DE621056C

DE621056C - Verfahren zur Verhinderung von Korrosionen an zur Herstellung, Aufbewahrung oder Kuehlung von technischer Salzsaeure dienenden Apparaten, Apparateilen und Gefaessen

Info

Publication number: DE621056C
Application number: DE1930621056D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1930-05-10
Filing date: 1930-05-10
Publication date: 1935-11-01

Description

Verfahren zur Verhinderung von Korrosionen an zur Herstellung, Aufbewahrung oder Kühlung von technischer Salzsäure dienenden Apparaten, Apparateteilen und Gefäßen Es ist ein Problem der chemischen Großindustrie, in der Technik für die Herstellung, Aufbewahrung und Kühlung der Salzsäure Geräte zu verwenden, die nicht aus keramischem Baustoff, sondern aus Metallen bestehen. Es ist schon von verschiedenen Seiten versucht worden, gewisse Metalle und auch Metallegierungen zur Herstellung von solchen Behältnissen zu verwenden. Man ging hierbei von gewissen Ergebnissen aus, die man in der experimentalen Chemie schon früher gewonnen hatte. So war z. B. bekannt, daß Antimon und Wismut unter der Voraussetzung, daß oxydierende Stoffe, z. B. Luft, ferngehalten werden, von Salzsäure nicht angegriffen werden.
Es:, lag daher nahe, diel oxydierenden Stoffe aus der Salzsäure und z. B. auch die über der Salzsäure befindliche Luft aus den Gefäßen und Apparateteilen zu entfernen. Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß trotz der in den Gefäßen und Apparaten über der Salzsäure stehenden Luft Gefäße und Apparate aus Antimon, Wismut und deren Legierungen dann nicht angegriffen werden, wenn die technische Salzsäure mit Reduktionsmitteln, insbesondere Schwefelwasserstoff, vorbehandelt worden ist.
Die Vergleichsversuche über den Angriff von Antimon mit Salzsäure haben folgende Zahlen, bezogen auf io qcm Angriffsfläche und 24 Stunden, ergeben: i. Antimon mit chemisch reiner Salzsäure bei Luftzutritt 0,0023 g; z. Antimon mit technischer Salzsäure bei Luftzutritt o,oo2 g; 3., Antimqn mit technischer Salzsäure nach vorhergehender Behandlung mit Schwefelwasserstoff bei Luftzutritt o,oooi g. Bei Wiederholungen des letzten Versuches konnte zeitweise selbst nach tagelanger Einwirkung der Salzsäure auf Antimon gar kein Angriff festgestellt werden; 4. Antimon bei Luftzutritt mit chemisch reiner Salzsäure bei Zusatz von il/, Salpetersäure mit- nachheriger Behandlung mit Schwefelwasserstoff 0,0005 g.
Die Zahlen, die den Durchschnitt von mehreren Versuchen bei Zimmertemperatur mit einer 25-bis 28°/oigen Salzsäure bilden, zeigen mit allerDeutlichkeit, welch bedeutenden Einfluß eine mit Schwefelwasserstoff behandelte Säure beliebigen Reinheitsgrades auf die Angreifbarkeit der Metalle bei Gegenwart von Luft ausübt.
Die Anwendung der genannten Metalle ergibt nicht allein die Möglichkeit einer größeren Widerstandsfähigkeit, sondern die der Anwendung.kleinerer Apparate, da man die bei der Herstellung von Salzsäure auftretenden hohen Temperaturen viel rascher und besser abzuführen vermag.-

Claims

PATENTANSPRUtH: Verfahren zur Verhinderung von Korrosionen an zur Herstellung, Aufbewah= rung oder Kühlung von technischer Salzsäure dienenden Apparaten, Apparateteilen und Gefäßen, dadurch gekennzeichnet, daß diese aus Antimon, Wismut und deren Legierungen hergestellt oder mit diesen überzogen und die salzsauren Gase oder die Salzsäure vor ihrer Berührung mit solchen Apparaten, Apparateteilen und Gefäßen mit Redukfionsmitteln, insbesondere mit Schwefelwasserstoff, behandelt werden.