DE2158067A1 - Synthetischer Leim und damit geleimtes Papier - Google Patents
Synthetischer Leim und damit geleimtes PapierInfo
- Publication number
- DE2158067A1 DE2158067A1 DE19712158067 DE2158067A DE2158067A1 DE 2158067 A1 DE2158067 A1 DE 2158067A1 DE 19712158067 DE19712158067 DE 19712158067 DE 2158067 A DE2158067 A DE 2158067A DE 2158067 A1 DE2158067 A1 DE 2158067A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- polymer
- solution
- paper
- water
- copolymer
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H17/00—Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its constitution; Paper-impregnating material characterised by its constitution
- D21H17/20—Macromolecular organic compounds
- D21H17/33—Synthetic macromolecular compounds
- D21H17/34—Synthetic macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D21H17/41—Synthetic macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds containing ionic groups
- D21H17/44—Synthetic macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds containing ionic groups cationic
- D21H17/45—Nitrogen-containing groups
- D21H17/455—Nitrogen-containing groups comprising tertiary amine or being at least partially quaternised
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/44—Preparation of metal salts or ammonium salts
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/48—Isomerisation; Cyclisation
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H17/00—Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its constitution; Paper-impregnating material characterised by its constitution
- D21H17/20—Macromolecular organic compounds
- D21H17/33—Synthetic macromolecular compounds
- D21H17/34—Synthetic macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D21H17/41—Synthetic macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds containing ionic groups
- D21H17/44—Synthetic macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds containing ionic groups cationic
- D21H17/45—Nitrogen-containing groups
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F2800/00—Copolymer characterised by the proportions of the comonomers expressed
- C08F2800/10—Copolymer characterised by the proportions of the comonomers expressed as molar percentages
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F2810/00—Chemical modification of a polymer
- C08F2810/50—Chemical modification of a polymer wherein the polymer is a copolymer and the modification is taking place only on one or more of the monomers present in minority
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Paper (AREA)
- Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf neue Copolymere aus einem
Styrol und einer vinylsubstituierten Hetero-ringverbindung mit fünf- oder sechsgliedrigem Ring, worin die Ringatome,
die der Bindungsstelle der Vinylgruppe benachbart sind, Stickstoffatome sind. Die Erfindung betrifft ferner aus
diesen Copolymeren hergestellte Leimungsmittel, damit geleimtes Papier und die dabei angewandten Verfahren.
Vinylpolymere, die im wesentlichen aus einem überwiegenden
Anteil an Styroleinheiten und einem kleineren Anteil aus bestimmten basischen Aminovinyleinheiten bestehen, sind
bereits als Leimungsmittel für Papier vorgeschlagen worden (vergleiche US-PS 2 964 445). Die bekannten Polymeren haben
sich jedoch nicht als wirksame Leimungsmittel erwiesen und keine praktische technische Verwendung gefunden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Copolymeres, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es im wesentlichen aus wiederkehrenden
Einheiten der Struktur
209822/1009
ORIGINAL INSPECTED
(H)
wobei R in Formel I ein Wasserstoffatom, ein Chloratom
L· oder eine Methylgruppe und X in Formel II eine Alkylengruppe
mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen bedeutet, in jfinem Molverhältnis von I : II im Bereich von 50 : 50 bis
85 : 15 besteht.
Das erfindungsgemäße Leimungsmittel besteht aus einem
Säuresalz des beschriebenen Copolymeren, das in Wasser löslich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Copolymeren ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Styrol-Acrylnitril-Copolymer,
worin das Molverhältnis von Styrol zu Acrylnitril im Bereich von 50 : 50 bis 85 : 15 liegt, mit
* Äthylendiamin oder Trimethylendiamin unter Rückflußsieden zu einem Produkt umgesetzt wird, das 15 Molprozent oder
mehr Imidazolin- oder Tetrahydropyrimidingruppen enthält.
Das erfindungsgemäße Papierleimungsverfahren zeichnet sich dadurch aus, daß Papier mit 0,5 bis 1,0 Gewichtsprozent
des oben beschriebenen Copolymeren, bezogen auf das Papiergewicht, in Form einer wässrigen Polymersalzlösung
behandelt wird.
Als Verfahrensprodukt wird erfindungsgemäßes mit dem beschriebenen
Copolymeren geleimtes Papier erhalten.
ORJGiNAL INSPECTED
209822/1009
Bei Verwendung als Papierleimungsmittel ist das erfindungsgemäße Copolymer wirksamer als bekannte Polymere. Das Copolymer
muß aus wiederkehrenden Einheiten in den angegebenen Verhältnissen bestehen, damit es als freie Base in Wasser
unlöslich und als Säuresalz in Wasser löslich ist.
Bevorzugte Ausfuhrungsformen der Erfindung bieten folgende
besondere Vorteile:
1. Das Copolymer ergibt eine bessere Leimung bei alkalischen pH-Werten als bisher bekannte Leime vergleichbaren
Typs.
2. Das Copolymer ist in seinen verschiedenen Formen, d. h. als freie Base, als Salz in wässriger Lösung und
als Salz in trockener Form, lagerbeständig. Wässrige Lösungen des Copolymersalzes mit hohem Feststoffgehalt sind
mit kaltem Wasser leicht verdünnbar. Das Produkt kann daher in verschiedenen Formen erzeugt und verfrachtet
werden.
3. Das Copolymersalz kann durch Trocknen einer wässrigen Lösung davon leicht in Pulverform erhalten und die Lösung
kann durch Auflösen des Pulvers in Wasser leicht regeneriert werden. Der Transport von Wasser als Teil der Produktzusammensetzung
ist daher unnötig.
4. Eine wässrige Lösung des Polymersalzes ist bei Anwendung als Tauchkastenleim in dem breiten pH-Bereich von
4 bis 9 wirksam und liefert im pH-Bereich von 6 bis 8 ausgezeichnete Ergebnisse. Mit dem Copolymersalz wird
eine hervorragende Leimung erzielt, wenn es in sehr kleinen Mengen, d. h. 0,01 bis 0,1 %, bezogen auf das
Fasertrockengewicht, vorliegt. Das erfindungsgemäße
Leimungsmittel ist also pH-unempfindlich und wirtschaftlich in der Anwendung.
209822/1009
5. Das Copolymer in Salzform ist mit Leimungsmitteln verträglich, die ihre Leimungswirkung durch Umsetzung
mit Cellulose entfalten, zum Beispiel den Isocyanaten, Ketendimeren und Anhydriden höherer Fettsäuren. Das Copolymer
wirkt als Katalysator für Fettsäureanhydridleime, wodurch die Zeit, die für die Umsetzung dieser Anhydride
mit der Cellulose und der Ausbildung ihrer Leimungseigenschaften erforderlich ist, stark verkürzt wird.
6. Mit dem erfindungsgemäßen Copolymeren geleimtes Papier
^ weist bessere Wasser- und Tintenfestigkeit unter sauren, neutralen und alkalischen Bedingungen und bessere Trocken-
und Naßfestigkeit auf, als mit vergleichbaren bekannten Polymeren erzielt wird. Das erfindungsgemäße Leimungsmittel
ist chlorresistent.
7. Das mit den erfindungsgemäßen Copolymeren geleimte Papier weist die genannten Vorteile auch dann auf, wenn
in dem Papier außerdem alkalisches Füllstoffmaterial und Stärke vorhanden sind.
8. Das Papier kann leicht wieder in Papierstoff übergeführt werden, und die erhaltene Stoffsuspension ist
ψ mit frischem Papierstoff verträglich.
Die Erfindung hat also neue Copolymere zum Gegenstand, die als freie Base in Wasser unlöslich, jedoch in Form
von Säuresalzen in Wasser löslich sind. Die Säuresalzlösungen sind beständig, rahmen nicht auf und zeigen
überlegene Leimungseigenschaften auf Papier. Der Begriff "Lösung", wie er hierin verwendet wird, bezeichnet sowohl
molekulare als auch kolloidale Lösungen.
Die wiederkehrenden Einheiten der Formel I sind Styrolreste. Dazu gehören Styrol selbst und substituierte
209822/1009
Styrole wie ortho-, meta- und para-Methylstyrol sowie entsprechende
chlorsubstituierte Styrole.
Die wiederkehrenden Einheiten der Struktur II haben in Abhängigkeit davon, ob die Alkylengruppe zwei oder drei
Kohlenstoffatome enthält, eine verschiedene Nomenklatur. Wenn die Alkylengruppe zwei Kohlenstoffatome enthält, ist
der Ring fünfgliedrig und wird als Imidazolinring bezeichnet. Wenn die Alkylengruppe drei Kohlenstoffatome enthält,
ist der Ring sechsgliedrig und wird als Tetrahydropyrimidinring bezeichnet.
In dem Copolymeren können weitere Einheiten enthalten sein,
solange sie den wesentlichen Charakter des Copolymeren nicht verändern. Beispielsweise können Acrylnitrileinheiten vorhanden
sein. Weitere Einheiten, die in den erfindungsgemäßen Copolymeren enthalten sein können, sind beispielsweise
unsubstituierte Äthylenreste, Octadecylacrylamidreste und Vinylmethylpyridinreste. Der oben angegebene
wesentliche Mindestgehalt von 50 % Einheiten der Formel I und 15 % Einheiten der Formel II in den erfindungsgemäßen
Copolymeren muß auch beim Vorliegen anderer Einheiten gewahrt bleiben.
In dem Copolymeren führen die Einheiten der Formel I zu hydrophoben Eigenschaften und die Einheiten der Formel II
zu hydrophilen Eigenschaften. Der Gehalt des Copolymeren an Einheiten jedes Strukturtyps ist so eingestellt, daß
ein Polymeres erhalten wird, das als freie Base in Wasser unlöslich, dagegen als Säuresalz in Wasser löslich ist.
Die Säuresalzform ist in einem Ausmaß von wenigstens
1 Gewichtsprozent in Wasser löslich und kann erheblich besser löslich sein. Sehr brauchbare Copolymere sind
solche, die Einheiten der Sruktur I und II in Molverhältnissen von 50 : 50 bis 85 : 15 enthalten.
ORlGiNÄL iNSPECTiD
209822/1009
Es wird angenommen, daß die Überlegenen Leimungseigenschaften
des erfindungsgemäßen Copolymeren und der breite pH-Bereich, in dem diese Eigenschaften vorhanden sind, durch
den hydrophilen Anteil bedingt sind, der einen Teil des Copolymeren bildet. Dieser Anteil weist bei sauren pH-Werten
eine höhere positive elektrische Ladung als nichtquaternäre Stickstoffatome in bekannten kationischen
Leimungsmitteln auf und zeigt weniger hydrophile Eigenschaften als Substituenten, welche quaternäre Ammonium-,
Phosphonium- oder andere "OniunT'atome enthalten. Infolgedessen
zeigen die erfindungsgemäßen Copolymeren überlegene Leimungswirkung bei sauren pH-Werten und behalten diese
Eigenschaften praktisch unvermindert bei alkalischen pH-Werten bis zu 8,5 bis 9 bei. Quaternäre Ammoniumatome sind
stark hydrophil und kationisch. Die hydrophilen Substituenten des erfindungsgemäßen Copolymeren zeigen die
starken kationischen Eigenschaften von "Onium"-Gruppen ohne deren hydrophile Eigenschaften.
Die erfindungsgemäßen Copolymeren lassen sich leicht und wirtschaftlich durch Kochen eines Styrol-Acrylnitril-Copolymeren
mit einem Alkylendiamin unter Rückfluß herstellen. Beispielsweise kann bei Verwendung eines Styrol-Acrylnitril-Copolymeren
mit einem Molverhältnis von 65:35 und von Ethylendiamin die Reaktion durch folgende Gleichung
dargestellt werden:
CH2-CH
CH1-CH
CN
+15
209822/1009
65
CII0-CH
* ι
* ι
CN
CH2-CH
H0C
CH
15NfH.
15
Vorzugsweise ist ein Katalysator, bevorzugt kolloidaler Schwefel, in der unter Rückfluß siedenden Mischung vorhanden
und wird ein Überschuß an Alkylendiamin angewandt, der
als Lösungsmittel dient.
Anstelle von Äthylendiamin kann Trimethylendiamin
CH2CH2NH2) verwendet werden.
Die Umsetzung wird beendet, wenn die gewünschte Alkylendiaminmenge
reagiert hat. Von Zeit zu Zeit werden Proben entnommen, und die Reaktion wird beendet, wenn die gewünschte
Polymersalzlöslichkeit, d. h. wenigstens 1 Gewichtsprozent in Wasser, erreicht ist, woraus sich ergibt, daß der
richtige Anteil an hydrophilen Einheiten erreicht worden ist.
Das Polymere wird als freie Base in reiner Form durch Eingießen des rohen Rückflußprodukts mit der Schmelztemperatur
in kaltes Wasser gewonnen. Das nichtumgesetzte Alkylendiamin
wird vom Wasser ausgewaschen, und das Polymer wird in Form von Teilchen mit sphärischer oder anderer Gestalt
gewonnen.
209822/1009
Alternativ kann zur Reinigung des Polymeren das Rohprodukt auf eine rotierende Trommel mit einem Schaber und
mit einer Oberflächentemperatur über dem Siedepunkt des vorhandenen Alkylendiamins auffließen gelassen werden.
Das Alkylendiamin verdampft, und das Polymer wird in Schuppenform gewonnen. Die Entfernung von nichtumgesetztem
Alkylendiamin ist wichtig, da es eine spätere Auflösung des Polymeren durch Reaktion mit Säure verringert
oder sogar verhindern kann.
* Die erhaltenen freien Basen sind in trockener Form
leicht zerbröckelnde Feststoffe und können zu freifließenden Pulvern pulverisiert werden.
Die Polymeren werden in Form freier Basen durch Umsetzung
mit Säure in wässrige Lösungen übergeführt. Am zweckmäßigsten wird das Polymer als freie Base in Granulatoder
Pulverform langsam zu verdünnter Säurelösung gegeben. Es wird genügend Säure angewandt, so daß ein EndpH-Wert
der Lösung unter 5 erhalten wird. Die Säure kann von vornherein vorhanden oder während oder nach der Polymerzugabe
zugesetzt werden. Für jeden hydrophilen Substituenten in dem Polymeren werden 1 bis 2 Äquivalente Säure
W angewandt.
Die so erzeugte Lösung kann in jedem gewünschen Ausmaß mit Wasser verdünnt werden.
Wenn das Wasser in der Polymersalzlösung bei Temperaturen verdampft wird, die unter dem Verdampfungspunkt der darin
enthaltenen Säure liegen, wird das Polymersalz als leicht zerbröckelnder Feststoff gewonnen, der beim Einrühren in
Wasser zu einer kolloidalen kationischen Lösung regeneriert wird.
209822/1009
Geeignete Säuren zur Herstellung der oben beschriebenen Leimungslösungen sind beispielsweise Salzsäure und Salpetersäure.
Wenn starke Säuren dieses Typs verwendet werden , werden die Mengen an Polymer und Säure vorzugsweise
auf etwa 3 Gewichtsprozent bzw. 0,3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der Lösung, begrenzt. Bei höheren
Konzentrationen kann eine Koagulation erfolgen.
Lösungen mit höherem Polymerfeststoffgehalt lassen sich leicht durch Verwendung von schwachen Säuren wie Ameisensäure,
Essigsäure, Propionsäure, Maleinsäure und Zitronensäure herstellen. Diese Säuren sind bevorzugt und
haben Ionisierungskonstanten im Bereich von 10 bis 10 . Durch ihre Anwendung bei bevorzugten Ausführungsformen werden koagulumfreie Lösungen mit einem so hohen
Polymerfeststoffgehalt wie 15 % erhalten.
Die flüchtigen Säuren werden bevorzugt, da sie entweichen, wenn das mit erfindungsgemäßen Leimungsmitteln behandelte
Papier im üblichen Bereich von 88 bis 121 0C (190 bis
250 0F) getrocknet wird. Das Polymer verwandelt sich dabei in die freie Base zurück und wird hydrophob. Von
den flüchtigen Säuren werden die schwachen Säuren bevorzugt, da diese Säuren im Überschuß vorhanden sein können,
ohne die Auflösung der freien Base zu hemmen oder zu verhindern .
Der kolloidale Charakter der oben beschriebenen Lösungen tritt in Erscheinung, wenn sie 1 % Polymersalz enthalten.
Solche Lösungen zeigen eine trübe Opaleszenz, wenn sie im einfallenden Licht betrachtet werden, und den Tyndall-Effekt,
wenn ein Lichtstrahl in Querrichtung durch die Lösung fällt. Das Polymersalz ist stark kationisch und
wird von anionischen Fasern Substantiv adsorbiert.
Lösungen der Polymersalze sind bei sauren pH-Werten beständig. Lösungen, die keine Stärke enthalten, können
209822/1009
ohne dauernde Koagulation bei Feststoffgehalten bis zu 15 % über den Neutralpunkt hinaus, im allgemeinen
bis zu pH 8, gebracht werden. Wenn Stärke vorhanden ist, kann bei alkalischen pH-Werten Koagulation erfolgen,
die jedoch durch Verdünnen der Lösung mit Wasser verhindert werden kann.
Geleimtes Papier wird erfindungsgemäß durch Behandlung von papierbildenden Fasern mit einer wässrigen kolloidalen
Polymersalzlösung und Trocknen des Papiers in üb- ^ licher Weise bei 88 bis 121 0C (190 bis 250 0F) erzeugt.
Gewünschtenfalls kann die Lösung als Holländerzusatz verwendet werden. In diesem Fall werden im allgemeinen
die besten Ergebnisse erzielt, wenn die Stoffsuspension bei einem pH-Wert zwischen 4,5 und 6 zur Blattbildung
gebracht wird. Die Lösung wird am zweckmäßigsten allein oder in Verbindung mit Hilfsleimungsmitteln (beispielsweise
Octadecylketendimer und Stearinsäureanhydrid), Harzleim, Alaun, Pigmenten und dergleichen an der Flügelpumpe
oder am Stoffkasten zugesetzt. Das Polymer wird von den Fasern Substantiv adsorbiert und gleichmäßig
auf den Fasern verteilt, da es im kolloidalen W Zustand vorliegt.
Eine bessere Leimung pro Gewichtseinheit Polymer wird im allgemeinen erreicht, wenn die Lösung mit Hilfe
einer Leimpresse auf vorgebildetes Papier, das im trockenen oder halbtrockenen Zustand vorliegen kann, aufgebracht
wird. Ein besonderer Vorteil dieser Methode ist, daß das Papier einen beträchtlichen Gehalt an alkalischen Füllstoffen
(zum Beispiel Calciumcarbonat) haben und daß die Leimungslösung Stärke zur Erzielung vorteilhafter
Oberflächeneigenschaften des Papiers enthalten kann. Ein oder mehrere Hilfsstoffe können ebenfalls vorhanden
sein.
209822/1009
Bei jeder Methode wird genügend Polymer zur Erzielung des gewünschten Leimungsgrads verwendet. Ein beträchtlicher
Leimungsgrad wird bei Anwendung von 0,05 Gewichtsprozent Polymer, bezogen auf das Fasertrockengewicht, erzielt,
und eine maximale Leimung findet mit 1 % Polymer statt.
Durch die folgenden Beispiele, in denen sich alle Teile und Prozentsätze auf das Gewicht beziehen, wenn nichts
anderes angegeben ist, wird die Erfindung näher erläutert.
Um nachzuweisen, daß Polymere mit den angegebenen Verhältnissen von wiederkehrenden Einheiten der Formel I
und II die erforderliche Löslichkeit aufweisen, wird folgender Test durchgeführt: 100 ecm 1 η Essigsäure
mit 95 0C werden unter mäßigem Rühren mit 1,0 g freier Polymerbase versetzt. Das Polymer soll sich unter Bildung
des Acetatsalzes rasch lösen. Bei Prüfung in einer Elektrophoresezelle trägt das Polymer eine kationische
Nettoladung. Die Lösung soll nach 48 Stunden langem Stehen bei 20 0C unverändert bleiben. Mit diesem Test
soll gezeigt werden, daß das Polymer als Säuresalz eine Mindestlöslichkeit von 1 Gewichtsprozent in Wasser aufweist,
jedoch nicht die maximale Löslichkeit ermittelt werden. Im allgemeinen sind die Säuresalze in weit
höherem Ausmaß als in der geforderten Konzentration von 1 % löslich. Wenn jedoch das Polymer als Säuresalz
in Wasser nicht in einer Konzentration von einem Gewichtsprozent löslich ist, liegt nicht das richtige
Verhältnis von wiederkehrenden Einheiten der Struktur I und II vor.
Dieses Beispiel erläutert ein Verfahren zur Herstellung eines Polymeren in Form der freien Base.
209822/1009
Ein Reaktionsgefäß, das mit einem Rührer, einem Thermometer
und einem Rückflußkühler ausgerüstet ist, wird mit 136 kg (300 pounds) eines Styrol-Acrylnitril-Copolymeren
(Molverhältnis 60 : 40) mit einem Molekulargewicht von 100 000 und 261 kg (575 pounds) Äthylendiamin beschickt,
worin 0,9 kg (2,0 pounds) gefällter Schwefel als Katalysator gleichmäßig dispergiert sind. Die
Mischung wird 10 Stunden unter Rückfluß gehalten. Zu diesem Zeitpunkt sind 40 % der Nitrilgruppen in Imidazolingruppen
umgewandelt.
fc Die Hälfte der erhaltenen rohen Reaktionsmischung wird
langsam unter intensivem Rühren in 454 kg (1000 pounds) Wasser mit 30 C gegossen. Die Hauptmenge des nichtumgesetzten
Äthylendiamins wird durch das Wasser extrahiert. Das Polymer ist in Wasser unlöslich und wird als Granulat
gewonnen. Das Granulat wird gewaschen, bis es frei von nxchtumgesetztem Äthylendiamin ist, und dann getrocknet.
Das Produkt besteht aus einer Masse von hellbraunen freifließenden Körnern, die aus Styrol-, Acrylnitril-
und 2-Vinylimidazolin-Einheiten im Molverhältnis 60 : 24 : 16 bestehen.
^ Das Granulat ist thermoplastisch und wird in einer mit
* Kühleinrichtung ausgerüsteten Hammermühle auf eine Korngröße von 0,59 mm (30 mesh) zerkleinert. Es wird
ein freifließendes braungefärbtes Pulver erhalten.
Diese präparative Methode kann mit Styrol-Acrylnitril-Copolymeren
verschiedener Zusammensetzung durchgeführt werden.
Dieses Beispiel erläutert die Erzeugung einer wässrigen Leimungslösung aus einer freien Polymerbase nach der
Erfindung.
209822/1009
25 kg Wasser mit 70 0C in einem Gefäß, das mit einem
Propellerrührer ausgerüstet ist, werden mit 0,24 kg Eisessig versetzt. Zu der erhaltenen Lösung wird eine
Aufschlämmung von 1,75 kg des trockenen gemahlenen Polymeren von Beispiel 1 in 2 kg Wasser mit 70 0C gegeben.
Es bildet sich rasch eine opaleszierende Lösung, die 6 % des Essigsäuresalzes des Polymeren enthält. Die
Lösung rahmt bei 24 Stunden langem Stehen bei 20 0C nicht
auf und verändert bei Verdünnung mit Wasser auf 1 % ihr Aussehen nicht. Die Lösung hat einen pH-Wert von 4.
Die Arbeitsweise von Beispiel 2 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß das Polymerpulver vor der Essigsäure
zugesetzt wird. Es wird eine ähnliche Lösung wie in Beispiel 2 erhalten.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines Polymeren nach der Erfindung in Form der freien Base, das überwiegend aus Styrol- und 2-Vinylimidazolineinheiten zusammengesetzt
ist, sowie die Umwandlung des Polymeren in ein lösliches Salz.
Die zweite Hälfte der rohen Reaktionsmischung von Beispiel 1 wird insgesamt 35 Stunden unter Rückfluß gehalten.
Zu diesem Zeitpunkt sind mehr als 98 % der Uitrilgruppen in Imiäazolingruppen umgewandelt. Das Produkt
besteht aus Styrol-, Acrylnitril- und 2-Vinylimidazolineinheiten im Molverhältnis 60 : 1 : 39.
209822/1009
Das Produkt wird wie in Beispiel 1 gereinigt und gemahlen. Das Produkt wird wie in Beispiel 2 in Wasser, das Essigsäure
enthält, gelöst. Es wird eine ähnliche Lösung wie in Beispiel 2 erhalten.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung einer weiteren Polymersalzlösung.
In 840 g 10-prozentige wässrige Essigsäure mit 95 0C werden
160 g des gewaschenen Granulats aus freier Polymerbase von Beispiel 1 eingerührt. Das Granulat löst sich
unter Bildung einer trüben strohfarbenen sauren Lösung mit einem Polymergehalt von 16 %, die eine Viskosität
von 95 Centipoise bei 25 0C aufweist. Die Lösung hat einen pH-Wert von 4. Bei 2 Monate langer Lagerung bei
40 0C rahmt die Lösung weder auf noch verändert sich
ihr Aussehen. Die Lösung ist sowohl vor als auch nach der Lagerung mit Wasser in allen Verhältnissen verdünnbar.
Die Lösung findet als Holländer-Zusatz oder als Oberflächenleim für Papier Verwendung.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines wasserlöslichen
Salzes einer freien Polymerbase nach der Erfindung in trockener teilchenförmiger freifließender
und in Wasser rasch löslicher Form.
Eine Probe der Polymersalzlösung von Beispiel 5 wird
bei Raumtemperatur zur Trockne eindampfen gelassen. Es bildet sich eine zerbrechliche Platte oder Kruste, die
209822/1009
mit Mörser und Pistill zu einem Pulver vermählen wird. Das
erhaltene Pulver löst sich in Wasser mit 50 0C rasch und
vollständig zu einer Lösung mit einem Feststoffgehalt von 1 %, die auf pH 4 eingestellt wird.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines Polymeren
nach der Erfindung, wobei ein Tetrahydropyrimidinring erhalten wird.
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wird in allen wesentlichen Einzelheiten mit der Ausnahme wiederholt, daß das Ethylendiamin
durch 322 kg (710 pounds) Trimethylendiamin ersetzt wird. Es wird ein Polymer erhalten, das Styrol-, Acrylnitril-
und 2-Vinyltetrahydropyrimidineinheiten in einem Molverhältnis von 60 : 24 : 16 enthält. Das Polymer hat ähnliche
Eigenschaften wie das Polymer von Beispiel 1. Das erhaltene
Granulat wird wie in Beispiel 1 zu einem Pulver vermählen .
1 g des Pulvers von Beispiel 7 wird in 100 ecm 1 η Essigsäure
mit 50 0C eingerührt. Es bildet sich rasch eine kolloidale Lösung. Die Lösung wird bei Raumtemperatur
eindampfen gelassen. Der Rückstand wird pulverisiert. Das Pulver löst sich rasch in 100 ecm Wasser.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung von geleimtem Papier unter Verwendung einer wässrigen Lösung eines erfindungsgemäßen
Polymeren in Salzform.
209822/1009
Ein Styrol-Acrylnitril-Copolymer mit einem Molverhältnis von 60:40 wird mit Äthylendiamin nach der Methode
von Beispiel 1 umgesetzt mit der Ausnahme/ daß 5 Mol Äthylendiamin pro Mol Acrylnitril in dem Polymeren angewandt
werden. Proben werden entnommen/ wenn 43 %, 71 % und 100 % der Nitrilsubstituenten in Imidazolinsubstituenten
umgewandelt sind, wie durch Infrarotanalyse ermittelt wird. Die erhaltenen Produkte, die
als Proben 1/ 2 bzw. 3 bezeichnet werden, werden von nichtumgesetztem Äthylendiamin frei gewaschen und in
einer Feststoffkonzentration von 1 % in verdünnter (In) wässriger Essigsäure gelöst. Die erhaltenen Lösungen
werden auf einen Feststoffgehalt von 0,25 % verdünnt
und auf pH 6 eingestellt. Die relativen Ladungsdichten der Polymeren werden durch Elektrophorese bestimmt
.
Filterpapierblätter werden 10 Sekunden in die Lösung getaucht, an der Luft bis zu einem geschätzten Wassergehalt
von 30 %, bezogen auf das Fasertrockengewicht, getrocknet, und dann 1,5 Minuten auf einem Laboratoriumstrommeltrockner
mit einer Oberflächentemperatur von 1100C (23O°F)
getrocknet. Die Blätter enthalten 0,3 % Polymer. .
Die Leimungseigenschaften der Oberflächen der erhaltenen Blätter werden durch die Zeit angegeben, die zur Adsorption
von Tropfen aus einem Füllfederhalter (enthält anionischen Farbstoff), Wasser und 4-prozentiger wässriger liaOH-Lösung
benötigt wird. Die Ergebnisse zeigt die folgende Tabelle:
209822/1009
Polymer
Probe | % umgesetztes | Ladungs- | Tinte | Leimung | (Sekunden) | HaOH | |
Kontrolle | Nitril1} | dichte2) | 0 | Wasser | 4%-iges wässr. | ||
1-1 | --- | —__ | 2000 | 0 | 0 | ||
2098 | 2 | 43 | 1,0 | 2000 | 750 | 1000 | |
IZZ | 3 | 71 | 1,3 | 750 | 500 | 750 | |
1009 | 100 | 250 | 500 | ||||
1)
2)
zu Imidazolinsubstituenten
durch Titration gegen elektronegative Carboxymethylcellulose
in
oo
ο
Die beste Leimung wird mit dem Polymeren aus Styrol-, Acrylnitril- und 2-Vinylimidazolin-Einheiten im Molverhältnis
60 : 25 : 15 erzielt.
Beispiel 10
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung einer Polymer-Stärke-Zusammensetzung
und ihre Verwendung zur Erzeugung von Papier, wobei die Wirkung von Veränderungen der Polymerzusammensetzung
gezeigt wird.
^ Ein Oberflächenleimungsmittel wird durch Einrühren von
100 g einer anionischen wasserlöslichen Papiermachermaisstärke und 3 g einer 16-prozentigen wässrigen Essigsäurelösung
des Polymeren von Beispiel 1 in 5OO ecm Wasser mit 70 0C, Verdünnen der erhaltenen Lösung auf einen
Feststoffgehalt von 1 %, Einstellen des pH-Werts der erhaltenen
trüben Lösung auf 5 und Abkühlen hergestellt. Diese Arbeitsweise wird mit weiteren Copolymeren wiederholt,
die durch Umsetzung des 6O : 4O Styrol-Acrylnitril-Copolymeren
mit Äthylendiamin in verschiedenem Ausmaß, wie in der folgenden Tabelle angegeben, hergestellt wurden.
Die erhaltenen Lösungen werden auf Blätter aus gebleichten ψ Hartholζ-Weichholz-Fasern mit Hilfe einer Laboratoriumsleimpresse
aufgebracht. Die erhaltenen Blätter (Feuchtigkeitsgehalt etwa 70 %) werden 2 Minuten auf einem Laboratoriumstrommeltrockner
mit einer Oberflächentemperatur von 110 °c (230 0F) getrocknet. Die Wasserfestigkeit
der Blätter wird mit dem Cobb-Test (bei dem Wasser 2 Minuten lang auf eine Seite eines Blatts aufgebracht
wird), und die Tintenfestigkeit mit dem TAPPI-Test (bei dem TAPPI-Standard-Füllhaltertinte gegen die Unterseite
eines horizontal gehaltenen Papierblatts gepreßt und die Leimung als die Zahl -von Sekunden angegeben wird, die
für eine Verminderung der Reflexion des Papiers über der Tinte um 20 % erforderlich ist) bestimmt.
209822/1009
Ein Kontrollblatt wird in der gleichen Weise mit der Ausnahme hergestellt, daß in
dem Leimungsmittel kein Polymer enthalten ist.
Versuch | D | Polymer | % VI-Gehalt2* | Leimungstest | TAPPI | |
Kontrolle | 2) | Cobb | Tintenfestigkeit sec3) |
|||
1 | % umgesetztes Nitril1' |
20 | H2O-AbS. (g/100cm2)35 |
5 | ||
2098 | 2 | 23 | 2,75 | 100 | ||
3 | 50 | 28 | 0,7 - 0,8 | 118 | ||
"ν* | 4 | 57 | 32 | 0,7 - 0,8 | 125 | |
O | 5 | 70 | 35 | 0,7 - 0,8 | 135 | |
σ co |
6 | 80 | 40 | 0,7 - 0,8 | 140 | |
87 | 0,7 - 0,8 | 122 | ||||
100 | 0,7 - 0,8 | |||||
% Nitrilsubstituenten im Ausgangspolymer, die in Imidazolinsubstitüenten umgewandelt werden. |
||||||
vgl. Erläuterung im vorhergehenden Text.
crt oo CD CD
-N4-
Beispiel 11
Dieses Beispiel erläutert die Wirkung eines erfindungsgemäßen
Polymeren als Verstärkungsmittel für Harzleim.
Eine wässrige Suspension von gut gemahlenen Cellulosepapierfasern wird in aliquote Proben geteilt.
Eine erste aliquote Probe wird mit 0,2 % einer Lösung des Acetatsalzes eines Copolymeren aus Styrol, Acrylnitril
und 2-Vinylimidazolin im Molverhältnis 60 : 24 : W versetzt. Dann werden 2 % Harzleim und 2,5 % Alaun zugesetzt.
Der End-pH-Wert beträgt 4,8. Die angegebenen Prozentsätze beziehen sich auf das Fasertrockengewicht.
In der gleichen Weise werden bei weiteren aliquoten Proben
verschiedene Polymermengen angewandt. Die Arbeitsweise wird außerdem unter Verwendung weiterer aliquoter Proben,
jedoch mit dem Acetatsalz eines Polymeren aus Styrol und 2-Vinylimidazolin im Molverhältnis 60 : 40 wiederholt.
Dann werden handgeschöpfte Blätter mit einem Flächenge-
2
wicht von 140 g/m (100 pounds per 25 inch χ 40 inch,
wicht von 140 g/m (100 pounds per 25 inch χ 40 inch,
500 sheet ream) erzeugt und 2 Minuten bei 110 0C getrockk
net. Kontrollblätter werden in der gleichen Weise ohne den Polymerzusatz hergestellt. Die Ergebnisse zeigt die
folgende Tabelle:
2 09822/1009
Polymer Versuch Verhältnis
.2)
Harzleim Alaun
Leimung
Wasser3* Tinte4*
20-proz entige
MiIchsäure4*
Kontrolle | 60:24:16 | keines | 2.0 | 2,5 | 40,0 | 600 | 700 | |
1 | 60:24:16 | 0,05 | 2,0 | 2,5 | 39,9 | 900 | ||
2 | 6O:24;16 | 0,10 | 2,0 | 2,5 | 38,9 | 1000 | 1000 | |
3 | 60:24:16 | 0,15 | 2,0 | 2,5 | 38,8 | 1200 | 1100 | |
20982 | 4 | 60:0:40 | 0,2 | 2,0 | 2,5 | 38,7 | 1600 | 1150 |
NJ | 5 | 60:0:40 | 0,05 | 2,0 | 2,5 | 39,3 | 900 | 1100 |
6 | 60:0:40 | 0,10 | 2,0 | 2,5 | 37,3 | 13Q0 | 1500 | |
O r-> |
7 | 60:0:40 | 0,15 | 2,0 | 2,5 | 36,8 | 1500 | 2000 |
8 | 0,2 | 2,0 | 2,5 | 36,7 | 1800 | 2100 | ||
2)
3)
4)
Styrol:Acrylonitril:2-Imidazolin.
bezogen auf Fasertrockengewicht.
Cobb-Test,
Sekunden.
Es ist zu ersehen, daß die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn das Polymer eine größere Zahl an Cycloamidinsubstituenten
enthält.
Beispiel 12
Die Arbeitsweise von Beispiel 11 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß die Polymermenge konstant gehalten, die
Harzleimmenge verändert und eine andere Stoffsuspension
verwendet wird. Die Ergebnisse zeigt die folgende Tabelle:
209822/1009
1)
Versuch | Polymer | keines | Harz | Alaun X) | Leimung | Wasser | Tinte1' | Milchsäure ' | |
A | Verhältnis | keines | leim | 2,5 | —- | 100 | 80 | ||
B | _-_ | keines | 0,5 | 2,5 | 41,9 | 300 | 210 | ||
C | keines | 1,0 | 2,5 | 40,0 | 450 | 360 | |||
D | keines | 1,5 | 2,5 | 39,0 | 500 | 450 | |||
E | 2,0 | 2,5 | 38,2 | 600 | 520 | ||||
0,15 | 2,5 | ||||||||
0982: | 1 | 0,15 | 2,5 | 43,0 | 400 | 250 | |||
2 | 60:0:40 | 0,15 | 0,5 | 2,5 | 39,9 | 900 | 900 | ||
O | 3 | 60:0:40 | 0,15 | 1,0 | 2,5 | 38,2 | 1010 | 1120 | |
σ CD |
4 | 60:0:40 | 0,15 | 1,5 | 2,5 | 38,1 | 1200 | 1400 | |
5 | 60:0:40 | 2,0 | 2,5 | 38,0 | 1800 | 1800 | |||
60:0:40 | 2,5 | ||||||||
vgl. Fußnoten zu Beispiel 11.
cn oo ο
Die Ergebnisse zeigen/ daß mit einer sehr kleinen Menge des Polymeren eine erhebliche Verbesserung der Wirksamkeit
von Harzleim als Leimungsmittel erzielt wird.
Dieses Beispiel erläutert die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen
Polymeren als Katalysator in der Umsetzung zwischen Cellulose und Stearinsäureanhydrid, wenn das Anfc
hydrid als Holländerzusatz angewandt wird.
In 900 ecm Wasser mit 90 0C, das 30 g einer wasserlöslichen
kationischen Stärke und 1,5 g Uatriumlignosulfonat enthält, werden in einem Laboratoriumsmischer, der
mit Spitzengeschwindigkeit läuft, langsam 100 g geschmolzenes Stearinsäureanhydrid gegeben. Es bildet sich eine
glatte Emulsion, die heiß homogenisiert und durch Eingießen in eine von Eis umgebene Schale rasch auf Raumtemperatur
abgekühlt wird. Die emulsion ist stabil und wird mit 1 Liter Wasser auf einen Feststoffgehalt von 5 I verdünnt.
Der pH-Wert wird auf 4 eingestellt. Diese Lmulsion wird mit der Lösung von Beispiel 4 in einer Menge
™ versetzt, die 140 g des Polymeren ergibt, und dann wird die Lösung auf pH 6 eingestellt.
Eine wässrige Suspension von gut gemahlenen gebleichten Hartholz-Weichholz-Fasern mit einer Stoffdichte von
0,6 % und einen pH-Wert von 6, die 10 % Tonerdefüllstoff
und 0,2 % eines blauen fluoreszierenden Farbstoffs, der
in der Praxis bei der Papierherstellung angewandt wird, enthält, wird mit der Lösung (Feststoffe auf Fasertrockengewicht
bezogen) in einer Menc^e, die 0,18 !<s
Stearinsäureanhydrid ergibt, und anschließend mit 0,5 %
Alaun versetzt.
209822/1009
Das Polyr.ier und das Stearinsäureanhydrid werden von den
Fasern adsorbiert. Die Suspension wird zu handgeschöpften
Blättern mit einem Flächengewicht von 70 g/m (50 pounds
basis weight, 25 inch χ 40 inch, 500 sheet ream) verarbeitet,
die 1 Minute auf einem Laboratoriumstrommeltrockner mit einer
l'rommeltci.iDoratur von 107 0C (225 0F) getrocknet werden. Das
Papier hat eine Tintenfestigkeit von 450 Sekunden, und die Fluoreszenz des Farbstoffs wird durch die Leimung nicht gelöscht.
dieses Beispiel erläutert die Wirksamkeit einer Reihe von
Polymersalzen nach der Erfindung in Verbindung mit Stärke
zur Verbesserung der Leimung eines Papiers mit alkalischem Füllstoff.
Die Arbeitsweise von Beispiel 11 wird mit der Ausnahme wiederholt,
daß verschiedene Polymere verwendet werden und das Polymer-Stärke-Verhältnis
abgeändert wird. Die Polymeren werden durch Umsetzung eines Copolymeren aus Styrol und Acrylnitril
im Molverhältnis 60 : 40 mit Äthylendiamin hergestellt und bestehen aus Styrol-, Acrylnitril- und 2-Vinylimidazolinxiinheiten
in den nachstehend angegebenen Molverhältnissen. Die Leinvungsmittel haben einen Stärkefeststoff gehalt von 2 %.
Die Gewichtsraenge des Polymeren, bezogen auf das Gewicht der Stärke, ist nachstehend angegeben. Das Papier besteht aus
gebleichten Kartholz-Weichholz-Kraftfasern mit einem CaI-ciui-.carbomtfüllstoffgahalt
von 25 % und hat einen pH-Wert von rf. Jia ;rqebnisse zeigt die folgende Tabelle:
SAD ORIQiNAt
2 0 rJ 8 ι 2 I 1 0 0 G
Verhält- | MoI | % Poly | H20-Absorb. | Tinten | |
Ver | der Ein | Gew. | mer im | (q/100 cm2)3) | fest, sec |
such | heiten1 ) | 75000 | Leim | 2,5 | 210 |
la | 60:21:19 | 75000 | 3 | 0,50 | 940 |
Ib | 60:21:19 | 75000 | 6 | 0,36 | 1860 |
lc | 60:21:19 | 75000 | 10 | 1,90 | 370 |
2a | 60:10:30 | 75000 | 3 | 1,64 | 830 |
2b | 60:10:30 | 75000 | 6 | 0,61 | 1540 |
2c | 60:10:30 | 75000 | 10 | 1,63 | 554 |
3a | 60:3:37 | 75000 | 3 | 1,66 | 920 |
3b | 60:3:37 | 75000 | 6 | 1,50 | 1340 |
3c | 60:3:37 | 90000 | 10 | 1,46 | 748 |
4a | 60:21:19 | 90000 | 3 | 1,07 | 1370 |
4b | 60:21:19 | 90000 | 6 | 0,47 | 1460 |
4c | 60:21:19 | 90000 | 10 | 2,15 | 810 |
5a | 60:10:30 | 90000 | 3 | 0,80 | 1130 |
5b | 60:10:30 | 90000 | 6 | 0,64 | 1720 |
5c | 60:10:30 | 90000 | IO | 1,54 | 324 |
6a | 60:1:39 | 90000 | 3 | 0,94 | 765 |
6b | 60:1:39 | 90000 | 6 | 1,OO | 1200 |
6c | 60:1:39 | IO | |||
1) Styrol:Acrylonitril:2-Vinylimidazolin-Einheiten.
2) Bezogen auf das Gewicht der Stärke.
3) Cobb-Test (Kontaktzeit 5 Minuten).
209822/1009
Beispiel 15
Ein Blatt Asbestpapier wird zur Entfernung löslicher Ionen
in Wasser eingeweicht, wodurch die Fasern starke anionische Ladung erhalten. Das erhaltene Papier wird mit der mit Wasser
auf einen Gehalt von 0,05 % Polymerfeststoffen verdünnten
und auf pH 6 eingestellten Lösung von Beispiel 2 imprägniert. Das Papier wird 5 Minuten bei Raumtemperatur trocknen
gelassen und dann 3 Minuten lang in einen Ofen mit 100 C gebracht. Das Papier ist gut geleimt, wenn es nach dem
TAPPI-Tinten- und Wassertest geprüft wird.
Ein feuchtes Blatt aus Polyacrylnitrilpapier wird mit einer auf 0,5 % Feststoffe verdünnten und auf pH 5 eingestellten
Lösung nach Beispiel 5 imprägniert, uann wird das Blatt bei
100 0C getrocknet. Das Papier ist gut geleimt, wenn es mit
dem TAPPI-Tinten- und Wassertest geprüft wird.
209822/ 10Ü9
Claims (1)
- Pate nt an Sprüche1. Copolymeres, dadurch gekennzeichnet, daß es im wesentlichen aus wiederkehrenden Einheiten der Struktur-CH2-CH -CH2-CHund(Dworin R in Struktur I ein Wasserstoffatom, ein Chloratom oder eine Methylgruppe und X in Struktur II eine Alkylengruppe mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen bedeutet, im Molverhältnis von Struktur I zu Struktur II im Bereich von 50 : 50 bis 85 : 15 besteht.ψ ( 2J Verfahren zur Herstellung eines Copolymeren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Styrol-Acrylnitril-Copolymeres mit einem Molverhältnis von Styrol zu Acrylnitril im Bereich von 50 : 50 bis 85 : 15 durch Kochen mit Äthylendiamin oder Trimethylendiamin unter Rückfluß zu einem Reaktionsprodukt umsetzt, das 15 Molprozent oder mehr Imidazolin- oder Tetrahydropyrimidingruppen enthält.3. Wässrige Lösung des Polymeren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyjü.-r j η Säuresal ?Λ crm vor liegt.4. Verfahren zum Leimen von Papier, dadurch gekennzeichnet, daß man Papier mit der Lösung nach Anspruch 3 behandelt,5. Geleimtes Papier, dadurch gekennzeichnet, daß es adsorbierte Feststoffe der Lösung von Anspruch 3 enthält.209822/1009
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US9224970A | 1970-11-23 | 1970-11-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2158067A1 true DE2158067A1 (de) | 1972-05-25 |
Family
ID=22232368
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712158067 Pending DE2158067A1 (de) | 1970-11-23 | 1971-11-23 | Synthetischer Leim und damit geleimtes Papier |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
AU (1) | AU3425771A (de) |
CA (1) | CA930899A (de) |
DE (1) | DE2158067A1 (de) |
FR (1) | FR2115961A5 (de) |
GB (1) | GB1357572A (de) |
IT (1) | IT944792B (de) |
NL (1) | NL7114432A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AU2003902626A0 (en) * | 2003-05-27 | 2003-06-12 | Clean Teq Pty Ltd | Anion exchange resins for recovery of anions and anionic complexes of metals from liquids and pulps |
AU2004243674B2 (en) * | 2003-05-27 | 2010-03-25 | Clean Teq Pty Ltd | Anion exchange resins for recovery of anions and anionic complexes containing metals from liquids and pulps |
-
1971
- 1971-09-29 CA CA124021A patent/CA930899A/en not_active Expired
- 1971-09-29 GB GB4542671A patent/GB1357572A/en not_active Expired
- 1971-10-06 AU AU34257/71A patent/AU3425771A/en not_active Expired
- 1971-10-20 NL NL7114432A patent/NL7114432A/xx unknown
- 1971-11-06 IT IT5391671A patent/IT944792B/it active
- 1971-11-23 DE DE19712158067 patent/DE2158067A1/de active Pending
- 1971-11-23 FR FR7141879A patent/FR2115961A5/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2115961A5 (de) | 1972-07-07 |
CA930899A (en) | 1973-07-24 |
NL7114432A (de) | 1972-05-25 |
AU3425771A (en) | 1973-04-12 |
GB1357572A (en) | 1974-06-26 |
IT944792B (it) | 1973-04-20 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1546369C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe und dgl. mit verbesserter Naßfestigkeit. Ausscheidung aus: 1177824 | |
DE3780532T2 (de) | Amphoterische staerke und verfahren zu deren herstellung. | |
DE2250995B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von geleimten Papier, Karton oder geleimter Pappe aus Zellstoff und in diesem Verfahren anwendbares Leimstoffgemisch | |
DE2750717A1 (de) | Papier- oder pappeprodukt | |
DE1795392A1 (de) | Kationaktive,wasserloesliche Polyamide | |
DE2710061A1 (de) | Verfahren zur herstellung geleimten papiers und mittel zu seiner durchfuehrung | |
DE2263089C3 (de) | Papier mit einem Gehalt an einem Copolymeren mit Acrylamid- und N-(DialkylaminomethyOacrylamideinheiten sowie Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE69018648T2 (de) | Papierüberzug. | |
DE1937710A1 (de) | Nassfeste Harze | |
DE1696265A1 (de) | Verfahren zum Herstellen von nassfestem gestrichenen Papier | |
DE2326292A1 (de) | Polysalzzusammensetzung und daraus hergestelltes papier | |
DE3319014A1 (de) | Copolymere und ihre verwendung als leimungsmittel | |
DE1812416C3 (de) | Verfahren zur Oberflächen- und/oder Masseleimung von Papier | |
DE2158067A1 (de) | Synthetischer Leim und damit geleimtes Papier | |
DE3004185C2 (de) | Wäßrige Dispersion zur Verwendung als Leimungsmittel auf Basis eines Kolophoniummaterials und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1264942C2 (de) | Verfahren zur herstellung von papier | |
DE585063C (de) | Verfahren zur Herstellung von UEberzuegen auf Papier | |
DE1595276C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines glyoxalmodifizierten Copolymerisats | |
DE2042781A1 (de) | ||
DE1240731B (de) | Verfahren zur Herstellung von Papier oder papieraehnlichen Flaechengebilden | |
DE1617204C (de) | Harzleimmassen und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1927599C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von kationischen Harzen und deren Verwendung als Mittel zur Verbesserung der Trocken- und Naßfestigkeit und der Pigmentretentionseigenschaften von Papier | |
DE1617205C2 (de) | Harzleimmassen und Verfahren zu deren Herstellung | |
AT240159B (de) | Verfahren zur Herstellung von Papier mit verbesserter Naßfestigkeit | |
AT216332B (de) | Papier mit verbesserter Trockenfestigkeit und Verfahren zu seiner Herstellung |