DE214641C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf die bekannten Reinigungsvorrichtungen für Hauptwasserleitungen mit mehreren hintereinander geschalteten zylindrischen Reinigungskörpern, die mit Messern oder Schabern besetzt sind und mittels Seil oder Wasserdruck durch die Leitung geführt werden und dabei auch unter Umständen eine Drehbewegung ausführen. Bei den bekannten- Vorrichtungen dieser Art sind

ίο die Messer oder Schaber starre Körper.

Gemäß der Erfindung werden nun federnde Schab- oder Kratzzungen auf den Trommeln so befestigt, daß sie sich frei nach hinten erstrecken, also radial zur Mittelachse federn.

Diese federnden Schaber bieten den großen Vorteil, daß sie in tangentialer Richtung starr und fest sind. Sie üben also, falls die einzelnen Zylinder, der Reinigungsvorrichtung beim Durchgange durch das Rohr eine schraubenförmige Bewegung annehmen, eine wirksame Kratz- oder Schabwirkung aus. Infolge ihrer Nachgiebigkeit in radialer Richtung sind sie dagegen befähigt, sich den verschiedenen Dicken der Ablagerungen in den Röhren anzupassen und von zu harten Stellen gegebenenfalls abzugleiten, so daß die vorausgehenden Kratzer diese Stellen nur leicht angreifen, die nachfolgenden sie wiederum angreifen, bis die letzten Kratzer sie ganz beseitigen. Während bei den Vorrichtungen der vorliegenden Art mit festen Messern, selbst wenn diese schraubenförmig gestellt sind, dem vorausgehenden Stück der Schneide die Reinigungsarbeit allein zufällt, wird mittels des neuen Werkzeuges die Kruste allmählich bearbeitet, so daß ein vorzeitiger Verschleiß der Messer vermieden ist.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigen:

Fig. ι die schaubildliche Darstellung eines Reinigers, welcher mittels Seiles durch den Rohrstrang gezogen wird,

Fig. 2 einen durch Wasserdruck vorzutreibenden Reiniger;

Fig. 3 und 4 sind Endansichten zu Fig. 2;

Fig. 5 veranschaulicht die Einführung des Reinigers gemäß Fig. 1 in das Rohr;

Fig. 6 zeigt den Reiniger in Tätigkeit;

Fig. 7 und 8 geben dieselben Darstellungen für den Reiniger gemäß Fig. 2.

Der Reiniger nach Fig. 1 besteht aus mehreren Zylindern 15, 16 und 17, von denen der vorderste mit gezahnten federnden Zungen 18 versehen ist. Diese sind so gegeneinander versetzt, daß sie die ganze Innenfläche des Rohres bestreichen. Vorn ist dieser Zylinder mit einer Öse oder einem Ring 19 ausgestattet, an welchem ein Seil zum Durchziehen des Reinigers durch das Rohr befestigt werden kann.

Der Zylinder 16 ist an dem Zylinder 15 durch eine Verbindungsstange 20 befestigt und trägt außen eine Reihe radial gerichteter Messer oder Schaber 21, welche gemäß Fig. 1 schraubenförmig angeordnet sind. Dieser Zylinder 16 mit den Schabern 21 dreht sich beim

Durchziehen des Reinigers durch das Rohr und entfernt dabei die Kruste.

An den Zylinder 16 schließt sich mittels der Stange 22 ein dritter Zylinder 17 mit Schabern 23, welche wie die des Zylinders 15 gegeneinander versetzt sind: Die Stange 22 kann sich in der Traverse 24 drehen, so daß also die Drehung des mittleren Zylinders 16 nicht behindert ist, während sich die beiden äußeren Zylinder 15, 17 ohne Drehung im Rohr fortbewegen.

Der mittlere Zylinder kann natürlich, wie Fig. 5 und 6 zeigen, auch mit den federnden Zungen besetzt sein.

Gemäß Fig. 2 kann der mittlere Zylinder in zwei oder mehr Teile: Ringe oder massive Stücke 25, 26 zerlegt werden, welche ringsum schräggestellte Schaufeln 21 tragen. Das durch das Rohr fließende Wasser dreht dann die Zylinderstücke. Hinter dem Zylinder 17 befindet sich hier eine Scheibe 27 mit einem nachgiebigen Stülp 28 aus Leder o. dgl. und mit Öffnungen 29, welche durch einen Drehschieber mehr oder weniger geschlossen werden können. Letzterer läßt sich mittels einer in einem Schlitz 31 steckenden Stellschraube 30 in der gewünschten Lage feststellen.

Wie der Reiniger in einen Rohrstrang eingeführt wird, ist in Fig. 5 und 6 für den Fall

angegeben, daß der Reiniger an einem Seil durch das Rohr gezogen wird. Es wird ein Rohrstück 33 herausgenommen, mit einem Trichter 34 (Fig. 5) versehen, durch den der Reiniger eingezogen wird, worauf man den Trichter abnimmt, das Rohrstück wieder in die Leitung einsetzt und durch eine Muffe 35 mit dem Nachbarstück verbindet (Fig. 6). Der Reiniger kann dann durchgezogen werden.

Den Reiniger gemäß Fig. 2 führt man ebenso ein, wie Fig. 7 und 8 zeigen. Mittels der Treibvorrichtung 27 wird der Reiniger durch die Strömung des Wassers vorwärts getrieben.

Claims (2)

Pate nt-A N Sprüche:

1. Reinigungsvorrichtung für Leitungsrohren mit mehreren hintereinander geschalteten Reinigungskörpern, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungskörper (15, 16, 17) mit federnden Schab- oder Kratzzungen (18, 23) besetzt sind, die von ihrem befestigten Ende aus in der Längsrichtung der Körper (15, 16, 17) nach hinten sich erstrecken.

2. Einrichtung zur Einführung der Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 in die Leitung, gekennzeichnet durch einen Trichter (34), welcher in die zu reinigende Leitung eingesetzt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.