DE2118513A1 - Verfahren zur Erzeugung von elementarem Schwefel und Eisensulfat - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von elementarem Schwefel und Eisensulfat

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DE2118513A1 DE19712118513 DE2118513A DE2118513A1 DE 2118513 A1 DE2118513 A1 DE 2118513A1 DE 19712118513 DE19712118513 DE 19712118513 DE 2118513 A DE2118513 A DE 2118513A DE 2118513 A1 DE2118513 A1 DE 2118513A1
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Description

Dr. rc rwt. "VTL.l L-
Dipl.-n-.-y;. CLAUS r^j-A-'
D.pÜng. FRANZ LOi h—s . Z 119212 O/H
Qcnn MORNBERQ
KESSLERPLATZ 1
K1? Güiix,üK LINI]S LII'II-EI), Toronto, Ontario, Kanada
verfahren zur Erzeugung von el ein ent ar em Schwefel und Eisensulfat
Me Erfindung betrifft ein hydrometallurgisches Verfahren zur Erzeugung von elementarem Schwefel und i'errosulfat durch Reaktion von Schwefeldioxyd und künstlichen oder natürlicher, pyrrhotitischen Erzen in einem wässrigen Medium.
Gchv.'-'-fc?ldioxyd it-l eivi unerwünschtes Nebenprodukt, das bei der Verbrennung von Erdölen in Kraftwerken und bei Einschmelze vorr'i-T-il'sri anfällt. Seine Konzentration beträgt 0,05 bis 0,3 °/o in Verbrennungsabgasen und 0,5 bis 10 °'> in den Röstgasen von Hüttenanlagene Die Menge an oxydiertem Schwefel, der in Abgaoen dieser beiden Haupterzeuger von bchwefeldioxyd in die Atmosphäre geschickt wird, entspricht angenähert der Weltpro— d ^.k ti on an Schwefel in elementarer und sekundärer Form.
hie i-:ür:;-:rev/ir;nung den ?chv/efeis aus diesen Gasen versteht r.icn. !"'.Hein aus ökonorr:i3c}:en und gesundheitlichen Rücksichten.
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In der Vergangenheit sind lediglich die wirtschaftlichen Gründe in den Vordergrund geschoben'worden. Schwefeldioxyd wurde nur dann rückgewonnen, wenn ein Markt für Schwefelsäure vorlag. Andernfalls wurde es abgeblasen. Eine kürzliche Untersuchung des Luftverschmutzungsproblems, die durch Regierung und Industrie durchgeführt wurde, hatte als Ergebnis eine Ankurbelung der Forschung auf den Gebiet der Rückgewinnung von idchwefeldioxyd aus Industrieabgasen und der Umwandlung des Schwefeldioxyds zu elementarem Schwefel, der sich für die lagerung und den Transport besser eignet.
Das United States Bureau of Mines, Information Circular 7636, United States Department of the Interior, 1958, weist eine Liste von 253 Veröffentlichungen auf dem chemischen Sektor aus, die sich mit der Entfernung von Schwefeldioxyd aus Industrieabgasen befassen. Das Ergebnis dieser durchgeführten Untersuchungen läßt sich folgendermaßen zusammenfassen: Schwefeldioxyd wird aus Industrieabgasen entfernt und in konzentrierter Form durch- regenerierendes Naßwäschen mit organischen oder wässrigen Systemen oder durch regenerierende Adsorption auf verschiedenen Festkörpern rückgewonnen. Der Hauptanteil des Schwefeldioxyds wird zur Schwefelsäureherstellung eingesetzt und der Rest durch Reduktion mittels Wasserstoff, Kohlenmonoxyd, Methan und Kohlenstoff- oder Wasserstoff sulf id zu elementarem Schwefel umgewandelt. Diese Reaktionen werden bei erhöhter Temperatur als Gas-Gas- oder Gas-Fes tkörper-Reakti on durchgeführt und erfordern häufig einen Katalysator. Da diese Reaktionen in der Regel nicht sehr ergiebig sind, verringern sie lediglich das Luftverschmutzungsproblem, beseitigen es jedoch nicht. Darüberhinaus sind die bekannten Verfahren dieser Art im allgemeinen sehr komplex hinsichtlich ihrer Durchführung und Überwachung und erfordern
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eine komplizierte und teuere Einrichtung. Es besteht daher immer noch ein erheblicher Bedarf für ein einfaches wirtschaftliches Verfahren zur umwandlung, von Schwefeldioxyd in elementaren Schwefel.
Ein solches Verfahren schlägt die vorliegende Erfindung vor, das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine wässrige Suspension von pyrrhotitisehen Sulfiden und Schwefeldioxyd bei einer Temperatur im Bereich von etwa 65 bis 1210C und unter einem Überdruck des Schwefeldioxyds von mindestens
ρ
1,05 kg/cm einer Eeaktion nach der Gleichung
FeS + (2+X)SO2 + 2/5xH2 ¥ V °2
untersogen wird, in der χ eine Zahl zwischen 0 und 3 ist, und daß aus den Reaktionsprodukten elementarer Schwefel und Eisensulfid direkt gewonnen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt somit ein einfaches Verfahren zur Gewinnung* von elementarem Schwefel unter Anwendung von Schwefeldioxyd dar, wozu beispielsweise Schwefeldioxyd-Abgase aus metallurgischen oder sonstigen Prozessen eingesetzt werden können. Das Verfahren eignet sich ganz besonders für die Anwendung in solchen Fällen, in denen billige pyrrhotitische Erze in der Nahe des Schwefeldioxyd-Anfalls zur Verfügung stehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt somit die Reaktion von üchwefeldioxyd mit einer wässrigen Suspension feinverteilter pyrrhotitischer Sulfide nach der vorstehend genannten Reaktionsgleichung. Die Reaktion wird in einem Autoklaven oder einem sonstigen geeigneten Gefäß durchgeführt, das mit einer
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_ 4 -■
Kühreinrichtung versehen -ibt. Es wird dabei eine Temperatur in dem Bereich von 65 bis 121 C sowie ein Partialdruck des Schwefeldioxyds von über 1,05 atü aufrechterhalten. Uie bevorzugten Reaktionsbedingungen liegen zwischen 65 und 107 C und einem üchwefeldioxyd-Partialdruck zwischen 2,11 und 6 j 33 atü.
Aus der vorstehenden Reaktionsgleichung ist zu erkennen, daß je nach der Llenge an in die Reaktion eingeführtem Schwefeldioxyd das Verfahren so betrieben werden kann, daß bis zu 3 Molen an elementarem Schwefel je Mol Eisen erzeugt wird, das in der Lösung in Form von FeSO, gelöst ist. Y/enn beispielsweise 2 Mole SO2 je Mol PeS zugeführt werden, d.h. wenn χ = 0 -ist, dann lautet die Reaktionsgleichung folgendermaßen: PeS + 2SO, -» PeSO, + 2S° (elementarer Schwefel).
Werden dagegen 5 Mole an SOp je Mol PeS eingeführt, d.h„ wird χ = 3, dann läuft die Reaktion nach folgender Gleichung ab: PeS + 5SO2 +'2H2O -» PeSO4 + 3S° +
Der hier und im folgenden verwendete Begriff "pyrrhotitische Sulfide" umfaßt eisenhaltige Sulfide, in denen das tlolverhältnis von Schwefel zu Eisen unter etwa 1,5 liegt. Damit werden natürlich vorkommende pyrrhotitische Erze erfaßt, die im allgemeinen mit der Formel Te3 bezeichnet werden, wobei χ 1 bis 1,5 ist, ebenso aber auch sogenannte künstliche Pyrrhotite, die durch thermis'che Zersetzung von Pyrit (PeS?) erzeugt v/erden. Darüberhinaus umfaßt der Begriff aber auch künstliche Pyrrhotite, die aus sogenannten "schmutzigen Pyriten" erzeugt werden, d.h, solchen, die z.B. geringe Mengen an Nickel, Kupfer, Kobalt und/oder Zink enthalten.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden feinverteilte pyrrhotitische Sulfide in einem wässrigen Medium, "beispielsweise Wasser oder verdünnte Schwefelsäurelösung, dispergiert und mit Schwefeldioxyd in Berührung gebracht. Vorzugsweise werden reine natürliche oder künstliche Pyrrhotite verwendet, da die Gegenwart von mehr als 1 Gewichts-% Kupfer, Nickel und/oder Kobalt die Reaktionsgeschwindigkeit und -ausbeute beeinträchtigt. Zink stört im allgemeinen die Reaktionsgeschwindigkeit nicht ernstlich und kann deshalb in · größeren Kengen toleriert werden. "
Künstliche Pyrrhotite, die beispielsweise durch einen thermischen Zersetzungsvorgang von Pyrit gewonnen werden, sind im allgemeinen reaktionsfähiger als natürliche Pyrrhotite. Während der thermischen Behandlung muß dem Pyrit ausreichend Schv/efel entzogen werden, um dessen Schwefel/Eisen~Molverhältnis auf unter 1,5» vorzugsweise auf einen Wert zwischen 1,3 und 1,0 abzusenken.
L'ie thermische Behandlung des Pyrits kann mit üblichen Einrichtungen und in Übereinstimmung mit bekannten Verfahren durchgeführt werden. Ein bevorzugtes Verfahren besteht da- | rin, den Pyrit nach einem Mahlvorgang, in dem er zu weitgehend 80 $* eine Feinheit von weniger als 200 mesh (Standardly ler-Siebmaß) erhält, in einem Drehofen auf eine Temperatur \ von etwa 7040C zu erhitzen. Die Erhitzung wird durchgeführt, bis 40 bis 45 des Schwefelgehaltes aus dem Pyrit entfernt sind. Dieser Schwefel, der je nach den Verfahrensbedingungen zu 85 bis 100 yo in elementarer Form anfällt, kann nach ebenfalls bekannten Verfahren gewonnen werden.
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V/ie vorstehend schon erläutert, beeinträchtigen Nickel-, Kupfer-, Kobalt- und - in geringerem Ausmaß - Zinkverunreinigungen in den künstlichen oder natürlichen Pyrrhotiten die Geschwindigkeit und den Grad der Lösung des Eisengehaltes im Rohmaterial. Wird eine optimale Schwefelerzeugung aus dem Schwefeldioxyd angestrebt, so sollte das pyrrhotitische Rohmaterial nicht mehr als 1 Gewichts-% an Nickel, Kobalt und/oder Kupfer und weniger als 5 Gewichts-% zink enthalten. Kupfer in dem pyrrhotitischen Erz wird während der Reaktion nicht aufgelöst und die übrigen Nichteisenmetalle, wie z.B. Nickel, Kobalt und Zink, nur teilweise. Daraus ergibt sich, daß die Lösungsreaktion speziell das PeS betrifft. Die Nichteisen-Verunreinigungen v/erden in der Hauptsache im Reaktionsrückstand konzentriert und belassen geringe Mengen davon in der Lösung. Bei wirtschaftlich günstigen Verfahrensbedingungen können diese Verunreinigungen aus dem Reaktionsrückstand durch Flotation und aus der Lösung durch "stripping", z.B. durch Ersetzung mit Eisen, gewonnen werden.
Die pyrrhotitischen Sulfide werden vorzugsweise feinverteilt, so daß sie nach ihrer Aufschlämmung in dem wässrigen Medium für die Berührung mit dem gasförmigen Schwefeldioxyd eine maximale Oberfläche bieten. Die Feinheit der Sulfide kann zwar in weiten·Grenzen schwanken, jedoch, werden die besten Resultate dann-erzielt, wenn die Partikelgröße zwischen etwa 35 bis etwa 325 mesh liegt. Künstliche Pyrrhotite, die aus der thermischen Zusammensetzung des Eyrüts gewonn-eivwerden, können im allgemeinen ohne weiteres Mahlen als Ausgangsmaterial eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf Schwefeldioxyd jeder Herkunft anwendbar, jedoch wird in den meisten Fällen bchwe-
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feldioxyd eingesetzt werden, das aus metallurgischen Vorganzen, einschließlich Rösten oder Einschmelzen schwefelhaltiger Erze und Konzentrate, stammt.
Die Reaktion zwischen den pyrrhotitischen Sulfiden und dem Schwefeldioxyd sollte bei einer Temperatur über etwa 65 C und unter etwa 121 G stattfinden, liegt die Temperatur niedriger als etwa 65°C, dann vollzieht sich die Auflösung des Eisens und die Bildung von elementarem Schwefel sehr langsam. Im Temperaturbereich zwischen etwa 65 und 107 C ist die Lösungsgeschwindigkeit relativ konstant und beginnt bei Temperaturen über 107 C wieder abzufallen. JKs wird vernutet, daß die konstante Reaktionsgeschwindigkeit im Temperaturbereich zwischen 65 und 107 C daraus resultiert, daß durch einen Temperaturanstieg in diesem Bereich die Reaktion des Pyrrhotits und des Schwefeldioxyds zwar beschleunigt wird, daß jedoch gleichzeitig die für die Reaktion zur Verfügung stehende Menge an Schwefeldioxyd auf Grund der abnehmenden Löslichkeit des Schwefeldioxyds in der Laugungsaufschlämnung herabgesetzt wird. Die Temperatur hat einen ausgeprägten Einfluß auf die Menge des entstehenden elementaren Schwefels. Eine Temperaturzunahme innerhalb des Bereiches von 65 bis 1070C resultiert in einem Ansteigen des Verhältnisses an erzeugtem elementarem Schwefel zu gelöstem Eisen (S°/Pe+ ). Durch entsprechende Temperaturüberwachung, vorzugsweise in dem Bereich zwischen 93 und 1070C und die Aufrecht erhaltung eines Verhältnisses von mindestens 5 Molen SO2 je Mol PeS können 3 Mole Schwefel je gelöstes Mol an Eisen erzeugt werden.
Die Schwefelgewinnung aus dem Schwefeldioxyd kann auch durch katal ytische Unterstützung der Reaktion mittels Kohle er-
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höht werden. Die Zugabe einer kleinen Ilenge feinverteilter Kohle, z.B. 5 bis 15 g/l> zur Reaktionsaufschlämmung erhöht die Schwefelgewinnung um bis zu 30 °/o bei optimalen Reaktionstemperaturen.
Die Reaktion des Schwefeldioxyds mit den Pyrrhotiten läuft exothermisch ab und liefert folglich in der Regel eine genügende Wärmemenge für die Erzeugung löslicher Eisensulfate und elementaren Schwefels. Ist diese Wärmemenge jedoch nicht ausreichend, kann durch jegliche geeignete Einrichtung zusätzliche Wärme zugeführt werden. Ebenso ist es auch möglich, die Temperatur durch geeignete Einrichtungen, z.B. durch Kühlschlangen im Reaktionsgefäß, unter Kontrolle zu halten, wenn die selbsterzeugte Reaktionswärme die Temperatur über die erwünschte obere Grenze ansteigen läßt.
Der Gesamtdruek, bei dem die Reaktion durchgeführt wird, ist der durch die Reaktion von selbst erzeugte Druck bei der Reaktionstemperatur plus den Überdruck des Schwefeldioxyds. Das Schwefeldioxyd muß in das Reaktionsgefäß während des Lösung svorganges mit ausreichend hoher Geschwindigkeit und hohem Druck eingeführt werden, um seinen Partialdruck in dem Gefäß über etwa 1,05 atü zu halten. Wird der Partialdruck des Schwefeldioxyds über den Wert von etwa 1, 05 atü gesteigert, so wird die Lösung des Eisens und die Umwandlung des Schwefeldioxyds beschleunigt. Erreicht jedoch der Schwefeldioxyd-Partialdruck einen Wert von etwa 7,03 atü, so erhält man nur noch eine ver-nachlässigbare Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit mit weiterer Steigerung des Partialdruckeso Für eine optimale Reaktionsgeschwindigkeit soll deshalb der Partialdruck des Schwefeldioxyds vorzugsweise innerhalb des Bereiches von 4522 bis etwa 6,33 atü gehalten v/erden.
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Die Schlänmdiehte der Reaktionsaufschlämmung, d.h. die Konzentration der pyrrhotitisehen Sulfide in dem wässrigen Medium, bestimmt sich entsprechend der erwünschten Konzentration der Eisemverte in eier endgültigen Laugungslösung und der erwünschten Zusammensetzung des Laugungsrüekstandes.· Wird jedoch das erfindungsgemäße Verfahren in der Hauptsache
zur Umwandlung des Schwefeldioxyds zu elementarem Schwefel eingesetzt, dann muß eine ausreichende Menge an pyrrhotiticchern Material in der Aufschlämmung vorliegen, um den stöchio— metrischen Anforderungen des zur Verfugung stehenden Schwefeldioxyds zu genügen» Die Gesamtausbeute des Verfahrens wird selbstverständlich herabgesetzt, wenn die Schlämmdichte zu niedrig lie^t, jedoch gilt allgemein, daß die Gewinnung an Eisen in öler Lösung und die Konzentration des !Schwefels im Rückstand um so höher ist, je niedriger die Schlämmdichte ist. Die Reaktionsgeschwindigkeit wird ebenfalls verringert, wenn die Schlämmdichte über den Wert angehoben wird, bei dem eine optimale Dispersion der Pyrrhotite und des Schwefeldioxyds in der Aufschlämmung aufrechterhalten werden kann. Vermutlich beruht die Absenkung der Eisengewinnung mit zunehmender Schläramdichte auf der Einhüllung von unreagiertem Pyrrhotit mit elementarem Schwefel.
Die Lösungsreaktion für die pyrrhotitischen Sulfide wird unter kräftigem Umrühren der Aufschlämmung durchgeführt, um in Form von EeSO, vorliegende Eisenwerte aufzulösen und gleichzeitig 1,5 bis 3 Mole an elementarem Schwefel je Mol gelösten Eisens zu erzeugen.
Der elementare Schwefel kann aus der nach Abschluß der Reaktion vorliegenden Aufschlämmung durch eine Anzahl verschiedener Verfahren gewonnen werden. In einem solchen Verfahren
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- ίο -
wird die nach Abschluß der Reaktion verbleibende Aufschlämmung einem Filtriervorgang zugeführt, in dem eine das gelöste Eisen und in manchen Fällen geringfügige Mengen nicht gelöster -Nichteisenwerte enthaltende Lösung von dem festen Rückstand getrennt wird« Der Rückstand, der elementaren Schwefel, eine gewisse Menge unreagierter Pyrrhotite und den Hauptanteil jeglicher Nienteisenwerte enthält, wird auf eine Temperatur über dem Schwefelschmelzpunkt, vorzugsweise auf etwa 149°C, erhitzt und heiß gefiltert. Der aus der Heißfiltrierung gewonnene Rückstand kann anschließend auf etwa 704°C erhitzt werden, um den restlichen Schv/efel zu entfernen und jeglichen Pyrit im Rückstand erneut zu pyrrhotitischem Sulfid umzuwandeln. Daraufhin wird der Rückstand erneut in die Pyrrhotit/Schwefeldioxyd-Reduktionsreaktion eingeführt.
In einem anderen Verfahren wird aus dem nach abgeschlossener Reaktion verbleibenden Rückstand elementarer Schwefel unter Verwendung organischer Lösungsmittel, wie z.B. Tetralin, O-Dichlorbenzöl, Äthylenbromid, oder mittels einer wässrigen Lösung von Ammoniumsulfid gewonnen, wobei der ungelöste Rückstand erneut in den Kreislauf eingeführt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die nachfolgenden Beispiele in nichteinschränkender Weise näher erläutert.
Beispiel 1
Das in diesem Beispiel verwendete pyrrhotitische Ausgangsmaterial war künstlicher Pyrrhotit, der durch thermische
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Zersetzung von Pyrit bei einer Temperatur von 704 C erhalten worden war und eine Analyse von 57,3 $ Eisen, 36,6 £■ Schwefel, 0,20 $> Zink, 0,001 # Blei und 0,0034 a/> Arsen ergab. Die Partikelgröße lag zu 32,3 über 200 nesh, zu 16,5 °/< > unter 200 und über 325 mesh und zu 51,2 $> unter 325 mesh. In jedem von 5 bei verschiedenen Temperaturen zwischen 38 und 121°C durchgeführten Versuchen wurde der Pyrrhotit in einer ausreichenden Menge an Wasser in einem Autoklaven dispergiert, so daß eine Aufschlämmung mit einer Schlämmdichte von 220 g/l Pestkörpern erhalten wurde. Die Reaktion wurde 60 Minuten lang durchgeführt, während der Partialdruck des Schwefeldioxyds innerhalb des Autoklaven auf einem konstanten Wert von etwa 2,11 atü gehalten wurde. Die Aufschlämmung wurde in jeder. Fall umgerührt, um eine gleichförmige Dispersion des im Wasser verteilten Pyrrhotits zu gewährleisten. Die Reaktionsrückstände und Lösungen wurden analysiert, um die Extraktion von Eisen und die Bildung von elementarem Schwefel in Abhängigkeit von der Reaktionstemperatur zu bestimmen.
Tabelle 1
Test Temperatur Eisen g/l in Numner _C Lösung
Kolverhältnis elemenrarer S / gelöstes Pe
38
65
95
107
121
31 83 86
89 50
0,5 1,5 2,6 2,9 2,ü
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Die Tabelle 1 zeigt, daß die Temperatur einen bemerkenswerten Einfluß auf die Lösungsmenge an Pyrrhotit durch Schwefeldioxyd im Temperaturbereich zwischen 38 und 65 C besitzt, daß jedoch ein geringer Temperatureinfluß auf die Lösungsmenge im Temperaturbereich zwischen 65 und 107 C vorliegt, während die Lösungsmenge wieder bei Temperaturen über 107 C abfällt. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, daß eine optimale Umwandlung von Schwefeldioxyd in elementaren Schwefel im Temperaturbereich von 93 bis 107 C vorliegt.
.Beispiel II
Pyrrhotitisch.es Material mit der gleichen Analyse wie das in den vorangehend geschilderten Versuchen 1 bis 5 verwendete, wurde in Y/asser zu einer Aufschlämmung dispergiert, die eine Schlämridichte von 240 g/l Festkörper besaß. Die Aufschlämmung wurde auf 93 C in einem Autoklaven unter einem Teildruck des Schwefeldioxyds von 4,22 atü erhitzt. In einem "Versuch wurden 10 g/l Kohle der Reaktionsaufschläranung zugegeben. Die Kohle enthielt 57,2 fj Kohlenstoff und 10,9 Asche. In einem zweiten Versuch wurde der Aufschlämmung keine Kohle zugegeben. Lie Analyse der heaktionsprodukte jedes Versuchs zeigte, daß durch die Zugabe von Kohle der Gewinn an elementarem Schwefel um etwa 30 ;y auf Kosten einer entsprechenden -absenkung der Konzentration an gelöstem Schwefel in der Lösung erhöht wurde.
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BAD ORIGINAL
-Beispiel III
In diesem Beispiel wurde natürliches Pyrrhotit-Material mit folgender Analyse verwendet: Eisen 57,7 fo, Schwefel 38,0$, Kupfer 0,31 #, Nickel 0,96 °/o, Kobalt 0,037 α/Ό, Zink 0,003 #. Die Siebmaßanalyse ergab eine Verteilung von 4,5 über 200 mesh, 10,4 °ß> unter 200, über 325 mesh, 85,4 70 unter 325 mesh. Dieses Material wur.de in einer im Kreislauf geführten Lösung mit einem Gehalt von 39 g/l Fe und 66" g/l HpSO, aufgeschlämmt und eine Aufschlämmung mit einem Gehalt von 257 g/l Festkörper erhalten. Die Reaktion wurde bei einer Temperatur von 93°C unter einem Überdruck von 2,11 atü des Schwefeldioxyds 120 Minuten lang durchgeführt. Die Analyse der Reaktionsendprodukte ergab, daß 65 des Eisens, eine Spur von Kupfer und 17 c/o des Nickelgehaltes des .fyrrhotits gelöst worden waren. Das Molverhältnis von erzeugtem elementarem Schwefel zu gelöstem Eisen betrug 1:1.
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Claims (7)

  1. Patentansprüche
    Verfahren zur Erzeugung von elementarem Schwefel und Eisensulfat, dadurch gekennzeichnet, daß eine wässrige Suspension von pyrrhotitischen Sulfiden und Schwefeldioxyd bei einer Temperatur im Bereich von etwa 65 U bis
    1210C und unter einem Überdruck des Schwefeldioxyds von
    2
    mindestens 1,05 kg/cm einer Reaktion nach der Gleichung
    FeS + (2+x)Sü2 + 2AxH2O -> PeSO, + (2 + 1 /^x)S0 + 2Z
    unterzogen wird, in der χ eine Zahl zwischen 0 und 3 ist, und daß aus den Reaktionsprodukten elementarer Schwefel und Eisensulfat direkt gewonnen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Reaktionsgleichung χ = 3 gewählt wird und die Reaktion bei einer Temperatur im Bereich von 93 bis 1Q7°C unter einem Überdruck des Schwefeldioxyds zwischen 2,11 und 6,33 atü durchgeführt wird, wobei das Hauptreaktionsprodukt elementarer Schwefel aus dem Schwefeldioxyd ist.
  3. 3. Verfahren naoh Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als pyrrhotitische Sulfide künstliche Pyrrhotite verwendet werden., die aus der thermischen Zersetzung von .ryrit mit einem Gehalt von weniger als 1 fo nichteisenmetallischer Verunreinigungen stammen.
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  4. 4» Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Reaktionsgleichung χ = 0 gewählt wird und die .Reaktion bei einer Temperatur zwischen 65 und 93 C durchgeführt wird, wobei als Hauptreaktionsprodukt Eisensulfat aus den pyrrhotitischen Sulfiden entsteht.
  5. 5« verfahren nach einen oder mehreren der Ansprüche 1 bis A, dadurch gekennzeichnet, daß die pyrrhotitischen Sulfide in der Suspension feinverteilt werden«
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die pyrrhotitischen Sulfide in einen wässrigen Medium axif ge schlämmt werden und die ,Auf sohl änmung bei einer xemperatur in Bereich von 65 bis 121 C unter einem Überdruck des Schv/efeldioxyds von mindestens 1,05 atü zur Reaktion gebracht wird, wobei das Schwefeldioxyd in einer i:er,re von mindestens 2 Mol Schwefeldioxyd je Hol Eisen in den Sulfiden vorliegt, daß weiterhin die Reaktion ir.it Schwefeldioxyd zur Umwandlung des im Schwefel enthaltenen Eisens zu Ferrosulfat und zu elementarem Schwefel weitergeführt und schließlich die das gelöste Eisensulfat enthaltende Lösung von den ungelösten Rückstand abgetrennt und der elementare Schwefel aus dem Rückstand gewonnen v.'ird.
  7. 7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß feinverteilte Kohle der wässrigen Suspension als Katalysator für die Bildung von elementarem Schwefel zugegeben wird.
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