DE2125131A1 - Verfahren zur Herstellung von Zitronensäure durch submerse Gärung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Zitronensäure durch submerse GärungInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Zitronensäure durch submerse Gärung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Zitronensäure durch submerse Gärung von kohlehydrathaltigem
Material mit Aspergillus niger in Gegenwart von K4ZFe(CN)6J^ 3H2O als Inhibitor in einer Menge von kleiner
als 500 TpM.
Es ist bekannt, daß man zur Erzielung von hohen Mengen an Zitronensäure produzierendem Aspergillus niger-Mycel
das Wachstum der Zellen hemmen muß. Durch diese Hemmung wird der zellulare Stoffwechsel in Richtung vermehrter
Zitronensäureproduktion gelenkt.
Eine Zeilwachstumshemmung wird z.B. durch Zugabe von Kaliumferrocyanid zum Gärsubstrat erreicht. Es ist bekannt,
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daß dieser Zusatz vor allem durch Komplexbildung alle schädlichen Einflüsse von Metallionen auf die Zitronensäureproduktion
hintanhält.
Bei einem bekannten Verfahren (USA-Patentschrift Nr. 3 326 774) werden dem Fermentationsmedium in Form
einer einmaligen Zugabe 500 - 4000 TpM Kaliumferrocyanid
zugegeben, wobei diese Menge auch über- bzw. unterschritten werden kann. Dies hat den Nachteil, daß durch die
einmalige Zugabe eine Kontrolle des Wachstums des Mycels nicht möglich ist*
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren zu schaffen, bei dem das
Mycelwachstum so gehemmt wird, daß wesentlich verbesserte Ausbeuten an Zitronensäure erhalten werden.
Dies wird gemäß der Erfindung bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß der,
wenigstens teilweise gereinigte, Kohlehydrate, beispielsweise durch Ionenaustausch gereinigten Zucker, enthaltenden
Lösung der Inhibitor portionsweise in einer Menge von insgesamt 0,05 - 10 TpM, bezogen auf die Gesamtmenge der
Lösung, zugegeben wird.
Durch die portionsweise Zugabe wird das Mycelwachs- W tum so beeinflußt, daß eine unerwartete Leistungssteigerung
in der Weise stattfindet, daß die Ausbeute erhöht und die Gärzeit verkürzt wird.
Es ist vorteilhaft, dafür Sorge zu tragen, daß die Zugaben zeitlich dann erfolgen, wenn es durch mikroskopische
Beobachtung des Mycelwachstums jeweils notwendig erscheint. Wenn das Wachstum von Mycel am Anfang im gewissen
Ausmaß gehemmt wird, wird weniger kohlehydrathaltiges Material für die Mycelbildung verbraucht, so daß
später mehr kohlehydrathaltiges Material für die Zitronensäureproduktion zur Verfügung steht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die erste Portion des Inhibitors
zur Zeit der Beimpfung zugesetzt. Hierbei wird von Beginn an das Mycelwachstum so beeinflußt, daß die Zitronensäureproduktion
einen optimalen Wert erreicht.
Bevorzugt erfolgt die Zugabe des Inhibitors bei einem pH-Wert der Kohlehydrate enthaltenden Lösung von
unter 3,0. Dadurch wird die Bildung von Fremdsäuren weitestgehend verhindert.
Wird das Wachstum des Mycels durch den Zusatz nicht genügend gehemmt, werden weitere Zusätze von K4^Fe(CN)^J7.
3H2O während der Wachstumsperiode zugegeben, bis der gewünschte
Effekt der Hemmung erreicht ist, jedoch nur in solchen Mengen, bis die Gärmaische höchstens 10 TpM
K4^Fe(CN)6_7 · 3H2O enthält. Die Hemmung des Mycelwachstums
wird durch mikroskopische Untersuchungen unter Kontrolle gehalten.
Die folgenden Beispiele, die keinesfalls einschränkende Wirkung haben, erläutern das erfindungsgemäße Verfahren
und zeigen die Unterschiede zwischen einmaliger und portionsweiser Zugabe deutlich auf.
12 1 einer teilweise entkationisierten Zuckerlösung mit 25% Zucker Gew.-/Vol. wurden nach Nährsalzzugabe auf
einen pH-Wert von 2,8 eingestellt, in strömendem Dampf bei 10O0C sterilisiert, auf 300C abgekühlt und unter sterilen
Bedingungen in einen mit mechanischem Rührwerk und Belüftung versehenen Fermenter gebracht. Die belüftete
und gerührte Lösung wurde bei einer Temperatur von 3O0C
mit Sporen von Aspergillus niger beimpft, wobei eine Gärtemperatur von 300C gehalten wurde. Mit der Beimpfung
wurde der Gärlösung eine Menge von 12 mg Kaliumhexacyano-
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ferrat (ll) zugesetzt. Nach 14-tägiger 'Gärzeit wurde eine
Zitronensäuremenge von 2247 g erhalten. Das entspricht einer Ausbeute bezogen auf Zucker von 74,9$.
Der wie in Beispiel 1 behandelten Gärlösung wurden bei der Beimpfung 3 mg Kaliumhexacyanoferrat zugesetzt.
Nach 11-tägiger Gärzeit wurde eine Zitronensäuremenge von
2703 g kristallisierter Zitronensäure erhalten. Das entspricht einer Ausbeute bezogen auf Zucker von 90,1$.
Die wie in Beispiel 1 und 2 behandelte Gärlösung wurde auf den pH-Wert 2,95 eingestellt und mit Sporen von
Aspergillus niger beimpft. Die erste Zugabe von Kaliumhexacyanof errat (II) erfolgte erst 20 Stunden nach der Beimpfung
in einer Menge von 30 mg. Weitere Zugaben wurden nach mikroskopischer Beobachtung gegeben, und zwar 6 mg
Kaliumhexacyanoferrat (II) am 4. Tag und 3,6 mg am 8.Tag. Nach einer Gärzeit von 10 Tagen wurden 2682 g Zitronensäure
kristallisiert erhalten, entsprechend einer Ausbeute bezogen auf Zucker von 89,4$.
Die folgende Tabelle faßt die Ergebnisse zusammen: Tabelle
Bei spiel |
Gär dauer in Tagen |
Kaliumhexacyanoferrat II-Zugabe in TpM | 20Std. nach Beimp fung |
2. Tag |
4. Tag |
5. Tag |
7. Tag |
8. Tag |
Zitronen säure- ausbeute in % |
1 | 14 | mit Beimp fung |
- | - | - | - | 74,9 | ||
2 | 11 | 1 | - | 0,35 | - | 0,25 | 0,15 | - | 90,1 |
3 | 10 | 0,25 | 2,5 | - | 0,50 | - | - | 0,30 | 89,4 |
- |
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Die Beispiele zeigen, daß eine portionsweise Zugabe von Kaliumhexacyanoferrat (II) die Zitronensäureausbeute
wesentlich erhöht und Ausbeuten von 89,0$ und darüber zu erreichen sind bei gleichzeitiger Gärzeitverkürzung, wogegen
bei den herkömmlichen Methoden der Kaliumhexacyanoferrat-II-Behandlung
Ausbeuten von 70-75$ maximal erreicht werden.
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Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Zitronensäure durch submerse Gärung von kohlehydrathaltigem Material mit
Aspergillus niger in Gegenwart von KVFe(CN)• 7 · 3HpO als
Inhibitor in einer Menge von kleiner als 500 TpM, dadurch gekennzeichnet, daß der, wenigstens teilweise gereinigte,
Kohlehydrate, beispielsweise durch Ionenaustausch gereinigten Zucker, enthaltenden Lösung der Inhibitor portionsweise
in einer Menge von insgesamt 0,05-10 TpM, bezogen auf die Gesamtmenge der Lösung, zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugaben seitlich dann erfolgen, wenn es
durch mikroskopische Beobachtung des Mycelwachstums jeweils notwendig erscheint,
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Portion des Inhibitors zur
Zeit der Beimpfung zugesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Portion des Inhibitors nach
der Beimpfung zugegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die portionsweise Zugabe des
Inhibitors bei einem pH-Wert der Kohlehydrate enthaltenden Lösung von unter 3,0 erfolgt.
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Legal Events
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---|---|---|---|
8230 | Patent withdrawn |