DE3042837C2 - Steuer- und Regeleinrichtung bei einem hydrostatischen Getriebe - Google Patents
Steuer- und Regeleinrichtung bei einem hydrostatischen GetriebeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuer- und Regeleinrichtung bei einem hydrostatischen Getriebe
für die Abtriebsdrehmomenteinstellung mit überlagerter Leistungsbegrenzung, wobei das Getriebe aus
verstellbarer Hydropumpe und Hydromotor besteht und von einem Antriebsmotor angetrieben wird mit
einer Servostelleinrichtung für die Einstellung der Hydropumpe zur Druckeinstellung des Arbeitsdruckes
im Getriebe, bestehend aus einem für zweiseitige Verstellung der Hydropumpe in zwei Richtungen über
ein Steuerventil mit einem Stelldruck beaufschlagbaren Servokolben, wobei das Steuerventil aus einem
Steuerschieber besteht, der je nach gewünschter Stellrichtung der Hydropumpe einerseits von einem
über ein willkürlich veränderbares, als Druckregler ausgebildetes Gebergerät einstellbaren, von einem
ίο durch eine Hilfspumpe gelieferten konstanten Versorgungsdruck
abgeleiteten Steuerdruck beaufschlagt ist. dem andererseits der Arbeitsdruck im Getriebekreislauf
oder ein diesem proportionaler Regeldruck entgegenwirkt
Eine Steuer- und Regeleinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruch 1 ist beispielsweise für den
Schwenkantrieb eines Baggers aus Z. »ölhydraulik und
Pneumatik« 23 (1379) Nr. 7, Seite 514 bis 518, insbesondere Seite 518 bekanntgeworden. Die Leistungsbegrenzung
erfolgt dabei durch Erfassung der Drehzahl des Antriebsmotors über den Förderstrom der
Hilfspumpe, welcher in Druck umgesetzt wird und als Servodruck der Stelleinrichtung zugeführt wird. Für
einen Fahrantrieb ist diese bekannte Regeleinrichtung nicht geeignet, da sie nicht für alle Betriebszustände
wirksam ist und insbesondere eine Überdrehzahl des Antriebsmotors bei Lastumkehr am Getriebe nicht
verhindert
Bei zahlreichen Anwendungsarten von hydrostatijo sehen Getrieben mit veränderbar einstellbarer umlaufender
Druckflüssigkeitsmenge im Arbeitskreislauf wird ein hoher Arbeitsdruck bei geringem Flüssigkeitsstrom,
jedoch ein niedriger Abgabedruck bei großem Flüssigkeitsstrom benötigt. Da es unwirtschaftlich wäre, einen
i% Antriebsmotor für die Hydropumpe des Getriebes so
großer Kraft vorzusehen, daß er einen großen Flüssigkeitsstrom mit hohem Arbeitsdruck liefern kann,
werden Regelvorrichtungen vorgesehen um sicherzustellen, daß die Fördermenge der Hydropumpe
(Strömungsgeschwindigkeit des Arbeitsdruckmittels im Getriebe) abnimmt, wenn der Arbeitsdruck im Getriebekreislauf
steigt, so daß die benötigte Antriebskraft für die Hvdropumpe niemals die vom Antriebsmotor
verfügbare Kraft übersteigt. Die Regelvorrichtung begrenzt also das für das hydrostatische Getriebe bei
einer bestimmten Abtriebsdrehzahl am Hydromotor mögliche Abtriebsmoment. Eine derartige der Leistungsbegrenzung
des Getriebes dienende Regeleinrichtung ist z. B. aus ο + ρ Taschenbuch Bd. 7, Teil II,
S. 148, Bild 5 bekanntgeworden.
Aus der DE-OS 29 00 224 ist eine Drehzahlsteuerung in Verbindung mit einer Leistungsbegrenzungseinrichtung
für ein hydrostatisches Getriebe bekannt, bei der der maximale Arbeitsdruck in Abhängigkeit von
Änderungen der Abtriebsdrehzahl variiert werden kann, um ein konstantes Produkt aus Arbeitsdruck und
Getriebedrehzahl aufrechtzuerhalten. Dabei wird die Abtriebsdrehzahl erfaßt und über eine elektrohydraulische
Regeleinrichtung in ein dem Arbeitsdruck proportionales, der jeweils willkürlich vorgebbaren Grenzleistung
entsprechendes Ausgangssignal umgesetzt, über welches der Servodruck der Stelleinrichtung der
Getriebe-Hydropumpe übersteuert werden kann. Diese Leistungsregelung ist bei einer Lastumkehr am Getriebe
nicht wirksam. Die Hydropumpe wird gegen Fördermenge Null gestellt bzw. verharrt bei Lastumkehr
in der durch die Drehzahlsteuerung vorgegebenen Stellung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuer- und Regeleinrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 als für einen Fahrantrieb geeignet so weiterzubilden, daß die Leistungsbegrenzung bei allen
denkbaren Betriebszuständen, also auch bei Lastumkehr, wenn die dem Hydromotor nachgeschalteten
Massen verzögert werden sollen, voll wirksam isL
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Steuer- und
Regeleinrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß ein in Abhängigkeit von der Fördermenge im Getriebekreislauf verstellbares
Steuerventil vorgesehen ist, welches den Steuerdruck oder unmittelbar den Versorgungsdruck begrenzt,
wobei das Steuerventil erst ab einer vorgegebenen Fördermenge anspricht.
Zweckmäßige Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die erfindungsgemäße, von der jeweiligen Abtriebsdrehzahi
am Hydromotor des Getriebes beeinflußte Steuer- und Regeleinrichtung ist nicht nur für beide
Abtriebsdrehrichtungen des Getriebes, aLo für Vorwärtsfahrt und Rückwärtsfahrt, sondern auch für
Beschleunigung und Verzögerung wirksam. Eine Verzögerung wird durch sogenanntes Kontern am Gebergerät
eingeleitet. Bei einem derartigen Verzögern der dem Hydromotor nachgeschalteten Massen ist die Leistungsbegrenzung
sofort und voll wirksam, das heißt, daß bei einer Druckumkehr im Arbeitskreislauf des
hydrostatischen Getriebes aber bei gleicher Abtriebsdrehrichtung am Hydromotor eine Leistungsbegrenzung
durch den Erfindungsvorschlag gewährleistet ist.
Eine Anpassung an die jeweils installierte Leistung des Antriebsmotors für die Hydropumpe läßt sich durch
Verändern der Charakteristik des Steuerventil selbst oder durch Veränderung der Ansteuerungscharakteristik
für das Steuerventil in Abhängigkeit von der Fördermenge im Getriebe erzielen.
Durch die erfindungsgemäße Einrichtung sind folgende Möglichkeiten gegeben:
a) Im unteren Geschwindigkeitsbereich (Drehzahlbereich
des Getriebes) ist ein Beschleunigen und Verzögern entsprechend dem von der Anlage her
ausgelegten maximalen Abtriebsdrehmoment oder einem darunterliegenden Drehmomentwert wie bei
dem gattungsgemäßen Getriebe möglich. Im mittleren und höheren Geschwindigkeitsbereich
können nur maximale Abtriebsdrehmomente erzeugt werden, die von der Größe der zur
Verfügung stehenden Leistung des Antriebsmotors her zugelassen sind.
b) Ferner können beim Bremsen (Kontervorgang am Gebergerät) durch eine Ansteuerung des Steuerventiles
über den Geber noch weitere Steuerdruckabsenkungen ausgeführt werden und zwar so, daß
eine niedrigere Bremsleistung als die vorhandene Antriebsleistung in Anspruch genommen wird
(Abstimmung der möglichen Bremsleistung des Antriebsmotors).
Die erfindungsgemäße Steuer- und Regeleinrichtung (Leistungsbegrenzung für eine Momentenregelung)
kann für Primärregelung des Arbeitskreislaufes des hydrostatischen Getriebes, für Sekundärregelung oder
für kombinierte Primär- und Sekundärregelung des hydrostatischen Arbeitskreislaufes ausgeführt werden.
Im letztgenannten Fall wird der jeweils eingestellte Steuerdruck der Hydropumpe und dem Hydromotor in
geeigneter Weise zugeteilt. Ferner ist auch die Parallelschaltung und Steuerung mehrerer Hydropumpen
oder Hydromotoren möglich.
Die beschriebene Steuer- und Regeleinrichtung bei einem hydrostatischen Getriebe ist nicht nur bei
Fahrantrieben, sondern auch für alle Arten von Antrieben für beschleunigte und/oder verzögerte
Massen anwendbar.
Eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuer- und Regeleinrichtung wird im
iblgenden anhand der Zeichnung näher erläutert, deren einzige Figur schematisch die Regelschaltung zeigt.
Das hydrostatische Getriebe wird von einer verstellbaren Hydropumpe 1 und einem Hydromotor 2
I^ gebildet, weiche über Arbeitsdruckleitungen 12a und
126 in einem geschlossenen Arbeitskreislauf miteinander verbunden sind. Die Hydropumpe 1 wird durch
einen nicht dargestellten Antriebsmotor angetrieben, mit dem zusammen das Getriebe beispielsweise einen
Fahrantrieb mit Leistungsabnahme an der Ausgangswelle des Hydromotors 2 bildet. Welche der Arbeitsleistungen
12a oder \2b Hochdruck führt, hängt von der jeweiligen Drehmomentrichtung des Hydromotors 2 ab.
Die Hydropumpe 1 wird mittels eines Servokolbens 3 in zwei Richtungen in ihrem Fördervolumen verstellt. Die
Kolbenräume 3a bzw. 3b des Servokolbens 3 werden je nach Einstellung des Momentregelventiles 4 über eine
Stelleitung 5 mit Stelldruck beaufschlagt, wobei der Stelldruck bei der gezeigten Ausführungsform von einer
i() Versorgungsdruckleitung 6 abgezweigt ist, in welche
durch eine Hilfspumpe 7 konstanten Fördervolumens Versorgungsdruckmittel für die Regeleinrichtung gefördert
wird. Die Hilfspumpe 7 wird von der nicht dargestellten Antriebsmaschine mit gleicher Drehzahl
'*r> wie die Hydropumpe 1 angetrieben. Hinter der
Drosselstelle 7 in der Versorgungsleitung 6 stellt sich in der Leitung 10 ein konstanter von der Einstellung des
Druckbegrenzungsventiles 16 abhängiger Versorgungsdruck ein, welcher mit Hilfe eines von Hand willkürlich
·"> einstellbaren Gebergerätes 8 als veränderlicher Steuerdruck
in die Steuerleitung 11a oder 116 gegeben wird.
Der Steuerdruck in den Leitungen 11a bzw. Mb wirkt
auf eine Seite des als Steuerschieber ausgebildeten Momeniregelventiles 4. Jeweils auf die andere Seite des
Steuerschiebers wirkt dem Steuerdruck der Leitung 11a
bzw. llf> der über Leitungen 9a bzw. 9b zugeführte
Hochdruck des Arbeitskreislaufes des hydrostatischen Getriebes entgegen. In dieser üblichen Schaltung für
eine Momentregelung sind die weiteren an sich
5u bekannten, für die Erfindung aber bedeutungslosen
Schaltelemente nicht gesondert erläutert.
Für die der Drehmomentregelung zu überlagernden Leistungsregelung für das hydrostatische Getriebe ist
ein Steuerventil 13 der Versorgungsdruokleitung 10 zugeordnet, das bei der gezeigten Ausführungsform als
Druckbegrenzungsventil ausgebildet ist. Dieses Steuerventil 13 wird bei der gezeigten Ausführungsform
abhängig von der Abtriebsdrehzahl des Hydromotors 2 gesteuert. Dazu wird bei der gezeigten elektrischen
b0 Ansteuerung über die elektrische Leitung 14 die
Drehzahl des Hydromotors 2 durch einen Tachogenerator 15 abgenommen. Eine hydraulische drehzahlabhängige
Ansteuerung über Blenden oder eine mechanische Ansteuerung des Steuerventiles 13 ist denkbar. Das
b5 Steuerventil 13 kann auch als verstellbare Drossel in der
Versorgungsleitung 10 angeordnet sein. Eine funktionsgleiche Ausbildung ergibt sich, wenn von der Drehzahl
des Hydromotors 2 abhängig angesteuerte Steuervcnti-
le in den Steuerdruckleitungen ll.i und iXb angeordnet
sind.
In der Zeichnung ist mit 17 eine Steuerverbindung angedeutet, welche das Gebergerät 8 mit dem
Steuerventil 13 verbindet. Diese Steuerverbindung kann mechanischer, elektrischer oder hydraulischer Art sein
und entspricht in ihrer Ausführung zweckmäßig der Steuerverbindung 14, um das Steuerventil 13 mit
gleichen Steuermitteln parallel ansteuern zu können. Die Ansteuerung des Steuerventiles 13 durch das
Gebergerät 8 über die Steuerverbindung 17 erfolgt derart, daß in Abhängigkeit von der Stellung des
Gebergerätes eine Absenkung des Steuerdruckes bzw. Versorgungsdruckes mittels des Steuerventiles 13 bei
bestimmten Einstellungen des Gebergerätes möglich ist. Eine solche bestimmte Einstellung des Gebergerätes
kann beispielsweise Stellung »bremsen« am Gebergerät sein, so daß eine niedrigere, vom jeweiligen Antriebsmotor
noch aufnehmbare Bremsleistung am Getriebe eingestellt werden kann, welche niedriger ist als die
ausgeregelte Antriebsleistung des Getriebes.
Die Leistungsaufnahme des Getriebes ist eine Funktion des Arbeitsdruckes im Getriebekreislauf —
vorgegeben über das Gebergerät 8 und das als ein variabler Druckregler wirkende Momentregelventil 4
— und der jeweiligen Fördermenge der Hydropumpe 1. Der Versorgungsdruck für das Gebergerät zur Einstellung
des Steuerdruckes wird über das Steuerventil 13 in Abhängigkeit von der Abtriebsdrehzahl des Getriebes
(Hydromotor 2) so reduziert, daß bei jeder Fördermengenstellung der Hydropumpe 1 eine sich aus der
installierten Antriebsleistung des nicht dargestellten Antriebsmotors für die Hydropumpe 1 ergebender
maximaler Arbeitsdruck im Arbeitskreislauf des Getriebes nicht überschritten wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Steuer- und Regeleinrichtung bei einem hydrostatischen Getriebe für die Abtriebsdrehmomenteinstellung
mit überlagerter Leistungsbegrenzung, wobei das Getriebe aus versteilbarer Hydiopumpe
(1) und Hydromotor (2) besteht und von einem Antriebsmotor angetrieben wird mit eine.·
Servostelleinrichtung für die Einstellung der Hydropumpe zur Druckeinstellung des Arbeitsdruckes im
Getriebe, bestehend aus einem für zweiseitige Verstellung der Hydropumpe in zwei Richtungen
über ein. Steuerventil (4) mit einem Stelldruck beaufschlagbaren Servokolben (3), wobei das
Steuerventil aus einem Steuerschieber besteht, der je nach gewünschter Stellrichtung der Hydropumpe
einerseits von einem über ein willkürlich veränderbares, als Druckregler ausgeüildetes Gebtrgerät (8)
einstellbaren, von einem durch eine Hilfspumpe (7) gelieferten konstanten Versorgungsdruck abgeleiteten
Steuerdruck beaufschlagt ist, dem andererseits der Arbeitsdruck im Getriebekreislauf oder ein
diesem proportionaler Regeldruck entgegenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß ein in
Abhängigkeit von der Fördermenge im Getriebekreislauf verstellbares Steuerventil (13) vorgesehen
ist, welches den Steuerdruck oder unmittelbar den Versorgungsdruck begrenzt, wobei das Steuerventil
erst ab einer vorgegebenen Fördermenge anspricht.
2. Steuer- und Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermenge im
Getriebekreislauf durch die Drehzahl des Hydromotors (2) mittels einer Drehzahlmeßvorrichtung (15)
erfaßt wird, welche das Steuerventil (13) ansteuert.
3. Steuer- und Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermenge im
Getriebekreislauf durch eine die Fördermengeneinstellung der Hydropumpe (1) erfassende Meßeinrichtung
erfaßt wird, welche das Steuerventil (13) ansteuert.
4. Steuer- und Regeleinrichtung r>ach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerventil (13) ein mit der den Versorgungsdruck führenden Leitung (10) oder den
Steuerdruck führenden Leitungen (11a, 11^verbundenes,
einstellbares Druckbegrenzungsventil ist.
5. Steuer- und Regeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Steuerventil (13) ein in der den Versorgungsdruck führenden Leitung (10) oder in den Steuerdruck
führenden Leitungen (11a, Ub) angeordnetes, einstellbares Drosselventil ist.
6. Steuer- und Regeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerventil (13) in der Bremsstellung des Gebergerätes (8) zusätzlich von diesem ansteuerbar
ist.
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