DE2120743C3 - - Google Patents
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Description
35
45
r>o
Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugbremsanlage mit einer hydrodynamischen Bremse und hydraulisch
steuerbaren Reibungsbremsen sowie einer Regeleinrichtung zur Aufteilung des Gesamtbremsmoments in
einen von der hydrodynamischen Bremse aufzubringenden und einen von den Reibungsbremsen aufzubringenden
Anteil, wobei in die zu der Betätigungsvorrichtung für die Reibungsbremsen führende Druckmittelleitung
ein Druckregelventil geschaltet ist, auf das in Richtung Erhöhung des Bremsmoments der Reibungsbremsen
eine vom Soll-Wert des Gesamtbremsmoments abhängige Kraft und in der Gegenrichtung ein vom jeweiligen
Bremsmoment der hydrodynamischen Bremse abhängiger Steuerdruck wirkt.
Eine derartige Bremsanlage ist aus der DE-OS 40 158 bekannt. Hydraulisch beaufschlagte Reibungsbremsen
benötigen bis zum Ansprechen nur wenige Kubikzentimeter Drucköl, während einer im völlig
entleerten Zustand befindlichen hydrodynamischen Bremse eine erhebliche Flüssigkeitsmenge zugeführt
werden muß, bis sie ihr volles Bremsmomem erreicht. &°
Aus diesem Grund benötigt die hydrodynamische Bremse eine längere Zeit bis zum Ansprechen als die
Reibungsbremsen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Bremsanlage der oben genannten Art so auszubilden, daß bei einer Betätigung der Bremsanlage im oberen
Geschwindigkeitsbereich ein durch die Füllzeit der hydrodynamischen Bremse verursachtes kurzzeitiges
alleiniges Ansprechen der Reibungsbremsen vermieden wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß dem Druckregel ventil ein Abschaltventil mit
einer zu diesem paralielgeschalteten Drossel vorgeschaltet ist und daß das Abschaltventil von einem von
der Fahrgeschwindigkeit abhängigen Steuerdruck derart gesteuert ist, daß es unterhalb einer vorbestimmten
Geschwindigkeit offen und oberhalb dieser Geschwindigkeit geschlossen ist
Damit wird erreicht, daß die Reibungsbremsen praktisch nie allein zur Wirkung kommen, auch nicht
kurzzeitig am Anfang des Bremsvorganges, sondern immer nur zusammen mit der hydrodynamischen
Bremse. Dadurch wird der Reibungsverschleiß der Reibungsbremsen wesentlich verringert
Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der von der Fahrgeschwindigkeit
abhängige Steuerdruck in bekannter Weise durch ein in einen ölgefüllten Ringkanal eintauchendes Staurohr
erzeugt wird und daß der öigeiüüte Ringkanai an einem
proportional zur Drehzahl der Antriebsräder angetriebenen Rad vorgesehen ist
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Bremsanlage nach der Erfindung und
F i g. 2 eine vergrößerte Darstellung einer Einzelheit von F ig. 1.
In Fig. 1 führt der Fahrantrieb von einer nicht dargestellten Antriebsanlage aus zur sogenannten
Bremswelle 11 und von ihr weiter über ein Untersetzungsgetriebe 12 zu den Radwellen 13 mit den
Antriebsrädern 14. Auf der Bremswelle U sitzt ein Rotor 15 einer hydrodynamischen Bremse 16, deren
Stator 17 mit dem Getriebegehäuse 18 verbunden ist.
Die Füllung der hydrodynamischen Bremse 16 geschieht durch eine Füllpumpe 19 über ein servogesteuertes
Füllventil 20 und eir.e Füllt'iiang 21.
Die Entleerung der hydrodynamischen Bremse 16 erfolgt durch ein servogesteuertes Entleerventil 22.
Vom äußeren Ringraum 23 der hydrodynamischen Bremse 16 leitet eine Steuerleitung 24 den im Ringraum
23 vorhandenen und dem Bremsmoment der hydrodynamischen Bremse entsprechenden Druck zur hydraulischen
Regeleinrichtung.
Auf der Bremswelle 11 sitzt eine Bremsscheibe 25
einer durch Druckmittel schließenden Reibungsbremse 26. Das Druckmittel zum Schließen dieser Bremse wirkt
in einem Betätigungszylinder 27 auf einen Schließkolben 28.
Das zur Funktion der Regeleinrichtung und zum Schließen der Reibungsbremse 26 erforderliche Drucköl
wird durch eine Bremsdruckpumpe 29 über ein Rückschlagventil 30 und ein Leitungssystem 31 einem
Öldruckspeicher 32 und Ventilen 33, 34 und 35 zugeführt. Die Betätigung dieser Ventile erfolgt von
einem Bremspedal 36 aus über e;ne Nockenwelle 37 und die auf ihr befindlichen Steuernocken 38,39 und 40.
Das Ventil 33 ist ein 3/2-Ein-Ausschalt-Ventil, das in
der eingeschalteten Stellung (untere Lage) Drucköl aus der Leitung 31 dem servogesteuerten Füllventil 20
zuführt, wodurch dieses Ventil 20 öffnet und die hydrodynamische Bremse 16 gefüllt wird. In der
ausgeschalteten Stellung (obere Lage) ist die Druckölweiterleitung abgesperrt und der Zylinderraum des
Ventils 20 mit dem Abfluß verbunden.
Das Ventil 34 ist ein 3/2-Druckregel-Ventil, das den
Arbeitsdruck proportional dem Steuerweg regelt. In der voll eingeschalteten Stellung (untere Lage) wird
Drucköl aus der Leitung 31 über eine Leitung 41 mit vollem Druck dem servogesteuerten Entleerventil 22
zugeführt, wodurch der ölabfluß aus der hydrodynamisehen
Bremse 16 auf seinen minimalen Wert eingestellt ist und dadurch die ölfüllung der hydrodynamischen
Bremse 16 und mit ihr der Öldruck in ihr und ihr Bremsmomen; auf ihre maximalen Werte angestaut
bzw. eingestellt sind. In der ausgeschalteten Stellung ι ο
(obere Lage) ist die Druckölweiterleitung abgesperrt und der Zylinderraum des Ventils 22 mit dem Abfluß
verbunden, so daß jetzt bei voll geöffnetem Entleerventil 22 das öl aus der hydrodynamischen Bremse 16 frei
ausfließen kann. In einer Zwischenstellung des Ventils 34 wird durch einen dem vorgegebenen Steuerweg
(Stellung des Bremspedals 36) proportionalen Arbeitsdruck das Entleerventil 22 nur teilweise geschlossen
wodurch die hydrodynamische Bremse 16 nur eine Teilfüllung behält und somit ein dem Bremspedalweg
entsprechendes Bremsmoinenl als Teil ihres maximal
möglichen Bremsmoments bei der Vollfüllung erzeugt.
Das Ventil 35 ist ein 3/2-Druckregel-Ventü, das den
Arbeitsdruck proportional dem Steuerweg und einem gegen den Steuerweg wirkenden Steuerdruck regelt.
Dieser Steuerdruck ist der Druck im Ringraum 23 der hydrodynamischen Bremse 16. Der Arbeitsdruck dieses
Ventils 35 wird über eine Leitung 42 dem Betätigungszylinder 27 der Reibungsbremse 26 zugeleitet In der
ausgeschalteten Stellung (obere Lage) ist die Druckölweiterleitung abgesperrt und der Zylinderraum 27 der
Reibungsbremse 26 mit dem Abfluß verbunden, wodurch die Reibungsbremse geöffnet ist In einer
Zwischenstellung des Ventils 35 wird nun dem Zylinderraum 27 der Reibungsbremse 26 ein Arbeitsdruck
zugeführt, der sich im Ventil 35 aus dem durch den Bremspedalhub vorgegebenen Steuerweg und dem ihm
entgegenwirkenden Steuerdruck (der im Ringraum 23 der hydrodynamischen Bremse vorhandene Druck)
einregelt.
Bei der Einleitung eines Bremsvorgangs ergeben sich nun die nachfolgenden Bewegungs-, Steucrungs- und
Regelabläufe.
Bei nicht betätigtem Bremspedal befinden sich die Ventile 33,34 und 35 in der ausgeschalteten Stellung, die
Zylinderräume der Ventile 20 und 22 sowie der Zylinderraum 27 der Reibungsbremse 26 sind mit dem
Abfluß verbunden. Damit erfolgt keine ölzufuhr zur hydrodynamischen Bremse 16, fördert die dauernd
laufende Füllpumpe 19 über eine Ablaufleitung in den Ölbehälter zurück, ist das Entleerventil 22 offen, ist die
hydrodynamische Bremse 16 entleert und die Reibungsbremse 26 geöffnet.
Beim Betätigen des Bremspedals 36 erfolgt nun durch die relativ steile Steuernockenscheibe 38 sofort die
Öffnung des Ventils 33 und weiter des Füllventils 20, so daß Füllöl voller Fördermenge durch die Leitung 21 zur
hydrodynamischen Bremse 16 fließt. Mit der Betätigung des Bremspedals 36 findet dann auch gleichzeitig die
Beeinflussung des Ventils 34 statt. Sein von ihm abgegebener Arbeitsdruck, der proportional dem
Steuerweg aus dem Bremspedalhub und der Nockenbewegung ist, wirkt über die Leitung 41 auf das
Entleerventil 22, das jetzt dem Arbeitsdruck entsprechend den Ölabflu'3 aus der hydrodynamischen Bremse
16 staut. Das Ventil 35 wird erst nach einem Bremspedalhub in FuiUtion gesetzt, der über den
Pedalhub zum Ansprechen des Ventils 33 hinausgeht.
Durch einen solchen Bremspedalhub wird nun ein ihm zugeordnetes Bremsmoment, das einer bestimmten
Bremsverzögerung entspricht, als Soll-Wert dieser hydraulischen Regelanlage eingegeben. Durch das
Ventil 34 wird in der hydrodynamischen Bremse 16 durch den Stau des Ölabflusses aus ihr ein Bremsmoment
erzeugt Dieses Bremsmoment wird durch den Öldruck im äußeren Ringraum 23 der hydrodynamischen
Bremse 16 definiert und gemessen und durch die Leitung 24 als Steuerdruck dem Ventil 35 zugeführt, wo
dieser der Wegvorgabe durch den Bremspedalhub entgegenwirkt. Der Arbeitsdruck des Ventils 35, der
durch die Leitung 42 im Zylinder 27 auf den Schließkolben 28 der Reibungsbremse 26 wirkt, wird
dadurch so eingeregelt, daß im ganzen Fahrgeschwindigkeitsbereich sowohl bei einer Bremsung mit dem
maximalen Gesamt-Bremsmomeni als auch bei einer Bremsung mit einem niedrigeren Gesamt-Bremsmoment
die Reibungsbremse 26 die Differenz aus dem durch den Bremspedalhub vorgegi i/enen Soll-Bremsrnoment
und dem von der hydrodynamischen Bremse ίδ
aufgebrachten Bremsmoment erzeugt Damit werden auch Störungen in der Bremsfähigkeit der hydrodynamischen
Bremse 16 automatisch durch das Eingreifen der Reibungsbremse 26, eventuell auch nur mit einem
Teil-Bremsmoment ausgeglichen. Der Öldruck in der Leitung 31 wird durch ein Druckbegrenzungsventil 43
auf eine vorgegebene Höhe begrenzt.
Bei der Bremsanlage nach F i g. 1 befindet sich am mit
der Radwelle 13 verbundenen Übersetzungsrad 12 ein mit öl gefüllter Ringraum 51, in den ein Staurohr 52
eintaucht Der in ihm entstehende, dem Quadrat der Fahrgeschwindigkeit und damit dem Bremsmoment der
hydrodynamischen Bremse 16 proportionale Staudruck wird über eine Leitung 53 als Steuerdruck einem
Abschaltventil 61 zugeführt Dieses Abschaltventil 61 befindet sich in der Drucköl-Zuführleitung zum Ventil
35 und hat eine zu ihm parallel geschaltete Drossel 62. Bei einer niedrigen Fahrgeschwindigkeit und damit
einem vom Staurohr 52 erzeugten Druck, der unter dem U\-.ischalt-Steuerdruck des Ventils 61 liegt, erfolgt die
Druckölzufuhr zum Ventil 35 und damit zur Betätigung der Reibungsbremse 26 mit der vollen Duichlaßmenge
des Ventils 61. Bei einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit schaltet das Ventil 61 um, wodurch die Druckölzufuhr
zum Ventil 35 und damit zur Betätigung der Reibungsbremse 26 nunmehr durch die Drossel 62
stattfindet. Die Drossel 62 ist so bemessen, daß bei der Einleitung eines Bremsvorgangs bei einer Fahrgeschwindigkeit
oberhalb der genannten Grenze der Bremsbeginn der Reibungsbremse 26 bis zur Wirkung
der hydrodynamischen Bremse 16 mit dem vorgegebenen Pri:msmoment verzögert wird. Mit dem Entstehen
des Bremsmoments der hydrodynamischen Bremse 16 und des Drucks in ihrem äußeren Ringraum 23, der
durch die Leitung 24 in der Wirkungsweise der Anlage nach der Abb.,? dem Ventil 35 zugeführt wird, erfolgt
dann automatisch die Regelung des Bremsmoments der Reibungsbremse «.6.
Ohne diese Steuerung (Leitung 53, Abschaltventil 61 und Drossel 62) würde die Reibungsbremse 2ft bei der
Einleitung eines Bremsvorgangs bei einer hohen Fahrgeschwindigkeit kurzzeitig (bis zur Bremswirkung
der hydrodynamischen Bremse 16) mit hohem Bremsmoment in Funktion treteil, was einen unnötigen und
hohen Verschleiß der Reibungsbremse 26 zur Folge hätte.
F i g. 2 zeigt die körperlich-schematische Darstellung
des Ventils 61. Seine Funktion wurde bereits mit F i g. I erklärt. Eine Leitung 81 führt das Drucköl dem Ventil 35
zu. Die übrigen Funktionselemente sind eindeutig dargestellt, so daß eine weitere Erläuterung nicht nötig
ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Fahrzeugbremsanlage mit einer hydrodynamischen Bremse und hydraulisch steuerbaren Reibungsbremsen
sowie einer Regeleinrichtung zur * Aufteilung des Gesamtbremsmoments in einen von
der hydrodynamischen Bremse aufzubringenden und einen von den Reibungsbremsen aufzubringenden
Anteil, wobei in die zu der Betätigungsvorrichtung für die Reibungsbremsen führende Druckmittelleitung
ein Druckregelventil geschaltet ist, auf das in Richtung Erhöhung des Bremsmoments der Reibungsbremsen
eine vom Soll-Wert des Gesamtbremsmoments abhängige Kraft und in der Gegenrichtung
ein vom jeweiligen Bremsmoment der hydrodynamischen Bremse abhängiger Steuerdruck
wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß dem Druckregelventil (35) ein Abschaltventil (61) mit
einer zu diesem parallelgeschalteten Drossel (62) vorgeschaltet ist und daß das Abschaltventil von
einem von der Fahrgeschwindigkeit abhängigen Steuerdruck derart gesteuert ist, daß es unterhalb
einer vorbestimmten Geschwindigkeit offen und oberhalb dieser Geschwindigkeit geschlossen ist.
2. Fahrzeugbremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß f.er von der Fahrgeschwindigkeit
abhängige Steuerdruck in bekannter Weise durch ein in einen ölgefüllten Ringkanal (51)
eintauchendes Staurohr (52) erzeugt wird und daß der ölgefüllte Ringkanal an einem proportional zur jo
Drehzahl de·- Antriebsräder (14) angetriebenen Rad (12) vorgesehen ist.
Priority Applications (2)
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DE19712167218 DE2167218C2 (de) | 1971-04-28 | 1971-04-28 | Fahrzeugbremsanlage |
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ID=5806152
Family Applications (1)
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DE (1) | DE2120743B2 (de) |
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