DE2132802A1 - Verfahren zur verhinderung von steinbildenden ablagerungen in waessrigen systemen - Google Patents
Verfahren zur verhinderung von steinbildenden ablagerungen in waessrigen systemenInfo
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Description
Postfach 21 01 67
Femruf (0621) "59031 Fernschreiber 04 64672
Drahtanschrift Bencklter Ludwlgehafenrheln
24,Juni 1971
Dr.B/Fl - 661 -
Verfahren zur Verhinderung von steinbildenden Ablagerungen in wässrigen Systemen
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Verhinderung von steinbildenden Ablagerungen in wässrigen
Systemen.
Zur Verhinderung von steinbildenden Ablagerungen in wässrigen Systemen werden heute besonders Polyphosphate in ausgedehntem
Maße eingesetzt. Polyphosphate werden hauptsächlich deshalb verwendet, weil sie schon in unterstöchiometrischen Mengen,
sogenannten Impfmengen wirken und verhältnismäßig billig sind. Es ist jedoch bekannt, daß die Polyphosphate unter
gewissen Umständen in wässrigen Lösungen hydrolysieren können, wodurch der Verbrauch an Polyphosphaten mitunter
relativ hoch und die Wirkung oft nicht mehr befriedigend ist.
Als Komplexbildner, die in wässriger Lösung unbegrenzt
haltbar sind und auch in unterstöchiometrischen Mengen steinbildende Ablagerungen verhindern, haben in den letzten
Jahren die Phosphonsäuren eine immer größere Bedeutung
erlangt. Sie werden wegen ihrer Hydrolysebeständigkeit, vor allem in wässrigen Systemen eingesetzt. So können sie
beispielsweise flüssigen Reinigungslösungen zugesetzt werden und sind in diesen Lösungen bei verschiedenen Lagerbedingungen
lange Zeit haltbar. Die Phosphonsäuren besitzen jedoch den Nachteil, daß sie gegenüber den Polyphosphaten verhältnismäßig
teuer sind, bedingt durch die an sich schon kostspieligen Ausgangsmateriaüen.
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209884/0352
üoh. A. Benekls<?r GmbH - 67OO Ludlwisohafen/Rhein
Fernruf (0621) "59031 ,
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Es ist auch schon bekannt, zu dem gleichen Zweck polymere Verbindungen wie Polyacrylsäuren oder Dextrine einzusetzen.
Es wurde nun gefunden, daß steinbildende Ablagerungen in wässrigen Systemen auch verhindert werden, wenn man
Cyclohexan-l,2,>,4,5-penta-carbonsäure allein oder im
Gemisch mit Phosphonsäuren in unterstö'chiametrischen Mengen (Impfmengen) bezogen auf die Härtebildner einsetzt.
Die gute Impfwirkung der Cyclohexan-1,2,3,4,5-pentacarbonsäure
war überraschend, da bisher an organischen Impfsubstanzen außer den Phosphonsäuren nur polymere
Verbindungen wie Polyacrylsäure oder Polysaccharide (Dextrine) bekannt waren. Eine härtestabilisierende
Wirkung monomerer stickstoff- und phosphorfreier Verbindungen ist neu und noch nicht beschrieben.
In der englischen Patentschrift 1 147 716 werden zwar
schon Cyolohexan-polycarbonsäuren allein und auch im
r Gemisch mit Phosphonsäuren als Gerüststoffe, sogenannte "Builder", Waschmitteln zugesetzt. Für den Einsatz als
"Builder" sind jedoch mindestens stöchiometrische, also
zur echten Komplexbildung ausreichende Mengen erforderlich. Da es bekannt ist, daß gute Komplexbildner, wie z.B.
Äthylendiamintetraessigsäure und Nitrilotriessigsäure keine Impfwirkung zeigen, war es überraschend, daß schon
mit unterstö'chiometrisohen Mengen (Impfmengen) von Cyclohexan-l,2,2,4,5-penta-carbonsäure
allein oder auch im Gemisch mit Phosphonsäuren steinbildende /ölagerungen in
wässrigen Systemen verhindert werden.
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™* *) "
Drahtanschrift Bencklser Ludwigshafenrhein
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Die Konzentration, in der die Cyclohexan-l,ü,^,4,5-penta-carbonsäure
zugesetzt wird, kann bis zu 500 mg/l Wasser, vorzugsweise 5-50 mg/l Wasser betragen.
Die Herstellung der Pentacarbonsäure kann nach der
französischen Patentschrift 2 011 655 aus Bicyclo-(2,2,2)-octen-(7)-2,3,5-tricarbonsäure-2,3-monoanhydrid
durch Oxidation mit Salpetersäure erfolgen.
Im Vergleich zu -den bekannten polymeren Impfsubstanzen
wie Polyacrylsäure oder Dextrine besitzt die Cyclohexan-1*2,3,4,5-penta-carbonsäure
eine bessere Impfwirkung. Ihre Impfwirkung liegt zwischen der Impfwirkung der
Phosphonsäuren und der polymeren Verbindungen ( siehe Tabelle I und II ).' In der Tabelle I wird die Impf wirkung
bei Zimmertemperatur gezeigt. Dazu wurde in einem 1000 ml-Becherglas
eine bestimmte Menge (mg) der zu testenden Substanz in 1 1 Wasser von ca. 17° dH gelöst und 12 g Ätznatron
zugegeben. Das Becherglas wurde mit einem Uhrglas bedeckt und bei Zimmertemperatur stehengelassen. Es wurde
dann geprüft, ob sich am Glasstab bzw. an der Wandung des Becherglases Kristalle abgesetzt hatten.
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üoh. A. Benckiser GmbH - 67OO Ludwisahafen/Rhein
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Impfwirkung der Cyclohexan-l^,^j4f5-penta-oarbonsäure
(CPC) im Vergleich zu bekannten Impfsubstanzen bei
Zimmertemperatur
Substanz Menge Tage
- mg 12345678
CPC 5 00------
7,500000---10
OOOOOÖO-
Dextrin (gelb) 10 ---_--_-
Dextrin (weiß) 10 o-------
Polyacrylsäure | 10 | 0 0 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | - | - |
Nitrilo-tris- (methylenphosphon- säure (NTMP) |
2,5 | 0 0 |
O 0 |
0 0 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Äthylendiamin-tetra- (me thy1enphosphoh- säure CEDTMP |
2,5 | 0 | |||||||
Diäthylentriamin- penta-(methylen- phosphonsäure) DETPMP |
2,5 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | - | - | - |
1-Hydroxyäthan-l,1- diphosphons äure HEDP |
5 10 |
ο | ο | - | - | - | - | - | |
0 = kein Belag an Glasstab und der Wandung des Becherglases · - = Abscheidung von Calcitkristallen
- 5 209884/0352
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3ostfach 21 οι 67 L· I O I. O U 4L
Fernruf (OCI) ** 5903!
F*m*dw«rtMr MMV?
— 5 "" DrataMMchrift Bwtckiaar LudMrigshafanriMin
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Auch bei höheren Temperaturen bleibt die Impf wirkung
erhalten. Die Wirkung bei 55°C ist in der Tabelle II zu sehen.
Zu einer Lösung, enthaltend 490 ml destilliertes Wasser,
5 BLÜ.M NagCO^-Lösung und 5 mg der Testsubstanz wurden
unter Rühren 15 ml 0,1 M CaCl2-Lösung (60,1 mg Ca)
gegeben und die Lösung 24 Stunden bei 55°C stehengelassen. Anschließend wurde das ausgefallene CaCCU abfiltriert und
im Filtrat das in Lösung gebliebene Ca mit einer 0,1 M Titriplexlösung titriert.
im Vergleich zu bekannten Impfsubstanzen bei | zugesetzte Menge mg | 55°C |
Substanz | - | 2> gelöstes Ca |
Blindprobe | 5 | 0,5 # |
Cyclohexan-1,2,5,4,5-penta- carbonsäure (CPC) |
5 | 26,6 £ |
NTMP | 5 | 51,6 * |
DETPMP | 5 | 50,6 # |
HEDP | 5 | 51,6 % |
Dextrin weiß | 5 | 1 Si |
Polyacrylsäure | 5 | 4,5* |
Graham*sches Salz | 24,6 £ |
- 6 2098ö4/0352
«TOO Ludwlsafiaffen/ntielri
Femruf (062IJ "5903t
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Es wurde weiter gefunden, daß die härtestabilisierende
Wirkung der Cyelohexan-l^^i^jS-penta-earbonsäure noch
erhöht wird, wenn man sie im Gemisch mit Phosphonsäuren
in einem Gewichtsverhältnis von Pentacarbonsäure zu
Phosphonsäure von 1:1-50*1 vorzugsweise 2s1-10:1 in
Mengen, bis zu 500 mg/1 Wasser einsetzt. Es wird mit
solchen Mischungen ein synergistischer Effekt erzielt, die weit über die Wirkung der einzelnen Substanzen
hinausgeht.
Gemäß der Erfindung sind geeignete Aminoalkylenphosphonsäuren
solche* die aus Ammoniak, Mono- oder Polyaminen mit Formaldehyd und phosphoriger Säure oder Phosphortrichlorid
erhalten werden, beispielsweise Diäthylentriaminpenta-(methylenphosphonsäure),
Äthylendiamin-tetra-(methylenphosphonsäure
), Propylendiamin-tetra-(methylenphosphonsäure)
und andere»
An Alkanphosphonsäuren konmen beispielsweise die 1-Hydroxyäthan-1,1-diphosphonsäure,
li-Aminoäthan-1, l-diphosphonsäure,
Methylendiphosphonsäure in Betracht«
Die synergistisehe Wirkung der Kombination aus Cyclohexan-1,2,3,^,5-penta-earbonsäure
und Phosphonsäure wird anhand der folgenden Tabelle III gezeigt.
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Fernruf (0621) "59031 Fernschreiber 046487?
·" 7 - Drahtanschrift Bencklser Ludwigshafenrhein
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Impfwirkung von Mischungen aus Cyclohexan-1*2,5*4,5-penta«-carbonsäure (CPC) und
Phosphonsäuren
Substanz | Menge mg |
2 | 4 | 6 | 8 | T a 10 |
g e 12 |
14 16 | 0 | 18 20 |
CPC NTMP |
5 2,5 |
O | O | O | O | 0 | M | - | 0 0 | - |
CPC NTMP |
8 2 |
O | O | O | O | 0 | 0 | 0 | 0 | _ |
CPC EDTMP |
5 2,5 |
O | O | O | O | 0 | σ | 0 | - - | |
CPC EDTMP |
8 2 |
O | O | O | O | 0 | 0 | |||
CPC DETPMP |
5 5 |
O | O | O | O | 0 | 0 | 0 0 | ||
CPC DETPMP |
8 2 |
O | O | O | O | 0 | 0 | - |
0 = kein Belag an Glasstab und der Wandung des Becherglases
- = Abscheidung von Calcitkristallen
- 8 209884/0352
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Die in den vorstehenden Tabellen aufgeführten Produkte weisen selbstverständlich auch bei dem eigenen pH-Wert
des Wassers einen guten Stabilisiereffekt auf. Es wurde jedoch im alkalisches Gebiet gearbeitet", um die vorteilhafte
Stabilisierwirkung der erfindungsgemäßen Substanzen in einem solchen Milieu zu zeigen, wie es bei vielen
Reinigungsvorgängen erforderlich ist.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Substanzen können insbesondere sauren oder alkalischen Reinigungslösungen
zugesetzt werden. Besonders vorteilhaft ist der Einsatz der Substanzen beispielsweise in automatisch arbeitenden
Flaschenspülmaschinen oder bei der Tank- und Container-Reinigung. Hier tritt besonders bei der Nachspülung mit
Wasser, also in dem Stadium des Reinigerprozesses, bei dem nur noch Spuren des Reinigungsmittels vorhanden sind,
die mit viel Wasser verdünnt und herausgespült werden, leicht eine Steinabscheidung ein. Diese Steinabscheidung
wird mit kleinen Mengen (Impfmengen), die in der Nachspüllösung vorhanden sind, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
verhütet. In den Fällen, in denen es erforderlich ist, kann eine geringe Nachdosierung in den durch Steinabscheidung
besonders gefährdeten Zonen erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist überall da mit Vorteil durchzuführen, wo es aus den verschiedensten Gründen
geboten erscheint, keine weiteren Mengen an Phosphor einzubringen.
20S8cU/03S2
Claims (2)
1.) Verfahren zur Verhinderung von steinbildenden Ablagerungen in wässrigen Systemen, dadurch
gekennzeichnet, daß man Cyelohexan~l,2,;5,4,5-penta-carbonsäure
allein oder im Gemisch mit Phosphonsäuren in unterstöchiometrischen Mengen
(Impfmengen), bezogen auf die Härtebildner des
Wassers, einsetzt.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, . daß man Mengen von 5 ~ 500 mg/l Wasser, vorzugsweise
5-30 mg/l Wasser einsetzt.
5.) Verfahren nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Gemisch aus Cyclohexan 1,2,3,4,5-pentacarbonsäure
und Phosphonsäure von 1:1-50:1, vorzugsweise 2:1-10:1 einsetzt.
.) Verfahren nach Anspruch 1 - 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man Aminomethylenphosphonsäuren, vorzugsweise Nitrilo-tris-(methylenphosphonsäurej
iithylendiamin-tetra-(methylenphosphonsäure), Diäthylentriamin-penta-(methylenphosphonsäure),
1,5-Propylendiamin-tetra-(methylenphosphonsäure), Alkanphosphonsäuren,
vorzugsweise l-Hydroxy-äthan-1,1-diphosphonsäure,
1-Aminoäthan-1,1-diphosphonsäure,
Methylendiphosphonsaure einsetzt.
2 0 9 B a ·, / D 3 5 2
ORIGINAL INSPECTED
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CH677072A CH561664A5 (de) | 1971-07-01 | 1972-05-08 | |
ES402577A ES402577A1 (es) | 1971-07-01 | 1972-05-09 | Procedimiento para evitar sedimentaciones petrificantes en sistemas acuosos. |
GB2191572A GB1330596A (en) | 1971-07-01 | 1972-05-10 | Prevention or inhibition of scale deposition from aqueous systems |
BE783398A BE783398A (fr) | 1971-07-01 | 1972-05-12 | Procede pour empecher la formation de depots pierreux dans des systemesaqueux |
US00263610A US3784469A (en) | 1971-07-01 | 1972-06-16 | Process of preventing scale and deposit formation in aqueous systems |
AT553972A AT312527B (de) | 1971-07-01 | 1972-06-27 | Verfahren zur Verhinderung von steinbildenden Ablagerungen in wässerige Medien führenden oder enthaltenden Systemen |
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---|---|
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