-
Vorrichtung zum Entleeren von schwer fließfähigen Schüttgütern aus
Speicher- und Durchlaufbehältern Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entleeren
von schwer fließfähigen Schüttgütern, wie Malzschrot, Kleie, Mehl, Staub, Chemikalien,
Zement und dgl., aus nach unten sich verjüngenden, in einen Behälterauslauf, vorzugsweise
ein Ablaufrohr, mündenden Speicher- und Durchlaufbehältern.
-
Insbesondere in Brauereien und Mühlen ergeben sich Schwierigkeiten
beim Abzug der in Durchlaufbehältern über längere oder kürzere Zeitabschnitte gespeicherten
Schüttgüter. Die Silos und Durchlaufbehälter sind zumeist rund ausgebildet mit einem
sich nach unten verjüngenden Behälterauslauf, der in ein Ablaufrohr übergeht, Insbesondere
lockeres Malzschrot neigt zu Brückenbildungen am Behälterauslauf und läßt sich nur
unter großen Schwierigkeiten wieder zum Abfließen bringen. Insbesondere setzen sich
die lockeren Malzhülsen in den Zwischenbehältern vor der Maische fest und fließen
nicht ab.
-
Um diese Schwierigkeiten auch beim Abzug anderer, insbesondere lockerer,
schwer fließfähiger Schüttgüter zu vermeiden,
hat man am Auslauf
der Speieher- und Durchlaufbehälter bis her aufblasbare Luftkissen, eine Lufteinspeisung,
nach unten wegklappbare Stufen an dem sich nach unten verjüngenden Behälterauslauf,
rührwerkartig wirkende horizontale Messerwellen inden Bunkerspitzen, Vibrations-
und Rüttelvorrichtungen, Abzugschnecken, mehrarmige Räumräder und ähnliche Einrichtungen
vorgesehen, die jedoch vielfach den gewUnschten Erfolg nicht bringen und zudem teuer
in der Herstellung und im Betrieb sind.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten in
einfacher Weise ohne besonderen konstruktiven Aufwand derart zu beseitigen, daß
das Schüttgut bei Brückenbildung und Verstopfung am Behälterauslauf und in einem
sich daran gegebenenfalls anschließenden Ablaufrohr mit einfachsten Mitteln jederzeit
leicht wieder zum Fließen gebracht werden kann.
-
Diese Aufgabe findet ihre Lösung gemäß der Erfindung dadurch, daß
an einem im Behälterinneren vorzugsweise um eine senkrechte Achse umlaufenden Kragarm
eine Kette, ein Seil oder dgl. aufgehängt ist, die bzw. das mit dem nach unten hängenden
Ende bis in die Behälterauslauföffnung hineinreicht.
-
Der Antrieb einer solchen Entleerungsvorrichtung kann in einfacher
Weise über eine in der Behälterachse drehbar gelagerte, von einem Elektromotor angetriebenen
Welle erfolgen, an deren unterem Ende ein Kragarm sitzt, der so angeordnet und ausgebildet
sein kann, daß er entweder im Schüttgut oder oberhalb davon umläuft. Die am freien
Ende des Kragarmes bis in die Behälterauslaufbffnung hineinragende Kette der das
am Kragarm befestigte Seil liegt im Ruhezustand an der geneigten Wandung des Behälterauslaufes
an und hängt in einem sich ggf.
-
an die Behälterauslauföffnung anschließenden Ablaufrohr frei nach
unten, ohne den Abfluß des gespeicherten Schüttgutes zu behindern.
-
Setzt eine Brückenbildung oder Verstopfung am Behälterauslauf ein,
so wird die erfindungsgemäße Entleerungsvorrichtung in Betrieb gesetzt, wobei die
Kette oder das Seil durch die Drehbewegung des Kragarmes angehoben whd,entsprechend
der Weiterdrehung des Kragarmes innen an der Behälterwand rotiert und somit ein
Festpacken des Schüttgutes an den schrägen Wänden verhindert. Das Schüttgut wird
gründlich aufgelockert und gerdt mit Weiterdrehung der Entlerrungsvorrichtung wieder
in einen gleichmäßigen Fließzustand. Nach Beseitigung der Brückenbildung oder Verstopfung
kann die Entleerungsvorrichtnng wieder stillgesetzt werden, ohne den Abzug des Schüttgutes
aus dem Behälter zu behindern.
-
Damit das untere Ketten- oder Seilende stets in der Behälterauslauföffnung
oder dem Ablaufrohr verbleibt, können verschiedene Maßnahmen getroffen werden.
-
Wenn das Ablaufrohr kurz ist, kann die Kette oder das Seil am unteren
Ende zusätzlich beschwert sein, sonst genügt bei einer Kettenlänge von etwa 1,5
m das Eigengewicht der Kette, um diese gestreckt zu halten. Die Kette oder das Seil
kann aber auch mit dem unteren Ende in der Behälterauslauföffnung oder'ihm Ablaufrohr
bewegbar befestigt sein. Hierbei kann die Kette oder das Seil in einem in der Behälterauslauföffnung
oder im Ablaufrohr angebrachten Armkreúz anschlagbegrenzt auf-und abbewegbar geführt
sein. Andererseits kann die Kette oder das Seil aber auch vom Kragarm in die Behälterauslauföffnung
oder das Ablaufrohr hinein lose durchhängen und am unteren Ende in einem Armkreuz
drehbar gelagert sein.
-
Sofern der Kragarm im Schüttgut umläuft, hat es sich als zweckmäßig
erwiesen, weun er nicht radial an der oberen Antriebswelle befestigt ist, sondern
etwas seitlich von der Wellenachse nach außen versetzt, derart, daß sich eine Art
Schneidwirkung beim Durchgang durch das Schüttgut ergibt.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispie lein. Es zeigen Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch einen
Durchlaufbehälter für schwer fließfähiges lockeres Schüttgut mit einer erfindungsgemäßen
Entleerungsvorrichtung, Ftg. 2 eineDraufsicht auf den Behälterauslauf und die Entleerungsvorrichtung
gemäß Schnittlinie II-II in Fig. 1, Figß 3 eine Darstellung von Einzelheiten der
erfindungsgemäßen Entleerungsvorrichtung unterhalb der Behälterauslauföffnung in
einer ersten Ausführungsform, Fig. 4 eine Schnittansicht dieser Einzelheiten gemäß
Schnittlinie.IV-IV in Fig. 3 und Fig. 5 Einzelheiten einer weiteren abgewandelten
Ausführungsform der Erfindung.
-
Wie in der Zeichnung zu erkennen, ist in einem Speicher-oder Durchlaufbehälter
1 mit geneigtem Behälterauslauf 2 und einem sich an die Behälterauslauföffnung 3
anschliesenden Ablaufrohr 4 in der senkrechten Behältermittelachse eine Antriebswelle
5 für einen Kragarm 6 drehbar gelagert, an dessen freiem Ende im vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine durch die Behälterauslauföffnung 3 bis in das Ablaufrohr 4 frei nach unten
hängende Kette 7 angebracht ist.
-
Statt der Kette 7 kann auch ein Seil am Kragarm 6 aufgehängt sein,
welches ebenso wie die Kette bei Bedarf am unteren Ende zusätzlich beschwert sein
kann. Der Antrieb
der Welle 5 erfolgt über einen an der Oberseite
des Behälters 1 angebrachten Elektromotor 8, gegebenenfalls auch über einen Winkeltrieb
oder dgl.0 Der Kragarm 6 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2
so angeordnet, daß er vorwiegend im Schüttgut umläuft. Er sitzt nicht radial am
unteren Wellenende, sondern ist seitlich nach außen versetzt angebracht, so daß
sich beim Umlauf des Kragarmes 6 in Pfeilrichtung 9 eine Art Schneidwirkung ergibt.
-
Statt einer zusätzlichen Gewichtsbelastung des unteren Ketten-oder
Seilende kann in der Behälterauslauföffnung 3 oder im Ablaufrohr 4, wie in Fig.
3 und 4 zu erkennen, auch ein Armkreuz 10 befestigt sein, durch dessen Mittelöffnung
i1 die Kette 7 oder das Seil frei, jedoch nach oben hin durch eine Anschlagplatte
12 an einem Anschlagbolzen 12a gegen Herausziehen gesichert, hinabhängt.
-
Befindet sich dicht unterhalb der Behälterauslauföffnung ein Absperrschieber
13, so ist die Kette 7 oder das Seil zweckmäßig dicht oberhalb davon, gegebenenfalls
geringfügig axial verschiebbar, mittels eines Drehbolzens 14 oder dgl. (Fig.5) drehbar
gelagert und so lang bemessen, daß sie in der Ruhestellung seitlich neben der Drehlagerung
durch die Behält er auslauföffnung 3 in das Ablaufrohr 4 so weit hinabhängt, daß
die Betätigung des Absperrschiebers 13 nicht gestört wird.
-
Patentansprüche