DE217722C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B17/00—Sulfur; Compounds thereof
- C01B17/69—Sulfur trioxide; Sulfuric acid
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-M 217722 KLASSE 12«. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Juli 1907 ab. ,
. In der britischen Patentschrift 10881 vom
Jahre 1904 findet sich die kurze Angabe, daß durch Einwirkung des von einer Quarzlampe
ausgestrahlten ultravioletten Lichtes auf ein Gemisch von schwefliger Säure und Sauerstoff
Schwefelsäure entsteht. Irgendwelche Angaben über die Intensität des Lichtes und die innezuhaltenden
Temperaturen sind darin nicht gemacht. Aus dieser Angabe würde jeder
Sachverständige ohne weitere Forschungs- und Erfinderarbeit entnehmen, daß die Umsetzung
zu Schwefelsäure um so vollständiger vor sich geht, je größer die Intensität des Lichtes ist,
und ferner, daß keine weitere Zuführung von Wärme außer vielleicht der Eigenwärme der
Lampe nötig ist, um den Vorgang mit einer die gewerbliche Verwertung erlaubenden Geschwindigkeit
durchzuführen. Er hat also die Wahl, bei niederer Intensität der Lampe
und niederer Temperatur der Gase, oder bei hoher Lichtstärke und durch die Lampe selbst
erzeugter hoher Temperatur der Gase zu arbeiten.
Versuche haben nun ergeben, daß beide Verfahren nicht zum Ziel führen. Bei geringer
Lichtintensität und niederer Temperatur erfolgt zwar die Vereinigung der Gase ziemlich
vollständig, es ist jedoch hierzu eine so lange Zeit erforderlich, und es muß daher der Gasstrom
derart langsam durch den Apparat geleitet werden, daß eine wirtschaftliche Verwertung
des Prozesses vollkommen ausgeschlossen ist. Andererseits hat sich ergeben, daß bei hoher Intensität unabhängig von der
Temperatur die Vereinigung der Gase zu Schwefelsäure nur zu einem sehr geringen Bruchteil erfolgt, so daß auch bei der geringsten
Geschwindigkeit des Gasstromes der größte Teil von schwefliger Säure und Sauerstoff
in unverändertem Zustande den Apparat verläßt. Der Grund der letzteren Erscheinung
liegt, wie durch Versuche nachgewiesen wurde, darin, daß Schwefeltrioxyd im ultravioletten
Licht nicht nur gebildet, sondern auch zerstört wird. Das Zusammenwirken beider Vorgänge
führt zu einem Gleichgewichte, welches nicht dasselbe ist wie das bisher bekannte,
mit Hilfe von Katalysatoren erreichte Gleichgewicht. Das Lichtgleichgewicht aber ist, wie
gefunden wurde, in folgender Weise abhängig von der Lichtstärke.
Das Licht übt hier zwei verschiedene Funktionen aus: eine rein katalytische und eine
arbeitliefernde, jene bei dem auch durch gewöhnliche Katalysatoren bewirkten Vorgange
der Bildung von SO3, diese bei der Zersetzung desselben Körpers. Würde die katalytische
Wirkung allein vorhanden sein, so würde durch Erhöhung der Lichtstärke das Endresultat
wohl schneller erreicht, aber gegenüber dem Dunkelgleichgewicht nicht verändert werden. Die zersetzende Wirkung des Lichtes
dagegen führt zu einer Gleichgewichtsverschiebung, die um so weiter geht, je höher die angewandte
Lichtstärke ist, so daß bei ausreichend starkem Licht in den Belichtungsraum
60
eingeführtes SO3 nahezu quantitativ zerstört
wird.
Es geht daraus hervor, daß der wichtigste Faktor zur Erreichung einer vollständigen Vereinigung
von Sauerstoff und Schwefeldioxyd die Innehaltung einer geringen Lichtstärke ist.
Die zur Verwendung gelangenden Quecksilberlampen sollen also nicht dem für Beleuchtungszwecke
geeignetsten Typus angehören,
ίο d. h. hohen Quecksilberdampfdruck besitzen,
sondern sollen im Gegenteil mit kleinem Quecksilberdampfdruck betrieben werden.
Mit Herabsetzung der Lichtstärke aber wird die rein katalytische Wirkung des Lichtes
verzögert, so daß also das für die Ausbeute an SO3 günstiger gelegene Gleichgewicht nur
langsamer, also technisch unzweckmäßiger erreicht werden könnte. Das Studium des Temperaturkoeffizienten
der Reaktionsgeschwindigkeit hat jedoch gezeigt, daß bei dieser Reaktion mit Erhönung der Temperatur sich
eine sehr erhebliche, an die Schnelligkeit photographischer Prozesse erinnernde Geschwindigkeit
der Wirkung ultravioletten Lichtes erreichen läßt.
Da nun die Lampen bei geringer Lichtintensität eine sehr geringe Eigenwärme besitzen,
so ist zur Erzielung einer genügend höhen Temperatur der Gase die Zuführung von Wärme aus irgendeiner anderen Quelle
notwendig. Zweckmäßig wird man bei Temperaturen nicht unterhalb 300 ° arbeiten.
An Stelle von reinem Sauerstoff und reiner schwefliger Säure kann man natürlich auch
Luft bzw. Röstgase verwenden-.
Es wurde weiter gefunden, daß die Lichtreaktion dem Massenwirkungsgesetz gehorcht
und daß demnach die Ausbeute sich durch Erhöhung der Sauerstoffkonzentration steigern
läßt. Zweckmäßig ist es, das System dabei teilweise inhomogen zu machen, z. B. durch
stellenweise Abkühlung.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Sch wefeisäure durch Oxydation von schwefliger
Säure mittels ultravioletten Lichtes, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch ultraviolettem Licht von geringer
Intensität bei Temperaturen oberhalb 300 ° ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch
einen Überschuß an Sauerstoff besitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch
nach der Bestrahlung zwecks Erhöhung der Ausbeute stellenweise abgekühlt wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE217722C true DE217722C (de) |
Family
ID=479009
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT217722D Active DE217722C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE217722C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2442748A1 (de) * | 1974-09-06 | 1976-03-25 | Gnii Promy I Sanitarnoi Otschi | Verfahren zur verarbeitung von so tief 2-haltigen abgasen |
-
0
- DE DENDAT217722D patent/DE217722C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2442748A1 (de) * | 1974-09-06 | 1976-03-25 | Gnii Promy I Sanitarnoi Otschi | Verfahren zur verarbeitung von so tief 2-haltigen abgasen |
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