.
4. Eingußrohr gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fe/Al-Legierungsschicht durch Einbetten des
Stahlrohrs in ein Aluminiumpulver enthaltendes Zemen
tierungsmittel in einem unverschlossenem Metallgefäß und
Erhitzen des Stahlrohres und Zementierungsmittel her
gestellt ist.
5. Eingußrohr gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fe/Al-Legierungsschicht durch Einbetten des
Stahlrohres in ein Aluminiumpulver enthaltendes Zemen
tierungsmittel in einem unverschlossenem Metallgefäß
und Erhitzen des Stahlrohres und des Zementierungsmit
tels und der Aluminiumoxidüberzug durch sekundäre Wärme
behandlung des Stahlrohres mit der Fe/Al-Legierungs
schicht in einer oxydierenden oder reduzierenden Atmo
sphäre hoher Temperatur ausgebildet ist.
6. Eingußrohr gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aluminiumüberzugsschicht durch Feueraluminieren
des Rohres, Besprühen des Rohres mit Aluminium oder
Elektroplattieren des Rohres mit Aluminium und die
Fe/Aluminium-Legierungsschicht sowie der Aluminiumoxid
überzug anschließend durch eine sekundäre Wärmebehand
lung des mit der Aluminiumüberzugsschicht versehenen
Rohres in einer oxydierenden oder reduzierenden Atmosphäre
ausgebildet ist.
7. Eingußrohr gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stahlrohr aus Kohlenstoffstahl, Legierungsstahl,
rostfreiem Stahl oder wärmefestem Stahl besteht.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP6828082A JPS58184038A (ja) | 1982-04-23 | 1982-04-23 | 金属製湯口系管 |
JP6827982A JPS58184037A (ja) | 1982-04-23 | 1982-04-23 | 金属製湯口系管 |
JP6828182A JPS58184039A (ja) | 1982-04-23 | 1982-04-23 | 金属製湯口系管 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3314679A1 DE3314679A1 (de) | 1983-11-10 |
DE3314679C2 true DE3314679C2 (de) | 1991-11-07 |
Family
ID=27299692
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833314679 Granted DE3314679A1 (de) | 1982-04-23 | 1983-04-22 | Eingussrohr aus metall und giessform |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3314679A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102021118766A1 (de) | 2021-07-20 | 2023-01-26 | Kamax Holding Gmbh & Co. Kg | Bauteil mit integrierter Aluminiumdiffusionsschicht und Aluminiumoxidschicht |
-
1983
- 1983-04-22 DE DE19833314679 patent/DE3314679A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3314679A1 (de) | 1983-11-10 |
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8125 | Change of the main classification |
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