DE2139611A1 - Verfahren zur Dehydrogemerung von Olefinen unter Ausbilden von Diolefinen - Google Patents
Verfahren zur Dehydrogemerung von Olefinen unter Ausbilden von DiolefinenInfo
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Description
1 BERLIN 33 (GRUNEWALD), den HERBERT8TRA38E 22
6927-GE
THE GOODYEAR TIRE AND RUBBER COMPANY, Akron, Ohio, 44316, USA
Verfahren zur Dehydrogenierung von Olefinen unter Ausbilden von
Diolefinen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dehydrogenierung von Olefinen unter Ausbilden von Diolefinen. Die Erfindung betrifft
insbesondere ein katalytisches Verfahren zur Dehydrogenierung von Olefinen unter Ausbilden von Diolefinen nicht nur in höheren
Ausbeuten, sondern höheren Selektivitäten zu entsprechenden Diilefinen. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren
unter Anwenden von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen auf geeigneten Trägern als Katalysatoren für die Dehydrogenierung
von Olefinen unter Ausbilden von Diolefinen.
Es sind verschiedene Verfahren für die Dehydrogenierung von Olefinen unter Ausbilden von Diolefinen bekannt. Die Mehrzahl
der zur Zeit angewandten oder zur Verfügung stehenden Dehydrogenierungsverfahren
hat sich jedoch insoweit als nicht ausreichend erwiesene als pro Durchsatz sehr geringe Umwandlungen erzielt
werden und ein erhöhtes Zurückführen der nicht umgesetzten Olefine erfolgen muß. Diese niedrigen Wirkungsgrade und großen
Rückführungserfordernisse führen zu übermäßigen Kosten bei der Durchführung derartiger Verfahren. Weiterhin sind viele der
verfügbaren Verfahren einer übermäßigen Karbonisierung der Katalysatoren unterworfen, und um diese übermäßige Karbonisierung
zu verhindern sind groBe Mengen an Verdünnungsmitteln, wie Wasserdampf,
erforderlich, was wiederum zu hohen Kostenanlagen als auch übermäßiflgen Betriebskosten führt. Um einige dieser Nachteile
zu überwinden, arbeiten einige der bekannten Verfahren bei hohen Temperaturen. Hohe Temperaturen führen jedoch oft
zu einem übermäßigen Cracken oder Zersetzung der Umsetzungsteil-
nehmer, was zu niedrigen Wirkungsgraden führt. Weitere vorbekannte
Verfahren führen häufig zu weiteren Arten chemischer Umwandlung,
wie eine Isomerisierung und aufgrund dieser Tatsache ergeben sich verringerte Wirkugnsgrade.
Eine der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren zum Dehydrogenieren von Olefinen unter Ausbilden von
Diolefinen zu schaffen, das die Anwendung großer Mengen an
Verdünnungsmitteln, wie Wasserdampf, nicht erfordert. Eine weitere der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein
Olefin-Dehydcogenierungsverfahren mit geringen Betriebskosten zu schaffen. Eine weitere der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
besteht darin, ein Dehydrogenierungsverfahren mit mittleren Kapitalerfordernissen zu schaffen. Eine weitere der Erfindung
zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren zu schaffen, bei demhöhere Ausbeuten an Diolefin möglich sind, was zu einer
kleineren Reaktorgröße und geringerer Rückführung der nicht umgesetzten Umsetzungsteilnehmer führt.
Eine weitere der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren zu schaffen, das zu höheren Umwandlungsselektivitäten in das angestrebte Diolefin führt und somit ein
einfacheres Reinigungssystem erforderlich macht.
Es ist bekannt, daß Butadien vermittels Dehydrogenierung von 1-Buten oder 2-Buten hergestellt werden kann; Isopren kann vermittels
Dehydrogenierung von Isoamylenen oder Methylbutenen hergestellt werden; 2,3-Dimethy1-1,3-butadien kann vermittels
Dehydrogenieren von 2,3-Dimethylbutenen hergestellt werden; 2-
und 4-Methy1-1,3-pentadien kann vermittels Dehydrogenieren
von 2-Methyl-2-penten hergestellt werden; 3-Methy1-1,3-pentadien
kann vermittels Dehydrogenieren von 3-Methy1-1- und 2-Pentenen
hergestellt werden; 2-Äthyl-l,3-butadien kann vermittels Dehydrogenieren
von 2-Äthyl-l-buten hergestellt werden. Es ist ebenfalls
bekannt, Styrol vermittels Dehydrogenieren von Äthylbenzol und alpha-Methylstyrol vermittels Dehydrogenieren von Isopropylbenzol
herzustellen.
Es wurde nun gefunden, daß Alkalimetall und Erdalkalimetalle, wenn dieselben in der Metallform vorliegen, d.h. nicht oxidiert
auf Trägern, zu ausgezeichneten Katalysatoren für die Umwandlung
209810/1881 _ 3 _
dieser Olefine in die entsprechenden Diolefine führen.
Der erfindungsgemäß bei der Dehydrogenierung von Olefinen in Diolefine zweckmäßige Katalysator ist wenigstens ein Metall
der Gruppe, wie Natrium, Lithium, Kalium, Cäsium, Magnesium, Calcium, Strontium und Barium. Gemische dieser Metalle könenn
ebenfalls angewandt werden.
Da der erfindungsgemäße Katalysator ein Alkali- oder Erdalkalimetall
ist, sollte derselbe auf einem geeigneten Träger angeordnet werden. Kennzeichnende Beispiele für geeignete Träger, die
für diese Zwecke herangezogen werden können, sind Äktivfcefale,
Graphit, Tonerde, Kieselerde, Kieselerden-Tonerden, Magneiumoxid, Metallcarbonate, Titandioxide, Zirkondioxide, Chromoxide
und dgl. Die Träger können vermittels Anwenden von Produkten, wie K~Q <bder Na2O zwecks Verringern der Oberflächenazidität und
natürlich der Spaltaktivität, abgewandelt werden.
Die Menge des auf dem Träger abgeschiedenen Metalls kann sich auf etwa 0,5% bis zu etwa 100% belaufen, wobei jedoch etwa
0,5% bis etwa 30% bevorzugt sind. Diese Prozentsätze beziehen sich auf das Gewicht des Trägers.
Die erfindungsgemäß in Anwendung kommende Verweilzeit kann sich auf 0,Ol Sekunden bis zu mehreren Minuten belaufen, wobei eine
Zeitspanne von 0,1 Sekunden bis 2 Minuten bevorzugt und eine Zeit von 0,3 Sekunden bis 1 Minute insbesondere bevorzugt ist.
Die Temperatur kann sich auf etwa 350 bis etwa 800°C, vorzugsweise
400 bis etwa 700°C belaufen. Es versteht sich, daß die Verweilzeit und die Temperaturen etwas von der Art des zu
dehydrogenierenden Olefins und dem speziellen in Anwendung kommenden Metallkatalysator abhängen. Es versteht sich weiterhin,
daß die Verweilzeit und die Temperatur etwas voneinander abhängig sind. Gewöhnlich gilt je niedriger die Temperatur, um so länger
die Verweilzeit und umgekehrt.
Obgleich es nicht erforderlich ist, ein Verdünnungsmittel anzuwenden,
kann ein inertes Verdünnungsmittel solange in Anwendung kommen, als dasselbe keinen Sauerstoff enthält, der zu einer
Umwandlung des Metallkatalysators in ein Metalloxid führen könnte.
209810/1861
Für diesen Zweck geeignete Verdünnungsmittel sind inerte Gase, Stickstoff, gesättigte Kohlenwasserstoffe, wie Methan, Äthan,
Propan und dgl. Wie angegeben, ist für das erfindungsgemäße Dehydrierungsverfahren kein Verdünnungsmittel erforderlich. Wenn
jedoch ein Verdünnungsmittel angewandt wird, sollte dasselbe in sehr geringen Mengen angewandt werden, und zwar bis zu einem
Verhältnis Verdünnungsmittel : Olefin von 30:1.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Dieses Beispiel zeigt ein Verfahren zum Herstellen des erfindungsgemäßen
Katalysators. Es wird eine abgewogene Menge an Tonerde mit einer lichten Maschenweite von 3,36 bis 2,3fi mm auf 45O°C
unter einenm Vakuum 12 Stunden lang erhitzt, um seine Trockenheit sicherzustellen. Es wird ein trockenes inertes Gas, in diesem
Falle Helium, homogen in das System eingemischt, um atmosphärische
Bedingungen zurückzugewinnen. Die Temperatur wird auf 375°C gesenkt
und eine vorher abgewogene Menge Natriummetall - unter Erzielen von 10% Natrium auf der Tonerde - zu der Tonerde unter manuellem
Rühren zugesetzt. Während der Herstellung des Katalysators wird ein Heliumgasfluß über denselben geleitet, um sicherzustellen,
daß kein Natrium im nicht oxidierten Zustand verbleibt.
Es wird ein Dehydrogenierungsversuch in einem röhrenförmigen Umsetzungsgefäß
aus rostfreiem Stahl durchgeführt, der eine inneres Fassungsvermögen von 2 cm aufweist und mit einem elektrischen
Heißelement und einem Cromel-Alumel Thermoelement ausgerüstet ist.
Der Katalysator wird in dieses Umsetznngsgefäß eingebracht und 2-Penten unter Anwenden von Helium als Verdünnungsmittel dehydrogeniert.
Wenn die zweckmäßigen Bedingungen der Verweilzeit und Temperatur erreicht worden sind, wird das ausfließende Produkt
direkt einem Gaschromatographen zwecks Anaylse zugeleitet. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben.
Bei dem Versuch Nr. 2 wird kein Natrium angewandt und für den Katalysator wird lediglich Tonerde angewandt. Im Vergleich
zu den Versuchen Nr. 2 $egen 3 sieht man, daß eine ziemlich bemerkenswerte
Verbesserung in der Selektivität erhalten wird, wenn metallisches Natrium als Katalysator angewandt wird.
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- 5 Tabelle II
Mersuch- Nr. |
Katalysator | Temp. °C |
Diolefin-Selektivi- tät Mol% |
87,5 |
I | 10% Na oder Tonerde | 550 | Piperylen | 45,0 |
2 | Tonerde | 600 | Piperylen | 77,0 |
3 | 10% Na oder Tonerde | 600 | Piperylen | |
Beispiel 3 |
Es werden Dehydrogenierungsversuche in dem gleichen wie nach Beispiel 2 angewandten Umsetzungsgefäß durchgeführt mit der Ausnahme,
daß 2-Methyl-2-buten unter Ausbilden von Isopren dehydrogeniert
wird ; 2-Methyl-l-buten wird unter Ausbilden von Isoö
pren dehydrogeniert und bei dem Versuch Nr. 3 wird 2,3-Dimethyl-2-buten
wird unter Ausbilden von Dimethylbutadien äjhydrogeniert.
Der in allen Fällen angewandte Katalysator ist 10% Natrium auf Tonerde.
Versuch- Nr. |
Umsetzungsteilnehmer | Beispiel | Temp. 0C |
4 | Diolefin-Selektivi tat Mol% |
70,0 |
1 | 2-Me-2-buten | 600 | Isopren | 73,0 | ||
2 | 2-Me-1-buten | 600 | Isopren | 79,5 | ||
3 | 2,3-D-Me-2-buten | 600 | Dimethyl butadien |
|||
Bei diesen Versuchen wird 2-Penten in einem Umsetzungsgefäß ähnlich
demjenigen nach Beispiel 2 dehydrogeniert. Der in Anwendung kommende Katalysator fctellt 10% Natrium auf Tonerde dar.
Versuch Umsetzungsteilnehmer Nr.
Temp. Diolefin-Selektivi-0C
tat Mol.%
1 Penten-2 450 Piperylen 96,0
2 Penten-2 400 Piperylen 99,0
Um anzuzeigen, daß der bei diesen Versuchen in Anwendung kommende Katalysator in der Metallform vorliegt, werden die folgenden Versuche
durchgeführt.
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— D —
Es wird ein Katalysator, der 10 Gew.% Natrium auf Tonerde enthält und in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise hergestellt worden
ist, bei 575°C mit Luft und Wasserdampf behandelt in einem Versuch,
das Natrium in ein Oxid des Natriums (Na2O) umzuwandeln.
Nach ausreichender Behandlung, um das Oxid des Natriums auszubilden, wird 2-Penten über diesen Katalysator bei 575°C geführt.
Dieser Versuch ergab lediglich eine 51%ige Selektivität gegenüber
Piperylen.
Bei einem weiteren Versuch wird ein Katalysator, der 10% NaNO2
auf Tonerde enthält, vermittels Erhitzen in Luft bei 500°C zersetzt, um das NaNO2 in Na2O umzuwandeln und sodann wird 2-Penten
über diesen Katalysator bei 55O°C geführt. Dies führt zu einer
Selektivität zu Piperylen von nur 929%. Wenn die Temperatur auf 6000C
erhöht wird, fällt die Selektivität auf 16% ab.
209810/1861
Claims (11)
- DIPL. ING. WALTER MEISSNER 7 DIPL. ING. HERBERT TISCHERDIPL. ING. PETER E. MEISSNER MÖNCHENDIPL. ING. H.-JOACHIM PRESTING BERLINThe Goodyear Tire and Rubber i BERLIN 88 (GRUNEWALD)Company «——«—-^-————Λ W)S. 1971ι denHERBERT8TRA88E SSPatentansprüche/tj Verfahren zum Dehydrogenieren von Olefinen zu Diolefinen, Siadurch gekennzeichnet, daß Olefine in Gegensart wenigstens eines Metalls der Gruppe Natrium, Lithium, Kalium, Cäsium, Magnesium, Calcium, Strontium und Barium Dehydrogenierungsbedingungen unterworfen werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der i reduzierte Metallkatalysator angeordnet auf einem geeignetenporösen Träger vorliegt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Menge von Metall auf etwa 0,5 bis etwa 100« bezogen auf das Gewicht des Trägers beläuft.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Verweilzeit auf etwa 0,05 Sekunden bis etwa 5 Minuten und die Temperatur auf etwa 350 bis etwa 800°C beläuft.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alszu dehydrogenierendes Olefin Penten-2 angewandt wird und das erhaltene Diolefin Piperylen ist.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zu dehydrogenierendes Olefin 2,3-Dimethyl-2-buten angewandt wird, und das erhaltene Diolefin 2,3-Dimethylbutadien ist.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zu dehydrogenierende Olefin wenigstens ein Olefin aus der Gruppe 2-Methy1-2-buten und 2-Methyl-l-buten ist und das erhaltene Diolefin das Isopren ist.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zu dehydrogenierendes Olefin wenigstens ein Olefin aus der Gruppe 2-Buten und 1-Buten angewandt wird und das erhaltene Diolefin das1,3-Butadien ist.209810/1861 _2_Fernsprecher: 8866037/8862382 Bankkonto: W. Meissner, Berliner Bank AQ, Depka36 Postscheckkonto:D-ahtwort: Invention Berlin Berltn-Halensee, Kurfürstendamm 130,Konto-Nr.9B716 W. Meissner, BerllnWest 12282
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zu dehydrogenierendes Olefin Äthylbenzol angewandt und Styrol erhalten wird.
- 10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zu dehydrogenierendes Olefin Isopropylbenzol angewandt und alpha-He thylstyrol erhalten wird.
- 11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ydasselbein Gegenwart eines inerten Verdünnungsmittels zur Durchführung kommt. ■ / /Dipl.-lng/P.JE. Meissner,Fatefrtanwalt209810/1861
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