DE2138402C2 - Katalysatorkombination für Polyurethane - Google Patents

Katalysatorkombination für Polyurethane

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DE2138402C2 DE2138402A DE2138402A DE2138402C2 DE 2138402 C2 DE2138402 C2 DE 2138402C2 DE 2138402 A DE2138402 A DE 2138402A DE 2138402 A DE2138402 A DE 2138402A DE 2138402 C2 DE2138402 C2 DE 2138402C2
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Description

Es ist bekannt, geschäumte Polyurethane durch Umsetzung eines Polyisocyanats, eines Polyols und eines Treibmittels, z. B. eines halogenierten Kohlen-Wasserstoffs, von Wasser oder beiden, in Gegenwart eines Katalysators herzustellen. Der Katalysator wird zur Förderung von wenigstens zwei oder manchmal drei Hauptreaktionen verwendet, die gleichzeitig konkurrierend mit abgestimmten Geschwindigkeiten während des Verfahrens ablaufen müssen, damit ein guter Polyurethanschaum erhalten wird. Eine dieser Reaktionen ist die kettenverlängernde Isocyanat-Hydroxyl-Reaktion, bei der ein hydroxylhaltiges Molekül mit einem isocyanathaltigen Molekül unter BiI-dung eines Urethans reagiert. Dadurch wird die Viskosität der Mischung erhöht und ein Polyurethan mit sekundären Stickstoffatomen in den Urethangruppen erzeugt. Eine zweite Reaktion ist die vernetzende Isocyanat-Urethan-Reaktion, bei der ein isocyanathaltiges Molekül mit einer Urethangruppe reagiert, die ein sekundäres Stickstoffatom enthält. Die dritte Reaktion ist die Isocyanat-Wasser-Reaktion, bei der ein Molekül mit Isocyanatendgruppe verlängert wird und Kohlendioxid erzeugt wird, um den Schaum zu blähen oder die Blähung des Schaums zu unterstützen. Die dritte Reaktion ist nicht wesentlich, wenn ein von außen zugeführtes Treibmittel, z. B. ein halogenierter normalerweise flüssiger Kohlenwasserstoff oder Kohlendioxid verwendet wird; sie ist dagegen wesentlich, wenn das gesamte Gas oder auch nur ein Teil des Gases für die Schaumbildung durch diese in situ stattfindende Reaktion, z. B. bei der Herstellung von flexiblen Polyurethanschäumen nach der Einstufen-Technik, erzeugt werden soll.
Die Reaktionen müssen gleichzeitig mit optimal aufeinander abgestimmten Geschwindigkeiten ablaufen, damit eine gute Schaumstruktur erhalten wird. Wenn die Kohlendioxidentwicklung im Vergleich zur Kettenverlängerung zu rasch erfolgt, fällt der Schaum zusammen. Wenn die Kettenverlängerung im Vergleich zur Kohlendioxidentwicklung zu rasch stattfindet, ist die Steighöhe des Schaums begrenzt, wodurch ein Schaum hoher Dichte mit einem hohen prozentualen Anteil an schlecht ausgebildeten Zellen entsteht. Bei Fehlen einer ausreichenden Vernetzung ist der Schaum nicht stabil.
Es ist seit langem bekannt, daß tertiäre Amine, ζ. B. Trimethylamin und Triäthylamin, dir· zweite
is Vernetzungsreaktion katalysieren. Einige der tertiären Amine vermögen die dritte Wasser-Isocyanat-Reaktion zur Entwicklung von Kohlendioxid zu katalysieren. Tertiäre Amine sind aber als Katalysatoren für die erste Kettenverlängerungsreaktion nur partiell wirksam. Um dieses Problem zu überwinden, wurde die sogenannte Prepolymer-Technik entwickelt, bei der eine Polyolkomponente mit der Isocyanatkomponente partiell zu einem flüssigen Prepolymeren, das freie Isocyanatgruppen enthält, umgesetzt wird. Dieses Prepolymere wird dann mit weiterem Polyol in Gegenwart eines tertiären Amins zur Erzeugung eines Schaums umgesetzt. Diese Methode ist zur Herstellung von starren Polyurethanschäumen noch gebräuchlich, hat sich jedoch zur Herstellung von flexiblen Polyurethanschäumen als weniger befriedigend erwiesen.
Zur Herstellung flexibler Schäume wurde ein Einstufen-Verfahren entwickelt, bei dem ein tertiäres Amin, z. B. Triäthylendiamin, in Verbindung mit einer organischen Zinnverbindung angewandt wird. Triäthylendiamin ist zur Förderung der Wasser-Isocyanat-Reaktion besonders wirksam, und die Zinnverbindung ist in synergistischer Kombination mit dem Triäthylendiamin zur Förderung der Kettenverlängerungsreaktion besonders geeignet.
Selbst dann lassen jedoch die erzielten Ergebnisse sehr zu wünschen übrig. Triäthylendiamin ist ein fester Stoff und muß gelöst werden, um Verarbeitungsschwierigkeiten zu vermeiden. Ferner erhält der PoIy- urethanschaum durch viele bekannte Amine wegen ihres niederen Dampfdrucks einen starken Amingeruch. Kein bekannter Katalysator zeigt sowohl in Polyätherpolyurethanschäumen als auch in Polyesterpolyurethanschäumen befriedigende Wirkung. Beispielsweise ist Triäthylendiamin, das für Polyätherpolyurethanschäume weit verbreitet ist, für Polyesterpolyurethanschäume nicht geeignet.
Versuche, flexible Polyesterpolyurethanschäume unter Verwendung von Triäthylendiamin herzustellen, führen zu geschlossenen Zellen und zu einer Schrumpfung. Einige hydroxylhaltige Amine, ζ. Β. Dimethylaminoäthanolamin, sind sowohl für PoIyätherpolyurethanschäume als auch für Polyesterpolyurethanschäume geeignet, werden jedoch in dem fertigen Schaum chemisch gebunden und können allergische Reaktionen verursachen.
Aus der DE-AS 1168633 ist die Verwendung von Ν,Ν'-Dimethylpiperazin als Katalysator bei der Herstellung von Polyurethanschaumstoffen bekannt.
« Hierbei werden jedoch Produkte erhalten, die zusammenfallen, eine ungleichmäßige Struktur besitzen oder zu große Zellen aufweisen.
In der DE-OS 1545122 ist angegeben, zur Be-
schleunigung der ReaktioD einer organischen Verbindung, die mindestens eine Isocyanatgruppe enthält, mit einer aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindung als Katalysator Bis-[/3-(N, N-dimethylamin_o)-alkylj-äther, in welchen jede Alkylgruppe eine Äthyloder Propylgruppe ist, zu verwenden. Arbeitet man Bach der Lehre der genannten Offenlegungsschrift, so erhält man jedoch, wie aus dem folgenden Vergleichsbeispiel hervorgeht, Schäume, deren Zellstrukturen nicht zufriedenstellend sind und eine ungleichmäßige Verteilung aufweisen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zur Herstellung eines gegebenenfalls verschäumten Polyurethans und einen hierfür geeigneten Katalysator anzugeben, mit dem man einheitlichere, offenzelligere, flexible oder starre Produkte erhält, wobei der Katalysator bei Raumtemperatur eine Flüssigkeit darstellt und sich von den herkömmlichen Aminkatalysatoren durch einen verminderten Geruch auszeichnet.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung eines gegebenenfalls verschäumten Polyurethans durch Umsetzung eines organischen Polyisocyanate mit einem hydroxylgruppenhaltigen Polyester oder Polyol mit einer Hydroxylzahl von 25-700 in Gegenwart eines Katalysators, v. obei für Polyesteründ Polyurethanschäume das Verhältnis der Isocyanatgruppen zu den freien Hydroxylgruppen wenigstens äquivalent oder in geringem Überschuß ist, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Katalysator ein Gemisch aus 50-90 Gew.-% 4,4'-Dimorpholinodiäthyläther und 50-10 Gew.-% 1,4-Dimethylpiperazin verwendet und man im Falle der Herstellung von Polyätherpolyurethanschaumstoffen dieses Gemisch in einer Menge von 0,02-2,38 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polyäthers u*id des Polyisocyanate, gegebenenfalls unter Mitverwendung eines organischen Zinnkatalysators, einsetzt.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Katalysator zur Durchführung dieses Verfahrens, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er auo 50-90 Gew.-%, vorzugsweise 60-75 Gew.-%, 4,4'-Dimorpholinodiäthyläther und 50-10 Gew.-%, vorzugsweise 40-25 Gew.-%, 1,4-Dimethylpiperazin besteht.
Zur Herstellung von Polyurethanschäumen sind mehrere Bestandteile wesentlich. Einer der wesentlichen Bestandteile ist ein Polyisocyanat. Das Polyisocyanat kann ein difunktionelles Isocyanat, z. B. ToIuylendiisocyanat, oder ein polyfunktionelles Isocyanat, z. B. ein polyfunktionelles Polyarylpolyisocyanat, sein. Die Polyarylpolyisocyanate werden durch Phosgenierung des Reaktionsprodukts von Anilin und Formaldehyd hergestellt. Solche Umsetzungen sind allgemein bekannt und beispielsweise in den X'S-PS 2683730, 3277173, 3344162 und 3362979 beschrieben. Die so erzeugten Polyarylpolyisocyanate haben eine Funktionalität von mehr als zwei, die bis zu Stoffen mit höherer Funktionalität reichen kann. Funktionalitäten von mehr als vier lassen sich in der Praxis jedoch nur schwer erzielen. Für die erfindungsgemäßen Zwecke können jedoch Polyisocyanate mit einer so hohen Funktionalität wie fünf verwendet werden. Vorzugsweise beträgt die Funktionalität zwei bis vier.
Die Polyolkömponente, die mit dem Polyisocyanat reagiert, kann zweckmäßig aus-einem hydroxylhaltigeri Polyester oder Polyol mit einer Hydroxylzahl im Bereich von 700-25 bestehen. Wenn ein flexibler Schaum hergestellt werden soll, liegt die Hydroxylzahl vorzugsweise im Bereich von 25-60. Für starre Schäume liegt die Hydroxylzahl vorzugsweise im Bereich von 350-700. Halbstarre Schäume mit einer gewünschten Flexibilität werden erhalten, wenn die Hydroxylzahl zwischen den genannten Bereichen liegt.
Wenn das Polyol ein Polyester ist, so wird vorzugsweise ein Polyester mit einer verhältnismäßig hohen
ίο Hydroxylzahl und einer verhältnismäßig niederen Säurezahl verwendet. Die Säurekomponente des Polyesters ist vorzugsweise eine Dicarbonsäure oder Polycarbonsäure und gewöhnlich frei von reaktiven ungesättigten Stellen, z. B. Äthylengrappen oder Ace-
ls tylengruppen. Ungesättigte Bindungen, wie sie in den Ringen von aromatischen Säuren, wie Phthalsäure, Terephthalsäure oder Isophthalsäure, vorkommen, sind nicht äthylenisch und nicht reaktiv. Als Säurekomponente können daher aromatische Säuren verwendet werden. Geeignet sind auch aliphatische Säuren, wie Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure und Azelainsäure. Die Alkoholkomponente des Polyesters soll vorzugsweise mehrere Hydroxylgruppen enthalten und ist vorzugsweise ein aliphatischer Alko-
hol, z. B. Äthylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol, Diäthylenglykol, Glycerin, Pentaecrythrit, Trimethyloläthan, Trimethylolpropan, Mannit, Sorbit oder ein Polyglucosid. Gewünschtenfalls können auch Mischungen aus zwei oder mehr dieser Alkohole
μ verwendet werden.
Wenn ein flexibler Polyesterpolyurethanschaum gewünscht wird, soll das Polyol vorzugsweise eine durchschnittliche Funktionalität von 2-4 und ein Molekulargewicht von 3-4 und ein Molekulargewicht von 2000-4000 aufweisen. Für starre Schäume beträgt die Funktionalität der Polyolkömponente vorzugsweise vier oder mehr, z. B. fünf bis sieben.
Wenn das Polyol ein Polyätherpolyol zur Erzeugung von flexiblen Polyurethanschäumen ist, so kann ein Alkylenoxidaddukt eines mehrwertigen Alkohols mit einer Funktionalität von zwei bis vier verwendet werden. Dafür geeignete Alkylenoxide sind Äthylenoxid, Propylenoxid, 1,2-Butylenoxid, 1,4-Butylenoxid oder eine Mischung aus einigen oder allen diesen Verbindungen. Das Polyol hat zweckmäßig ein Molekulargewicht im Bereich von 500-7000. Für flexible Polyätherpolyurethanschäume wird als Alkylenoxid Propylenoxid oder eine Mischung von Propylenoxid und Äthylenoxid bevorzugt, und das Molekulargewicht liegt vorzugsweise im Bereich von 2000-4000.
Für starre Polyätherpolyurethanschäume soll das
Polyol eine Funktionalität von vier oder mehr, z. B.
fünf bis sieben, und ein Molekulargewicht von 300-1000 aufweisen. Polyole für starre Polyätherpolyurethanschäume können nach verschiedenen Methoden hergestellt werden, beispielsweise durch Addition eines Alkylenoxids, wie sie vorstehend genannt wurden, an einen mehrwertigen Alkohol mit einer Funktionalität von vier bis sieben. Ferner können diese Polyole beispielsweise Mannichkondensationsprodukte aus einem Phenol, einem Alkanolamin und Formaldehyd sein, die anschließend mit einem Alkylenoxid umgesetzt werden, vgl. z. B. US-PS 3297597. Sowohl für Polyesterpolyurethanschäume als auch für Polyätherpolyurethanschäume muß das Polyol im Verhältnis zum Polyisocyanat in solcher Menge angewandt werden j daß die Isocyanatgruppen in wenigstens äquivalenter Menge und vorzugsweise im gerin-
gen Überschuß im Vergleich zu den freien Hydroxylgruppen vorliegen. Vorzugsweise werden die Bestandteile in einem solchen Verhältnis angewandt, daß 1,05-1,5 Moläquivalent Isocyanatgruppen pro Moläquivalent Hydroxylgruppen vorhanden sind.
Wenn Wasser verwendet wird, liegt die Wassermenge, bezogen auf die Hydroxylverbindung, zweckmäßig im Bereich von 0,05-0,25 Mol Wasser pro Moläquivalent Hydroxyverbindung.
Im Rahmen der Erfindung kann ein von außen zugesetztes inertes Treibmittel, z. B. ein Gas oder ein gasbildender Stoff, angewandt werden. Beispielsweise können halogenierte niedrigsiedende Kohlenwasserstoffe, wie Trichlormonofluormethan oder Methylenchlorid, Kohlendioxid, Stickstoff und Erdgas verwendet werden. Das inerte Treibmittel vermindert die Menge an überschüssigem Polyisocyanat und Wasser, die zur Herstellung flexibler Urethanschäume erforderlich ist. Für starre Schäume wird es bevorzugt, die Verwendung von Wasser zu vermeiden und ausschließlich das von außen zugesetzte Treibmittel zu verwenden. Die Auswahl der richtigen Treibmittels liegt im Rahmen des fachmännischen Könnens, vgl. z. B. US-PS 3072082.
Zur Herstellung von Polyätherpolyurethanschäumen beträgt die Menge der erfindungsgemäß verwendeten Katalysatorkombination, bezogen auf das Gesamtgewicht der hydroxylhaltigen Verbindung und des Polyisocyanate, 0,02-2,38, insbesondere 0,02-0,2 Gew.-%. Die Katalysatorkombination besteht aus 50-90 Gew.-% 4,4'-Dimorpholinodiäthyläther und 50-10 Gew.-% 1,4-Dimethylpiperazin. In Verbindung mit dieser Aminkombination kann eine organische Zinn verbindung als Katalysator verwendet werden.
Die organische Zinnverbindung kann zweckmäßig aus einer Stanno- oder Stanniverbindung bestehen, z. B. einem Stannosalz einer Carbonsäure, einem Trialkylzinnoxid, einem Dialkylzinndihalogenid oder einem Dialkylzinnoxid, worin die organischen Gruppen des organischen Teils der Zinnverbindung aus Kohlenwasserstoffresten mit 1-8 Kohlenstoffatomen bestehen. Beispielsweise können Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinndiacetat, Diäthylzinndiacetat, Dihexylzinndiacetat, Di-2-äthylhoxylzinnoxid, Dioctylzinndioxid, Stannooctoat und Stannooleat oder eine Mischung daraus verwendet werden.
Ferner werden übliche Rezepturzusätze verwendet, z. B. Schaumstabilisatoren, die auch als Siliconöle oder Emulgatoren bekannt sind. Der Schaumstabilisator kann ein organisches Silan oder Siloxan sein. Beispielsweise können Verbindungen der allgemeinen Formel
R'Si[O-(R2SiO)n-(oxyalkylen)mR]3
verwendet werden, worin R einen Alkylrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen, η eine ganze Zahl von 4-8 und m eine ganze Zahl von 20-40 bedeutet und die Oxyalky-Jengruppen aus Propylenoxid und Äthylenoxid gebildet sind, vgl. z. B. US-PS 3194773.
Zur Herstellung von flexiblen Schäumen können die Bestandteile gleichzeitig miteinander innig vermischt werden, um den Schaum durch ein Einstufenverfahren zu erzeugen. In diesem Fall soll Wasser wenigstens einen Teil, z. B. 10-100, des Treibmittels ausmachen. Die genannten Methoden sind dem Fachmann bekannt j ζ. B. aus der Veröffentlichung duPont Foam Bulletin, »Evaluation of Some Polyols in One-Shot Resilient Foams« vom 22. März 1960.
Wenn starre Schäume hergestellt werden sollen, wird vorzugsweise die sogenannte Quasiprepolymer Methode angewandt, bei der die hydroxylhaltige Komponente vorzugsweise durchschnittlich 4-7 reak-
tive Hydroxylgruppen pro Molekül enthält.
Bei dieser Methode wird ein Teil der hydroxylhaltigen Komponente in Abwesenheit eines Katalysators mit der Polyisocyanatkomponente in einem solchen Verhältnis umgesetzt, daß in dem Reaktionsprodukt
ίο 20-40% freie Isocyanatgruppen, bezogen auf das Polyol, vorliegen. Zur Herstellung eines Schaums wird der restliche Teil des Polyols zugesetzt, und die beiden Komponenten werden in Gegenwart einer katalytischen Menge der erfindungsgemäßen Aminkatalysatorkombination und anderer geeigneter Additive, z. B. Treibmitteln, Schaumstabilisatoren und feuerhemmenden Zusätzen reagieren gelassen. Das Treibmittel, z. B. ein halogenierter niederer aliphatischer Kohlenwasserstoff, der Schaumstabilisator und der feuerhemmende Zusatz können entweder dem Prepolymeren oder dem restlichen Polyol oder beiden vor dem Vermischen der Komponenten zugesetzt werden, wodurch am Ende der Umsetzung ein starrer Polyurethanschaum erhalten wird.
Erfindungsgemäß können auch Polyurethanelastomere und Polyurethanüberzüge unter Anwendung bekannter Methoden hergestellt werden, vgl. z. B. du Pont Bulletin PB-2, Remington und Lorenz, »The Chemistry of Urethane Coatings«.
Die nachstehende Tabelle zeigt den niederen Dampfdruck einer erfindungsgemäßen Katalysatorkombination aus 70,4 Gew.-% 4,4'-Dimorpholinodiäthyläther und 29,6 Gew.-% 1,4-Dimethylpiperazin im Vergleich zu zwei anderen bekannten Polyure-
thankatalysatoren, nämlich N-Äthylmorpholin und Dimethylpiperazin. Überraschenderweise zeigt die erfindungsgemäße Katalysatorkombination, die 1,4-Dimethylpiperazin enthält, einen wesentlich niedrigeren Dampfdruck als 1,4-Dimethylpiperazin allein.
Dampfdruck, mbar
Temperatur
10° C 60° C 80° C 100° C
1,4-Dimethylpiperazin 37 92 207 407 N-Äthylmorpholin 28 71 169 373
Katalysatorkombiiiation aus
so 70,4 Gew.-% 4,4'-Dimorpholinodiäthyläther
29,6 Gew.-% 1,4-Dimethylpiperazin
45
103 197
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert.
Beispiel 1
Aus dem nachstehend angegebenen Ansatz wurde ein flexibler Polyätherpolyurethanscbaum unter Verwendung einer Kombination aus 70,4 Gew.-% 4,4'-Dimorpholinodiäthyläther und 29,6 Gew.-% 1,4-Dimethylpiperazm als Aminkatalysator hergestellt. Alle Bestandteile mit Ausnahme des Toluylendiisocyanate wurden 15 Sekunden bei 5000 U-min"1 gemischt. Dann wurde das Toluylendiisocyanat zugegeben und der gesamte Ansatz weitere 5 Sekunden vermischt. Hierauf wurde der Schaum steigen gelas-
sen. 12 Sekunden nach Zusatz des Toluylendiisocyanats wurde die Umsetzung sichtbar, und der Schaum stieg in 145 Sekunden bis zu seiner Endhöhe. Der Schaum hatte ein Aussehen von ausgezeichneter Qualität und eine Dichte von 25,6 kg/m3.
Ansatz, Gewichtsteile
Propoxyliertes und äthoxyliertes Tnme- Beispiel 2 100
thylolpropan mit einer Hydroxylzahl von 4
etwa 47 und einem Molekulargewicht von 0,15
3500 0,50
Wasser 1,0
Aminkatalysator 43
Stannooctoat
Siliconöl
Toluylendiisocyanat
Ein ausgezeichneter starrer Polyätherpolyurethanschaum wurde mit der gleichen Aminkatalysatorkombination wie in Beispiel 1 hergestellt. Die nachstehend angegebenen Bestandteile wurden alle auf einmal in 15 Sekunden mit einem Mischer bei 4630 U ■ min"1 vermischt.
30 Sekunden nach dem Vermischen wurde die Reaktion sichtbar, und der Anstieg des Schaums war in 240 Sekunden beendet. Die Schaumdichte betrug 36,8 kg/m3.
Die Zollstruktur war grob, aber annehmbar, und der Schaum wies 89,68% geschlossene Zellen auf.
Palmityldimethylamin
Aminkatalysator
Toluylendiisocynat
Polyesterpolyol, hergestellt aus Diäthylenglykol, Adipinsäure und Trimethylolpropan, mit einer Hydroxylzahl von etwa 50 100,0 Siliconemulgator 1,0
Wasser 3,6
0,1 1,0
44,5
Die Reaktion wurde 8 Sekunden nach dem Vermischen sichtbar, und der Schaum erreichte seine Endsteighöhe in 87 Sekunden. Nach der Prüfvorschrift ASTM 1564-67 T wurden folgende physikalische Eigenschaften für den Schaum gemessen.
Dichte, kg/m3
Stauchhärte bei 25% Eindrückung Stauchhärte bei 65% Eindrückung Zugfestigkeit, kg/cm2
Druckverformungsrest, % (bei 90% Verformung)
28.8 45 84 2,13
6,7
,ο Beispiel4und Vergleichsversuch
Um die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Katalysatormischung zu zeigen, wurde Beispiel 1 wiederholt.
Es wurden zwei Versuche durchgeführt, wobei man bei dem einen Versuch die gleiche Katalysatormischung, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde, einsetzte. Bei einem anderen Versuch wurde als Katalysator Bis-(2N,N-dimethylaminoäthyl)-äther verwendet. Dieser Katalysator ist aus der DE-OS 1545122 bekannt.
Die folgenden Rezepturen wurden zur Herstellung eines flexiblen Schaums verwendet.
Ansatz, Gewichtsteile
Propylenoxidaddukt von Sorbit Molekulargewicht 700 37,7 Siliconöl 0,5 Aminkatalysator 2,0 Trichlormonofluormethan 14,0 Polyarylpolyisocynat (Funktionalität 2,7, 46,5
Isocyanatäquivalent
etwa 133)
Beispiel 3
Ein ausgezeichneter flexibler Polyesterpolyurethansciiaum wurde unter Verwendung einer Kombination aus 64 Gew.-% Dimorpholinodiäthyläther und 26 Gew.-% 1,4-Dimethylpiperazin als Aminkatalysator erzeugt. Der Schaum wurde in einer Laboratori- ^0 umschäummaschine mit einer Gießleistung von 9,1 kg pro Minute bei einer Mischergeschwindigkeit von 5000 U-min"1 erzeugt.
Ansatz, Gewichtsteile
Diäthylenglykoladipatpo- Gewichtsteile Vergleichs
35 lyester (Mh etwa 200 OHZ Beispiel 4 versuch
"ο etwa 56)
Silikonöl (oberflächenaktives
Mittel) 100,0
H2O 100,0
Kataiysatormischung* 1,0
"5 Bis-(2-N,N-dimethylamino- 1,0 3,6
äthyl)-äther 3,6 -
Toluylendiisocyanat 1,0
Cremezeit, Sekunden 1,0
Steigzeit, Sekunden - 42,5
42,5
10 41
75
*) Zusammensetzung wie der Aminkatalysator von Beispiel 1
Die Untersuchung der erhaltenen Schäume zeigt, daß der Schaum von Beispiel 4 eine offenere Zellstruktur besitzt und einheitlicher ist als der Schaum des Vergleichsversuchs.
Die Cremezeit und die Steigzeit bei Schaum von Beispiel 4 sind höher, insbesondere ist die Cremezeit um das 2,5fache höher als bei dem Vergleichsschaum.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines gegebenenfalls verschäumten Polyurethans durch Umsetzung eines organischen Polyisocyanate mit einem hydroxylgruppenhaitigen Polyester oder Polyol mit einer Hydroxylzahl von 25-700 in Gegenwart eines Katalysators, wobei für Polyester- und Polyätherschäume das Verhältnis der Isocyanatgruppen zu den freien Hydroxylgruppen wenigstens äquivalent oder in geringem Überschuß ist, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator ein Gemisch aus 50-90 Gew.-% 4,4'-Dimorpholinodiäthyläther und 50-10 Gew.-% 1,4-Dimethylpiperazin verwendet und man im Falle der Herstellung von Polyätherpolyurethanschaumstoffen dieses Gemisch in einer Menge von 0,02-2,38 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polyäthers und des Polyisocyanats, gegebenenfalls unter Mitverwendung eines organisehen Zinnkatalysators, einsetzt.
2. Katalysator zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aus 50-90 Gew.-% 4,4'-Dimorpholinodiäthyläther und 50-10 Gew.-% 1,4-Dimethylpiperazin besteht.
3. Katalysator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß er aus 60-75 Gew.-% 4,4'-Dimorpholinodiäthyläther und 40-25 Gew.-% 1,4-Dimethylpiperazin besteht.
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