DE2148596A1 - Verfahren zur Herstellung eines fleischartigen Proteinproduktes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines fleischartigen ProteinproduktesInfo
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Description
Die steigenden Kosten von Fleisch oder Produkten auf Fleischbasis zwingen viele Konsumenten zu einer Aenderung des Nahrungsmittelkonsums
im Sinne eines verminderten Verbrauches von Fleisch oder Produkten auf Fleischbasis. Dies kann zu einer unvollständigen,
weil ungenügend proteinhaltigen Ernährung führen. Sov/ohl wegen der steigenden Kosten von Fleisch und Produkten auf Fleischbasis
als auch wegen der tatsächlichen und nicht erfüllten Ernährungsbedürfnisse in vielen Teilen der Welt wurden in den letzten Jahren
grosse Anstrengungen zur Herstellung fleischähnlicher oder fleischanaloger
Produkte gemacht. Flcischanaloge Produkte, d. h. synthetisches Fleisch, bieten gegenüber natürlichen Fleischprodukten
nicht nur die Möglichkeit der Kostenverminderung, sondern auch
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der Verminderung des Kaloriengehaltes sowie der Erhöhung des effektiven Proteingehaltes und könnten sich daher sowohl aus
Gründen der Ernährung als auch wegen der Kosten vorteilhaft erweisen und durchsetzen.
Gegenv/ärtig v/erden fleischanaloge Produkte nach zwei Methoden
hergestellt, nämlich durch Faserspinnen oder durch thermoplastisches Auspressen. Die Faserspinntechnik lehnt sich an das
Faserspinnverfahren an, das für die Herstellung von Synthesefasern für textile Zv/ecke angewendet wird und beruht auf der
Herstellung faseriger Proteinprodukte aus Proteinen, wie Sojaprotein.
Dabei wird eine spinnfähige Masse aus mit Alkali behandeltem Protein gebildet und durch Düsen oder Spinnplatten in
ein wässriges Fällbad gepresst, das Säure und Salz enthält und eine Verfestigung der gebildeten Fäden oder Fasern bewirkt. Die
Fäden können zu Bündeln vereinigt und zur Orientierung der Molekularstruktur der Fasern verstreckt v/erden. Weitere Einzelheiten
des Faserspinnverfahrens sind z. B. der für die Herstellung fleischanaloger Fasern durch Spinnen grundlegenden USA Patentschrift
Nr. 2*682*466 (Boyer) zu entnehmen. Auch die USA Patentschriften Nrn. 2'730*448 und 2'73O1447 beziehen sich auf
solche Verfahren.
Das andere Hauptverfahren zur Herstellung von fleischanalogen
Produkten beruht auf dem thermoplastischen Auspressen und lehnt sich an die Technologie der Herstellung der sogenannten Cerealien
(gebrauchsfertige Nahrungsmittel meist auf Basis von Getreideprodukten) an. Beim thermoplastischen Auspressverfahren wird eine
Mischung aus Protein, t/asser, Geschmacksstoffen und anderen Nebenanteilen
hergestellt, dann in eine Kochextrusionsanlage eingespeist, in der sie der Einwirkung von Wärme und Druck unterworfen
wird, und schliesslich ausgepresst. Boim Austreten in die Atnos'-phärc
dehnt sich das Extrudat unter Bildung von als fleischähnlich bezeichneten Fasern aus. Diese Technik zur Herstellung von
fleischanalogen Produkten ist z. B. in den USA Patentschriften .
Nrn. 3Ί02Ό31 und 3'488'770 sowie den britischen Patentschriften
Nrn. I1174'906 und T105'904 beschrieben.
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Trotzdem sov;ohl die sich an die Textiif etherherstellung anlehnende
Faserspinntcchriik als auch die von der Verarbeitung
von gebrauchsfertigen Cerealien abgeleitete thermoplastische
Extrusionstechnik schon allgemein zur Herstellung von fleischanalogen
Stoffen angewendet wurde, ist man sich in Fachkreisen darüber einig, dass die Faserspinntechnik im Hinblick auf die
Bildung tatsächlicher Fasern am vorteilhaftesten ist. Da die Faserspinntechnik aber nicht nur relativ kostspielig, sondern
auch kompliziert ist, verfehlt sie ein Hauptziel in der Herstellung fleischanaloger Produkte, nämlich einen billigen Fleischersatz.
Ausserdein ist in Fach- und Verbraucherkreisen bekannt,
dass keines der oben beschriebenen Verfahren ein in Aussehen und Textur tatsächlich fleischähnliches Produkt liefert.
Das Fehlen eines wirklich fleischähnlichen Aussehens bzw. einer
fleischähnlichen Textur bei vielen zurzeit marktmässig vertriebenen
Produkten hat das Interesse der Verbraucher an solchen Produkten gedämpft.. Dies gilt unabhängig vom Geschmack spezieller
Produkte, v/eil der llauptnachteil der meisten gegenwärtig verkauften
Fleischanaloga darin besteht, dass sie nicht die langsehnige Aggregation von Muskelgewebe der natürlichen Fleischprodukte
wiedergeben. Ausserdem sind für natürliche Fleischprodukte nicht nur die Faserbündel, sondern auch eine, in einer Richtung
parallele Faserstruktur charakteristisch. Beispiele für Patente,
die auf die Erzeugung eines fleischartigen Aussehens und fleischartiger
Texturen zielen, sind die USA Patentschriften Nrn. 3'047'395 und 3'197'310.
Trotz dieser bekannten Versuche ist kein Verfahren bekannt geworden,
das die Bildung von muskelartigen Fasern ermöglicht, welche parallel sind bzw. sich in einer Richtung erstrecken und
Aussehen und Textur von gewöhnlichen F] ei teilprodukten haben, ν
209815/1076 BADORIQiNAL
- 4 - 2U8596
Ziel dejr vorliegenden Erfindung ist die Herstellung fleischanaloger
Produkte, die inbezug auf Aussehen und Textur dem natürlichen Fleisch wirklich ähnlich sind, und zwar durch ein Verfahren,
das besonders wirtschaftlich ist, v/eil es weder auf dem Spinnen von Einzelfasern beruht noch notwendigerweise ein thermoplastisches
Auspressen mit üblichen Extrudern umfasst. Das Verfahren der Erfindung ermöglicht die wirtschaftliche Herstellung
von Produkten mit dem Aussehen und der Textur von Fleisch, d. h. es
ermöglicht die Hauptziele der Herstellung von fleischanalogen
Produkten, nämlich Nachbildung der Textur und des Aussehens von Fleisch und Erzeugung von preiswerten Produkten für den Verbraucher.
Die Erfindung betrifft fleischanaloge Produkte und ein Verfahren
zur Herstellung solcher Produkte, derart, dass sie natürlichem Fleisch inbezug auf Textur und Aussehen sehr ähnlich, wenn nicht
identisch mit diesem, ist. Wie natürliches Fleisch ist das erfindungsgemässe
Produkt durch eine in einer Richtung parallele Faserstruktur charakterisiert. Das Verfahren beruht auf der Eildung
einer trockenen Proteinmischung, Einstellung des Feuchtigkeitsgehaltes
der trockenen Mischung zur Bildung einer nassen Mischung, Vermischen der nassen Mischung zur Bildung eines kohärenten,
d. h. zusammenhängenden und bearbeitbaren Proteinteiges und Behandlung des Teiges durch nicht turbulentes Verstrecken und
Wärme.
Die Bezeichnungen "Proteinmischung11 oder trockene Proteinmischung"
werden austauschbar verwendet und umfassen alle trockenen Komponenten
sowie allfällige Fettanteile. Speziell enthält die trockene Proteinmischung Protein, gegebenenfalls Fett und alle weiteren
Komponenten mit Ausnahme von Wasser. Die -!engen dieser Komponenten
werden im folgenden durchwegs in Prozent des Gewichtes der trockenen
Mischung angegeben.
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Die Bezeichnungen "nasse Mischung" und "Proteinmischung mit eingestelltem
Feuchtigkeitsgehalt" werden ebenfalls austauschbar verwendet und beziehen sich auf die angefeuchtete trockene Proteinini
schung. Die verwendeten Feuchtigkeitsmengen sind in Prozent des Gev/ichtes der gesamten feuchten, d. h. den Feuchtigkeitsanteil
einschliessenden Mischung, angegeben.
Im ersten Schritt des erfindungsgemässen Verfahrens wird eine
Proteinmischung gebildet. Die Proteinmischung, die dann zur Bildung einer nassen Mischung in ihrem Feuchtigkeitsgehalt eingestellt
wird, kann zu 30-100 Gew.%, vorzugsweise 50-100 Gew.%, aus wärmekoagulierbarem Protein bestehen. Bei Verwendung von wärmekoagulierbarem
Protein in'Mengen von weniger als 30 Gew.% ist nicht genügend Protein für die Erzeugung von fleischartigen Fasern in den folgenden Verfahrensschritten vorhanden. Anderseits
kann die Proteinmischung gewünschtenfalls zu 10 0 % aus wärmekoagulierbarem
Protein bestehen.
.Obwohl ausgezeichnete Fasern gebildet werden können, wenn die
Proteinmischung 100 % wärmekoagulierbares Protein enthält, ist es vom Gesichtspunkt der Herstellung von fleischanalogen Produkten
mit dem besten Geschmack zweckmässig und daher bevorzugt, wenn der Proteingehalt der Proteinmischung nicht über 80 Gew.%,
insbesondere nicht über 70 Gew.%, an wärmekoagulierbarem Protein liegt. Zur Herstellung von inbezug auf den Geschmack besonders
vorteilhaften Fleischanalogen kann die Proteinmischung bis zu
50 Gew.% Fett und vorzugsweise 15-40 Gew.% Fett enthalten.
Es ist zu betonen, dass der Proteinanteil der Proteinmischung als wärmekoagulierbares Protein beschrieben ist. Natürlich muss das
Protein auch ein durch Wasser hydratisierbares Protein sein, damit
eine wirksame Befeuchtung möglich ist. *'
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Das Protein muss wärmekoagulierbar sein, damit es während des
weiter unten beschriebenen Verstreckens und Erwärmens wärmekoaguliert
oder wärmeverfestigt werden kann, so dass die gebildeten, parallel in einer Richtung sich erstreckenden Fasern ihre
Struktur längere Zeit beibehalten.
Die Wahl des wärmekoagulierbaren Proteins ist an sich nicht kritisch,
'sofern das Protein esshar und damit zur Herstellung fleischanaloger
Produkte für die menschliche Ernährung geeignet ist. Die üblichen Rohstoffe solcher Proteine sind pflanzlicher Art, doch
können auch tierische Proteine verwendet werden. Beispiele geeigneter Rohstoffe für pflanzliche Proteine sind Sojabohnen, Saflor—
samen, Mais, Erdnüsse, Weizen, Bohnen, Sonnenblumensamen, Baumwollsamen, Kokosnüsse, Rapssamen, Sesamsamen, Blattproteine, Einzellerproteine,
wie Hefe, und dergleichen. Bei Verwendung von Rohstoffen für pflanzliches Protein wird dieses vor der Verwendung
meist in eine relativ reine Form gebracht. Wenn beispielsweise Sojabohnen als Proteinrohstoff dienen, kennen diese geschält und
der Lösungsmittelextraktion, vorzugsweise mit Hexan, zur Entfernung von OeI unterworfen werden. Das erhaltene ölfreie Sojäbohnenmehl
kann dann in Wasser suspendiert und zur Lösung des Proteins und Abtrennung von Kohlehydraten mit Alkali versetzt v/erden. Danach
lässt sich das Protein durch Zugabe von saurem Material aus der alkalischen Lösung ausfällen, waschen und trocknen und als
praktisch reines Proteinisolat gewinnen. Aehnliche Verfahren sind
auch zur Verarbeitung ähnlicher, insbesondere getreideartiger Proteinrohstoffe geeignet. .
Gewünschtenfalls können tierische Proteine verwendet v/erden, u.a.
die aus Milch, Geflügel, Fleisch und/oder Fisch ableitbaren tierischen Proteine. Ein typisches Beispiel für ein geeignetes tierisches Protein ist Ei-Albumin. >-
Wie oben erwähnt, kann die Proteinmischung zur Herstellung von geschmacklich besonders guter Produkte bis zu 50 Gew.i, vorzugsweise
15-40 Gew.%, Fett, enthalten. Geeignete Fette für die er-
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findungsgemäss verwendete Proteinmischung sind bekannt und man
kann allgemein flüssige oder halbflüssige Glyceridspeisefette,
die sich von tierischen, pflanzlichen oder aus dem Meer stammenden Fetten und Oelen ableiten, sowie synthetisch hergestellte
Speisefette verwenden. Diese Glyceride können gesättigte oder ungesättigte langkettige Acylreste mit etwa 12 bis etwa 22 C-Atome
enthalten, wie z. B. Laurin-, Laurolein-, Myristin-, Myristolein-,
Palmitin-, Palmitolein-, Stearin-, Olein-, Linol-, Linolen-,
Arachin-, Arachidon-, Behen-, Eruca- und dergleichen
säurereste, und werden allgemein aus Speisefetten und -ölen gewonnen,
wie Baumwollsamenöl, Sojabohnenöl, Kokosnussöl, Rüböl, Erdnussöl, Olivenöl, Palmöl, Palmkernöl, Sonnenblumenöl, Reisschalenöl,
Maisöl, Sesamsamenöl, Safloröl, Cheiranthusöl, Kressesamenöl, Walöl, Sardinenöl, Heringsöl, Menhadenöl, Schweineschmalz,
Talg und dergleichen. Diese Glyceride können zum Teil auch ein oder zwei kurzkettige Acy!gruppen mit 2 bis etwa 6 C-Atomen
enthalten, z. B. Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-, Valeroyl-
und Caproylreste. Sie können durch statistische oder bei niedrigen Temperaturen ablaufende Zwischenveresterungsreaktionen von
Fett-Triglyceride enthaltenden Oelen und Fetten erhalten werden,
wie zwischenverestertes oder umgelagertes Baumwollsamenöl und Schweineschmalz. Sie können ferner auch nach verschiedenen'organischen
Syntheseverfahren erhalten werden.
Obwohl für das erfindungsgemässe Verfahren vom Gesichtspunkt der
Herstellung von In einer Richtung parallelen fleischartigen Fasern
nicht kritisch aber vom Gesichtspunkt der Verbraucherakzeptanz bevorzugt, kann die Proteinmischung ausser wärmekoagulierbarem,
durch Wasser hydratisierbarem Protein und Fett in den oben
angegebenen Bereichen zusätzlich und in Abhängigkeit von den herzustellenden fleischanalogen Produkten noch bestimmte Mengen anderer
Komponenten enthalten, wie Konservierungsmittel, Geschmacksstoffe, Farbe, Emulgatoren, Stabilisatoren, Vitamine, zusätzliches
Protein aus Ernährungsgründen, Kohlehydrate und Treibmittel.
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Zusammenfassend ist die Proteinmischung allgemein wie folgt zusammengesetzt:
wärmekoagulierbares Protein 30-100
Fett · 0-50
andere Komponenten ' . 0-70
Vom Gesichtspunkt niedriger Kosten und einer guten Faserbildung
werden Sojaprotein und Weizenprotein als wärmekoagulierbare Proteine,
für die Herstellung der Proteinmischung bevorzugt. Im allgemeinen werden pflanzliche gegenüber tierischen Proteinen bzw.
Proteinrohstoffen bevorzugt, und zwar wieder hauptsächlich aus Kostengründen.
Die nasse Mischung, d. h. eine bezüglich ihres Feuchtigkeitsgehaltes
eingestellte Trockenmischungs-Zubereitung, enthält:
Nasse Mischung Gew.%
trockene Mischung 80-20
Wasser 20-80
Nach Bildung der Proteinmischung wird der Feuchtigkeitsgehalt der Proteinmischung zur Erzeugung einer nassen Mischung mit einem
Feuchtigkeitsgrad von 20-80 % des Gewichtes der nassen Mischung eingestellt. Der Feuchtigkeitsgehalt der nassen Mischung sollte
nicht über 80 Gew.% liegen, weil ein höherer Feuchtigkeitsgehalt eine derart geringe Viskosität ergibt, dass beim folgenden Verarbeiten
wenig oder keine Faserbildung erfolgt. Anderseits sind
Feuchtigkeitsgehaltswerte der nassen Mischung von weniger als Gew.% unzweckmässig, weil das Material so viskos ist, dass es ausserordentlich
schwierig weiterverarbeitet werden kann. Wenn der. Feuchtigkeitsgehalt unter 20 % liegt ist die nasse Mischung so zäh,
dass bei der folgenden Verarbeitung wenig oder keine Faserbildivng
erzielt wird. Vom Gesichtspunkt der Verfahrenswirksamkeit und der optimalen Faserbildung v/erden Feuchtigkeitsgehaltsworte der nassen
Mischung im Bereich von 30-60 Gew.% bevorzugt.
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.Nach Einstellung des Feuchtigkeitsgehaltes der Proteinmischung
auf einen Wert im Bereich von 20-80 % des Gewichtes der nassen
Mischung wird die bezüglich ihres Feuchtigkeitswertes eingestellte Proteinmischung durchmischt, und zwar bei einer Temperatur
unter der Wärmekoagulierungstemperatur des wärmekoagulierbären
Proteins, so dass ein zusammenhängender, bearbeitbarer Proteinteig gebildet wird. Die genaue bzw. optimale Dauer dieses
Mischvorgangs sowie die optimale Mischgeschwindigkeit hängt sowohl
vom verwendeten Protein bzw. Proteinrohstoff als auch von der Zusammensetzung der Proteinmischung ab. Für Weizen- und Sojaprotein
sind bevorzugte Mischzeiten und -geschwindigkeiten bei Verwendung eines Planeten-Paddelmischers vom Typ "Hobart ClOO"
wie folgt: 0,5-15 min bei Geschwindigkeiten von 50-250 U/min.
Obwohl Mischdauer und Mxschgeschwindigkeiten keinen definierten
kritischen Bedingungen unterliegen, muss auf die Gefahren eines
übe'rmässigen Mischens hingewiesen v/erden. Es wurde gefunden, dass im Fall einiger pflanzlicher Proteine ein langes Mischen
nach der Bildung des zusammenhängenden, bearbeitbaren Proteinteiges tatsächlich die faserbildenden Eigenschaften der verwendeten
speziellen pflanzlichen Proteinrohstoffe schädigen kann. Obwohl die Mischzeit, in anderen Worten, nicht kritisch ist, sollte
man darauf achten, eine übermässige Durchmischung zu vermeiden und vorzugsweise sollte die-Mischzeit kurz aber ausreichend
zur Bildung eines zusammenhängenden, bearbeitbaren Proteinteiges sein. Im allgemeinen erfolgt ein vollständiges Mischen zur Bildung
eines zusammenhängenden Proteinteiges innerhalb von Zeitspannen von 30 see bis 45 min, vorzugsweise innerhalb von 30 see bis
15 min. Bei Mischzeiten von mehr als 45 min hat sich eine erhebliche Zunahme der Neigung zu Faserfehlbildungen gezeigt. Unabhängigvon
der angewendeten Mischgeschwindigkeit v/erden zusammenhängende, bearbeitbare Proteinteigmassen allgemein innerhalb von-Zeitspannen
gebildet, die erheblich kürzer als 45 min sind.
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inbezug auf die Art der verwendeten Mischanlage sind keine kritischen
Bedingungen gegeben und es können alle allgemein erhältlichen Anlagen für das Mischen verv/endet werden. Beispielsweise
kann als Mischer ein Planeten-Paddelmischer, ein "Sigma"-Mischer,
ein Bandmischer, ein Doppelpaddelmiseher, ein "llobart"-Mischer,
ein Extruder oder eine andere bekannte Mischanlage, z. B. ein "Omnimixer", verv/endet werden.
Was beim Mischen tatsächlich geschieht, ist die Bildung einer Emulsion aus der Proteinmischung und der Feuchtigkeit, wobei
die Emulsion das Aussehen eines zusammenhängenden, bearbeitbaren Teiges hat. Zur Verkürzung der Mischzeit wird die nasse Mischung,
vorzugsweise bei etwas erhöhten Temperaturen, durchmischt. Der einzige kritische Faktor inbezug auf die Mischtemperatur
besteht darin, dass diese Temperatur unter der Wärmekoagülierungstemperatur
des in der Proteinmischung enthaltenen Proteins liegen muss. Wenn die Temperatur über der Wärmekoagulierungstemperatur
des. Proteins liegt, wird das Protein während des Durchmischens vorzeitig koaguliert,und zwar unter sehr turbulenten
Bedingungen, die, wie im folgenden erläutert, die Möglichkeit einer parallelen Faserbildung ausschalten.
Die genaue Wärmekoagulierungstemperatur ändert sich zwar in Abhängigkeit
vom verwendeten Proteinrohstoff bzw. Protein, doch hat sich gezeigt, dass die Wärmekoagulierungstemperatur der meisten
für das erfindungsgemässe Verfahren geeigneten Proteine im allgemeinen unter 100 C und meist über 60 C liegt.
Am anderen Ende der Temperaturskala bedingen praktische üeberlegungen,
dass das Mischen nicht bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes der Mischung, d. h. etwa 0 C, erfolgt. Vom Ge-.
Sichtspunkt der Gesamtverfahrenswirkscimkeit und der Temperatu-v,
ren, die ein rasches Mischen zur Bildung eines zusammenhängenden,
bearbeitbaren Teiges ermöglichen und dennoch niedrig genüg sind, um eine vorzeitige Wärmekoagulierung zu vermeiden, wird der
C bevorzugt. , .
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Bereich von etwa 5-60 C bevorzugt.
Nach .Abschluss des Mischcns hat die feuehtigkcitseingestellte
Proteinmischung, die in Wirklichkeit eine Emulsion ist, das Aussehen
eines zusammenhängenden, bearbeitbaren Teiges, ähnlich wie
Brotteig. Dieser zusammenhängende, bearbeitbare Proteinteig, der inbezug auf Textur, Charakter und Bearbeitbarkeit dem Brotteig
ähnlich ist, eignet sich in idealer Weise für den letzten Schritt des Verfahrens der Erfindung.
Dieser letzte Schritt des Verfahrens ist für die Bildung einer in einer Richtung sich erstreckenden parallelen, fleischartigen
Faserstruktur v/o sent lieh und besteht darin, dass der zusammenhängende,
bearbeitbare Proteinteig einer nicht-turbulenten Verstreckung und der Einwirkung von Wärme ausgesetzt wird. Die hier
verwendete Bezeichnung "Verstrecken" soll die Vergrösserung der Länge eines Materials bedeuten. Als ein allgemein bekanntes Beispiel
kann auf die Analogie zur bekannten Vorstellung des Ziehens von Karamelraasse hingewiesen werdon, d. h. das Verstrecken von
Karamelteig durch Einwirkung annähernd gleicher Kräfte in entgegengesetzten Richtungen auf die Enden des Karamelteiges. Wie weiter
unten eingehender erläutert, muss das Verstrecken ohne Turbulenz erfolgen.
Der genaue Verstreckungsgrad ist nicht kritisch, da sich stets
einige Fasern bilden, wenn das Verstrecken ohne Turbulenz erfolgt. Vom Gesichtspunkt einer bevorzugten Faserqualität sollte das Ausmass
der linearen Ausdehnung des Proteinteiges während des Verstreckens
mindestens 15 % und vorzugsweise 50-150 % .betragen.
Der Ausdruck "lineare Ausdehnuncj", wie er hier verwendet wird, ist
durch folgende Formel definiert:
E =-J£-ZJa
χ 100
Li v-
in der E die lineare Ausdehnung des Proteinteiges in Prozent, Li
die ursprüngliche Länge dos dem Verstrecken unterzogenen Teiganteiles
und Lf din End länge des Toigteiles .nach erfolgtem Verstrekkcn
bedeutet. ■
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Wie oben mehrfach erwähnt, ist es für das erfindungsgeinässe Verfahren
kritisch, dass das Verstrecken ein nicht-turbulentes Verstrecken sein muss. Es hat sich nämlich gezeigt, dass bei Einführung
irgendeiner Turbulenz in den zusammenhängenden, bearbeitbaren Proteinteig während .des Verstreckens und der Erwärmung eine
Turbulenz die Möglichkeit der Bildung von parallel in einer Richtung
orientierten muskelähnlichen Fasern ausschaltet und dass alle gebildeten Fasern statistisch orientiert und weder inbezug auf
Textur noch Aussehen fleischähnlich sind.
Die Begriffe der turbulenten bzw. nicht-turbulenten Strömung sind
in der Technik bekannt. Allgemein kann Turbulenz als eine nicht stromlinienartig bzw. nicht laminar verlaufende Strömung angesehen
werden, deren Teilchen erratische, dauernd sich ändernde Wege zurücklegen. Bei einer nicht-turbulenten oder laminaren Strömung
bewegen sich die Teilchen dagegen auf vorhersagbaren und sich nicht ändernden Wegen. Die Reynoldszahl ist das übliche Mass für
Turbulenz und die Reynoldszahl des zusammenhängenden Teiges sollte während des Verstreckens nicht über 2000 liegen. Bei Reynoldszahlen
über 2000 ist die Turbulenz zu gross und das Produkt zeigt dann keine parallel in einer Richtung sich erstreckenden Fasern.
Für die Vorrichtung zum nicht-turbulenten Verstrecken der zusammenhängenden,
bearbeitbaren Proteinteigmasse bestehen keine kritischen Bedingungen und man kann diesen Proteinteig wie bei der
bekannten Karamelziehmethode verstrecken. Auch- wenn die Proteinmischung
geringe Mengen eines Treibmittels bzw. Backpulvers, wie Natriumbicarbonat und eine entsprechende Säure als Komponente enthält,
wird beim Erwärmen des Proteinteiges in einem Gefäss mit glatten und grossen Begrenzungswänden aus dem Treibmittel Kohlendioxyd
freigesetzt und bewirkt eine Ausdehnung und eine Verstrekkung in einer Richtung entlang den Wänden des den Teig begrenzQnden
Gefässes, wobei parallel in einer Richtung sich erstreckende Fasern gebildet werden.
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Auch können bestimmte Auspressvorrichtungen oder Extruder verv/en-'
det werden. Für das erfindungsgemässe Verfahren sind Anlagen geeignet,
die einen von aussen beheizten Kanal mit zunehmend sich verkleinernder Qtierschnittsfläche zu bilden vermögen. Der Querschnitt des Kanals kann die Form eines Rechtecks, Parallelogramms,
Sechseckes oder irgendeine andere geeignete Form haben. Am meisten
verwendet und am einfachsten darstellbar ist ein Kanal mit kreisförmigem Querschnitt und in Form eines hohlen Kegelstumpfes.
Bei Verwendung eines solchen Gerätes wird das Material, d. h. der
zusammenhängende,, bearbeitbare Proteinteig in laminarem/ d. h.
nicht-turbulentem, Fluss langsam nach vorne bewegt und gleichzeitig durch die Wandungen der Kammer erwärmt, so dass das Protein
erhitzt und der Wärmokoagulierung ausgesetzt wird. Bei einer solchen
Anlage erfolgt keine Agitation oder Vermischung und der Durchfluss ist in echtem Sinne nicht-turbulent. Bei anderen hier
für die Verwendung geeigneten Anlagen wird derjzusammenhängende,
bearbeitbare Proteinteig nach aussen orientierten, einander entgegengerichteten Kräften ausgesetzt und dabei so begrenzt, dass
die Ausdehnung nur in einer Richtung erfolgen kann.
Ausser der nicht-turbulenten VerStreckung des. zusammenhängenden,
bearbeitbaren Proteinteiges ist es-wesentlich, dass der Teig einer
Erwärmung auf eine Temperatur über der Wärmekoagulierungstemperatur
des jeweils vorliegenden Proteins unterworfen wird. Im allgemeinen liegt diese Temperatur über 60 C und gewöhnlich
im Bereich von 63-205 C. Bei Temperaturen in diesem Bereich wird der Teig, welcher bereits der nicht-turbulenten Verstreckung zur
Orientierung des darin enthaltenen Proteins in einer Richtung unterworfen ist, der Wärmehärtung oder Wärmekoagulierung in dieser
speziellen Orientierung unterworfen. Eine derartige Wärmehärtung oder Wäriaekoagulierung (die beiden Ausdrücke v/erden austauschbar
verwendet) stellt sicher, dass keine nachfolgende Faserverschlechterung auftritt. Bevorzugte VJärmekoagulierungstemperaturen liegen
im Bareich von 75-150 C. Temperaturen über 205 G sollten vermieden
werden, um nachteilige Wirkungen, wie etwa das Ansetzen bzw. Verbrennen des Proteinteiges bzw. des entsprechenden fleischanalogen
Materials, zu vermeiden.
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Vorzugsweise wird gleichzeitig verstreckt und erhitzt. Gewünschtenfalls
kann das Erwärmen aber auch nach dem Verstrecken erfolgen.
In den folgenden Beispielen einiger Ausführungsformen des erfindungsgemässen
Verfahrens beziehen sich alle Angaben in Prozent auf das Gewicht, sofern nichts anderes vermerkt ist.
Es wurde eine trockene Proteinmischung folgender Zusammensetzung hergestellt:
Komponente | Menge (g) |
Gew.% der trocke nen Proteinmischung |
Sojaprotein-Isolat )* | •200 | 55,7 |
Eiklar-Feststoff (Ei-Albumin)* | 18,5 | 5,2 |
Backpulver | 9,6 | 2,7 |
Gelatine | 9,6 | 2,7 |
künstlicher Geschmacksstoff (Rindfleischgeschmack) , |
19,5 | 5,3 |
Karamelfarbe | 2,3 | 0,6 |
Sojabohnenöl (Jodzahl 107) | . 100 | 27,8 |
* wärmekoagulierbares Protein
Die trockenen Komponenten mit Ausnahme des Sojabohnenöls wurden
5 min bei geringer Geschwindigkeit (60 U/min) in einem "Hobart"-Mischer
vermischt. Danach wurde das Sojabohnenöl, das bis zu einer Jodzahl von 107 hydriert worden war, zugegeben und weitere
5 min bei einer mittleren Geschwindigkeit (120 U/min) in dem "IIobarf'-Mischer gemischt. Dann wurden 250 g heisses Leitungswasser
mit einer Temperatur von etwa 57 C zur Mischung gregeben und diese noch eine weitere Minute bei hoher Geschwindigkeit (180 U/
min) im "Hobart"-Mischer zur Bildung einer zusammenhängenden, boarbeitbaren
Proteinteigemulsion mit einem Feuchtinkeitsgehalt von
41 % durchmischt.
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_ 1 tr _
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100 g dos Proteinteiges wurden in einen 180 ml fassenden.hochformigen
Becher gegeben. Der Becher v/urde 1 Std. in kochendes
Wasser gestellt. Die Temperatur des in dem Becher enthaltenen
Protaintoiges betrug nach 1 Std. annähernd 9 0 C. Wegen des Treibmittel
systems und der Wärmeeinwirkung dehnte sich das Material
in einer Richtung parallel zu den Wandungen des Bechers aus und v/urde dcidurch einer nicht-turbulenten VerStreckung unterworfen.
Die Reynoldszahl lag während des Verstreckens unter 2000. Die Linearexpansion wurde gemessen und betrug etwa 150 %.
Die Untersuchung des expandierten Produktes nach gleichzeitigem
Erhitzen und Verstrecken unter den oben angegebenen Bedingungen zeigte ein Produkt mit ausgezeichneter Faserbildung, die der
Faserung von Hühnerbrust sehr ähnlich war.
heispiel 2
Es wurde eine trockene Mischung hergestellt, die folgende Komponenten
enthielt:
Komponente | Menge (g) |
Gew.% der trockenen Proteinmischung |
Weizengluten )* | 28,5 | 71,2 |
Sojabohnenöl (Jodzahl 107) | 10,0 | 25,0 |
Eiklar )* | 1,5 | 3,8 |
Gesamtgewicht der trockenen Mischung |
40 |
)* wärmekoagulierendes Protein
Die trockene Mischung.wurde mit 60 g Wasser zur Herstellung von
100 g Proteinteig gemischt, der 40 Gew.% Trockenmischung und 60 Gew. 'ΰ Wasser enthielt. Das Vermischen'wurde wie folgt durchgeführt:
Eiklar, Wasser und OeI wurden in einem "Waring"-Mische^.
bei mittlerer Geschwindigkeit, d. h. 101OOO U/min, während etwa
45 see vermischt und das Weizengluten v/urde langsam zugegeben und
etwa 1 min eingemischt, so dass eine zusammenhängende, bearbeitbare Proteintaigemulsion entstand. Der Teig wurde in einen 180 ml
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fassenden hochformigen Becher gegeben und in siedendem Wasser
45 min erhitzt. Während dieser Zeitspanne erfolgte gleichzeitig eine Erwärmung auf etwa 90 C und ein nicht-turbulentes Verstrekken.
Die Reynoldszahl stieg während des VerStreckens nicht über
2000. Die Linearexpansion wurde gemessen und betrug etwa 100 %. Nach Abkühlen v/urde das Produkt untersucht und zeigte eine sehr
faserige Struktur ähnlich dem Fasercharakter von Hühnerbrust.
Das Verfahren von Beispiel 2 wurde mit einer Proteinmischung folgender
Zusammensetzung wiederholt:
Komponente | Menge (g) |
Gew.% der trockenen Proteinmischung |
trockenes Eiklar ) * | 100 | 100 |
)* wärmekoagulierbares Protein
Das Eiklar und 180 g Wasser (34,7 % Protein, 65,3 % Xiasser) wurden
vermischt und ergaben nach Verarbeitung gemäss Beispiel 2 ein Produkt
mit ausgezeichneter Faserbildung.
In diesem Beispiel wurde eine trockene Proteinmischung folgender-Zusammensetzung
verwendet:
I Komponente |
Menge (g) |
8 | Gew.% der trockenen Proteinmischung |
Weizengluten )* | 31 | 1 | 62 |
Sojabohnenöl (Jodzahl 107)* | 14 | 1 | 28 |
Eiklar-Feststoff | 1/ | 3,6 | |
Rindfleischbouillon-Geschnack | 2, | 4,2 | |
Farbe und andere Nebenanteile | 1, | 2,2 v' . | |
)* wärmekoagulierbares Protein
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2U8596
'Die trockenen Komponenten wurden mit 50 g Wasser (entsprechend
50 Gew.% Wasser und 50 Gew.% der trockenen Proteinmischung) in
einem "Hobart VCM"-Mischer während etwa 2 min bei einer Temperatur
von 33 C gemischt. Dann wurde die Mischung durch einen "Brabender"-Kocherextruder, Modell 250, ausgepresst. Der Extruder
wurde auf eine Temperatur von 68,5 C erwärmt. Die .Auspressdüse
entsprach einem hohlen Kegelstumpf mit kreisförmigem Querschnitt. Der Kegel besass einen kontinuierlich sich vermindernden
Durchmesser mit einer grössten Vielte von 15,9 mm und einer kleinsten Weite von 4,8 mm. Wegen der Form des Extruderausgangsrohres
trat weder Rückfluss noch Turbulenz auf, und dementsprechend stieg die Reynoldszahl nie über 2000. Wegen der Konstruktion
des Extruders wurde die Mischung gleichzeitig verstreckt und wärmekoaguliert. Das Mass der Linearexpansion wurde auf etwa
150 % geschätzt. .
Es wurde eine trockene Mischung folgender Zusammensetzung hergestellt:
Komponente | Menge (g) · |
Gew.% der trockenen Proteinmischung |
Sojaprotein )* | 3140 | 56,8 |
trockenes Eiklar-Protein )* | 285 | 5,1 |
Backpulver | 150 | 2,7 |
Gelatine | 150 | 2,7 |
Karamelfarbe | 45 | 1,2 |
"IFF"-Fleischgeschrnack | 250 | 4,5 |
hydriertes Sojabohnenöl (Jodzahl 107) |
1500 | 27 |
rote Farbstofflösung blaue Farbstofflösung |
90 15 |
. berechnet als Teile des Wassers |
)*wärmekoagulierbaro5 Protein
20 9315/1076
Die trockenen Komponenten wurden in die Mischschüssel eines "Hobarf-Mischers gebracht und 5 min bei niedriger Geschwindigkeit
vermischt. Danach wurde das Sojabohnenöl zugegeben und weitere 5 min bei mittlerer Geschwindigkeit gemischt. 3750 g Wasner,
einschliesslich des Gewichtes der Farbstofflösung wurden zugegeben.
Dann wurde weitere 1,5 min bei mittlerer Geschwindigkeit zur Bildung einer zusammenhängenden, bearbeitbaren Proteinteigemulsion
durchmischt, die 67 G.ew.% Feuchtigkeit enthielt. Die Temperatur während des Mischens betrug 38 C.
Der zusammenhängende, bearbeitbare Proteinteig wurde durch eine Vorrichtung geführt, die ein aus zwei Stahlbändern bestehendes
gedecktes konvergierendes Förderband besitzt. Dieses besteht aus zwei praktisch synchron laufenden erwärmten Stahlförderbändern,
wobei ein im wesentlichen horizontaler Teil des einen endlosen Förderbandes von einem Teil des zweiten endlosen Förderbandes so
überdeckt ist, dass die Bänder zusammen einen konvergierenden Spalt bilden. Wenn man den zusammenhängenden, bearbeitbaren Proteinteig
zwischen den Bändern als aus einer unendlichen Anzahl unendlich dünner Querschnittsflächen ansieht, ist jede Querschnittsfläche vorne und hinten von relativ grossen Teigmassen eingedämmt.
Durch diese Dämmung in Längsrichtung, die eine Längsausdehnung
praktisch ausschliesst, wird beim Fördern des Teiges vom breiteren
Ende des konvergierenden Spaltes zu dessen schmalerem Ende zwischen den Förderbändern eine nicht-turbulente Verstreckung erzielt.
Dabei steigt.die Reynoldszahl nie über 2000. Während der
Förderung des Teiges durch den sich verengenden Spalt wird der Teig zur Wärmekoagulierung auf eine Temperatur von etwa 90 C erwärmt.
Die Dauer des gleichzeitigen Erhitzens und nicht-turbulenten Verstreckens beträgt etwa 50 min. Die Untersuchung des Produktes zeigte sehr fleischähnlich aussehende, parallele Fasern. Der
geschätzte Wert der Linearexpansion betrug 100 %. v-
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Claims (10)
1. Vorfahren zur Herstellung eines fleischähnlichen Proteinproduktes
mit in einer Richtung paralleler Faserstruktur, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Proteinmischung bildet,
die 30-100 Gew. % wärinekoagulicrbares Protein enthält, den
Feuchtigkeitsgehalt der Proteinrnischung zur Bildung einer
nassen Misclnmg mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 20-80 % des
Gewichtes der nassen Mischung einstellt, die nasse Mischung bei Temperaturen unter der Wärmekoagulierungstomperatur des
wärmekoagulierbaren Proteins der Mischung zur Bildung eines
zusammenhängenden, bearbeitbaren Proteinteiges durchmischt und dann den zusammenhängenden, bearb.eitbaren Proteinteig
einer nicht-turbulenten Verstreckung und der Erwärmung auf
Temperaturen über der Wärinekoagulierungstemperatur des in
dem Teig enthaltenen, wärmekoagulierbaren Proteins unterwirft, so dass eine in einer Richtung parallele fleischähnliche Faserstruktur
entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Verstrecken
und Erwärmen gleichzeitig erfolgen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reynoldszahl während des nicht-turbulenten Verstreckens nicht
über 2000 steigt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
Ausmöiss der Linearexpansion während des- Verstreckens mindestens
15 %, vorzugsweise 50-150 1, beträgt.
5. Vorfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die· v-Proteinmischung
50-10 0 % wärrackoagulierbares Protein, vorzugsweise
nicht mehr al:; 80 % Protein, insbesondere nicht mehr als
70 ΐ Protein, enthält.
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6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der
Feuchtigkeitsgehalt auf einen Wert im Bereich von 30-60 Gew. % eingestellt v/ird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
nasse Mischung bei Temperaturen von unter 60 C, vorzugsweise
zwischen 4 und 60 C, zur Bildung eines zusammenhängenden,
bearbeitbaren Proteinteiges, durchmischt wird.
bearbeitbaren Proteinteiges, durchmischt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zusammenhängende, bearbeitbare Proteinteig während des nichtturbulenten Verstreckens Temperaturen im Bereich von 68-205 C,
ψ vorzugsweise 75-150 C, ausgesetzt v/ird, um das in dem Teig
enthaltene warmekoagulierbare Protein der Wärmekoagulierung zu unterwerfen.
9. Verfahren nach /vnspruch 4# dadurch gekennzeichnet, dass das
warmekoagulierbare Protein Weizenprotein oder Sojaprotein
ist.
ist.
10. Verfahren nach Anspruch A, dadurch gekennzeichnet, dass die
Proteinmischung 0-50 Gew.% Fett,' vorzugsweise 15-40 Gew.%
Fett, enthält.
Fett, enthält.
2 0 9 8 1 S / 1 Π 7 ρ
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