-
"Ventil-Anbohrbrücke bzw. -schelle Die Erfindung bezieht sich auf
eine Ventil-Anbohrbrücke bzw. -schelle mit einem den Anbohrkanal im BrUckenkörper
zwischen der Anbohröffnung der Hauptleitung und einem Anschlußkanal für die Zweigleitung
absperrenden Ventilteller, der durch eine achsparallel zum Anbohrkanal angeordnete,
von außen zu betätigende Gewindespindel zu verstellen ist0 Solche Ventil-Anbohrbrücken
bzw. -schellen sind vor allem insofern von Vorteil, als ihr Einbau keine zusätzlichen
Ventilhilfs- oder Abdichtungsmittel erfordert, weil dabei der Ventilteller zum Anbohren
der Hauptleitung einfach aus dem Bereich des Bohrers herausgeschwenkt und nach Fertigstellen
der Anschlußbohrung und teilweisem Hochziehen des Bohrers wieder zurückgeschwenkt
und alsdann als Absperrorgan auf den Ventilsitz des Anbohrkanals gedrückt wird.
-
Bei einer bekannten Ventil-Anbohrbriicke bzw. -schelle obiger Art
ist der Ventilteller als Ventilklappe ausgebildet, die über ein Hebelwerk und einen
von der Gewindespindel auf und ab bewegten Kulissenstein senkrecht auf- bzw. abwärts
geklappt werden kann. Dieses Klappenventil bedingt einen
verhältnismäßig
umständlichen und störanfälligen Mechanismus Auch ist der Einbau des Klappenventils
und seines Hebelwerks verhältnismäßig kompliziert, so daß dafür das Brückenkörpergehäuse
mit einem abnehmbaren und daher auch zusätzlich abzudichtenden Deckel versehen werden
muß.
-
sfeiterhin ist eine Ventil-Anbohrbrücke bzw. -schelle bekannt, bei
der der Ventilteller als Dreh- bzw. Schwenkschieber ausgebildet ist, der über einen
Vierkantsitz direkt auf der achsparallel zum Anbohrkanal verlaufenden Verstellwelle
drehunbeweglich befestigt ist. Ein solcher Dreh- bzw.
-
Schwenkschieber ermöglicht aber keine hinreichend gute dauerhafte
Abdichtung der Ventilstelle und ist darüber hinaus auch insofern schwierig zu bedienen,
als er einen erheblichen Verstellkraftaufwand erfordert. Insbesondere wird die Schisberverstellung
dann problematisch, wenn sich, wie das häufig der Fall ist, im Laufe der Zeit durch
Rostansatz oder Verunreinigungen zunehmende Schwergängigkeit einstellt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ventil-Anbohrbrticke
bzw. -schelle zu schaffen, die die vorerwähnten Mängel nicht aufweist, vielmehr
von einfachem und störunanfälligem Aufbau ist sowie insbesondere auch hinsichtlich
ihres Ventiltellers leicht montiert und mit vergleichsweise geringem Verstellkraftaufwand
bedient werden kann. -Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Ventil-Anbohrbrücke
bzw.
-
-schelle der eingangs erwähnten Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der löffelartig ausgebildete Ventilteller
in unmittelbarem Antriebseingriff
mit der Gewindespindel steht, durch sie axial auf und ab zu verstellen und dabei
im Zusammenwirken mit einer im Brückenkörper vorhandenen Führung zusätzlich um die
Gewindespindel zu verschwenken ist.
-
Der Ventillöffel ist dabei vorteilhaft über ein mit entsprechendem
Innengewinde versehenes Führungsauge auf der im Brückenkörper unverschieblich gelagerten
Gewindespindel schraubverstellbar. Auf diese Weise beschreibt der Ventillöffel bei
seiner Verstellbewegung durch die Gewindespindel eine kombinierte Axial- und Schwenkbewegung,
die einerseits ein einwandfreies Aufsetzen und Abheben des Ventillöffels auf bzw.
von dem Ventilsitz des Anbohrkanals und andererseits einen kraft- und raumsparenden
Verstellantrieb durch die Gewindespindel ermöglicht.
-
Die im Brückenkörper vorhandene Führung besteht vorteilhaft aus einer
schraubengangförmigen, axi-al zur Gewindespindel verlaufende obere und untere Endabschnitte
aufweisenden Führungsnut, in die ein am Führungsauge des Ventillöffels vorhandener
Führungsnocken greift. Zweckmäßig verlaufen dabei die Führungsnuten im Brückenkörper
und das Gewinde auf der Spindel und im Ventillöffelgleichsinnig zueinander. Dadurch
wird eine optimale Führung des Ventillöffels bei geringstmöglichem Gleitwiderstand
gewährleistet.
-
Weitere Merkmale nach der Erfindung seien anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles beschrieben. Dabei zeigt
Fig.
1 einen quer zur Hauptleitung verlaufenden Schnitt durch die neue Ventil-Anbohrbrücke
im Montagezustand, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3
einen leitungsaxialen Schnitt durch die Ventil-Anbohrbrücke mit in Sperrstellung
befindlichem Ventillöffel und Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig.
3.
-
Die dargestellte Ventil-Anbohrbrücke besteht imwel sentlichen aus
dem mit Hilfe des Brückenbogens 1 und der Schrauben 2 auf der Hauptleitung 3 zu
befestigenden Brückenkörper 4, der die parallel zum Anbohrkanal 5 und Bohreröffnung
6 verlauf ende Geuindespindel 7 sowie den darauf schraubverstellbar sitzenden Ventillöffel
8 enthält. Weiterhin befindet sich im Brückenkörper 4 der Kanal 9 für den Anschluß
der nicht dargestellten Zweigleitung. Dieser Anschlußkanal 9 kann ebenso wie die
Bohrereinführöffnung 6 durch ein und dieselbe Schraubkappe 10 (Fig. 3) wahlweise
verschlossen werden.
-
Wie insbesondere Fig. 3 zeigt, ist die Gewindespindel 7 mit ihrem
oberen Teil 7' in einer in der Decke 4' des deckellos ausgebildeten 3rückenkörpergehäuses
4" eingeschraubten Lagerbüchse 11 gelagert, während sie mit ihrem unteren Ende 7"
in einem im Boden 4"' des Brückenkörpergehäuses eingesetzten, vorzugsweise aus Messing
bestehenden Ring 12 lagert. Dieser Lagerring 12 dient zugleich als
unterer
begrenzungsanschlag für den in Sperrstellung (Fig. 3) heruntergeschraubten Ventillöffel
8.
-
Der Ventillöffel 8 ist über sein mit entsprechendem Innengewinde
8' versehenes Führungsauge 8" unlittelbar alf der im Brückenkörper unverschieblich
gelagerten Gewindespindel 7 schraubverstellbar angeordnet. Er besitzt an seinen
Führungsauge 8" einen Führungsnccken 8''', der in eine Führungsnut 13 greift, die
sich in Brückenkörper 4 befindet bzw. aus dem 3rückenkörpergehäuse 4" entsprechend
ausgeformt ist. Diese Führungsnut 13 verläuft im wesentlichen schraubengangförmig
und besitzt Je einen axial zur Gewindespindel 7 verlaufenden oberen und unteren
Endabschnitt 13' bzw. 13". Dadurch vollführt der Ventillöffel 8 bei seiner durch
Drehen der Gewindespindel 7 erfolgenden axialen Aui-oder Abbewegung eine zusätzliche
entsprechende Schwenkbewegung um die Gewindespindel 7, so daß der Ventillöffel 8
entweder in die in den Fig. 3 und 4 dargestellte, den Anbohrkanal 5 absperrende
Schließstellung oder aber in die in den Pig. 1 und 2 dargestellte Oifen- bzw. Montagestellung
gebracht werden kann. In letzterer kann deren Fig. 1 strichpunktiert dargestellte
Bohrer 14 durch die Einführöffnung 6 und den Anbohrkanal 5 hindurch auf die inbohrstelle
3' der Hauptleitung 3 abgesenkt werden, um darin die Bohröfinung zu erzeugen. Zum
leichteren Verstellen des Ventillöffels 8 verläuft die echraubengangförmige Führungsnut
13 im Brückenkörpergehäuse 4" gleichsinnig zu dem Gewinde 7''' auf der
Gewindespindel
7 und zum Innengewinde 8' im Führungsauge 8" des Ventillöffels 8.
-
Auf der Unterseite der den oberen Teil 7' der Gewindespindel umgreifenden
Lagerbüchse 11 ist in einer entsprechenden Aussparung 11' der Dichtungsring 15 eingesetzt,
der den an der Gewindespindel 7 vorhandenen Bund 71V untergeift und gegen den sich
in der vollen Öffnungsstellung des Ventillöffels 8 der an dessen Führungsauge 8"
vorhandene iling flansch 8IV legt. Dadurch wird in der hochgespindelten Offenstellung
des Ventillöffels 8 die Gewindespindel 7 an ihrer Durchtrittsstelle in der Lagerbuchse
11 einwandfrei abgedichtet.
-
Zur Inbetriebnahme der neuen Ventil-Anbohrbrücke wird diese zunächst
in der in Fig. 1 und 2 dargestellten Lage auf der Hauptleitung 3 verschraubt,wobei
die Anbohrstelle 3' durch den auf der Unterseite des Brückenkörpers 4 in einer entsprechenden
Aussparung angebrachten Dichtungsring 16 hinreichend abgedichtdt wird. Der Ventillöffel
8 befindet sich in seiner hochgefahrenen, ausgeschwenkten Lage, in der er den Anbohrkanal
5 für den darin einzuführenden Bohrer 14 freigibt. Während des Anbohrens der Hauptleitung
3 an der Stelle 3' kann der Zweigleitungs-Anschlußkanal 9 durch die Schraubkappe
10 vollständig geschlossen werden, sofern man es nicht vorzieht, das beim Anbohren
auftretende Bohrmehl unter den Druck des in der Hauptleitung 3 vorhandenen Mediums
durch den dann teilweise zu öffnenden Anschlußkanal 9 absuleiten.
Nachdem
die Bohröffnung in der Hauptleitung 3 erzeugt ist, wird der Bohrer 14 teilweise
zurückgezogen, und zwar soweit, daß daraufhin der Ventillöffel 8 in seine untere
Schließstellung gemäß den Fig. 3 und 4 gebracht werden kann.
-
Um dabei eine unzulässig hohe Beanspruchung des Ventillöffels 8 wie
auch der Gewindespindel 7 zu vermeiden, sitzt der Ventillöffel 8 in seiner Schließstellung
mit seinem Führungeauge 8'' auf dem Messing-Lagerring 12 auf. Dadurch wird bei hinreichender
Anpressung des Ventil-Dichtringes 8V gegen die Ventilsitzfläche 5' ein weiteres
Herabspindeln des Führungsauges 8" und damit ein Durchbiegen des Löffels 8 mit Sicherheit
verhindert. Nach Verschließen des Bohrkanals 5 durch den Ventillöffel 8 wird der
Bohrer 14 vollends ausdem Brückenkörper herausgezogen und dessen Bohreröffnung 6
durch die Schraubkappe 10 verschlossen. Sodann ist das Absperrventil betriebsfertig.
-
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind mancherlei Abwandlungen
möglich. So kann beispielsweise die Gewindespindel 7 grundsätzlich auch in der Lagerbüchse
11 schraubverstellbar und der Ventillöffel 8 auf der Spindel 7 einfach schwenkbewegliohangeordnet
sein. Eine solche Spindel- und Ventillöffel-Anordnung ist aber weniger vorteilhaft,
zumal dabei die Spindel 7 an ihrem unteren Ende nicht im Brückenkörpergehäuse 4"
gelagert werden könnte, es sei denn, daß man dafür das Brückenkörpergehäuse 4" entsprechend
höher ausbildete.