DE2142611B2 - Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Elektrophotographisches AufzeichnungsmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial, das, gegebenenfalls auf einem
Schichtträger, eine photoleitfähige Schicht enthält, die als Photoleiter ein Kondensationsprodukt aus einem
Ävilylcarbazol und Formaldehyd, sowie gegebenenfalls einen Sensibilisator und gegebenenfalls einen Sensibilisierungsfarbstoff
enthält.
Viele photoleitfähige Materialien sind bekannt, die man bei elektrophotographischen Aufzeichnungsverfahren
verwenden kann. Beispiele von solchen Materialien sind die folgenden:
1. Amorphes Selen in seiner reinen Form oder besonders dotiert oder in Form einer Legierung,
beispielsweise mit Arsen. Obgleich die Photoempfindlichkeit von Selenphotoleitern relativ hoch ist, ist
Aufzeichnungsmaterial, das Selen enthält, teuer und relativ schwierig herzustellen, da man hochreines Selen
als Ausgangsmaterial verwenden muß und ein schwieriges Verfahren zur Herstellung des Selens durch
Vakuumabscheiden erforderlich ist.
2. Dispersionen von anorganischen photoleitfähigen Verbindungen beispielsweise Zinkoxyd in einem elektrisch
isolierenden organischen Polymerisat. Solche photoleitfähigen Materialien können nicht in Form
einer glatten Schicht gebildet werden, bedingt durch den hohen Anteil an anorganischer Verbindung, die man
verwenden muß, um in dem photoleitfähigen Material eine geeignete Photoempfindlichkeit zu erhalten.
3. Organische Photoleiter, beispielsweise Verbindungen
mit niedrigen Molekulargewichten, wie Anthracen und Chrysen und Polymerisate, wie Poly-N-vinylcarbazol,
Polyvinylnäpthälin und Polyvinylanthraeen. Bekannte
organische photoleitfähige Materialien besitzen eine relativ niedrige Photoempfindlichkeit.
Aus der DE-AS 12 18 286, die der japanischen Patentanmeldung Nr. 42/5585 entspricht, ist ein
Aufzeichnungsmaterial der eingangs genannten Gattung bekannt. Dieses enthält als Photoleiter z. B. ein
Kondensationsprodukt aus N-Äthylcarba/ol und Formaldehyd.
Es ist jedoch sehr schwierig, diese bekannten Kondensationsprodukte zu lösen, selbst wenn sie in
einer Form mit relativ niedrigem Molekulargewicht vorliegen, d. h. eine grundmolare Viskositätszahl von
0,089 dl/g (bestimmt in N-Methyl-2-pyrroIidon bei 3O0C) besitzen- Diese Kondensationsprodukte sind in
Toluol, Dioxan, Tetrahydrofuran und ähnlichen Lösungsmitteln unlöslich und sind nur in polaren
Lösungsmitteln mit hohen Siedepunkten löslich. Es ist
ίο daher extrem schwierig, eine Schicht aus einem solchen
Kondensationsprodukt zu bilden und damit ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial herzustellen.
Weiterhin ist die Photoempfindlichkeit dieses bekannten Kondensationsprodukts wesentlich schlechter
als diejenige des erfindungsgemäß verwendeten Photoleiters. Wenn man ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial
gemäß Beispiel 11 des obengenannten Standes der Technik herstellt, das eine pr jtoleitfähige
Schicht aus einem N-Äthylcarbazol-Formaldehyd-Kondensationsprodukt
enthält, und mit diesem Aufzeichnungsmaterial ein Bild gemäß Beispiel 1 der
vorliegenden Anmeldung herstellt, ist eine Belichtungszeit von 3 sek nötig. Dagegen wird in Beispiel 1 der
vorliegenden Anmeldung nur eine Selichtungszeit von 0,5 sek benötigt
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Aufzeichnungsmaterial der genannten Gattung
einen Photoleiter mit besserer Empfindlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst daß die photoleitfähige Schicht als Photoleiter ein Kondensationsprodukt
aus N-^-Chloräthylcarbazol und Formaldehyd
enthält.
Das erfindungsgemäß verwendete Kondensationsprodukt,
das wiederkehrende Einheiten der Formel
enthält, kann hergestellt werden, indem man N-^-Chlor-
4> äthylcarbazol (das gemäß dem von Nippon Kagaku
Zasshi, Volumen 85, 1964, Seite 880, beschriebenen Verfahren hergestellt wurde) mit Formaldehyd (beispielsweise
in Form von Paraformaldehyd, Formalin oder Trioxan) in einem organischen Lösungsmittel
(beispielsweise Dioxan oder Tetrahyu/ofuran) in Anwesenheit
eines sauren Katalysators erwärmt. Im folgendes· wird ein Beispiel für die Synthese eines Kondensationsprodukts,
das bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, gegeben. 23 g Ν-0-Chloräthylcarbazol
und 3 g Paraformaldehyd werden in 200 ml Dioxan gelöst und dann gibt man zu der Lösung 1 g
konzentrierte Schwefelsäure. Die entstehende Mischung wird bei einer Temperatur von 900C während 4
Stunden unter Rühren erwärmt und dann wird die Mischung in 3 I heftig gerührtes Methanol gegossen,
wobei ein weißer Niederschlag gebildet wird. Der Niederschlag wird abfiltriert, in 200 ml Tetrahydrofuran
gelöst und die entstehende Lösung wird in Methanol gegossen, wobei man einen gereinigten Niederschlag
erhält. Das Gewicht des Niederschlages beträgt nach dem Trocknen 20,2 g. Man fand, daß das Molekulargewicht
des hergestellten Harzes 14 000 betrug, bestimmt durch das Dampfdruckerniedrigungsverfahren.
Um ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial aus einem solchen Kondensationsprodukt herzustellen,
wird ein Schichtträger mit einer Lösung des Kondensationsprodukts überzogen bzw. beschichtet.
Der Schichtträger enthält vorzugsweise eine Schicht eines elektrisch leitfähigen Materials. Beispiele solcher
bevorzugten Schichtträger sind Metallfolien bzw. Metallplatten, Kunststoff- oder Papierbahnen, die man
zuvor behandelt hatte, um sie elektrisch leitend zu machen. Vorzugsweise beträgt die Dicke der photoleitfähigen
Schicht 2 bis 20 μιη.
Die Plastizität der photoleitfähigen Schicht kann verbessert werden, indem man geeignete Weichmascher,
beispielsweise chloriertes Paraffin, einen Phosphatweichmacher oder einen Phthalweichmacher einarbeitet
Die Menge an Weichmacher, die in der photoleitfähigen Schicht vorhanden ist, kann bis zu
100% betragen, bezogen auf das Gewicht des Kondensationsprodukts.
Die Lichtempfindlichkeit des Harzes kann verbessert werden, indem man einen Farbstoffsensibilisator einarbeitet
Gemäß einer Ausführungsform des elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterials enthält die photoTeitfähige Schicht als Sensibilisator Tetracyanäthylen,
Tetracyanchinodimethan, Chloranil, Bromanil, Λ-Naphthochinon oder Anthrachinon.
Gemäß einer anderen Ausführungsform enthält die photoleitfähige Schicht als Sensibilisierungsfarbstoff
Methylenblau, Kristallviolett oder Malachitgrün. jo
Ausgezeichnete Ergebnisse kann man erhalten, wenn man bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf die photoleitfähige
Schicht, eines Sensibilisator? zufügt.
Es ist erforderlich, vor d°r bestimmungsgemäßen Verwendung des elektrophotograph" sehen Auf zeich- j5
nungsmaterials die photoleitfähige Schicht von dem zurückbleibenden Lösungsmittel weitgehend zu befreien.
Als Entwickler für das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial hat sich ein kaskadenartiger elektrophotographischer
Entwickler besonders bewährt Das entwickelte Bild kann fixiert werden, indem man das
entwickelte Tonerbild geringfügig erwärmt oder indem man das Tonerbijd in den Dampf eines organischen
Lösungsmittels bringt, das in der Lage ist, den Polymerisatbestandteil des Toners zu lösen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
10 Gewichtsteile N-ß-Chloräthylcarbazol-Formaidehyd-Kondensationsprodukt
und 5 Gewichtsteile chloriertes Paraffin werden in 50 Gewichtsteilen Toluol
gdöst Eine Aluminiumplatte wird mit der entstehenden Lösung so beschichtet daß man nach Trocknen der
Lösung eine photoleitfähigs Schicht mit einer Dicke von
5 μιη erhält Das entstehende elektrophotographische
Aufzeichnungsmaterial wurde mit einer Koronaentladungsvorrichtung, die mit einem positiven Potential von
6 KV betrieben wurde, aufgeladen und während 0,5 Sekunden durch ein positives Transparent bzw.
Diapositiv belichtet das auf die photoleitfähige Schicht gelegt wurde, wobei man das Licht einer 100-Wau-Wolframlampe
verwendete, die in einer Entfernung von 30 cm angebracht war. Das entstehende elektrostatische
latente Bild wurde unter Verwendung eines kaskadenartigen Entwicklers mit negativgeladenen
Toner entwickelt, wobei man ein positives Tonerbild erhielt, das dann durch geringes Erwärmen fixiert
wurde.
Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß man 0,2 Gewichtsteile Tetracyanoäthylen in die Lösung
des Kondensationsproduktes, die man zur Herstellung der photoleitfähigen Schicht verwendete, arbeitete. Die
Belichtungszeit betrug nur 0,2 Sekunden. Das Bild das man erhielt, war ähnlich wie das in Beispiel 1 erhaltene.
Claims (4)
1. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial,
das, gegebenenfalls auf einem Schichtträger, eine photoleitfähige Schicht enthält, die als Photoleiter
ein Kondensationsprodukt aus einem Äthylcarbazol und Formaldehyd, sowie gegebenenfalls einen
Sensibilisator und gegebenenfalls einen Sensibilisierungsfarbstoff enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß die photoleitfähige Schicht als Photoleiter ein Kondensationsprodukt aus Ν-0-ChloräthyIcarbazol und Formaldehyd enthält.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die photoleitfähige
Schicht als Sensibilisator Tetracyanäthylen, Tetracyanchinodimethan,
Chloranil, Bromanil, at-Naphthochinon oder Anthrachinon enthält
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die photoleitfähige
Schicht als Sensibilisierungsfarbstoff Methylenblau, Kristallviolett oder Malachitgrün enthält.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch !. dadurch gekennzeichnet, daß es eine 2 — 20 μπη dicke
photoleitfähige Schicht enthält.
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