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Verfahren und Vorrichtung zum Fördern von breiartigen oder körnigen Stoffen aus einem Behälter.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fördern von breiartigen oder körnigen Stoffen aus einem Behälter in Messgefässe sowie die dazu dienende Vorrichtung. Nach der Erfindung soll während der Entleerung des Vorratsbehälters in das Messgefäss im Behälter eine ebene Oberfläche aufrechterhalten bleiben. Beim Entleeren des Gutes aus einem Behälter zeigt sieh nämlich der Übelstand, dass das Gut oberhalb der Entleerungsöffnung des Behälters schneller niedersinkt als an den andern Stellen und dadurch ein natürlicher Trichter in dem Gut entsteht, durch den sich das zugeführte Gut entleert. Dies hat zur Folge, dass eine bestimmte Menge des Inhaltes in dem Behälter zurückbleibt und deshalb nie die Gewähr dafür gegeben ist, dass nur frisches Gut aus dem Behälter entnommen wird.
Gemäss der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch vermieden, dass zur Aufrechterhaltung einer ebenen Oberfläche in dem Vorratsbehälter während der Entnahme des Gutes der normale Bewegungzustand der untersten Schichten des Gutes auf den ganzen Querschnitt des Behälters unmittelbar über der Auslassöffnung durch mechanisch betätigte Organe gestört wird. Weitere Merkmale der Erfindung bilden die Ausgestaltung der mechanisch betätigten Organe als Abstreicher.
Die zur Ausführung des Verfahrens dienende Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch den unteren Teil eines Behälters mit einem drehbaren Abstreicher, der den Boden des Behälters bestreicht, Fig. 2 einen Horizontalschnitt zu Fig. 1 mit dem Abstreicher im Grundriss, Fig. 3 den Abstreicher in schaubildlicher Darstellung, Fig. 4 und 5 den schematischen Aufriss zweier Ausführungsformen des Vorratsbehälters und Fig. 6 einen Querschnitt zu Fig. 5.
Der als Turm dargestellte Vorratsbehälter 15 besitzt einen Boden 16, der gegen die Austritts- öffnung 17 zu geneigt ist, an welche sich unten ein Messgefäss-M anschliesst, in dem jede zweckmässige Messvorrichtung eingebaut werden kann.
In der Achse des Messgefässes 18 ist eine Welle 19 in Lagern 20, 21 angeordnet. Am oberen Ende der Welle ist die Nabe 23 eines Abstreichers 22 befestigt, der aus den Armen 25,26, die bis an die Innenwandung des Behälters reichen, besteht. Am Arm 26 sitzen gekrümmte Flügel 27, 28 von bogenförmiger Gestalt, die bis zu dem geneigten Boden 16 der Behälter reichen und ihn bestreichen. Der andere Arm 26 trägt in entgegengesetzter Richtung angeordnete Flügel 29,30, die ebenfalls den Boden bestreichen.
Unterhalb der Nabe 23 sitzen radiale und unter 120 versetzt angeordnete Klingen 31, 32,33, die in das Messgefäss 18 hineinreichen.
Die Welle 19 wird durch den Kegelradtrieb 34 angetrieben und das Gut durch eine beliebige Fördervorrichtung 35 weitergeführt.
Im Betriebe wird der Behälter 15 mit breiförmigem Gut, wie es für Papier-und Seideherstellung Verwendung findet, oder mit einem dichten, körnigen Stoff gefüllt, das so lange in Vorrat gehalten wird, bis man je nach Bedarf einen kleinen oder grösseren Teil oder den ganzen Inhalt abziehen will. Das abzuziehende Gut gelangt durch die Auslassöffnung in das darunter angeordnete Messgefäss ; dann wird die Welle gedreht und der Abstreicher mit seinen Flügeln und Klingen drängt das Gut nach der Mittel- öffnung. Da die Flügel und Klingen zu beiden Seiten der Nabe und der Arme des Abstreichers angeordnet sind, vollzieht sich die Fliessbewegung gleichmässig von den Wandungen nach der Mitte ; die bogenförmigen Flügel führen das Gut von der Aussenseite nach innen.
Durch das Zusammenarbeiten der abstreichenden
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Klingen und der bogenförmigen Flügeln wird ein gleichförmiges Niedersinken des Gutes erzielt, wodurch eine vollkommen abene Oberfläche im behälter während der Entleerung aufrechterhalten wird.
Gemäss Fig. 5 und 6, die eine andere Ausführungsform des Vorratsbehälters zeigen, ist der Boden vollständig offen ; quer zum Boden sind anstatt des Abstreichers Fördervorrichtungen angeordnet, die gleichzeitig als Messvorrichtung für das dem Behälter entnommene Gut ausgebildet sind und eine ebene Oberfläche des Gutes von Wand zu Wand aufrechterhalten.
Der Behälter 36 hat quadratischen oder rechteckigen Querschnitt und ist am unteren Ende vollständig offen. Quer unter dem Behälter wird die endlose Fördervorrichtung 37 vorbeigeführt, die aus den endlosen Gliederkette 38 zusammengesetzt ist. Die endlosen Fördervorrichtungen werden beliebig angetrieben und führen ihren Inhalt anderen Fördervorrichtungen oder andern Behältern zu.
Bei dieser zweiten Ausführungsform der Erfindung entsteht durch die Fördervorrichtung noch eine Querbewegung des Gutes, die sieh aber oberhalb dieser Fordervorrichtung bemerkbar macht. Die Fördervorrichtungen laufen ununterbrochen über den Bodenquerschnitt, das Gut verteilt sich auf ihnen und wird abgeführt, wobei bloss als ein einfaches Sinken der Oberfläche des Gutes im Behälter ohne Trichterbildung im Gute erfolgt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Fördern von breiartigen oder körnigen Stoffen aus einem Behälter durch eine Bodenöffnung, dadurch gekennzeichnet, dass der normale Bewegungszustand der untersten Schichten des Gutes auf den ganzen Querschnitt des Behälters unmittelbar über der Auslassöffnung durch mechanisch betätigte Organe gestört wird, so dass die Oberfläche des Gutes im Behälter während seiner Entleerung eben bleibt.