DE2153383B2 - Verfahren zur Herstellung von 2,2' Dimethl 1,1' dianthrachinoyl - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2,2' Dimethl 1,1' dianthrachinoylInfo
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Description
Beim Arbeiten nach dem Stand der Technik in o-Dichlorbenzol oder Nitrobenzol tritt bei Reaktionstemperatur ebenfalls Lösung des Chlonnethylanthrachinongemisches
ein, jedoch fallen beim Abkühlen zusammen mit dem Dianthrachinoylderivat das nicht
umgesetzte l-Chlor-l-methyl-anthrachinon und die
nicht reagierenden isomeren Chlormethylanthrachinone aus, so daß das Reaktionsprodukt durch Chlormethylanthrachinone
verunreinigt ist.
Die Verwendung von Dimethylformamid als Lösungsmittel für die Ullmann-Reaktion zur Herstellung
von substituierten Diphenylen und Dinapthyl ist zwai in «Amer. Chem. Soc», Bd. 74 (1952). S. 5782. beschrieben,
jedoch ist angegeben, daß bei Verbindungen, die unter den üblichen Bedingungen der Ullmann-Reaktion
keine Reaktion eingehen, auch das Verfahren in Dimethylformamid keinen Vorteil bietet. So
kann l-Chlor-2-methyI-anthrachinon z. B. in o-Dichlorbenzol
oder Trichlorbenzol ohne Zusatz eines Katalysators, wie Pyridin, gar nicht und in Naphthalin
nur mit schlechten Ausbeuten zum Dianthrachinoylderivat umgesetzt werden. Es war daher nicht
zu erwarten, daß sich I-Chlor-2-methyl-anthrachinon
bereits bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen, wie 70 bis 1500C, und ohne Katalysator in glatter
Reaktion und gleichzeitig hohen Ausbeuten zum entsprechenden 1,1'-Dianthrachinoylderivat umsetzen
würde. Hinzu kommt noch, daß sich in vielen Fällen die Reaktionen der Benzol- un ' Naphthalinreihe nicht
auf das Anthrachinonsystem übertragen lasten.
2,2'-Dimethyl-l,r-dianthrac! noyl ist ein wertvolles
Zwischenprodukt für die Herstellung von Farbstoffen.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht.
218 Teile technisches l-Chlor-2-methyl-anthrachinon
(Reingehalt 60%) werden in 300 Teilen Dimethylacetamid
und 70 Teilen Kupferpulver 5 Stunden bei 130 bis 135°C gerührt. Nach dem Abkühlen auf
Raumtemperatur saugt man ab, wäscht mit 100 Teilen Dimethylacetamid und wäscht dann mit Wasser, bis
kein Dimethylacetamid mehr im Filtergut nachzuweisen ist.
Das wäßrige Nutschgut wird in 400 Teilen Wasser und 210 Teilen 30prozentiger Salzsäure angerührt.
Man läßt eine Lösung von 25 Teilen Natriumchlorat in 100 Teilen Wasser zulaufen und rührt 2 Stunden bei
800C nach. Das Produkt wird abfiltriert, neutral gewaschen und getrocknet. Man erhält 106 Teile
2,2'-Dimethyl-l,l'-dianthrachinoyl, das sind 94% der Theorie.
131 Teile l-Chlor-2-methyl-anthrachinon und 60 Teile Kupferpulver werden in 200 Teilen Dimethylformamid
suspendiert. Man erhitzt das Gemisch auf 145° C und rührt dann noch 3 Stunden bei dieser
Temperatur. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatür saugt man das Reaktionsgemisch ab und wäscht
das Nutschgut zunächst mit kaltem Dimethylformamid bis zum hellen Ablauf und dann mit Wasser frei von
Dimethylformamid.
Das wäßrige Nutschgut wird in 400 Teilen Wasser und 210 Teilen 30%iger Salzsäure angerührt. Man
läßt eine Lösung von 25 Teilen Natriumchlorat in 100 Teilen Wasser zulaufen und rührt 2 Stunden
bei 80" C nach. Das Produkt wird abfiltriert, neutral gewaschen und getrocknet. Man erhält 108 Teile
2,2'-DimethyI-l,l'-dianthrachinoyl, das sind 95,9% der Theorie.
Wenn man an Stelle von Dimethylformamid N-Methylpyrrolidon einsetzt, so erhält man 2,2'-Dimethyl-Ι,Γ-dianthrachinoyl
in ähnlich guten Ausbeuten.
Beispiel 3
218 Teile des Reaktionsproduktes, wie es durch Chlorierung von 2-Methyl-anthrachinon in Schwefel-
säure entsteht (FIAT, Vol. II, 1313, S. 41), enthalten
ungefähr 131 Teile l-Chlor-2-methyl-anthrachinon. Dieses Gemisch wird zusammen mit 60 Teilen Kupferpulver
in 250 Teilen N-Methylpyrrolidon 3 Stunden auf 1300C erhitzt. Man kühlt auf 30° C ab, filtriert
und wäscht das Filtergut mit kaltem Dimethylformamid bis zum hellen Abiaul. Aufgearbeitet wird wie
bereits in Beispiel 1 beschrieben.
Die Ausbeute beträgt 108 Teile oder 95,9% der Theorie.
131 Teile l-Chlor-2-methylanthi-achinon, ber. 100%,
einer etwa 61%igen Ware werden in 300 Teilen Dimethylsulfoxid mit 65 Teilen Kupferpulver 5 Stunden
bei 110 bis 1200C gerührt. Man kühlt auf 500C ab,
die Verunreinigungen und das nicht reagierte 2-Chlor-3-methylanthrachinon
bleiben gelöst und werden durch Filtration von dem Reaktionsprodukt abgetrennt. Aufgearbeitet wird wie üblich.
Die Ausbeute beträgt 104 Teile oder 92,5% der Theorie.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von 2,2'-Dimethyl- mittel verstanden, die nicht fähig sind. Protonen abzul.l'-dianthrachinoyl
durch Umsetzung von techni- 5 geben. Als Beispiele für mit Wasser mischbare stark
schem l-Halogen-2-methyl-antrhachinon mit min- polare aprotische Lösungsmittel sind Dimethylsulfdestens
der. molaren Menge Kupferpulver in einem oxid, Tetramethylensuifon und die N,N-Dialkylcar-Lösungs-
oder Verdünnungsmittel bei erhöhter bonsäureamide, wie Ν.Ν.Ν',Ν'-Tetramethylharnstoff,
Temperatur, dadurch gekennzeichnet, Ν,Ν-Dimethylformamid, Ν,Ν-Diäthylformamid, N,N-daß
man als Lösungs- und Verdünnungsmitte! ein io Dimethylacetamid, N.N-Diäthylacetamid, N.N-Dimit
Wasser mischbares, stark polares aproiisches methylpropionsäureamid und als cyclisches N,N-Di-Lösungsmittel
oder Gemische solcher Lösungs- alkylcarbonsäureamid N-Methylpyrrolidon zu nennen,
mittel verwendet. Aus wirtschaftlichen Gründen sind N-Methylpyr-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- rolidon, N,N )imethylformamid. Dimethylsulfoxid
zeichnet, daß man als Lösungs- und Verdünnungs- 15 und deren C mische als stark polare, nit Wasser
mittel Dimethylsulfoxid, Ν,Ν-Dimethylformamid, mischbare, aprotische Lösungsmittel besonders bevor-N-Methylpyrrolidon
oder deren Gemische ver- zugt.
wendet. Man führt das Verfahren der Erfindung so durch,
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch daß man das technische l-Chlor-2-methyl-anthrachigekennzeichnet,
daß man — bezogen auf das einge- 20 non in dem mit Wasser mischbaren stark polaren
setzte Gemisch — die ein- bis lOfache Gewichts- aprotischen Lösungsmittel und mindestens der molaren
menge an Lösungs- und Verdünnungsmittel ver- Gewichtsmenge Kupferpulver — bezogen auf 1-Chlorwendet.
2-methyl-anthrachinon - erwärmt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch Die Menge an Lösungs- und Verdünnungsmittel
gekennzeichnet, daß man die ein- bis 4fache Ge- as beträgt zweckmäßigerweise die ein- bis 1Ofache, \orwichtsmenge
an Lösungs- und Verdünnungsmittel zugsweise die ein- bis 4fache Gewichtsmenge, bezogen
verwendet. · auf das eingesetzte technische l-CiiIor-2-methyl-an-
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, da- thrachinon enthaltende Gemisch. Die Menge des Lödurch
gekennzeichnet, daß man die Umsetzung sungs- und Verdünnungsmittels ist nach oben nicht
zwischen 70 und 150'C vornimmt. 30 begrenzt; jedoch wird man aus wirtschaftlichen Grün-
6. Verfallren nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, den so viel verwenden, daß das Reaktionsgemisch
dadurch gekennzeichnet, daß man technisches 1- rührbar ist und daß man bei der Aufarbeitung ein
Chlor-2-methylanthrachinon verwendet, das bis zu reines Umsetzungsprodukt isoliert.
40 Gewichtsprozent an isomeren Chlormethyl- Die Umsetzung führt man zweckmäßigerweise bei
anthrachinonen enthält. 35 Temperaturen zwischen 70 und 1500C, vorzugsweise
zwischen 120 und 150° C durch. Die Dauer der Reaktion
ist von der Reaktionstemperatur abhängig und liegt zwischen 1 und 5 Stunden. Führt man die Reaktion
zwischen 120 und 150 C durch, so ist die Um-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung 40 Setzung nach 2 bis 3 Stunden beendet. Das Umset-
von 2,2'-Dimethyl-l,l'-dianthrachinoyl. zungsprodukt kristallisiert während der Reaktion aus
2,2'-Dimethyl-l,l'-dianthrachinoyl wird durch Um- dem Lösungsmittel aus, so daß nach der Beendigung
Setzung von l-Chlor^-methylanthrachinon mit Kup- der Reaktion das Ι,Γ-Dianthrachinoylderivat durch
ferpulver und einem Katalysator, wie Pyridin (siehe Filtrieren, Zentrifugieren oder Dekantieren leicht von
FIAT, Vol. II, Nr. 1313), in Abwesenheit oder in 45 der Mutterlauge abgetrennt werden kann.
Gegenwart von hochsiedenden Lösungs- und Ver- Das Umsetzungsprodukt kann dann anschließend
dünnungsmitteln hergestellt. Als Lösungs- und Ver- na^h der üblichen Methode mit Salzsäure und Natrium-
dünnungsmittel verwendet man dabei Dichlorbenzol, chlorat von noch vorhandenem Kupfer befreit werden.
Trichlorbenzol, Nitrobenzol, Naphthalin und aroma- Dabei stört eventuell noch im Filtergut vorhandenes
tische Carbonsäuren. — Diese Reaktion, bei der in 5° Lösungs- oder Verdünnungsmittel wegen seiner Was-
Gegenwart von Kupfer zwei Kohlenstoff-Halogen- serlöslichkeit nicht.
Bindungen in eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung Das technische l-Chlor-2-methyl-anthrachinon, das
überführt werden, wird auch als Ullmann-Reaktion aus p-Toluylbenzoesäure in bekannter Weise herge-
bezeichnet. — Die bekannten Herstellungsverfahren stellt wird, enthält bis zu 40 Gewichtsprozent isomere
von Dianthrachinoylen, wie sie beispielsweise in der 55 Verbindungen, vor allem 2-Methyl-3-chloranthrachi-
deutschen Patentschrift 180 157 oder in den USA.- non, welche keine Ullmann-Reaktion eingehen.
Patentschriften 2 396 989 und 2 907 799 beschrieben Ein großer Vorteil des Verfahrens der Erfindung
werden, haben den Nachteil, daß zur Umsetzung hohe liegt darin, daß man aus dem technischen l-Chlor-2-
Temperaturen und lange Reaktionszeiten erforderlich methylanthrachinon, das bis zu 40 Gewichtsprozent
sind und daß stark wechselnde Ausbeuten an Reak- 6o an der isomeren 3-Chlorverbindung enthalten kann,
tionsprodukt bei schwankender Qualität des Reak- reines 2,2'-Dimethyl-l,l'-dianthrachinoyl erhält. Die
tionsproduktes erhalten werden. erfindungsgemäßen Lösungsmittel zeigen nämlich die
Es wurde nun gefunden, daß man reines 2,2'- Eigenschaft, die nicht reagierenden isomeren Chlor-
Dimethyl-l.l'-dianthrachinoyl aus technischem methylanthrachinone auch beim Abkühlen weitgehend
l-Chlor-2-methyl-anthrachinon mit Kupferpulver in 65 in Lösung zu halten, so daß das Umsetzungsprodukt,
einem Lösungs- und Verdünnungsmittel in technischer das sich bereits während der Reaktion kristallin aus-
und wirtschaftlicher vorteilhafter Weise erhält, wenn scheidet, leicht in reiner Form von dem Reaktions-
man als Lösungs- und Verdünnungsmittel ein mit gemisch abgetrennt und isoliert werden kann.
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