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Hydrostatischer Antrieb für Haspelanlagen Die Erfindung betrifft
einen hydrostatischen Antrieb für Haspelanlagen, insbesondere zum Aufhaspeln von
Draht oder bandförmigem Gut unter Verwendung eines anstellbaren hydraulischen Verstellmotors
mit von einem Hydrozylinder gebildeter Anstellvorrichtung.
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Bei Antrieben für Haspelanlagen muß sichergestellt sein, daß sowohl
die Bahngeschwindigkeit als auch der Bahnzug über die gesamte Aufwickellänge des
Gutes konstant bleibt. Zur Konstanthaltung der Bahngeschwindigkeit muß mit größer
werdendem Coil die Winkelgeschwindigkeit des Haspels abnehmen und zur Konstanthaltung
des Bahnzuges des Gutes muß das Drehmoment des Haspels mit zunehmendem Durchmesser
des Coils ebenfalls wachsen. Die Xnderung der Bahngeschwindigkeit läßt sich durch
Verändern der dem Hydromotor zuströmenden Arbeitsmittelmenge oder durch Veränderung
des Hubvolumens des Hydromotors erzielen. Eine Änderung des Drehmomentes ergibt
sich durch Veränderung des Druckes des dem Hydromotor zuströmenden Arbeitsmittels
oder ebenfalls durch Veränderung des Hubvolumens des Hydromotors. Bei einer bekannten
elektronischen Steuerung zur Konstanthaltung des Bahnzuges und der Bahngeschwindigkeit
erfolgt die Messung des Bahnzuges über Umlenkrollen und die Messung der Bahngeschwindigkeit
mittels eines mit den Treibrollen des Gutes gekoppelten Tachogenerators, wobei der
Haspelantrieb von einem konstanten Motor und einer Verst-ellpumpe
gebildet
ist. Eine solche elektronische Steuerung erfordert erheblichen technischen Aufwand.
Zur Konstanthaltung des Bahnzuges und der Bahngeschwindigkeit ist es auch bekannt,
ein Planetengetriebe zwischen elektrischer Antriebsmaschine und Aufhaspel anzuordnen,
wobei der eine Getriebeteil von der elektrischen Antriebsmaschine mit konstanter
Drehzahl in Wirkverbindung steht und ein weiterer Getriebeteil mit einer den Bahnzug
bewirkenden von einem Druckbegrenzungsventil druckgesteuerten Pumpe erfolgt. Diese
bekannte Regelung, insbesondere für den Bahnzug erfordert ein laufendes Abspritzen
von Druckflüssigkeit über das Druckbegrenzungsventil. Ein wirtschaftlicher Betrieb
ist deshalb mit einer derartigen Regelung nicht erzielbar.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines hydrostatischen
Antriebes für Haspelanlagen, dessen Bahnzug-und Bahngeschwindigkeitsregelung nicht
nur einen einfachen Aufbau, sondern auch einen wirtschaftlichen Betrieb der Haspelanlage
gewährleistet.
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Nach der Erfindung wird dies in einfacher Weise dadurch erreicht,
daß der Kolben des die Anstellvorrichtung für den Hydromotor bildenden Hydrozylindersin
Richtung des Nullhubes des Hydromotors von einer vom Druck des Arbeitsmittels unabhängigen
Kraft belastet, sowie von von einem Druckregelventil überwachten Steuerflüssigkeit
beaufschlagt ist und der Ventilkörper des Druckregelventilsvom Eingangsdruck des
Hydromotors in Öffnungsrichtung beaufschlagt ist und in Richtung des maximalen Hubes
des llydromotors
der Kolben des die Anstellvorrichtung für den
Hydromotor bildenden Hydrozylinders vom Eingangsdruck des Hydromotors beaufschlagt
ist.
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Die Regelung der Bahngeschwindigkeit als auch des Bahnzuges des erfolgt
ausschließlich durch Veränderung/Schluckvolumens des Hydromotors. Hierbei liegt
der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, daß bei konstanter Antriebsleistung der Pumpe
und konstanter Fördermenge derselben, der Druck des Arbeitsmittels konstant ist.
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Da ferner der Druck des Hydromotors durch Veränderung dessen Hubvolumens
konstant gehalten wird, ist zwischen Winkelgeschwindigkeit und Drehmoment des Hydromotors
eine unmittelbare Abhängigkeit gegeben, derart, daß im gleichen Maße wie die Winkelgeschwindigkeit
des Hydromotors abnimmt, dessen Drehmoment zunimmt.
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Damit ist aber die Bedingung für einen konstanten Bandzug und konstanter
Bahngeschwindigkeit erfüllt. Vorteilhafterweise ist die den Kolben des Hydrozylinders
in Richtung des Nullhubes des Hydromotors beaufschlagende Steuerflüssigkeit von
dem dem Hydromotor zuströmenden Arbeitsmittel abgeleitet und strömt über eine Drossel
dem betreffenden Zylinderraum des Hydrozylinders zu. Das Arbeitsmittel für den Hydromotor
wird zweckmäßigerweise von einer mit dem Getriebe der Abhaspel bzw. des Walzwerkes
gekoppelten Konstantpumpe oder von einer druckgeregelten Verstellpumpe geliefert,
wobei im letzteren Falle das Arbeitsmittel über ein Stromregelventil dem Hydromotor
zugeführt wird.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung wird bei Verwendung einer Konstantpumpe
als Druckmittelquelle der Antrieb im geschlossenen Kreislauf und bei Verwendung
einer Verstellpumpe als Druckmittelquelle der Antrieb im offenen Kreislauf betrieben.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Figur 1 zeigt den bevorzugten hydraulischen Antrieb im geschlossenen
Kreislaufbetrieb; Figur 2 einen hydraulischen Antrieb im offenen Kreislaufbetrieb
und Figur 3 zeigt den schematischen Aufbau eines Druckregelventiles.
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Fördervolumen In Figur 1 bezeichnet 1 eine regelbare Hauptpumpe,deren
/von einem stufenlos Drehstrombremsmotor M/verstellt wird. Auf der Welle la der
Hauptpumpe 1 ist gleichzeitig eine Speisepumpe 2 zur Deckung der Leckverluste der
geschlossenen Arbeitskreisläufe sowie zur Spülung der Arbeitsflüssigkeit angeflanscht.
Die beiden Arbeitsleitungen 3 und 4 führen zu den Anschlüssen des Konstantmotors
5, der über ein Getriebe 6 sowie einem Verteilergetriebe 7 die beiden Walzen 8 beispielsweise
eines Kaltwalzwerkes antreibt. Mit dem Getriebe 6 ist gleichzeitig eine Konstantpumpe
9 gekoppelt, deren beide Arbeitsleitungen lo und 11 zu den Anschlüssen eines Verstellmotors
12 führen. Der Verstellmotor 12 treibt nur ein Getriebe 13 beispielsweise ein Bandhaspel
14 an.
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Die Druckleitung 15 der Speisepumpe 2 gabelt sich in die Lei tungsabschnitte
15a und 15b. Der Leitungsabschnitt 15a mündet in die Leitung 16, die über den Leitungsabschnitt
16a mit dem Druckbegrenzungsventil 17, sowie über den Leitungsabschnitt 16b mit
Rückschlagventil 18 mit der einen Arbeitsleitung 3 und über den Leitungsabschnitt
16c mit Rückschlagventil 19, mit der anderen Arbeitsleitung 4 der Hauptpumpe 1 verbunden
ist, so daß die Speisepumpe 2 in die den Rücklauf des geschlossenen Kreislaufes
bildende Arbeitsleitung 3 oder 4 Arbeitsflussigkeit zufördert und zwar, zur Deckung
der im geschlossenen Kreislauf verloren gegangenen Leckverluste und gleichzeitig
zur Erneuerung der sich im geschlossenen Kreislauf befindlichen Hydraulikflüssigkeit.
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Uber das hydraulisch gesteuerte Spülventil 20 wird zur Erneuerung
der Hydraulikflüssigkeit eine bestimmte Menge derselben aus dem geschlossenen Kreislauf
abgeführt. Der Leitungsabschnitt 15b der Druckleitung 15 der Speisepumpe 2 führt
zu den Leitungsabschnitten 21 und 22, von dem der Leitungsabschnitt 21 über das
Rückschlagventil 23 zu der einen Arbeitsleitung lo und der Leitungsabschnitt 22
über das Rückschlagventil 24 zu der anderen Arbeitsleitung 11 des von der Konstantpumpe
9 und dem Verstellmotor 12 gebildeten geschlossenen Kreislaufes führen.Damit wird
auch in die die Rücklaufleitung bildende Arbeitsleitung lo oder 11 dieses Kreislaufes
Speiseflüssigkeit zur Deckung der Leckverluste sowie zur Erneuerung der im Kreislauf
befindlichen Arbeitsflüssigkeit eingespeist. über ein hydraulisch gesteuertes Spülventil
25 wird zur Erneuerung der Hydraulikflüssigkeit ein Teilstrom derselben abgeführt.
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Die Druckabsicherung des von der Hauptpumpe 1 und dem Konstantmotor
5 gebildeten Hydraulikkreislaufes erfolgt von den beiden Druckbegrenzungsventilen
27 und 28 und die Druckabsicherung des von der Konstantpumpe 9 und dem Verstellmotor
12 gebildeten Kreislaufes von den beiden Druckbegrenzungsventilen 29 und 30.
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Die Wirkungsweise des hydrostatischen Antriebes nach Figur 1 ist folgende:
An der verstellbaren Hauptpumpe 1 wird zunächst die die Drehzahl des Konstantmotors
5 bestimmende Fördermenge eingestellt. Damit werden die Walzen 8 mit einer bestimmten
von der Fördermenge der Hauptpumpe 1 festgelegten Drehzahl angetrieben. Gleichzeitig
wird über das Getriebe 6 die Konstantpumpe 9 über den Motor 5 angetrieben und fördert
eine der Drehzahl des Motors 5 entsprechende Arbeitsflüssigkeitsmenge. Diese Arbeitsflüssigkeitsmenge
treigt beispielsweise über die Arbeitsleitung lo den verstellbaren Hydromotor 12
an, der seinerseits über das Getriebe 13 die Aufhaspel 14 antreibt. Die von dem
Hydrozylinder 31 gebildete Verstellvorrichtung für die verstellbare Hydropumpe 12
verschiebt mit seiner Kolbenstange 32 bei zunächst drucklosem Zustand der Zylinderräume
38, 43 mittels der Druckfeder 33 die Hydropumpe 12 auf ihren minimalen Hub, der
durch die Anschlaghülse 34 im Zylinderraum 38 für den Kolben 35 festgelegt ist Infolge
des kleinen Hubes des Hydromotors 12 läuft dieser zunächst mit überhöhter Geschwindigkeit,
so daß das aufzuhaspelnde Gut schneller aufgehaspelt wird als es
die
Walzen 8 verläßt. Sobald der Aufhaspelvorgang soweit fortgeschritten ist, daß das
auf zuhaspelnde Gut zwischen den Walzen 8 und der Aufhaspel 14 unter Spannung steht,
baut sich in der Vorlaufleitung lo ein entsprechend hoher Druck auf. Dieser Druck
pflanzt sich über die Abzweigleitung loa mit Rückschlagventil 36 sowie über die
Leitung 37 in den Zylinderraum 38, sowie über die Leitung 39 der Abzweigleitung
40 mit Leitungsabschnitt 40a mit Drossel 41 und schließlich der Leitung 42 in den
kolbenseitigen Zylinderraum 43 fort. Gleichzeitig beaufschlagt dieser Druck über
den Leitungsabschnitt 40b das einstellbare Druckregelventil 44 in dessen öffnungsstellung.
Sobald der sich in der Vorlaufleitung lo einstellende Druck den am Druckregelventil
44 eingestellte Druck überschreitet, entspannt sich der kolbenseitige Zylinderraum
43 über das Druckregelventil 44 in den Tank T, da weiterhin der kolbenstangenseitige
Zylinderraum 38 unter dem Druck in der Vorlaufleitung lo steht, verschiebt sich
der Kolben 35 mit Kolbenstange 32 entgegen der Kraftrichtung der Feder 33 und verstellt
gleichzeitig den Hydromotor 12 in Richtung größeren Hubvolumens, d. h., größerer
Schluckmenge des Hydromotors 12 verringert sich dessen Drehzahl und damit auch die
Drehzahl der Aufhaspel 14. Dies bedingt nun wiederum einen geringeren Bandzug, so
daß sich in der Arbeitsleitung lo ein geringer Druck zum weiteren Aufhaspeln des
Haspelgutes einstellt. Sobald dieser Druck wieder den am Druckregelventil 44 eingestellten
Druck unterschreitet, schließt das Druckregelventil 44, so daß die Verbindung zwischen
dem kolbenseitigen Zylinderraum 43 und dem Tank T unterbunden
ist.
Durch die Trennung des Zylinderraumes 43 vom Tank T steht sich im kolbenseitigen-
Zylinderraum 43 über die Leitung 42 und der Drossel 41 wieder der in der Vorlaufleitung
lo herrschende Druck ein, der gemeinsam mit der Kraft der Feder 33 den Kolben 35
in Richtung kleiner werdendem Hubvolumens des Hydromotors 12 beaufschlagt. Dies
bewirkt wiederum eine Erhöhung der Geschwindigkeit des Hydromotors 12 und damit
eine Zunahme des Bandzuges, und zwar bis zu einem Wert; der durch das Druckregelventil
44 festgelegt ist. Zur Dämpfung der laufenden Regelbewegung des Kolbens 35 sowie
des Druckregelventils 44 sind die beiden Zylinderräume 38 und 43 über eine Drossel
41 miteinander verbunden und der von der Arbeitsleitung lo über die Leitung loa
mit Rückschlagventil 36 abgezweigte Steuerflüssigkeitsstrom wird nach passieren
des Zylinderraumes 38 über eine in der Zuführungsleitung 39 angeordneten Drossel
45 dem Steuerraum des Druckregelventils 44 zugeführt.
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Beim Abschalten der :Antriebsmaschine M wirkt infolge der Massenträgheit
die Aufhaspel als Antrieb für den Hydromotor, so daß dieser als Pumpe wirksam wird.
Der sich hierbei in der Arbeitsleitung 11 aufbauende Druck wird über den Leitungsabschnitt
lla mit Rückschlagventil 47, sowie über die Leitung 37 den kolbenstangenseitigen
Zylinderraum 38 und die Steuerleitung 39 ebenfalls dem Druckregelventil 44 zugeführt.
Übersteigt dieser Druck den am Druckregelventil 44 eingestellten Druck, öffnet dieses
die
Verbindung des kolbenseitigen Zylinderraumes 43 zum Tank T, so daß der in diesem
Falle als Pumpe wirkende Hydromotor 12 in Richtung größerer Schluckmenge bzw. eines
größeren Hubes verstellt wird. Dies bewirkt ein entsprechend hohes Drehmoment des
Hydromotors 12 zum Abbremsen der Aufhaspel. Das Druckbegrenzungsventil 30 bestimmt
den sich in der Leitung 11 maXimal einstellenden Druck.
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Der Bandzug bleibt somit bis zum Stillstand der Aufhaspel annähernd
konstant.
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Der in Figur 2 gezeigte hydrostatische Antrieb der im offenen Kreislauf
arbeitet, ist insbesondere zum nachträglichen Einbau von bereits bestehenden Haspelanlagen
bestimmt. Als Druckmittelquelle dient in diesem Falle eine von einer Drehstrommotor
50 angetriebene druckgeregelte Verstellpumpe 51, deren Druckleitung 52 zu dem 4-Wegeventil
53 mit 3-Schaltstellungen a, b, c führt.
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Von dem 4-Wegeventil 53 führen zwei Arbei tsmitte Ile itungen 55 und
56 zu dem verstellbaren Hydromotor 54. In der Arbeitsmittelleitung 56 ist ein Stromregler
57 angeordnet, so daß dem Hydromotor 54 in der Schaltstellung a des 4-Wegeventils-
53 eine gleichbleibende Hydraulikflüssigkeitsmenge angeboten wird. Der Aufbau der
Anstell- und Regelvorrichtung ist für die Verstellpumpe 51 und für den Verstellmotor
54 gleich. In beiden Fällen wird die Anstellvorrichtung von einem Hydrozylinder
58 bzw. 59 gebildet,
dessen Kolben 60 bzw. 61 von einer Druckfeder
62 bzw. 63 in Richtung kleiner werdender Fördermenge (bei der Pumpe) bzw.
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kleiner werdendem Hub bzw. Schluckvolumen (beim Hydromotor 54) belastet
ist. Bei dem Hydrozylinder 59 für den Hydromotor 54 ist zusätzlich ein Anschlag
64 zur Begrenzung des kleinsten Hubes bzw. der kleinsten Schluckmenge des Hydromotors
54 für den Kolben61 vorgesehen. Der in gleicher Richtung auf den Kolben 60 bzw.
61 wirkende Steuerdruck wie die Druckfeder 62 bzw. 63 wird über ein Druckregelventil
65 bzw. 66 geregelt. Hierbei ist die Druckeinstellung für das Druckregelventil 65.für
die Druckregelung der Pumpe 51 höher eingestellt als der Druck für das Druckregelventil
66 für den Hydromotor 54. Während mit dem Druckregelventil 65 der Druck der Druckleitung
52 der Hydropumpe 51 geregelt wird, wird mit dem Druckregelventil 66 der Druck in
der Arbeitsleitung 56a des Hydromotors 54 geregelt und damit der Bahnzug für das
aufzuhaspelnde Gut.
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Die Wirkungsweise des hydrostatischen Antriebes nach Fig. 2 ist folgende:
Bei Inbetriebnahme des elektrischen Antriebsmotors 50 ist zunächst die Hydropumpe
51 über die Kolbenstange 6oa des federbelasteten Kolbens 60 des Hydrozylinders 58
auf maximale Fördermenge eingestellt. Da diese Fördermenge größer ist als die er
Stromregler eingestellte Fördermenge, baut sich unmittelbar in der Druckleitung
53 ein Druck auf, der über die Steuerleitung 70
und 71 dem Ventilkörper
des Druckregelventils 65 im Sinne einer Verbindung des kolbenseitigen Zylinderraumes
72 des Hydrozylinders 58 über die Leitung 73 und der Tankleitung 74 mit dem Tank
T beaufschlagt. Sobald der Druck in der Druckleitung 52 den am Druckregelventil$65
eingestellten Druck überschreitet, öffnet das Druckregelventil zum Tank, so daß
sich der kolbenseitige Zylinderraum 52 entspannt. Da weiterhin der kolbenstangenseitige
Zylinderraum 75 über der Abzweigleitung 76 unter dem Pumpendruck steht, wird der
Kolben 60 entgegen der Kraft der Feder 62 verschoben und verstellt über die Kolbenstange
60a die Pumpe 51 auf eine kleinere Fördermenge, und zwar soweit bis sich in der
Druckleitung 52 ein Druck eingestellt hat, der dem am Druckregelventil eingestellten
Druck entspricht. Durch Die Verbindung des kolbenstangenseitigen Zylinderraumes
75 mit dem kolbenseitigen Zylinderraum 72 über die Drossel 77 wird die Regelbewegung
gedämpft. Die Regelgeschwindigkeit wird zusätzlich erhöht, wenn das Druckregelventil
65 eine Dreiwege-Charakteristik aufweist, d. h., daß je nach Stellung des Ventilkörpers
des Druckregelventils der kolbenseitige Zylinderraum 72 entweder mit der Steuerleitung
70 oder mit der Tankleitung 74 verbunden ist.
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Die am Stromregelventil 57 eingestellte Arbeitsflüssigkeitsmenge wird
dem Hydromotor 54 zugeführt. Bevor sich ein Druck in der Zuleitung 56a eingestellt
hat, ist der Hydromotor 54 zunächst auf minimales Schluckvolumen bzw. Hubvolumen
aufgrund des federbelasteten Kolbens 61 des Hydrozylinders 59 eingestellt.
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Damit treibt der Hydromotor 54 über das Getriebe 58 den Haspel 81
mit erhöhter Geschwindigkeit an. Diese Geschwindigkeit läßt sich noch zusätzlich
mit Hilfe des Stromreglers 57 in der Arbeitsleitung 56 beeinflussen. Die Geschwindigkeit
der Aufhaspel 81 ist in diesem Betriebszustand des Hydromotors größer als die Geschwindigkeit
der Abhaspel bzw. des Walzwerkes. Dadurch wird das Haspelgut zunächst verhältnismäßig
spannungsfrei von der Aufhaspel aufgehaspelt. Sobald infolge der höheren Geschwindigkeit
der Aufhaspel 81 gegenüber der Abhaspel bzw. des Walzwerkes das Haspelgut unter
Spannung steht, baut sich in der Zuführungsleitung 56a ein entsprechend hoher Druck
auf. Dieser Druck baut sich über den Leitungsabschnitt 82, das Rückschlagventil
83 sowie über den Leitungsabschnitten 84 und 85 in dem kolbenstangenseitigen Zylinderraum
86 des Hydrozylinders 59 und über den Leitungsabschnitt 87, den Leitungsabschnitt
92 mit Drossel 91 und den Leitungsabschnitt 9o auch in den kolbenseitigen Zylinderraum
89 auf. Im Anlaufsbetriebszustand verbindet das Druckregelventil 66 den Leitungsabschnitt
93 mit dem Leitungsabschnitt 90, so daß auch über das Druckregelventil 66 die beiden
Zylinderräume 86 und 89 miteinander kurzgeschlossen sind. Durch die größere wirksame
Kolbenfläche im Zylinderraum 89 verschiebt sich der Kolben 61 in Richtung des den
kleinsten Hub- bzw. das kleinste Schluckvolumen begrenzenden Anschlags 64. Sobald
der Druck in der Zuflußleitung 56a infolge eines an der Haspel 81 wirksam werdenden
höheren Bahnzuges soweit ansteigt, daß der am Druckregelventil 66 eingestellte Wert
überschritten wird, wird der
Ventilkolben des Druckregelventiles
66 infolge der auf ihn lasteten über die Steuerleitung 88 mit Drossel 95 zugeführte
Steuerflüssigkeit in eine solche Regelstellung verschoben, daß die mit dem kolbenseitigen
Zylinderraum 89 in Verbindung stehende Leitung 90 mit der zum Tank T führenden Tankleitung
94 in Verbindung steht und sich dadurch der kolbenseitige Zylinderraum 89 entspannen
kann. Da der kolbenstangenseitige Zylinderraum 86 weiterhin unter dem in der Zuführungsleitung
56a herrschenden Druck steht, verschiebt sich der Kolben 61 mit der Kolbenstange
61a entgegen der Kraftrichtung der Druckfeder 62 und bewirkt eine Verstellung des
Hydromotors im Sinne eines größeren Hubvolumens bzw. Schluckvolumens. Dies bewirkt
gleichzeitig eine Verringerung der Drehzahl des Hydromotors. Im gleichen Maße wird
der auf das Haspelgut wirkende Bahnzug verringert. Unterschreitet der Bahnzug den
durch die Einstellung des Druckregelventils 66 festgelegten Wert, wird über das
Druckregelventil 66 der kolbenseitige Zylinderraum über die Leitung 90 mit der unter
dem Druck in der Zuführungsleitung 56a liegenden Leitung 93 verbunden, so daß der
Kolben 59 mit Kolbenstange 61a die Hydropumpe wieder in Richtung kleiner werdendem
Hubvolumen bzw. Schluckvolumen verstellt.
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Diese Verstellung bewirkt wiederum eine Erhöhung der Drehzahl des
Hydromotors. Dieser laufende Regelvorgang des Druckregelventils 66 und des Hydrozylinders
wird durch die in der Steuerleitung 88 vorgesehenen Drossel 95 und durch die in
der Leitung 92 angeordneten Drossel 91 gedämpft und gleichzeitig stabilisiert.
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Das Abbremsen der Haspel erfolgt in gleicher Weise wie bei dern hydrostatischen
Antrieb nach Fig. 1. Infolge der Trägheit der Haspelanlage arbeitet beim Abschalten
des elektrischen Antriebsmotors 50 der Hydromotor 54 als Pumpe, wobei die Zuführungsleitung
56a die Druckleitung bildet, so daß bezüglich der Bandzugregelung die gleichen Verhältnisse
wie bei Motorbetrieb aufrechterhalten bleiben.
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Zur Absicherung des hydrostatischen Antriebes sind den beiden Arbeitsleitungen
55 und 56 Druckbegrenzungsventile 97 und 98 zugeordnet.
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Bei einer Störung der Haspelanlage läßt sich diese auch in der Gegenrichtung
betreiben, allerdings ohne Regelung des Bahnzuges bzw. der Bahngeschwindigkeit.
Hierzu ist das 4-Wegeventil 53 aus der Schaltstellung'' in die Schaltstellung c
zu verschieben.
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Das in Figur 3 schematisch dargestellte Druckregelventil (44, 65 bzw.
66 nach den Figuren 1 und 2) besteht aus einem Regelkolben loo, der in einer Bohrung
99 des Gehäuses 98 geführt ist. Im mittleren Bereich looe weist der Regelkolben
loo einen kleineren Durchmesser auf, so daß sich ein Steuerraum 105 ergibt. Gleichzeitig
ergeben sich hierbei Steuerkanten looc und lood, die mit den Anschlüssen 106 und
107 zusammenwirken. Der Anschluß 1o6 ist mit der Druckmittelleitung 108 und der
Anschluß 107 mit der zum Tank T führenden Leitung 1o9 verbunden. Im Bereich des
Steuerraumes 105 ist ein weiterer Anschluß llo vorgesehen, der
mit
einer beispielsweise zu einem kolbenseitigen Zylinderraum eines nicht dargestellten
Hydrozylinders führenden Arbeitsleitung A verbunden ist. Die Leitung llo steht je
nach Stellung des Regelkolbens über den Steuerraum 105 entweder mit der Druckmittel
leitung 108 oder mit der Tankleitung 109 in Verbindung. Dies entspricht einer Dreiwege-Charakteristik.
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Die Stirnseite looa des Regelkolbens loo ist von einer einstellbaren
Druckfeder lol belastet und die Stirnseite loob ist vom im Kolbenraum 104 wirkenden
Steuerdruck beaufschlagt. Der Kolbenraum 104 steht über die Steuerleitung 102 mit
Drossel 103 mit der Druckmittelleitung 108 in Verbindung.
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Die Wirkungsweise des Druckregelventils ist folgende: In der gezeigten
Schaltstellung des Druckregelventils ist der mit der Tankleitung 1o9 in Verbindung
stehende Anschluß 107 von der Steuerkante lood des Regelkolbens loo überdeckt und
der über die Druckmittelleitung 108 mit der Druckmittelquelle P in Verbindung stehende
Anschluß 106 von der Steuerkante looc des Regelkolbens loo freigegeben. Somit steht
der Steuerraum 105 unter dem Druck der Druckmittelquelle P und damit auch die über
den Anschluß llo mit dem Steuerraum 105 in Verbindung stehende Arbeitsmittelleitung
A. Steigt der Druck in der Druckmittelleitung 108 an und damit über die Steuerleitung
102 auch-im Kolben raum 104 verschiebt sich der Regelkolben loo in Richtung des
über die Leitung 111 mit der Tankleitung 1o9 in Verbindung stehenden
Federraumes
112. Sobald dieser Druck den an der Druckfeder lol eingestellten Wert überschreitet,
wird der mit der Druckmittelleitung 108 in Verbindung stehende Anschluß von der
Steuerkante looc überdeckt und der-mit der Tankleitung 109 in Verbindung stehende
Anschluß 107 von der Steuerkante lood freigegeben. Dadurch steht die Arbeitsleitung
A über den Steuerraum 105 und über die Tankleitung 109 mit dem Tank T in Verbindung.
Sinkt der Druck. in der Druckmittelleitung 108 unter dem an der Druckfeder lol eingestellten
Wert ab, nimmt der Regelkolben wieder die gezeigte Regelstellung ein. Die in der
Steuerleitung 102 angeordnete Drossel 103 dämpft die Regelbewegung des Regelkolbens
loo.
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Die Erfindung ist nicht an die gezeigten Ausführungsbeispiele gebunden.