DE2162589A1 - Verfahren zur Herstellung von Brenzkatechin und Hydrochinon - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Brenzkatechin und HydrochinonInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von
Brenzkatechin und Hydrochinon. Sie bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren
zur Herstellung von Brenzkatechin und Hydrochinon durch Oxydation von Phenol mit Wasserstoffperoxyd.
Brenzkatechin und Hydrochinon sind industriell wertvolle Verbindungen als
Rohmaterialzwischenprodukte für Medizinen, Parfüms usw. und als photographisches
Material. Als Herstellungsverfahren für diese Dihydroxybenzole waren die Oxydation von Phenol mit einer persäure (vgl. die franzräLsche Patentschrift
1 479 354) oder mit Fenton's Reagnnz (Oxydation mit Wasserstoffper-Oxyd
in Anwesenheit sine? RojwaEffiiWwg; J.Prakt.Chem. _152, 45, (1939); J.Chem.
Soc. 97, 1665 und J.Chem.Soc., (1951), Seite 3265) usw. bisher bekannt. Das
Verfahren mit einer Persäure hat jedoch den Nachteil, daß kostspielige Rohmaterialien
und Hilfsmittel sowie eine komplizierte Reaktionsvorrichtung notwendig
sind.
^geändert
am
Beim Verfahren mit dem Fenton's Reagenz gemäß den genannten Literaturstellen
erfolgt die Reaktion bei Zimmertemperatur für viele Stunden unter Verwendung
einer großen Menge Ferrosulfat und bei niedriger Phenolkonzentration. Dieses
bekannte Verfahren hat daher die folgenden Nachteile: (1) die Dihydroxybenzole in der Reaktionsproduktlösung haben eine solche niedrige Konzentration, daß
man sie nicht wirksam aus dem Reaktionsprodukt gewinnen kann; (2) der Katalysator
wird im Reaktionssystem abgeschieden und führt zu unerwünschten Reaktionen,
wodurch die Selektivität von Dihydrobenzol verringert wird; und außerdem ist (3) die Raum-Zeit-Ausbeute an Dihydroxybenzolen sehr gering.
Daher sind diese Verfahren zur praktischen Verwendung nur schlecht geeignet.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung
von Brenzkatechin und Hydrochinon, das in großtechnischem Maßstab leicht und zweckmäßig durchgeführt werden kann.
Aufgrund von Untersuchungen über die Reaktion von Phenol und Wasserstoffperoxyd
wurde erfindungsgemäß festgestellt, daß man Dihydroxybenzole in guter Selektivität ohne Abscheidung des Katalysators erhalten kann, indem man die
Konzentration der Phenolbeschickung und der des Katalysators in der Reaktion ™ entsprechend einstellt.
Die erfindungsgemäßen Ziele werden erreicht, indem man die Konzentration der
Phenolbeschickung auf über 10 Gew.-^0, bezogen auf die gesamte Beschickung ein-
bezocjisn
stellt und weniger als 1 Mol-^/o einer Eisenverbindung/auf das Phenol in der
Herstellung von Brenzkatechin und Hydrochinon durch Oxydation von Phenol mit Wasserstoffperaxyd zufügt.
20S830/1085
2 162689
Das erfindungsgemäße Verfahren kann leicht in großtechnischem Maßstab durchgeführt
werden, indem man eine wässrige Wasserstoffperoxydlösung zu einer wässrigen
Phcnollösung, die weniger als 1 Mol-% einer Eisenverbindung als Katalysator
für das Phenol enthält, in solcher Weise zufügt, daß die Konzentration
der Phenolbeschickung über 10 Gew.-p/ό der gesamten Beschickung liegt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann jede Ferro- oder Ferriverbindung als Katalysator
verwendet werden, und zwar in Form anorganischer Salze, wie das Sulfat, Chlorid, Nitrat, Phosphat usw., organischer Salze, wie das Acetat, Oxalat,
usw., Hydroxyd oder als Koordinationsverbindung, wie z.B. Acetylacetonat. Im
einzelnen können z.B. FeSO41 FeCl2, Fe(NO3)2, FeCO3, Fe(OH)2, Fe(OCOCH^)2,
FeC2O4, FeS04(NH4)2S04, Fe2(S04)3, FeCl3, Fe(N03)3, FePO4, Fe(OH)3,
Fe(0C0CH3)3, Fe2(C204)3, Fe(CH2COCH2COCH2)3 usw. verwendet werden.
Die verwendete Katalysatormenge liegt unter 1 MoI-J)G, bezogen auf die Phenolbe—
Schickung, und vorzugsweise zwischen 0,0001-1 MoI-p/i. Liegt die Katalysatormenge
über diesem Bereich, z.B. bei 3 MoI-p/o, wie in den bekannten Verfahren, dann
wird der Katalysator abgeschieden, und die Selektivität des Produktes wird verringert; ist dagegen die Menge zu gering, dann verlangsamt sich die Reaktionsgeschwindigkeit
zu stark.
Die Konzentration der Phenolbeschickung, bezogen auf die gesamte Beschickung,
liegt zweckmäßig zwischen 10-90 Gew.-p/o, vorzugsweise zwischen 20-70 Gew.-P/o,
für eine geeignete Reaktionsgeschwindigkeit und Abtrennung des Produktes.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann absatzweise oder kontinuierlich durchgeführt
werden. Beim absatzweisen Arbeiten wird die Anfangskonzentration der
Phenolbeschickung, bezogen auf die Gesamtbeschickung einschließlich Wasserstoffperoxyd,
auf über 10 Gew.-p/o eingestellt, und in einem kontinuierlichen System
20 9 8 30/1086
wird die Phenolkonzentration in der gesamten Beschickung über 10 Gew.-^ gehalten
.
Das Mol-Verhältnis von Phenol zu Wasserstoffperoxyd liegt vorzugsweise im
Bereich von 1:0,05-1, obgleich gegebenenfalls auch ein breiterer Bßreich ausgewählt
werden kann. Die Umwandlung von Phenol hängt weitgehend von diesem Mol-Verhältnis
ab. Das heißt, dio Umwandlung wird höher, wenn der Wasserstoffper—
oxydanteil größer wird, während die Umwandlung sich verringert, wenn der Phenolanteil
größer ist. Ist die Phenolumwandlung zu hoch, dann wird Dihydroxybenzol
P weiter unter Bildung höherer Oxyde oxydiert, wodurch die Selektivität verringert
wird. Je geringer die Umwandlung ist, d.h. je kleiner das Mol-Verhältnis an Wasserstoffperüxyd ist, umso besser wird die Selektivität für das gewünschte
Produkt. Vom großtechnischen Standpunkt aus ist es jedoch nicht zweckmäßig,
daß die Umwandlung gering ist, denn dadurch wird die Raum-Zeit-Ausbeute vermindert.
In der industriellen Praxis liegt die Umwandlung daher zweckmäßig bei &-50 io, insbesondere 1-30 °/Ό, weshalb zweckmäßig ein Mol-Verhältnis von
Phenol zu Wasserstoffperoxyd zwischen 1:0,1-0,7 ausgewählt wird.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird selbst bei erhöhter Temperatur die Selek—
P tivität nicht wesentlich verringert, da die verwendete Katalysatormenge gering
ist. Daher kann die Reaktiontemperatur nach Belieben gewählt werden, obgleich sie aus Gründen der Reaktionsgeschwindigkeit, des Reaktionsdruckes usw. zweckmäßig
zwischen 0-120 C, vorzugsweise 40-100 C, liegt.
Weiterhin unterstützt die Zugabe von Schwefelsäure, Salzsäure oder Salpetersäure
zum Reaktionssystem einen glatten Beginn der Reaktion; jedoch ist diese
Zugabe für die Reaktion selbst nicht entscheidend und daher nicht unbedingt erforderlich.
209830/1085
—. 5 -
Die Reaktionsprodukte können durch Destillation der Reaktionsmischung abgetrennt
werden. Das heißt, zuerst werden nicht umgesetztes Phenol und Wasser als azeotrope
Mischung abdestilliert, dann wird das verbleibende Phenol abdestilliert und anschließend werden Brenzkatechin und Hydrochinon abdestilliert. Das Bodenmaterial
besteht im wesentlichen aus Polyhydroxybenzol als Nebenprodukt.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung, ohne sie zu
beschränken.
B e i s ρ je 1 1
15 g (0,16 Mol) Phenol, 0,45 g (0,0016 Mol) Ferrosulfatheptahydrat, 74 g
Wasser und 0,4 g einer 1—gew.-^igen wässrigen Schwefelsäurelösung wurden in .
einem mit Rührer, Tropftrichter und Rückflußkühler versehenen 200-ccm-Reaktionskolben
gegeben. Unter Rühren wurden innerhalb von 10 Minuten 60 g einer 3-ge'Ä.-^iigen Wasserstoffperoxydlösung bei 20 C. eingetropft. Die Phenolmenge
betrug 10 Gew.-^, bezogen auf die gesamte Menge der eingeführten Materialien.
Nach beendeter Zugabe wurde bsi derselben Temperatur zur Beendigung der Reak—
tion etwa 10 Stunden wsitergerührt. Das nicht umgesetzte Phenol sowie das in
der Reaktion gebildete Brenzkatechin und Hydrochinon wurden quantitativ durch
Gaschromatographie bestimmt; ihre Mengen betrugen 10,76 g, 2,67 g bzw. 1,53 g.
Diese Werte entsprachen einer Umwandlung des Phenols von 28,3 °/>
und einer Selektivität für DihydrobenzolBfUr Phenol bzw Wasserstoffperoxyd von 85 % bzw.
72 1JL Wie festgestellt wurde, war in der Reaktionslösung kein Katalysator
abgeschieden.
<$ Ct i* sS*
Beispiel 1 wurde unter denselben Reaktionsbedingungen wiederholt, wobei jedoch
die Menge an Ferrosulfatheptahydrat auf 1,35 g (0,0049 Mol) erhöht wurde. Es
wurde eine große Menge an Katalysator und unbekanntem Material abgeschieden. Die Mengen an nicht umgesetztem Phenol, Brenzkatechin und Hydrochinon in der
Reaktionslösung betrugen 10,4 g, 1,63 g bzw. 0,92 g. Diese Werte entsprachen
einer Phenolumwandlung von 30,7 °/a, einer Dihydroxybenzolselektivität von 47 °/o
(für Pheno]) und 44 % (für Wasserstoffperoxyd).
Beispiel 2 bis 10
Beispiel 2 bis 10
Beispiel 1 wurüa mit unterschiedlichen Reaktionsbedingungen und verschiedenen
Katalysatoren wiederholt. Alle entsprechenden Daten sind in der folgenden
Tabelle aufgeführt.
209S30/1085
■ Tabelle
Beisp.
Phenol Katalysator s
Katalys.HgO
^2δϋ4*
22
Konzentrat.
Gew. -P/o
Konzentrat.
Gew. -P/o
I=I2O2
2 | 15 | FeSQ4.7H2O | |
Vergl. | Il | It | |
3 | \30 | Il | |
Vergl. | 11 | ||
NJ
O |
4 5 . |
Il
Il |
Il
11 |
9 8 3 0/' | 6 7 - 8 |
Il Il 15 |
FeC2O4.2H2O FeCl2.4H2O FePO4.4H2O |
σ | 9 | Il | FeSO4-(NH4) |
cn | 10 | 30 | FeSO4.7H2O |
0,45 20 0,2
1,35 | . II | 4,6 | 11 |
0,004 | ■4,7 | 4,7 | — |
1,35 | Il | 15 | — |
0,10 | It | U | — |
0,001 | It | 14,1 | — |
0,013 | 0,1 | ||
0,014 | — | ||
0,10 | 0,1 | ||
0,10 | Il | ||
0,004 | — |
4,5
4,5
11
11
40
40
Il
30,9
Beschickungskonzentration
Gew.-%
20
35 | 10,3 | 67 |
Il | Il | Il |
8,9 | 40,3 | 40 |
Il | 11 | Il |
21
It
40
Verwendung einer 1-gew.-J/oigen wässrigen Lösung; in Beispiel 1-9 H3O /Phenol
in Beispiel 10 H^/Phenol
0,33/1,
l/l
l/l
Beisp. Reaktions-
2 | temp.; C ■ |
zeit; min |
|
Vergl. | 60 | 60 | |
3 | Il | Il | |
Vergl. | Il | 40 | |
4 | M | ||
5 | 103 | 20 | |
6 7 8 |
6D | 40 | |
09830 | 9 | It Il 80 |
Il Il It |
>*. I .. U |
10 | Il | Il |
085 | 60 | 40 | |
Phenolumwandl. Produkt; g c/o Brenzkatechin
Hydrochinon
Dihydrabenzolselektivität;
für Phenol für HnO,,
21,7
18,4
15,7
24,2
20,3
21,5
21,4
20,6
20,9
45,5
18,4
15,7
24,2
20,3
21,5
21,4
20,6
20,9
45,5
1,94 1,20 3,25 1,18 3,65 2,85
3,75 3,85 2,05 2,03 6,72
1,43 1,01 2,57 1,02 2,63 2,57 2,43 2,45 1,38 1,45
aaa
93
58
90
38
74
90
62
84
95
95
70
58
90
38
74
90
62
84
95
95
70
58 38 50 18 54 55 53 54 59 60 32
Claims (7)
- PatentansprücheΤΤ·- Verfahren zur Herstellung von Brenzkatechin und Hydrochinon durch Oxydation von Phenol mit Wasserstoffperaxyd, dadurch' gekennzeichnet, daß die Konzentration der Phenolbeschickung auf über 10 Gew.-^1 bezogen auf die gesamte Beschickung, eingestellt wird und die Konzentration der als Katalysator zugegebenen Eisenverbindung weniger.als 1 Mol-^/o, bezogen auf Phenol, beträgt.
- 2.- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der Eisenverbindung zwischen 0,0001-1 Mal-v/a, bezogen auf Phenol, beträgt.
- 3.- Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Eisenverbindung Ferro5ulfat, Ferrooxalat, Ferrochlorid, Ferriphosphat oder Ferroammoniumsulfat verwendet wird.
- 4.- Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der Phenolbeschickung 10-^-90 Gew.-j/o der Gesamtbeschickung beträgt.
- 5,— Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Mol-Verhältnis von Phenol zu Wasserstoffperoxyd 1:0,1-0,7 beträgt.
- 6,- Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur 0-120 G-. beträgt. <
- 7.- Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Phenolumwandlung in der Reaktion zwischen 10-30 °/o gehalten wird.Der Patentanwalt:209830/1085
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