DE2148552A1 - Verfahren zur Herstellung neuer heterocyclischer Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung neuer heterocyclischer VerbindungenInfo
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- C07D209/04—Indoles; Hydrogenated indoles
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Description
Sandoz AG
Basel Case 100-3377
Verfahren zur Herstellung neuer heterocyclischer Verbindungen
Die Erfindung hat ein Verfahren zur Herstellung neuer Verbindungen
der Formel I, worin R niederes Alkyl oder eine Alkinylgruppe, deren Dreifachbindung durch mindestens ein Kohlenstoffatom
von dem Stickstoff getrennt ist, bedeutet und ihrer Säureadditionssalze wie auch die Verbindungen der Formel I
und ihre Säureadditionssalze zum Gegenstand.
Von den Verbindungen der Formel I sind diejenigen bevorzugt, in denen der Rest R bis zu β Kohlenstoff atome enthält und verzweigt
ist, insbesondere in α-Stellung zum Stickstoff, wie s."3. die Isopropyl-, sec.Butyl-, tert.Butyl-, tert.Pentyl-, 3-Pentyl-,
l,l-Dimethylpropin-2-yl usw.
Erfindungsgemäss gelangt man zu den neuen Verbindungen der
Formel I und ihren Säureadditionssalzen, indem man Verbindungen der Formel II, worin R obige Bedeutung be-'sitzt und R, für
niederes Alkyl steht, mit komplexen Hydriden reduziert und anschliessend die Verbindungen der Formel I als freie Base
oder als Säureadditionssalze isoliert.
209815/1784
100-3377
Aus den freien Basen lassen sich in bekannter Weise Säureadditionssalze
herstellen und umgekehrt.
Die Reduktion der Verbindungen der Formel II mit einem komplexen Hydrid kann beispielsweise bei Raumtemperatur
oder unter Erwärmen in einem unter den Reaktionsbedingungen inerten organischen Lösungsmittel, z.B. einem offenkettigen.
oder cyclischen Aether wie Dioxan oder Tetrahydrofuran oder bei Verwendung von Natriumborhydrid in einem niederen
Alkohol vii e Methanol oder Aethanol erfolgen — und dauert 1/2
bis einige Stunden. Als komplexe Hydride eignen sich beispielsweise Natriumborhydrid, Natriumdihydro-bis(2-methoxyäthoxy)aluminat
oder Lithiumaluminiumhydrid. Das Reaktionsgemisch kann nach bekannten Methoden aufgearbeitet werden, beispielsweise
indem man es mit Wasser, einem niederen Alkanol usw. versetzt, den entstandenen Niederschlag abfiltriert, die organische
Phase abtrennt, zur Trockne eindampft und den Rückstand zwischen Wasser und einem organischen Lösungsmittel, wie z.B.
Essigester, Aether oder Chloroform ausschüttelt. Beim Eindampfen der organischen Phase verbleiben die Verbindungen der
Formel I als Rückstand und können in üblicher Weise, z.B. durch Umkristallisation, gereinigt werden.
Die als Ausgangsmaterial benötigten Verbindungen der Formel II sind neu. Sie können z.B. hergestellt werden, indem man Verbindungen
der Formel III, worin R, obige Bedeutung besitzt, als Salz oder in Gegenwart einer Base mit Epihalohydrinen
umsetzt und die so erhaltenen Reaktionsprodukte mit Aminen der Formel IV, worin R obige Bedeutung besitzt, in einem
unter den Reaktionsbedingungen inerten organischen Lösungsmittel wie z.B. Dioxan, Benzol oder Toluol bei einer Temperatur
von 20 bis 150°, vorzugsweise bei Siedetemperatur des Reaktionsgemisches, kondensiert.
20981 5/ 1 784
- 2 - 100-3377
* 2U8552 ·
Die Verbindungen der Formel III können z.B. durch hydrogenoly-.tische
Debenzylierung aus Verbindungen der Formel V, worin R1 obige Bedeutung besitzt, erhalten werden.
Die Verbindungen der Formel V können beispielsweise durch Umsetzung
von 4-Benzyloxyindol-2-essigsäurechlorid mit dem entsprechenden Alkohol hergestellt werden.
Sowohl 4~Benzyloxyindol-2-essigsäure als ihr Säurechlorid
sind in der Literatur beschrieben. Beide Verbindungen werden als nicht charakterisiertes Zwischenprodukt ausgehend von
^-Benzyloxyindol-S-acetonitril erhalten.
Soweit die Herstellung der Ausgangsprodukte nicht beschrieben wird, sind diese bekannt oder können nach an sich bekannten
Verfahren bzw. analog zu bekannten oder analog zu den hier beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Die neuen Verbindungen der Formel I und ihre pharmakologisch
verträglichen Säureadditionssalze sind in der Literatur bisher nicht beschrieben worden. Sie zeichnen sich durch interessante
pharmakodynamische Eigenschaften aus und können daher
als Heilmittel verwendet werden.
.Sie zeigen am spontanschlagenden, isolierten Meerschweinchenvorhof
eine Hemmung der positiv-inotropen Adrenalinwirkung
und fahren am narkotisierten Ganztier 'Katze) zu einer starken Hemmung der durch Isoproterenol [1- '3,4-Dihydroxyphenyl)-2-5
sopropylaminoäthanol] bedingter. Tachycardie und Blutdrucksenkuno·.
BAD ORIGINAL 209815/178/»
Die neuen Substanzen besitzen demnach eine
Blockerwirkung auf die adrenergischen /3-Rezeptoren und können
zur Prophylaxe und Therapie von Koronarerkrankungen, insbesondere zur Behandlung von Angina Pectoris, zur Behandlung
des hyperkinetischen Herzsyndroms und der aus einer muskulär hypertrophen subvalvulären Aortenstenose resultierenden Zustände
eingesetzt werden. Aufgrund ihrer antiarrhythraischen Wirkung sind sie ausserdem zur Behandlung von Herzrhytmusstörungen
geeignet. Die zu verwendenden Dosen variieren naturgemäss je nach der Art der verwendeten Substanz, der Admini-■
fe stration und des zu behandelnden Zustandes. Im allgemeinen
werden jedoch befriedigende Resultate bei Testtieren mit einer Dosis von etwa 0.004 bis 0,6 mg/kg Körpergewicht erhalten;
diese Dosis kann nötigenfalls in 2 bis J> Anteilen oder
auch als Retardform verabreicht werden. FUr gr.össere Säugetiere liegt die Tagesdosis bei etwa 10 bis 200 mg. So können
für orale Applikationen die Teildosen etwa 3 bis 100 mg der neuen Substanzen neben festen oder flüssigen Trägersubstanzen
oder Verdünnungsmitteln enthalten.
In dem nachfolgenden 3eispiel, welches die Erfindung näher erläutern, ihren Umfang jedoch in keiner Weise einschränken
soll, erfolgen alle Temperaturangaben in Gelsiusgraden und sind unkorrigiert.
9815/1784
100-3377
2U8552
OH
I
0-CH -CH-CH -NHR
I
0-CH -CH-CH -NHR
CH2-CH2OH
OH I
0-CH^-CH-CH0-NHR
CH2-COOR1
II
CH2-COOR1
III
NH2-R
IV
L-CH0-COOR1
2 J
209815/1784
2U8552
Beispiel: 2-Hydroxyäthyl-4-(2-hydroxy-3-isopropylaminopropoxy)indol
Zu einer Lösung von 15*2 g 4-(2-Hydroxy-3-isopropylaminopropoxy)indol-2-essigsäuremethylester
in 280 ml Aethanol gibt man unter Rühren bei Raumtemperatur innerhalb von 8
Stunden portionenweise 27,2 g Natriumborhydrid und rührt
weitere 16 Stunden. Man filtriert, verdampft unter vermindertem Druck zur Trockne, und schüttelt zwischen Essigester und
Wasser aus. Die organische Phase wird über Magnesiumsulfat getrocknet, unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft
und die erhaltene rohe Titelverbindung aus Aether kristallisiert und anschliessend aus Essigester umkristallisiert;
Prismen vom Smp. 96 bis 980.
Der als Ausgangsprodukt benötigte 4-(2-Hydroxy-3-isopropylaminopropoxy)indol-2-essigsäuremethylester
kann wie folgt hergestellt werden:
17*4 g ^-Hydroxyindol^-essigsäuremethylester, 94,5 g Epichlorhydrin
und 2 Tropfen Piperidin v/erden 7 Stunden unter Rühren zum Sieden erhitzt und anschliessend unter vermindertem
Druck eingedampft. Der Verbleibende Rückstand wird in 52,3 g N-Benzylisopropylarnin und 100 ml Dioxan aufgenommen
und während 4 Stunden zum Sieden erhitzt. Man verdampft unter vermindertem Druck zur Trockne und schüttelt
den Rückstand zwischen Essigester und IN Salzsäure aus.
Die salzsauren Phasen werden unter EiskübJung bei 0 bis 5°
mit 10 Joiger Sodalösung alkalisch gestellt und anschliessend
mit Methylenchlorid extrahiert. Der Eindampfrückstand der
über Magnesiumsulfat getrockneten Hethylcnchlorid-Phasen wird mit Essige.^ter kristallisiert. Man erhält den 4-(3~
Benzylisopropylarnino-2-hydroxypropoxy)indol-2-essigsäuremethylester
in Kristallen vom Smp. 135 bis 136°.
20981 B / 1 7 8 A
100-5377
2U8552
10,7 ß der obigen Benzyl-Verbindung v/erden in 300 ml Methanol
gelöst und in Gegenwart von 10 g Palladiumkatalysator (5 % Pd auf Kohle) pit V/asserstoff bis zur Beendigung der
V/asserstoffaufnahme gschüttelt. Man filtriert vom Katalysator,
verdampft unter vermindertem Druck zur Trockne und kristallisiert
den Eindampfrückstand aus Essigester. Die im
Titel genannte Verbindung schmilzt bei 106 bis 108°.
4~Hydroxyindol-2-essi£säureraethylester (OeI) erhält man durch
Entbenzylierung von 4-Benzyloxyindol-2- essigsäurernethylester (Smp. 89 bis 90°, aus Benzol) und letztere Verbindung durch
alkalische Hydrolyse von 4-Benzyloxyindol-2-acetonitril zu 4-Benzyloxyindol-2-essigsaure, die direkt, in ätherischer Lösung
mit einer ebenfalls ätherischen Lösung von Diazomethan zu 4-Benzyloxyindol-2-essigsäurer.e thy !ester verestert wird.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhält man sudem u.a.
-4-(3-tert.Butylamino-2-hydroxypropoxy)-2-hydroxyäthylindo1
-4-(3-sec.Butylamino-2-hydroxypropoxy)-2-hydroxyäthylindol -2-Hydroxyäthy1-4-(3-methylamino-2-hydroxypropoxy)indol
-2-Hydroxyäthyl-4-[2-hydroxy-3-(3-pentylaminopropoxy)]indol
- 2-Hydr oxyäthyl-r4- (2-hydr oxy-3- tert. pentylaminopropoxy) indol
-2-Hydroxyäthyl-4-[2-hydroxy-3-(1,l-dimethyl-2-propinylamino) ·
propoxy]indol
209815/1784
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung neuer Verbindungen der Formel
1, worin R niederes Alkyl oder eine Alkinylgruppe, deren
Dreifachbindung durch mindestens ein Kohlenstoffatom von dem Stickstoff getrennt ist, bedeutet, und ihrer Säureadditionssalze,
dadurch gekennzeichnet, dass man Verbindungen der Formel II, worin R obige Bedeutung besitzt und R, für
niederes Alkyl steht, mit komplexen Hydriden reduziert und anschliessend die Verbindungen der Formel I als freie Base
oder als Säureadditionssalze isoliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
man K-(2-Hydroxy-3-isopropylaminopropoxy)indol-2-essigsäurealkylester
reduziert.
J>. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass man als komplexes Hydrid Natriumborhydrid oder Natrium-dihydro-bis-(2-methoxyäthoxy)aluminat verwendet.
20981 5/1784
3 2U8552
Patentansprüche:
4. Verbindungen der Formel I, worin R niederes Alkyl oder eine Alkinylgruppe, deren Dreifachbindung durch mindestens ein
Kohlenstoffatom von dem Stickstoff getrennt ist, bedeutet, und ihre Säureadditionssalze.
5. 2-Hydroxyäthyl-4-(2-hydroxy-J-isopropylaminopropoxy)indol.
3700/SM/LM S A N D 0 Z AG.
20981 5/1784
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