DE214174C - Verfahren zur entwickelung von kohlensäure für bäder aus säuren und kohlensauren salzen zum zwencke eines gesteigerten gehaltes des badewassers an gebundener kohlensäure - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 214174 -KLASSE 30 Λ. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. April 1909 ab.

Die künstlichen Kohlensäurebäder, aus Bikarbonat und Säure erzeugt, haben gegenüber den natürlichen den wesentlichen Nachteil, daß die in ihnen entstehende Kohlensäure nur zu einem verschwindend geringen Teile im Badewasser gebunden ist. Kohlensäurebäder sind aber um so wertvoller, je mehr gebundene Kohlensäure sie enthalten.

Das Bindungsvermögen des Wassers für

ίο Kohlensäure bei der Herstellung künstlicher Kohlensäurebäder versuchte man nun nach der Patentschrift 206508 dadurch zu steigern, daß man die Einzelbestandteile in Gegenwart von Verdickungsmitteln aufeinander einwirken ließ. Es hat sich aber herausgestellt, daß die

' durch solche Verdickungsmittel erzielte Dickflüssigkeit des Badewassers wohl die Heftigkeit der Reaktion mildert, eine stärkere Bindung der Kohlensäure im Wasser aber nicht bewirkt. Ausgenommen hiervon ist nur ein Zusatz von Gelatine; indessen sind davon so erhebliche Mengen erforderlich, daß das Verfahren wirtschaftlich nicht durchführbar sein würde.

Es wurde nun gefunden, daß man Kohlensäurebäder mit einem wesentlich gesteigerten Gehalte an gebundener Kohlensäure dadurch herstellen kann, daß man an Stelle eines der in der Patentschrift 206508 genannten Verdickungsmittel geringe Mengen — etwa 5 bis io g für ein Bad — Saponin in dem Badewasser auflöst, in dem die Kohlensäure gebildet wird. Am besten verfährt man so, daß man das mit dem Saponin gemischte Bikarbonat im Wasser vollständig löst und dann in üblicher Weise die Säure zur Einwirkung bringt. Man kann aber auch das Saponin mit der Säure im Wasser vollständig lösen und dann das Bikarbonat in geeigneter Weise zur Einwirkung bringen. In jedem Falle muß dafür gesorgt sein, daß bei der Entwickelung der Kohlensäure der gesamte Inhalt der Badewanne bereits saponinhaltig ist. So würde es beispielsweise dem Erfindungszweck nicht entsprechen, wenn man erst die Säure im Wasser auflöste und dann das saponinhaltige Bikarbonat hinzugäbe, oder wenn man erst das Bikarbonat auflöste und dann die saponinhaltige Säure hinzugäbe.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zur Entwickelung von Kohlensäure für Bäder aus Säuren und kohlensauren Salzen zum Zwecke eines gesteigerten Gehaltes des Badewassers an gebundener Kohlensäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die Einzelbestandteile nach Auflösung von Saponin im Badewasser aufeinander einwirken läßt. ·