DE2056550A1 - Verfahren zur Herstellung von bleihaltigem Automatenstahl - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von bleihaltigem AutomatenstahlInfo
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Description
Patentanwalt Patentanwälte
Dr. phll. Gerhard Henkel Dr· rer· nat Wolf-Dieter Henkel
757 Baden-Baden Balg D Ip 1.-1 ng. Ralf M. Kern
weidgasM W » - 8 München 90
Γ Ί
Ab 16.9.70 neue Telefon - Nr. 66 31 97
Nippon Kokan Kabushiki Kaisha
17, Nov, 1970
Uns« Zttdi·«:
Mtfim.Verfahren zur Herstellung von bleihaltigem Automatenstahl
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
bleihaltigem Automatenstahl, bei welchem dem in eine Form eingegossenen Stahlstrom Blei oder eine Bleilegierung zugesetzt
wird.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Zugabe von Blei zum Stahl vorgeschlagen worden, doch haften allen diesen bekannten
Verfahren verschiedene Mängel an. Beispielsweise wird bei einem dieser Verfahren der Gießpfanne zum Zeitpunkt des
Anstichs Blei zugesetzt. Hierbei ist es schwierig, die Dämpfe des metallischen Bleis und das zum Zeitpunkt der Zugabe entstandene
oxydierte Bleipulver zu entfernen, während außerdem das effektive Ausbringen des Bleis niedrig ist. Bei einem
anderen Verfahren werden beim Gießen Bleikörnchen in den Gießstrahl eingeblasen. Da gleichzeitig mit dem Blei Luft
oder ein Gas eingeblasen wird, erhöht sich die Luftmenge, die zur Entfernung des zum Zeitpunkt des Zuschlags gebildeten
oxydierten Bleipulvers behandelt werden muß. Folglich muß die Kapazität der verwendeten Staubabscheider vergrößert
werden. Die Dämpfe metallischen Bleis und die oxydierten Bleiteilchen sind für den menschlichen Organismus schädlich,
weshalb bei den bekannten Verfahren ein außerordentlich großer
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Staubabscheider erforderlich war.
Diese Nachteile werden bei einem Verfahren zur Herstellung von Automaten-Bleistahl erfindungsgemäß dadurch vermieden,
daß metallisches Blei oder eine Legierung, die metallisches Blei als wesentlichen Bestandteil enthält, in Form
einer Bleistange bzw. eines Bleidrahts mit einem Durchmesser von 2 - 20 mm beim Vergießen eines Gußblocks eine
Gießform in den Gießstrahl eingeführt wird.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei der durch fallendes Vergießen erfolgenden Gußblockherstellung und
Fig. 5 eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung
der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einem kontinuierlichen Gießverfahren.
Gemäß Fig. 1 wird ein Stahl, der seine verschiedenen Bestandteile mit Ausnahme von Blei bereits enthält, in einer
Gießpfanne bzw. Schmelzofen 1 geschmolzen. Im Fall einer im steigenden Guß erfolgenden Gußblockherstellung wird
eine Bleistange bzw. ein Bleidraht 10 in Richtung des Gußstroms 3 in den Trichtereinlauf 5 eingeführt. Zu diesem
Zweok ist die Bleistange bzw. -draht in einer Trommel 1j5 angeordnet und wird mittels eines durch einen Motor 11
angetriebenen Vorschubs 12 durch eine Führung 9 hindurchgeleitet. Der Durohmesser der aus Blei oder hauptsächlich
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/U5655G -3-
aus Blei bestehenden Stange bzw. des Drahts schwankt je nach dem jeweiligen Gießverfahren, der Größe des Stahl-Gußblocks
o.dgl., doch muß die Bleistange ausreichend mit dem Gußstrom 5 vermischt und mit Hilfe des Vorschubs
12 mechanisch zugeführt werden. Versuche haben gezeigt, daß ein Bleidraht mit einem Durchmesser von unter 2 mm
keine ausreichende Festigkeit für eine mechanische Zufuhr besitzt, wäitirend eine Bleistange mit mehr als 20 mm Durchmesser
kein zufriedenstellendes Vermischen gewährleistet. Ein dem Gußstrom zugeführter Bleidraht mit einem Durchmes-
und
ser von über 2 mm unter 20 mm wird im Inneren des Trichters
5 oder in den Gießkanälen 6 für die Stahlschmelze mit letzterer zufriedenstellend vermischt und dann in die Gießformen
gefördert. Die Gießformen besitzen die Stahlschmelze 8 einschließende Wände 7·
Ein bedeutsames Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Strom der Stahlschmelze im Trichter 5 und in den Gießkanälen
6 für den geschmolzenen Stahl sich im wesentlichen in einem Turbulenzströmungs-Zustand befindet, wobei die
Energie dieses turbulenten Stroms das geschmolzene Blei unmittelbar nach seiner Einbringung in die Stahlschmelze
gleichmäßig dispergj[,ert; die Schmelztemperatur des Stahls
betragt über 15000C und der Schmelzpunkt von Blei 5270C.
Bei den herkömmlichen Verfahren wurde angenommen, daß das
Blei kaum in der Stahlschmelze zum Schmelzen gebracht werden kann. Aus diesem Grund wurde der Zuschlag von Blei,
das vorher zu Körnchen verarbeitet worden war, als wünschenswert angesehen, um einen Stahl zu erhalten, in welchem
das Blei gleichmäßig dispergiert ist. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, daß geschmolzener Stahl von 16500C
eine Bleimenge von 0,4# ausschmilzt. Um für die Herstellung
eines bleihaltigen Automatenstahls einen Bleigehalt von 0,10 - O,35# im Stahl zu gewährleisten, wird daher zunächst
Blei in der Form einer Stange oder eines Drahts im Stahl
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geschmolzen, worauf Gußblöcke hergestellt werden. Hierbei ist es nicht erforderlich, das Blei in die Form von
Körnchen zu bringen, wie dies bei den herkömmlichen Verfahren der Fall war. Die Zugabegeschwindigkeit kann unter
Berücksichtigung des Verfahrens der Gußblockherstellung, der Größe des Gußblocks und des Durchmessers des Drahts
oder der Stange sowie anderer Faktoren bestimmt werden.
Erfindungsgemäß hat es sich auch herausgestellt, daß bei Zugabe des Bleis im Bereich des Trichtereinlaufs bzw. in
den Trichter die Entwicklung von Bleidämpfen oder von oxydiertem Bleipulver, die für den menschlichen Organismus
schädlich sind, äußerst gering ist. Eventuelle verbleibende Spuren schädlicher Stoffe können durch Anordnung eines
Staubabscheiders 14 kleiner Kapazität unterhalb der Gießpfanne
bzw. des Schmelzgefäßes entfernt werden. Außerdem werden beim steigenden Guß überhaupt keine Bleidämpfe entwickelt,
wenn die Innenfläche der Gießform mit einer Formschlacke belegt ist.
Das vorstehend beschriebene Zugabeverfahren kann auch auf
eine Gußblockherstellung durch fallenden Guß und auf das kontinuierliche Gießen angewandt werden. Flg. 2 zeigt eine
für den fallenden Guß geeignete Ausführungsform der Erfindung, während Fig. 3 eine für das kontinuierliche Gießen
geeignete abgewandelte Ausführungsform veranschaulicht. In Fig. 3 sind ein Trichter 1, eine für das kontinuierliche
Gießen ausgelegte Gießform 2 und ein Gußblock 3 dargestellt,
Bei den herkömmlichen Verfahren liegt das Ausbringen des
zugesetzten Bleis im allgemeinen im Bereich von 30 - f>0# ,
während das Ausbringen beim erfindungsgemäßen Verfahren im Bereich von 50 - 80# liegt. Ein Grund hierfür besteht
in der geringen Entwicklung von Bleidämpfen.
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Wenn die Bleistange bz_w. der Bleidraht mit hoher Geschwindigkeit
in den Strom der Stahlschmelze hineingedrängt wird, gelangt das Blei in der Stahlschmelze auf
eine bestimmte Tiefe, wodurch das Ausmaß der Luft-Oxydation
zum Zeitpunkt der Zugabe vermindert und das Ausbringen des zugeschlagenen Bleis verbessert wird. Die folgende
Tabelle 1 veranschaulicht das Ausbringen an Blei im Fall eines s45C-Stahls für Maschinenbauzwecke, der in
einem 50 to-Konverter erschmolzen wurde. Das Blei wurde
nach zwei herkömmlichen Verfahren und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zugesetzt.
Zuschlags- Zuzusetzende Bleigehalt im Ausbringen verfahren Bleimenge Stahl
Zugabe von körnigem Blei beim 0,30# 0,092#
Anstich
Zugabe von körnigem Blei beim 0,30# 0, Vergießen
Erfindungsge-
mäßea Verfahren 0,^0^ 0,
Da zum Zeitpunkt der Bleizugabe kein Druckgas eingeblasen
wird, ist es auch nicht notwendig, gleichzeitig eine große Luftmenge zur Entfernung des entwickelten Staube zu behandeln.
Insbesondere erleichtert ein teilweises Abfangen der Ümgebungsluft die Zugabe von Blei ohne Anordnung einer
besonderen Luftabfuhr.
Während das Blei dem Stahl zugesetzt wird, wird es durch den Qußstrom und den Turbulenzstrom in der Gießform mit
dem Stahl vermischt, so daß die Dispersion des Bleie besser ißt als im Fall von dem Qußstrom zugesetztem körni-
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gen Blei. Infolgedessen kann ein gleichmäßigerer bleihaltiger Automatenstahl erzielt werden.
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Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von bleihaltigem Automatenstahl,
dadurch gekennzeichnet, daß metallisches Blei oder eine Legierung, die metallisches Blei als wesentlichen
Bestandteil enthält, in Form einer Bleistange bzw. eines Bleidrahts mit einem Durchmesser von 2 20
mm beim Vergießen eines Gußblocks Sine Gießform in den Gießstrahl eingeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bleistange bzw. der Bleidraht bei steigendem Guß dem Gießstrahl am Trichtereinlauf zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bleistange bzw. der Bleidraht bei fallendem Guß dem Gießstrahl zugesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleistange bzw. der Bleidraht beim Strangguß dem
Gießstrahl oberhalb der Gießform bein; Ausfließen aus
dem Trichter zugesetzt wird.
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L e e r s e ι t e
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3211269A1 (de) * | 1981-04-07 | 1982-10-28 | Mitsubishi Steel Mfg. Co., Ltd., Tokyo | Verfahren zur herstellung von gebleitem automatenstahl durch ein kontinuierliches giessverfahren |
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DE3211269A1 (de) * | 1981-04-07 | 1982-10-28 | Mitsubishi Steel Mfg. Co., Ltd., Tokyo | Verfahren zur herstellung von gebleitem automatenstahl durch ein kontinuierliches giessverfahren |
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