DE3026129C2 - - Google Patents
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- B21D1/05—Stretching combined with rolling
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- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft eine Metallbandreckanlage der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art.
Derartige bekannte Metallbandreckanlagen dienen vorzugsweise zum Recken
von Aluminiumband.
Bei ihnen sind die der Reckstrecke unmittelbar
benachbarten Walzen geschwindigkeitsgeregelt, um dadurch die
Laufgeschwindigkeit der Anlage sowie das Reckverhältnis festzulegen.
Die weiteren Walzen sind entweder mit einem geregelten Einzelantrieb
oder mit Überlagerungsgetrieben ausgestattet und werden in Abhängigkeit
von den der Reckstrecke unmittelbar benachbarten Walzen geregelt.
Die Antriebsmotoren für Einzelantrieb oder für Überlagerungsantrieb
der Einzelwalzen haben normalerweise einen Regelbereich von
1 : 10. Die einzelnen Walzen jeder Gruppe bringen ein abgestuftes Drehmoment
zum Bandzug auf. Dabei wird an jeder Walze die Zugkraft um
einen konstanten Faktor in der Größe von etwa 2 herabgesetzt bzw.
heraufgesetzt. Die Zugkraft innerhalb jeder Walzengruppe muß auf die
Rückhaltekraft der Abwicklung bzw. auf die Zugkraft der Aufwicklung
herabgesetzt werden. Auch diese Zugkräfte der Abwicklung und der Aufwicklung
sind normalerweise im Verhältnis 1 : 10 regelbar. Infolgedessen
kann eine solche Anlage nur innerhalb eines Leistungsbereichs von
1 : 10 geregelt und reproduzierbar betrieben werden. Dies bedeutet, daß
die minimale Leistung, die in einer solchen Anlage ausgenutzt werden
kann, 10% der maximalen Leistung oder Auslegungsleistung der Anlage
beträgt.
Wenn also in einer Anlage auch besonders dünne, schmale und weiche
Bänder gefahren werden sollen, die zur Verarbeitung weniger als
10% der Auslegungsleistung benötigen, so ist dies nicht möglich.
Infolge der hohen Verlustleistungen der Antriebselemente, insbesondere
der Verzweigungsbetriebe, ist es auch nicht möglich, einzelne Antriebsmotoren
abzuschalten, weil dann infolge der hohen Verlustleistungen
und Reibungskräfte völlig undefinierbare Verhältnisse auftreten
würden.
Die DE-OS 15 27 944 beschreibt eine Metallbandreckanlage, bei
der der Antrieb der Walzen über Drehmomentkupplungen erfolgt. Diese
erzeugen eine zusätzliche Reibung und sind in ihrer Regelwirkung sehr
beschränkt, so daß diese Drehmomentkupplungen keinen Eingang in die
Praxis finden konnten.
Aufgabe der Erfindung ist eine solche Auslegung der Metallbandreckanlage
der genannten Art, daß der nutzbare Leistungsbereich erweitert
wird und daß insbesondere auch mit einem möglichst geringen Bruchteil
der Auslegungsleistung ein reproduzierbarer Betrieb der Anlage
möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 gelöst.
Die Erfindung unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik,
als jeweils einzelne Walzen im Leerlauf mitlaufen können, so daß keinerlei
Reibungskräfte, bzw. nur die vernachlässigbare Lagerreibung
vorhanden sind. Die Erfindung ermöglicht es, den nutzbaren Leistungsbereich
einer Anlage erheblich zu vergrößern. Die durch die Erfindung
vorgeschlagenen Lösungsmittel sind im Hinblick auf den außerordentlichen
technischen Erfolg überraschend einfach. Deshalb ist die Erfindung
durch den Stand der Technik auch nicht nahegelegt; der überragende
Erfolg der vorgeschlagenen Maßnahmen konnte nicht vorgesehen werden.
Die Erfindung sieht im einzelnen vor, daß die einzelnen Walzen
jeweils über einen Walzenzapfen unmittelbar mit der jeweiligen Schaltkupplung
verbunden sind.
Wenn die von einer Walze aufzubringende Leistung sehr hoch ist,
so kann man auch vorsehen, daß die einzelnen Walzen jeweils über ein
an einen Walzenzapfen angesetztes Untersetzungsgetriebe mit der jeweiligen
Schaltkupplung verbunden sind.
Weiterhin sieht die Erfindung für eine Metallbandreckanlage,
bei der innerhalb jeder Walzengruppe vier Walzen vorgesehen sind, deren
Antriebsleistung etwa im Verhältnis 1 : 2 abgestuft ist, und bei der das
Antriebsmoment der weiteren Walzen durch den überlagerten Drehmomentantrieb
jeweils im Verhältnis 1 : 10 regelbar ist, vor, daß die beiden
mittleren Walzen jeder Walzengruppe jeweils die Schaltkupplung
aufweisen.
Es hat sich gezeigt, daß mit einer solchen Anordnung der Arbeitsbereich
bzw. der Regelbereich einer solchen Anlage auf 1 : 40, d. h.
1/40 der Auslegungsleistung erweitert werden kann.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme
auf die Zeichnung erläutert, die schematisch eine
Metallbandreckanlage für Aluminiumband mit den zugehörigen Antriebselementen
darstellt. In der Zeichnung sind die Walzen 1, 2, 3, 4
einer ersten rückhaltenden Walzengruppe und 1′, 2′, 3′, 4′ einer zweiten
ziehenden Walzengruppe schematisch dargestellt. Jeweils die Walzen
1 und 1′ sind einer Reckstrecke 10 benachbart. In der Zeichnung
ist auch die Durchlaufrichtung der Bandes dargestellt. Das Band kommt
von einer nicht dargestellten Abwicklung und wird auf eine Aufwicklung
aufgewickelt.
Die Walze 1 der rückhaltenden Walzengruppe ist unmittelbar an
einen Hauptantriebsmotor M 1 angekoppelt und gibt die Laufgeschwindigkeit
der gesamten Anlage vor. Von der Welle 11 des Motors M 1 wird
über ein Kegelradgetriebe 12 die Hauptantriebswelle bzw. Antriebswelle 13 angetrieben.
Die weiteren Walzen 2, 3, 4 der rückhaltenden Walzengruppe werden
jeweils einerseits von der Hauptantriebswelle 13 und andererseits von
Überlagerungsmotoren M 2, M 3, M 4 angetrieben. Der Drehmomentantrieb erfolgt über
Überlagerungsgetriebe G 2, G 3, G 4. Der Überlagerungsmotor treibt
jeweils das Innenrad des betreffenden Überlagerungsgetriebes an, während
das Außenrad über ein Kegelradgetriebe von der Hauptantriebswelle
13 angetrieben wird. Die jeweilige Antriebswelle 21 für die
betreffende Walze ist mit dem Steg des Getriebes verbunden. Die Kegelradgetriebe
sind so ausgebildet, daß die Hauptantriebswelle 13 und
die Antriebswellen der Motoren M 1, M 2, M 3, M 4 einander kreuzen. Einzelheiten
der entsprechenden Verzahnung sind bekannt und werden hier
nicht erläutert. Die Antriebswellen 21 der Walzen 2 und 3 sind über
Schaltkupplungen 20, z. B. elektromagnetische Kupplungen, mit den Walzenzapfen
22 der Walzen 2 und 3 gekoppelt. Infolgedessen kann mittels
der Schaltkupplungen 20 der Kraftfluß zu den Walzen 2 und 3 vollständig
unterbrochen werden, so daß diese Walzen 2 und 3 im Leerlauf laufen
können.
Die erste Walze 1′ der ziehenden Walzengruppe ist ebenfalls geschwindigkeitsgeregelt.
Der Antrieb erfolgt über ein Kegelradgetriebe
24 sowie einen Überlagerungsmotor M 1′ und ein Überlagerungsgetriebe
G 1′. Die Drehzahl dieser Walze 1′ bestimmt das Reckverhältnis der
Reckstrecke 10. Die weiteren Walzen 2′, 3′, 4′ dieser Walzengruppe
der ziehenden Walzengruppe sind entsprechend wie die Walzen 2, 3, 4
der rückhaltenden Walzengruppe ausgelegt und miteinander gekoppelt.
Ihnen sind die Motoren M 2′, M 3′, M 4′ und
die Getriebe G 2′, G 3′, G 4′ zugeordnet.
Für die Walzen 2′ und 3′ ist ebenfalls eine Schaltkupplung 20 vorgesehen.
Die nicht dargestellten Abwicklungen und Aufwicklungen sind an
die Zugkräfte der Walzen 4 bzw. 4′ angepaßt. Jede Walzengruppe muß
zwischen der Reckstrecke und dem Einlauf bzw. dem Auslauf der Reckanlage
die Zugkraft auf den Wert der jeweiligen Abwicklung bzw. Aufwicklung
umwandeln.
Ein Ausführungsbeispiel wird im folgenden mit
einem Zahlenbeispiel erläutert. Eine Bandreckanlage wird für eine
maximale Zugkraft innerhalb der Reckstrecke von 200 000 N ausgelegt.
In jeder Gruppe sind vier Walzen vorhanden, die die Zugkraft jeweils
um einen Faktor 2 heraufsetzen bzw. herabsetzen, damit die restliche
Zugkraft bis zu maximal 12 500 N vom Wickelzug bzw. Bremszug übernommen
werden kann. Jede Walze und auch der Wickelzug und Bremszug sind
in einem Verhältnis 1 : 10 regelbar. Die Anlage soll mit einer Arbeitsgeschwindigkeit
von 500 m/min arbeiten. Unter diesen Voraussetzungen
errechnen sich die Zugkräfte und damit auch die Antriebsleistungen
für die einzelnen Walzen wie folgt:
Die Zugkraftverstärkung der vier Walzen beläuft sich insgesamt
auf einen Faktor 16. Da die Anlage innerhalb eines Bereichs von 1 : 10
regelbar ist, beträgt die minimale Reckkraft 20 000 N. Dünnere, schmalere
oder weichere Bänder, die nur eine geringere Reckkraft vertragen,
können auf der so ausgelegten Anlage nicht gefahren werden. Dabei
ist auch berücksichtigt, daß die der Reckstrecke benachbarten
Walzen geschwindigkeitsgeregelt sind. Wenn man nämlich die Gesamtleistung
unter den obigen Minimalwert herabsetzen wollte, würden die
Reibungskräfte die Antriebs- und Regelkräfte übersteigen, so daß ein
reproduzierbarer Betrieb nicht mehr möglich ist.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß der Arbeitsbereich
einer solchen Anlage nach unten wesentlich erweitert werden kann,
indem nämlich einzelne Walzen abgeschaltet werden. Man kann z. B. mit
zwei Walzen innerhalb jeder Walzengruppe arbeiten und erreicht dann
einen Zugkraftbereich von 5000 N bis 50000 N. In diesem Fall ergibt
die Rechnung für die Zugkraftverstärkung an der ersten in Betrieb
befindlichen Walze
Für die zweite Walze gilt entsprechend
Dieses sind die Werte der Maximalleistung für die beiden einzuschaltenden
Walzen. Da die jeweils der Reckstrecke benachbarte Walze geschwindigkeitsgeregelt
ist, muß diese Walze ohne weiteres in Betrieb
sein. Der Leistungsbedarf von 102 kW entspricht genau dem Leistungsbedarf
der Walze 4 bzw. 4′. Dieses bedeutet, daß beim Einsatz von zwei
Walzen für einen Zugkraftbereich von 5000 bis 50000 N die Walzen 1
und 4 in Betrieb sind. Die Walzen 2 und 3 werden ausgekuppelt.
Schließlich steht beim Einsatz von drei Walzen ein Arbeitsbereich
von 10000 bis 100000 N zur Verfügung. Für den maximalen Leistungsbedarf
der drei Walzen gilt
Durch Vergleich dieser Werte mit den obengenannten
maximalen Antriebsleistungen erkennt man, daß die Walzen 1, 3 und 4
bzw. 1′, 3′ und 4′ in Betrieb sein müssen. Die Walze 2 bzw. 2′ wird
abgekuppelt.
Dieses Beispiel läßt deutlich erkennen, daß durch eine einfache
Maßnahme eine überraschende Erweiterung des Einsatzbereiches einer
solchen Anlage erzielbar ist. Dadurch wird die Wirtschaftlichkeit
einer solchen Anlage außerordentlich verbessert. Auch energiemäßig
ist die Maßnahme vorteilhaft, weil der Energiebedarf der Reckanlage
den jeweils auftretenden Belastungsverhältnissen angepaßt werden
kann.
Claims (4)
1. Metallbandreckanlage, bei der einer Reckstrecke benachbart,
eine ziehende und eine rückhaltende Walzengruppe aus jeweils mindestens
zwei umschlungenen Walzen vorgesehen sind, wobei jeweils die
der Reckstrecke unmittelbar benachbarte Walze der ziehenden und rückhaltenden
Walzengruppe geschwindingkeitsgeregelt sowie mit den weiteren
Walzen über eine gemeinsame Antriebswelle verbunden ist und wobei
die weiteren Walzen jeweils einen überlagerten Drehmomentantrieb mit
entsprechend dem Walzenabstand von der Reckstrecke stufenweise abnehmender
Antriebsleistung aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß von
den weiteren Walzen (2, 3, 4, 2′, 3′, 4′) einzelne Walzen (2, 3, 2′,
3′) jeweils über eine Schaltkupplung (20) von der gemeinsamen Antriebswelle
(13) abkoppelbar sind.
2. Metallbandreckanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Walzen (2, 3, 2′, 3′) jeweils über einen Walzenzapfen
(22) unmittelbar mit der jeweiligen Schaltkupplung (20) verbunden
sind.
3. Metallbandreckanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Walzen (2, 3, 2′, 3′) jeweils über ein an einen Walzenzapfen
angesetztes Untersetzungsgetriebe mit der jeweiligen Schaltkupplung
verbunden sind.
4. Metallbandreckanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei
innerhalb jeder Walzengruppe vier Walzen vorgesehen sind, deren Antriebsleistung
etwa im Verhältnis 1 : 2 abgestuft ist, und wobei das Antriebsmoment
der weiteren Walzen durch den überlagerten Drehmomentantrieb
jeweils im Verhältnis 1 : 10 regelbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden mittleren Walzen (2, 3 bzw. 2′, 3′) jeder Walzengruppe
jeweils die Schaltkupplung (20) aufweisen.
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