DE2125492B2

DE2125492B2 - Aus Kunstharz geformtes Erzeugnis mit einem Etikettäquivalentteil

Info

Publication number: DE2125492B2
Application number: DE2125492A
Authority: DE
Inventors: Susumu Tokio Genma
Original assignee: Victor Company of Japan Ltd
Current assignee: Victor Company of Japan Ltd
Priority date: 1970-05-25
Filing date: 1971-05-22
Publication date: 1980-04-30
Also published as: CA969317A; DE2125492A1; NL7107187A; US3787274A

Description

Die Erfindung betrifft ein aus Kunstharz geformtes Erzeugnis mit einem Etikettäquivalentteil, der einteilig mit dem Erzeugnis ausgebildet ist und spiegelglatte sowie durch kleine Vorsprünge und Vertiefungen glanzlos ausgebildete, rauhe Oberflächenteile aufweist.

Die Erfindung wird am Beispiel einer Schallplatte als Kunstharzerzeugnis beschrieben. Sie ist auch bei Bandkassetten anwendbar, deren Gehäuse in ähnlicher Weise mit Etiketten versehen sind wie Schallplatten. Eine herkömmliche Schallplatte hat in der Regel Etikette sowohl für die Α-Seite (Vorderseite), als auch für die B-Seite (Rückseite) aus bedrucktem Papier. Die Etikette sind im allgemeinen zur Wiedergabe des Titels des auf der Schallplatte aufgezeichneten Musikstücks und der Namen des Komponisten und des bzw. der Interpreten erforderlich. Die Etikette kleben an dem erwärmten und geschmolzenen Material bei der Preßformung an und bleiben fest an der Schallplatte haften, wenn sie abgekühlt und aus den Stempeln herausgenommen ist.

Diese herkömmlichen Etiketten aus gedrucktem Papier haben jedoch die folgenden Nachteile:

1. Für das Anbringen der Etikette an der Preßmaschine ist mindestens ein Arbeitsgang erforderlich. Dies steht der Einsparung von Arbeitskräften und der Verringerung der Herstellungszeit von Schallplatten entgegen.

2. Das Bedrucken,Trocknen, die Ausgabe usw. von Etiketten erfordert mehrere Arbeitsgänge und Zeit, so daß die Kosten einer Schallplatte sehr wesentlich von den Kosten der Etikette beeinflußt werden.

3. Bei der Preßformung von Schallplatten werden die Etikette häufig zerknittert oder zerrissen. Ferner sind Fehler bei der Anbringung der Etikette an der Preßmaschine von Hand möglich. Diese Faktoren erhöhen den Ausschuß bei der Herstellung von Schallplatten. Wenn das Material einer Ausschuß-Schallplatte zerkleinert wird, um es wieder zu verwenden, wird der etikettierte Teil ausgestanzt und zerstört und der Rest des Schallplattenmaterials wieder verwendet, weil das Etikett fest auf der Schallplatte haftet und nicht entfernt werden kann. Der etikettierte Teil ist dick und enthält eine große Menge Material. Dementsprechend ist die Wiedergewinnung des Materials wegen der Zerstörung des etikettierten Teils unwirtschaftlich.
Aus der US-PS 1439358 ist es bekannt, auf eine Schallplatte einen Aufdruck aufzustempeln. Derartige Aufdrucke haften jedoch schlecht und lassen sich leicht abwischen.

Die Erfindung hat daher die Aufgabe, wie bei einem Kunststoff-Formteil ein Etikett aus Papier ersetzt werden kann, so daß die oben erwähnten Nachteile nicht auftreten.

Bei einem Kunststofferzeugnis der eingangs erwähnten Art mit einem Etikettäquivalentteil, der einteilig mit dem Erzeugnis ausgebildet ist und spiegelglatte sowie durch kleine Vorsprünge und Vertiefungen glanzlos ausgebildete, rauhe Oberflächenteile aufweist, wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Tiefe der Vorsprünge und Vertiefungen der rauhen Oberflächenteile im Bereich von 1 bis 5 μ und ihre Breite im Bereich von 5 bis 15 μ liegt.

Durch die Erfindung wird ein geformtes Kunstharzerzeugnis geschaffen, das den Informationsinhalt eines Etiketts aufweist, ohne daß ein Etikett an dem Erzeugnis anzubringen ist. Das durch die Vertiefungen gebildete Muster hat klar erkennbare Konturen. Es läßt sich in Form der winzigen Vertiefungen und Erhebungen mit hohem Kontrast wiedergeben, erneuern oder vervielfältigen. Die Etikette brauchen nicht an einer Preßmaschine angebracht zu werden, so daß das Erzeugnis ohne menschliche Arbeitskräfte hergestellt und die Herstellungszeit verringert werden kann. Die Etikette brauchen nicht gedruckt, getrocknet und ausgegeben zu werden, so daß die Kosten des Erzeugnisses entsprechend gesenkt werden können. Da der Etikettäquivalentteil in einem Gesenk formbar ist, entstehen zwar Kosten für die Ausbildung des Etikettäquivalentteils an dem Gesenk. Diese Kosten beeinflussen jedoch kaum die Stückkosten des Erzeugnisses, da eine große Anzahl der Erzeugnicse mit Hilfe des gleichen Gesenks geformt werden. Ein Zerknittern, Zerreißen oder falsches Anbringen der Etikette, wie es bei herkömmlichen Erzeugnissen häufig der Fall ist, kann ebenfalls nicht vorkommen. Dadurch wird die Ausschußrate erheblich verringert, zumindest jedoch das Erzeugnis verbessert. Der Etikettäquivalentteil ist aus dem gleichen Material wie das gesamte Erzeugnis hergestellt.

Wenn daher Ausschußerzeugnisse gesammelt und wieder verwendet werden, läßt sich das gesamte Material der Erzeugnisse wieder verwenden und dementsprechend auch die Geschwindigkeit der Wiederge-

winnung des Materials erheblich steigern.

In den Unteransprüchen sind weitere Merkmale der Erfindung wiedergegeben.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen, die bevorzugte Ausführungsbeispiele darstellen, ausführlicher beschrieben.

Fig. 1 ist ein Vertikalschnitt durch eine Lackplatte mit auf einer Seite eingepreßtem oder eingeprägtem Muster,

Fig. 2 ist ein Vertikalschnitt eines Etikettäquivalentteils einer Schallplatte,

Fig. 3 ist ein Vertikalschnitt einer mit Hilfe der Stempel geformten Schallplatte.

Fig. 1 zeigt den mittleren Teil einer Lackplatte 31, in deren Oberfläche bereits Tonrillen 36 eingeschnitten sind. Ein entsprechend geformtes Gesenk wird mit vorbestimmtem Druck auf die Lackplatte 31 gedrückt. Dabei ergibt sich eine Lackplatte 34 mit einem Muster, das den Etikettäquivalentteii 35 bildet, der aus einem groben Oberflächenteil 32 mit extrem kleinen Vorsprüngen und Vertiefungen auf den unteren Oberflächen-der eingedrückten Teile und einem glatten Oberflächenteil 33 besteht.

Bei diesem Ausführungsbeispiel beträgt die Tiefe der extrem kleinen Vorsprünge und Vertiefungen etwa 3 μ und die Breite etwa 10 μ. Die Höhe der Stufe zwischen dem glatten Oberflächenteil und dem proben Oberflächenteil beträgt etwa 30 bis 40 μ. Die erwähnte Tiefe liegt vorzugsweise im Bereich von 1 bis 5 μ und die Breite in einem Bereich von 5 bis 15 μ. Die erwähnte Höhe liegt vorzugsweise in einem Bereich von K) bis 100 μ.

Bei diesem Ausführungsbeispiel erfolgt das Pressen wie erwähnt durch das Gesenk auf der Lackplatte 31, auf der die Tonrillen bereits eingeschnitten sind. Das Pressen mittels Gesenk kann jedoch auch auf einer Lackplatte durchgeführt werden, bevor die Tonrillen ausgebildet werden.

Mit Hilfe der Lackplatte 34, die außer mit dem Etikettäquivalentteil 35 mit eingeschnittenen Tonrillen 36 versehen ist, wird eine Metall-Patrize und von dieser eine Matrize 39 hergestellt und aus dieser ein Stempel.

Das Verfahren, nach dem die i.ackplatte 34, die Metall-Patrize, die Matrize und der Stempel 41 der Reihe nach hergestellt werden, ist an sich bekannt, so daß sich eine Beschreibung erübrigt.

Sowohl der A-Seiten-Stempel als auch der B-Seiten-Stempel werden nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt. Die Α-Seiten- und B-Seiten-Stempel werden auf einer Presse angeordnet.

Zwischen den beiden Stempeln wird eine gewünschte Menge Kunstharzmaterial, das vorgewärmt und geknetet ist, eingebracht und zur Bildu.ig einer Schaüplatte 43, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, preßgeformt.

Etikettäquivalentteile 44a und 446 der Schallplatte 43 bestehen aus groben Oberflächenteilen 45a und 45/) mit äußerst feinen Vorsprüngen und Vertiefungen auf der eingedrückten unteren Oberfläche und glatten Spicgeloberflächenteilen 46a und46fr, die von den groben Oberflächenteilen hochstellen. Die groben Oberflächenteile 45α und 45b erscheinen glanzlos und weißlich infolge der unregelmäßigen Lichtreflexion. Die glatten Oberflächenteile 46a und 466, die einen spiegelartigen Glanz aufweisen, erscheinen > glänzend, wenn sie Licht reflektieren, und wenn sie kein Licht reflektieren, erscheint ihre Grundfarbe selbst. Die Muster der Buchstaben und Figuren die aus den glatten Oberflächenteilen 46a und 466 zusammengesetzt sind, stehen daher reliefartig auf den

ι« glanzlosen und satinartig graben Oberflächenteilen ab.

Der in der erwähnten Art ausgebildete Etikettäquivalentteil stellt daher den Informationsinhalt eines Etiketts dar, ohne daß ein herkömmliches bedrucktes Etikett verwendet wird.

Bei diesem Ausführungsbeispiel werden diejenigen Teile, die Buchstaben und Figuren darstellen, als glatte Oberflächen ausgebildet, während die übrigen Teile als grobe Oberflächen auf der preßgeformten

>o Schallplatte ausgebildet sind. Diese Anordnung kann jedoch auch umgekehrt sein. Das heißt, die den Buchstaben und Figuren entsprechenden Teile können als grobe Oberflächen und die übrigen Teile als glatte Oberflächen ausgebildet sein.

2) Im folgenden wird ein zweites Ausführungsbeispiel beschrieben.

Nach Fig. 3 sind der A-Seiten-Stempel 66a und der B-Seiten-Stempel 666 an einer Presse befestigt, bei der es sich um einen herkömmlichen Typ handeln

jo kann. Eine erforderliche Menge Kunstharzmaterial, die vorgewärmt und geknetet wurde, wird zwischen die beiden Stempel 66a und 666 gebracht und gepreßt. Auf diese Weise ergibt sich eine Schallplatte 70 aus Kunstharzmaterial 71. Auf beiden Seiten der

j'i Schallplatte 70 sind Etikettäquivalentteile 74a und 746 ausgebildet, die den Etikettäquivalentteilen 69a und 696 der Stempel 66a und 666 entsprechen. Die Etikettäquivalentteile 74a und 746 bestehen aus groben Oberflächenteilen 72a und 726 und glatten Oberflächenteilen 73a und 736, die jeweils den groben Oberflächenteilen 67a und 676 und den glatten Oberflächenteilen 68a und 686 der Etiketttäquivalentteile 69a und 696 der Stempel 66a und 666 entsprechen.

a; Die groben Oberflächenteile 72a und 726 der Schallplatte 70 erscheinen wegen der unregelmäßigen Lichtreflexion glanzlos und weißlich. Die glatten Oberflächenteile 73a und 736 haben einen spiegelartigen Glanz. Dementsprechend steht das Muster der

){i Buchstaben und Figuren, die aus den glatten Oberflächenteilen 73a und 736 zusammengesetzt sind, wie bei der zuerst beschriebenen Schallplatte reliefartig aus den glanzlosen und satinartigen groben Oberflächenteilen 72a und 726 hervor.

vi Bei den beiden Ausführungsbeispielen werden die groben Oberflächen in den unteren Oberflächen der eingedrückten Teile und die glatten Oberflächen in den oberen Oberflächen der vorstehenden Teile ausgebildet. Andererseits können die groben Oberflä-

wi chen auf den oberen Oberflächen der vorstehenden Teile und die glatten Oberflächen auf den unteren Oberflächen der eingedrückten Teile ausgebildet sein.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Aus Kunstharz geformtes Erzeugnis mit einem Etikettäquivalentteil, der einteilig mit dem Erzeugnis ausgebildet ist und spiegelglatte sowie durch kleine Vorsprünge und Vertiefungen glanzlos ausgebildete, rauhe Oberflächenteile aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Vorsprünge und Vertiefungen der rauhen Ober- ι ο flächenteile (45α, 4Sb, 72a, 72b) im Bereich von 1 bis 5 μ und ihre Breite im Bereich von 5 bis i5 μ liegt.

2. Erzeugnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Buchstaben, Ziffern oder andere Zeichen in dem Etikettäquiva!entteil (44a, 44b, 74a, 74b) durch die spiegelglatten Oberflächenteile (46a, 46b, 73a, 73b) und der Hintergrund durch die rauhen Oberflächenteile gebildet sind.

3. Erzeugnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Buchstaben, Ziffern oder andere Zeichen in dem Etikettäquivalentteil durch die rauhen Oberflächenteile und der Hintergrund durch die spiegelglatten Oberflächenteile gebildet 2^r> sind.

4. Erzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Etikettäquivalenttcil eingedrückte Teile aufweist, deren Bodenfläche die rauhen Oberflächenteile bildet, und jo daß der Höhenunterschied zwischen den eingedrückten Teilen und den spiegelglatten Oberflächenteilen im Bereich von 10 bis 100 μ liegt.