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Verfahren zur Herstellung von Licht.
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dem Standpunkte der technischen Herstellung von Licht bisher keine Bedeutung hatten. Auch im Laufe der letzten Jahre wurden in der wissenschaftlichen Literatur verschiedene, in Begleitung von Lichterseheinungen ablaufende chemische Prozesse beschrieben.
Den Ausgangspunkt des Lichtherstellungsverfahrens laut vorliegender Erfindung bilden besonders die im Artikel von Haber & Zisch beschriebenen Versuche. (Zeitschrift für Physik, Band 9 (1922), Seite 302.) Diese vereinigten u. a. Natriumdampf mit Chlorgas, wobei eine Lichterseheinung entstand, die sich bei der Untersuchung als eine der D-Linie des Spektrums entsprechende Lichtemission erwies.
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Quadratmillimetern ;
seine Leuchtkraft war minimal, obzwar der Druck des Natriumdampfes mehrere Millimeter betragen hat und der Druck des Chlorgases bis zu einer Atmosphäre gesteigert wurde, so dass im chemischen Prozess grosse Substanzmengen teilgenommen haben. Die angewendete Temperatur war entsprechend der Natur der verwendeten Substanzen zirka 400-500 C. Die Einleitung der chemischen Prozesse erfolgte in einer Stickstoffatmosphäre ; der Gesamtdruck im Reaktionsraume betrug ständig eine Atmosphäre.
Ausgehend von diesen Versuchen gelang es durch die vorliegende Erfindung eine bisher hiezu
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sehr gering ist. Versuche sowie theoretische Überlegungen führten zu der Schlussfolgerung, dass bei einem Drucke von mehreren Millimetern und darüber die zur Emission von Licht angeregten Natriumatome grösstenteils deswegen kein Licht emittieren konnten, weil noch vor Ablauf der hiezu nötigen Zeit, also innerhalb von 10-8 Sekunden ihre Anregungsenergie infolge von Zusammenstössen in der Form von Wärme abgegeben wurde. Hieraus wurde gefolgert, dass im Falle der Anwendung eines bedeutend niedrigeren Druckes als der bisher angewandte, die Energierausnutzung vom Standpunkte der Herstellung von Licht eine bedeutend günstigere sein wird. Die Versuche haben die Richtigkeit dieser Annahme vollkommen bestätigt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein technisches Verfahren zur Herstellung von als Begleiterscheinung einer chemischen Umwandlung auftretendem Licht, bei welchem Verfahren ein niedriger Druck zur Anwendung kommt, so dass ein verhältnismässig grosser Teil der Anregungsenergie der zur Emittierung von Licht erregten Atome tatsächlich in Licht umgewandelt wird. Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens kommen ausschliesslich gasförmige Körper (Gase oder Dämpfe) bzw. die zwischen diesen verlaufende chemischen Prozesse in Betracht.
Die an der Reaktion teilnehmenden Substanzen werden am zweckmässigsten an den beiden Enden eines Rohres in den Reaktionsraum
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l mm konnten praktisch günstige Resultate nicht erhalten werden. Es wurde festgestellt, dass mit diesem Verfahren zehn Prozent der theoretisch berechneten Energie zu Licht umgewandelt werden kann.
Als Versuchsbeispiel wird hiemit die Vereinigung von Natriumdampf und Chlorgas beschrieben, welche die besten Resultate geliefert hat. Die zu dem Versuche nötige Apparatur besteht aus einer Röhre, die an ihren erweiterten Teil mit einem Heizdraht umwunden ist. Die Röhre steht einerseits mit : iner Chlorgasleitung, anderseits mit einer Saugleitung in Verbindung. In der Röhre ist metallisches Natrium angeordnet. Messinstrumente gestatten die Kontrolle von Temperatur und Druck.
Das Röhreninnere wird auf etwa 330 C erhitzt. Der Druck in der Röhre wird etwa auf 0'05 Hg. S. angestellt. Es wird Chlorgas zugeleitet, worauf in der Röhre eine gleichmässige Lichterscheinung auftritt, die bei zeitweisem Abstellen des Gasstromes sofort aussetzt. Die Stärke der Lichterscheinung kann durch Veränderung des Druckes in der Röhre verändert werden. Sie beträgt im Durchschnitt etwa 1 Hefner-Kerze. Es ist natürlich, dass dieses an Hand obigen Versuchsbeispieles beschriebene Verfahren auch auf andere chemische Reaktionen angewendet werden kann.
Diese Art der Herstellung von Licht kann nicht nur zu allgemeinen Beleuchtungszwecken verwendet werden, sondern es können auf diese Weise besonders vorteilhaft auch für wissenschaftliche und ärztliche Zwecke dienende sogenannte monochromatische Lichtquellen hergestellt werden.