DE2117233B2 - Verwendung einer stabilaustenitischen stahllegierung fuer die herstellung von nach dem argonare-verfahren ohne zusatzwerkstoffe warmrissfrei verschweissten gegenstaenden - Google Patents
Verwendung einer stabilaustenitischen stahllegierung fuer die herstellung von nach dem argonare-verfahren ohne zusatzwerkstoffe warmrissfrei verschweissten gegenstaendenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/18—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
- C22C38/40—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium with nickel
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer stabilaustenitischen Stahllegierung mit 16 bis 35%
Chrom, 15 bis 45% Nickel, 0 bis 5% Molybdän, 0 bis 3% Kupfer, 0,1 bis 1,5% Aluminium, 0,01 bis
0,10% Koh'snstoff, 0,5% Silizium sowie Mangan, Titan, Schwefel und Phosphor, Rest Eisen, einschließ- 4."·
lieh unvermeidbarer Verunreinigungen für die Herstellung
von nach dem Argonarc-Verfahren ohne Zusatzwerkstoffe warmrißfrei verschweißten Gegenständen.
EineStahllegierungähnlicherZusammensetzung ist
aus der deutschen Patentschrift 731 128 bekannt.
Beim Schweißen von normalen austenitischen Stahllegierungen bekannter Zusammensetzungen (18/8-Stähle)
nach dem Argonarc-Verfahren ohne Zusatzmaterial lassen sich ohne weiteres qualitativ einwandfreie
Schweißnähte erzielen. Auf Grund der üblichen Analysenbereiche laut DIN 17 440 können Analysen
eingestellt werden, die kontrollierte o-Ferritanteile
von etwa 3 bis 10% aufweisen. Es ist bekannt, daß (5-Ferritanteile in austenitischer Matrix wesentlich
besser in der Lage sind, die im Warmrißbereich besonders beim Schweißen von dünnen Querschnitten
ohne Zusatzmaterial auftretenden Spannungen aufzunehmen und außerdem größere Konzentrationen
von den die Warmrißbildung fördernden Elementen, wie Schwefel, Phosphor, Arsen, Wismut, Selen, Tellur
zu lösen. Bei stabilaustenitischen Stählen müssen die Gehalte der genannten Elemente — um eine Warmrißfreiheit
beim Schweißen nach dem Argonarc-Verfahren ohne Zusatzdraht zu gewährleisten — auf
derart niedrige Werte gesenkt werden, daß eine wirtschaftliche Herstellung dieser Werkstoffe kaum zu
erreichen ist.
Nach bekannten Untersuchungen an Stählen mit unterschiedlichen Chrom-, Nickel-, Schwefel- und
Phosphorgehalten muß mit steigendem Hickelgehalt der Gehalt an Phosphor und Schwefel deutlich gesenkt
werder. um Schweißrissigkeit zu vermeiden. In F i g. ι sind die höchst zulässigen Werte an Schwefel
und Phosphor in Vohängigkeit vom Nickelgehalt derartiger Stähle dargestellt.
Die Einhaltung der nach F i g. 1 höchst zulässigen Werte an Schwefel und Phosphor wird umso schwieriger,
je größer die abzugießenden Gußbrammen sind. Bekanntlich besteht mit steigendem Gußbrammengewicht
die Gefahr, daß die schädlichen Element·.· nicht gleichmäßig in der Gußbramme verteilt sind.
sondern sich an bestimmten Stellen anreichern können. Um bei Gußbrammen von mehr als 5 t GesamtgevM.nt
mit Sicherheit durchgehend schweißrißfreies Material zu erhalten, müßte wegen der Gefahr der Anreicherung der Schwefelgehalt auf etwa 0,0015% urd der
Phosphorgehalt auf etwa 0,005% in der EndanaKse
eingestellt werden. Deranig extreme Forderungen sind nui- mit erheblichem Aufwand zu erfüllen, wodurch
aber eint wirtschaftliche Fertigung ausgeschlo>sen
ist.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, bei der eingangs genannten stabilaustenitischen Stahllegierung
die Gehalte an Mangan, Titan, Phosphor und Schwefel so aufeinander abzustimmen, daß die
Stahllegierung nach dem Argonarc-Verfahren ohne Zusatzwerkstoff warmrißfrei verschweißbar ist.
Es wurde nun festgestellt, !aß diese Aufgabe zu lösen ist, wenn die verwendete Stahllegierung einen
Gehalt an Mangan und Titan enthält, der in Abhängigkeit vom Gehalt an Schwefel und Phosphor
nach folgender Formel eingestellt ist:
(% Mn ~ »/„Ti) - A + B (% S ^ % P)
mit der Maßgabe, daß für den Bereich (% S T % P)
von 0,0065 bis 0,0145% für A der Wert -0,05% und für B der Wert 100 bzw. im Bereich (% S · % P)
über 0,0145 für A der Wert -9,48% und für B der Wert 750 einzusetzen ist.
In weiterer Ausbildung der Erfindung können der verwendeten Stahllegierung noch 0,001 bis 0,008%,
vorzugsweise 0,004 bis 0,006% Kalzium zugesetzt sein. Eine weitere Verbesserung ergibt der Zusatz
von 0,01 bis 0,05%, vorzugsweise 0,02% Zirkonium. Schließlich ist es bei der erfindungsgemäßen Legierung
vorteilhaft, wenn der Mangangehalt stets etwa doppelt so hoch eingestellt wird, wie der Siliziumgehalt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Analysenbeispiele aus einer großen Zahl von Untersuchungen
näher erläutert. Fur die Prüfung der Schweißrissigkeit wurde dabei die sogenannte Focke-Wulf-Probe angewendet,
die eine gute Übereinstimmung der Versuchsergebnisse mit den Ergebnissen der Praxis ergibt.
Beispiel 1
Eine Charge mit folgender Analyse:
Eine Charge mit folgender Analyse:
21,2% Cr, 31,8% Ni, 0,13% Al, 0,62% Mn, 0,48% Si, 0,30% Ti, 0,015% C, 0,004% S,
0,007% P, 0,010% Ca
ließ sich nicht rißfrei verschweißen
Beispiel! Eine Charge folgender Zusammensetzung
20,9% Cr, 31,7% Ni, 0,23% Al, 0,80% Mn,
0,39% Si, 0,44% Ti, 0,013% C, 0,003% S, 0,009% P, 0,001% Ca, 0,01% Zr
dagegen ergab einwandfreie Schweißnähte. Beispiel 3 und 4
Auch die Chargen nach folgender Analyse ergaben keinerlei Schweißschwierigkeiten:
3. 21,0% Cr, 31,6% Ni, 0,14% Al, 0,78% Mn, 0,46% Si, 0,22% Ti, 0,012% C, 0,003% S,
0,005% P, 0,005% Ca.
4. 20,50% Cr, 31,80% Ni, 0,32% Al, 0,88% Mn, 0,30% Si, 0,45% Ti, 0,027% C, 0,003% S,
0,010% P, 0,004% Ca.
Die Chargen wurden nach bekannten Schmelzverfahren erschmolzen, z. B. im Lichtbogenofen oder
im Induktionsofen. Zur Verbesserung kann eine Vakuumbehandlung nachgeschaltet werden. Zweckmäßig
i«'> es auch, unter Schutzgas zu vergießen.
Die erfindungsgemäße Grenzbedinguug für die
Schweißrißfreiheit stabilaustenitischer Stähle ist in F i g. 2 noch einmal graphisch dargestellt. In einem
Koordinatensystem mit dem Summengehalt an Schwefel und Phosphor als Abszisse und dem Summengehalt
an Mangan, und Titan als Ordinate sind d.e
S Grund der Untersuchungen gefundenen Grenzkurven
und die daraus abgeleitete, bereits formelmaß.g angegebene Grenzkurve dargestellt. Im Feld links
von der Grenzkurve liegen die einwandfrei schwe.ßbaren
Legierungen. Nach rechts anschließend erg.ht ^Ch ein ÜbergLgsbereich, in dem bere.ts mit de.n
Auftreten von Schweißrissen gerechnet werden muß. Legierungen, deren Zusammensetzung bezüglich des
Schwefel und Phosphorgehaltes im Verhältnis zum
Mangan- und Titangehalt rechts außerhalb die.es
Bereiches liegen, sind nicht rißfrei schweißbar
Se F ig 2 läßt erkennen, daß die forme!mäß!g
angegebene Bedingung eine sichere Grenze darstellt,
die unter Umständen geringfügig überschritten werden
kann ohne daß schon Schweißrisse auftreten. Insbesondere
v/urde auch darauf verzichtet, d.e aus Versuchen gefundene Grenzkurve durch e.ne entsprechend
kompliziertere Fonnrf besser wiederzugebe.-:
ao Aus der gewählten linearen Funktion treten^d.e Bc
Sehungen zwischen dem Schwefel- und Phospho,-gehalt
einerseits und dem Mangan- und TitangeruH
ndererseits deutlicher hervor. Die lineare Ersatzfunktion ist außerdem in der Praxis leichter zu nand-
haben. Diese der besseren Verständlichkeit wegen
aewählte Formulierung der Grenzbedingung soll
fedoch den Erfindungsgedanken nicht einschränken.
In die F i g "> sind ferner die Analysenwerte der
oben angegebenen Beispiele 1 bis 4 eingetragen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verwendung einer stabilaustenitischen Stahllegierung bestehend aus
16 bis 35% Chrom, 15 bis 45% Nickel, 0 bis 5% Molybdän, 0 bis 3% Kupfer, 0,1 bis
1,5% Aluminium, 0,01 bis 0,10% Kohlenstoff, 0,5% Silizium,
sowie Mangan, Titan, Schwefel und Phosphor, Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen,
deren Gehalt an Mangan und Titan in Abhängigkeit vom Gehalt an Schwefel und Phosphor nach
der Beziehung
(% Mn 4- °/o Ti) = A + B (% S + % P)
eingestellt i-.i wobei für den Bereich (0/0 S - % P)
0,0065 bis 0,0145% die Werte A -0,05% und B 100 sowie für den Bereich (% S · % P)
über 0,0145 die Werte A 9,48% und B 750
einzusetzen sind, für die Herstellung von nach dem Argonarc-Verfaliren ohne Zusatzwerkstoffe
warmrißfrc: verschweißten Gegenständen.
2. Verwendung einer Stahllegierung nach Anspruch 1, die außerdem 0.001 bis 0,008%, vorzugsweise
0,004 bis 0,006% Kalzium enthält, für den Zwck nach Anspruch 1.
3. Verwendung einer Stahllegierung nach Anspruch 1 oder 2, die außeiuem 0,01 bis 0,05%
vorzugsweise 0,02% Zirkonium enthält, für den /weck nach Anspruch 1.
4. Verwendung einer Stahllegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3. deren Mangangehalt
doppelt so hoch eingestellt ist, wie der Siliziumgehalt, für den Zweck nach Anspruch 1.
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