DE1812766C3 - Verfahren zum Auskleiden eines Metallzylinders mit einer Legierung auf Eisenbasis - Google Patents
Verfahren zum Auskleiden eines Metallzylinders mit einer Legierung auf EisenbasisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren /um Auskleiden eines Metallzylinders mit einer Legierung auf
Eisenbasis durch Einbringen von Teilchen als Komponenten dieser Legierung in den Metallzylinder.
Aufschmelzen der Teilchen, Schleudern des Zylinders zur gleichmäßigen Verteilung der aufgeschmolzenen
Legierung auf der Zylinderinnenflächc und anschließendes Abkühlen des Zylinders zur Verfestigung der
Auskleidung.
Es ist bereits bekannt, mit einem Verfahren der gcnannien
Art einen aus zerkleinerten bis fein zerteilten Teilchen bestehender! oder in Form von Drehspänen.
Schrott oder dergleichen vorliegenden ferritischen oder aiistcnitischcn ("hmm-Nickel-Stahl als alleinige
Legierung innerhalb emes Mctalkylindcrs oder Rohres
aufzuschmelzen Und durch Rotation des Zylinders über" dessen inncfö Oberfläche gleichmäßig zn veftei·=
[cn (CH-PS 295406),
Es ist ferner bekannt, zur Aufbringung von harten
Uberzugsmatcrialien auf der Iritienseitc von einem
Verschleiß unterliegenden Stahlzylindcrn, beispielsweise"
Laüfbüchscii, kleine Teilchen des ÜbcfZugsmalefials
in dem Zylinder anzuordnen, diesen dann zu erhitzen, bis das Material schmilzt, und daraufhin in
Drehung zu versetzen (US-PS 1923075). Bei diesem
bekannten Verfahren bestehen die Zylinder gewöhnlich aus Flußstahl, der bei etwa 1510° C schmilzt. Jedoch
dürften die Zylinder nicht über etwa 1371° C erwärmt werden, da sie sich sonst verziehen. Demzufolge
ist dieses Verfahren nur zur Auskleidung von Zylindern mit Legierungen verwendet worden, die
unterhalb dieser Temperatur schmelzen.
ι» Schließlich ist auch noch ein Verfahren zur Auskleidung
von Zylindern mit höherschmelzenden Legierungen auf Eisenbasis bekannt, bei dem das AuskJeidungsmaterial
getrennt geschmolzen wird, dann in den erhitzten Zylinder eingegossen wird, der darauf-
ii iiin in Umdrehung versetzt wird, so daß die Auskleidung
im Schleudergußverfahren aufgebracht wird. Diese Verfahrensweise erfordert jedoch getrennte
Schmelzeinrichtungen und stellt außerdem nicht sicher, daß zwischen dem Zylinder und der Auskleidung
2» eine metallurgische Bindung erreicht wird. Außerdem
ergibt sie einen ungunstigen Spannungsverlauf in der Auskleidungslegierung, so daß während des Betriebs
in der Auskleidung Risse auftreten.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin,
-'"> das Verfahren der genannten Art so weiterzubilden, daß das Auskleiden der Metallzylinder gleichzeitig mit
mehreren Legierungen verschiedener Schmelzpunkte erfolgen kann und eine feste Haftung der Auskleidung
auf der inneren Zylinderoberfläche erreicht wird.
«ι Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß als Legierung eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung nahezu eutektischer Zusammensetzung zusammen
mit höherschmelzenden Legierungen gewählt wird, wobei die prozentualen Anteile der Eisen-Koh-
ii lenstoff-Legierung den übrigen hochschmelzenden
Legierungen 25:75^ betragen, daß die Enden des
Zylinders vor dem Schleudern abgedichtet werden und der Zylinder evakuiert wird, worauf der Zylinder
zur Aufschmelzung der Eiseiv-Kohie^stoff-Legierung
in auf etwa 1140 C erhitzt wird, und daß nach dem
Aufschmelzen dieser I egierung der Zylinder weiter erhitzt wird, wobei die geschmolzene Eisen-Kohlenstoff-Legierung
fur die höherschmelzenden Legierungen wirkt und der Schmelzpunkt der Lösung auf maxi-
r. mal 1316" C anzeigt.
Diese Verfahrensweise ermöglicht die Herstellung einer Auskleidung aus einer Eisen-Kcihlenstiiff-Legierung
und höhersrhmclzenden Legierungen, wobei erstcre als lösungsmittel fur die höherschmelzenden
>(> Legierungen dient und eine Vermischung der Bestandteile der Legierungen erreicht wird, die durch
Schleudern und nachfolgendes Abkühlen eine feste metallurgische Bindung zwischen der Auskleidung
und der /ylinderwand entstehen IaBt.
»» Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemaBen
Verfahrens sind in den I'ntcranspriichen
gekennzeichnet
Das erfindungsyem.iBc Verfahren \vird im folgenden
inhand der einzigen f-igur der A iihnung. die ei
mi nen schcrnatjsi_hcn Vertjkalsihn.iü u.'ies /Ml /\llhklci
dung vorgesehenen Zylinders darstellt, beispielsweise naher erläutert.
Der gezeigte Zylinder 10 besteht ans Metall, zum
Beispiel aus Flußstahl. Dieser Zylinder wird mit einer
6> Maierialmeiige, bestehend aus kleinen Stücken 12 einer
ßiscmKohlcnstoff-LGgicrurtg mit nahezu eutektischer
Zusammensetzung (etwa 4,3 % Kohlenstoff) sowie
kfeincn Stücken 13 höhcrschmelz.cnder Lcßieriin-
inn I OO
gen gefüllt. Die Anteile in Gewichtsprozenten der Eisen-Kohlenstoff-Legierung und der übrigen hochschmelzenden
Legierungen betragen 25:75, Diese Legierungen können Ferrochrom, Ferromolybdän, Ferrovanadium, einzeln oder Kombination sein. Deren
Anteile sind so festgesetzt, daß eine Auskleidung der gewünschten Zusammensetzung geschaffen wird.
Die Enden des Zylinders werden mit Deckeln 14 und 15 verschlossen, die vorzugsweise mit dem Zylinder
verschweißt werden. Der Deckel 15 weist eine Belüftungsöffnung auf, in der ein kurzes Rohrstück 16 befestigt
wird. Durch dieses Rohr wird der Zylinder evakuiert, wonach das Rohr abgedichtet wird, um in dem
Zylinder nichtoxidierende Bedingungen m schaffen. Bevor das Rohr abgedichtet wird, kann, falls dies gewünscht
wird, der Zylinder mit einem Inertgas gefüllt werden, und zwar insbesondere dann, wenn der Zylinder
einen großen Durchmesser aufweist.
Danach wird der Zylinder erhitzt, um zunächst die Eisen-Kohlenstoff-Legierungsstückc 12 zu schmelzen,
die bei etwa 1140° C schmelzen. Die geschmolzene
Eisen-Kohlenstoff-Legierung löst die Stücke 13 der höherschmelzenden Legierungen. Der Zylinder
wird dann weiter erhitzt, wobei sich der Schmelzpunkt der Lösung um so mehr erhöht, je mehr hochschmelzende
Legierung sich löst. Der Schmelzpunkt der Lösung erreicht ein Maximum bei 1316° C, wenn die
ganze Legierung gelöst ist. Zur Erhitzung des Zylinders lassen sich beliebige Vorrichtungen verwenden,
beispielsweise ein Hochfrequenzinduktionsofen oder ein konventionell befeuerter Brennstoffofen. Während
des Erhitzens wird der Zylinder langsam gedreht, so daß die in ihm befindliche Schmelze die ganze innere
Oberfläche des Zylinders benetzt. Dadurch wird eine feste metallurgische Bindung zwischen der Auskleidung
und dem Zylinder erreicht.
Daraufhin wird der Zylinder mit der in ihm befindlichen Schmelze auf einer Drehbank oder einer entsprechenden
Vorrichtung angeordnet und um seine Achse geschleudert. Die Zentrifugalkraft verteilt das
Auskleidungsmaterial über die ganze innere oberfläche,
wo es sich verfestigt. Der Zylinder wird dann langsam abgekühlt, beispielsweise in gemahlenem
Glimmer oder in einem Kühlofen, damit die sich verfestigende
Auskleidung weich gem: 3 bleibt, um sich maschinell verarbeiten zu lassen. Die Deckel 14 und
15 werden entfernt, und die Auskleidung wird auf ihr Endmaß abgedreht, woraufhin der Zylinder von
neuem auf etwa 1038° C erwärmt und an der Luft
abgekühlt wird. Die sich ergebende Auskleidung ist nicht nur hart genug und korrosionsbeständig, sondern
sie ist auch metallurgisch mit dem Zylinder verbunden und weist eine günstige Spannungsverteilung auf.
Im folgenden werden Beispiele angeführt
Beispiel I
Hin Flußstahlzylinder von iv.
Hin Flußstahlzylinder von iv.
15,3 cm Durchmesser wurde mit 11,35 kg einer Materialladung
gefüllt, bestehend aus kleinen Stückchen der folgenden Zusammensetzung:
5,69 kg eutektischer Eisen-Kohlenstofflegierung
2,04 kg einer Legierung, bestehend aus 4,5% C, 67,0% Cr, Rest Fe und unbedeutenden Verunreinigungen
5,69 kg eutektischer Eisen-Kohlenstofflegierung
2,04 kg einer Legierung, bestehend aus 4,5% C, 67,0% Cr, Rest Fe und unbedeutenden Verunreinigungen
3,23 kg einer Legierung, bestehend aus 0,05% C, 70,5% Cr, Rest Fe und unbedeutenden Verin
unreinigungen
0,39 kg einer Legierung, bestehend aus 60% Mo, Rest Fe und unbedeutenden Verunreinigungen.
Die Enden des Zylinders wurden verschlossen, und π der Zylinder wurde evakuiert. Daraufhin wurde der
Zylinder in einem Induktionsofen auf eine Temperatur von etwa 1316° C erhitzt, während er langsam gedreht
wurde. Dann wurde er in eine Drehbank gespannt, langsam in gemahlenem G'Timer abgekühlt,
dann die Deckel entfernt, die Auskleidung maschinell bearbeitet, der Zylinder dann wieder auf 1038° C erhitzt
und an Luft abgekühlt. Die sich ergebende Auskleidung wies folgende Zusammensetzung aui:
2.7% C, 27,6 Cr, 1,8% Mo und der Rest Eisen 2'j und unbedeutende Verunreinigungen.
Das angeführte Verfahren wurde mit gleichen Materialien
wiederholt, mit der einen Ausnahme, daß an-
Si) stelle der Molybdänlegierung eine Legierung verwendet
wurde, die aus 55% V und Rest Eisen und unbedeutenden Verunreinigungen bestand. Die Ergebnisse
waren ähnlich. Die Zusammensetzung der schließlich vorhandenen Auskleidung war: 2,7T} C.
ti 27,6% Cr, 2,04 V und Rest Eisen und unbedeutende
Verunreinigungen.
Aus der Beschreibung ergibt sich, daß das erfindungsgemäße Verfahren einen wirkungsvollen und
einfachen Weg zur Auskleidung von Zylindern mit höbTschmelzenden Legierungen auf Lisenbasis
weist. Als Beladungsmaterial braucht somit keine verhältnismäßig teure Legierung verwendet ?u werden,
die die Legierungsbestandteile enthält, sondern anstelle dessen kann das Beladungs- oder Beschickungs-
r, material weitgehend aus einer billigen euteklischen
Eisen-Kohlenstofflegierung bestehen. Der einzige
bisher bekannte Weg zur Herstellung einer Auskleidung mit hohem Chromanteil durch Schmelzen in dem
Zylinder und Schleudern besteht in der Verwendung
vi einer außerordentlich kostspieligen Kobalt-Chrom-Legierung,
wie dies in der eingangs genannten US-Patentschrift beschrieben ist. Für den Fachmann ergibt
sich somit überraschend, daß sich mit Hilfe der beschriebenen
Verfahrensweise eine günstige Span-
ίϊ nungsverteilung erreichen laßt, im Gegensatz zu einem
doppelt gegossenen Zylinder, in den geschmol/e-I.angc
und nes Ausklcidungsmatcrial eingegossen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Auskleiden eines Metallzylinders mit einer Legierung auf Eisenbasis durch
Einbringen von kleinen Teilchen als Komponenten dieser Legierung in den Metallzylinder, Aufschmelzen
der Teilchen, Schleudern des Zylinders zur gleichmäßigen Verteilung der aufgeschmolzenen
Legierung auf der Zylinderinnenfläche und anschließendes Abkühlen des Zylinders zur Verfestigung
der Auskleidung, dadurch gekennzeichnet,
daß als Legierung eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung nahezu eutektischer Zusammensetzung
zusammen mit höherschmelzenden Legierungen gewählt wird, wobei die prozentualen Anteile der Eisen-Kohlenstoff-Legierung zu den
übrigen hochschmelzenden Legierungen 25:75%
betragen, daß die Enden des Zylinders vor dem Schleudern abgedichtet werden und der Zylinder
evakuiert wird, worauf der Zylinder zur Aufschmelzung der Eisen-Kohlenstoff-Legierung auf
etwa 114O = C erhitzt wird, und daß nach dem
Aufschmelzen dieser Legierung der Zylinder weiter erhitzt wird, wobei die geschmolzene Eisen-Kuhlenstoff-Legierung
als Übungsmittel für die höherschmelzenden Legierungen wirkt und der
Schmelzpunkt der Lösung auf maximal 1316° C
ansteigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnc , daß als höherschmelzende Legierungen
Ferrochrom, FerromHybdän, Ferrovanadium
einzeln oder zusammen eingesetzt werden.
3. Verfahren nach den Ansp'i'ehen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zylinder zunächst langsam abgekühlt wird, um die Auskleidung
zwecks folgender maschineller Bearbeitung weich genug zu halten, und daß der Zylinder daraufhin
wieder auf 1038'' C erhitzt und dann an der Luft
abgekühlt wird.
Applications Claiming Priority (1)
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