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Doppeldraht-Zwirnspindel Die Erfindung betrifft eine Doppeldraht-Zwirnspindel
mit angetriebenem Wirtel und Spindellagergehäuse und mit einer in den radial gerichteten
Fadenleitkanal der mitrotierenden Fadenspeicherscheibe mündenden Einrichtung zum
Zufuhren von flüssigem Behandlungsmedium, insbesondere Avivage, zu dem ablauienden
Faden.
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Bei einer bekannten Doppeldraht-Zwirnspindel dieser Art (DT-PS 1 244
629) hat die Einrichtung zum Zuführen von flüssigem Behandlungsmedium die Form einer
in den Raum zwischen Fadenspeicherscheibe und radialem oberen irtelilansch gerichteten
Dü@e, wobei die untere Abdeckringscheibe der Fadenspeicherscheibe den oberen Rand
des Wirtels mit einem Ringspalt umgreift, in den die Düse zum Einbringen der Fadenbehandlungsmedium
gerichtet ist. Bei dieser bekannten Doppeldraht
-Zwirnspindel wird
von dem in zerstäubtem Zustand zugeführten Behandlungsmedium der gesamte Raum zwischen
Fadenspeicherscheibe und unterer Abdeckringscheibe gefüllt, wobei bei jeder Umdrehung
der Fadenspeicherscheibe der i?adon nur ein einziges Mal direkt der Zerstäubungsdüse
momentan gegenüber liegt. Die Benetzung des Fadens erfolgt stets nur durch das in
der ihn umgebenden Luft zerstäubte bzw. suspendierte Behandlungsmedium, wodurch
es zum Zwecke einer ausreichenden Fadenbenetzung erforderlich ist, daß das Behandlungsmedium
im gesamten Innenraum der Fadenspeicherscheibe in großer Konzentration vorliegt,
so daß insgesamt betriichtlich mehr Behandlungsmedium zugeführt werden muß als es
zum Benetzen des Fadens an und für sich notwendig ist.
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Bei einer anderen bekannten Doppeldraht-Zwirnspinnel (Dt-PS 1 510
787) ist der stehende Boden der Fadenspeicher-scheibe mit Zuführkanälen für Behandlungsmedium
versehen. Um bei dieser bekannten Anordnung eine ausreichende Benetzung des Fadens
zu gewährleisten, muß das Behandlungsmedium ebenfalls den gesamten Innenraum zwischen
rotierender Fadenspeicherscheibe und dem mit den Zuführkanälen versehenen Boden
ausfüllen, so daß das Behandlungsmedium in beträchtlichem Überschuß zuzuführen ist.
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Bei einer anderen bekannten Doppeldraht-Zwirnspindel (DT-PS @ 177
532) sird das Behandlungsmedium durch die hohle Spindelfußlagerung in den Bereich
des Hohlachsen-Austrittes des stehenden Spindelteiles eingesprüht und von dort durch
den umlaufenden Faden abgenommen. Um bei dieser bekannten Doppeldraht-Zwirnspindel
eine ausreichende Benetzung des Fadens zu gewährleisten, muß das Behandlungsmedium
in verhtiltnismäßig hoher Konzentration in der Benetzungszone vorliegen, so daß
das Behandlungsmedium in verhältnismäßig großem Überschuß zuzuführen ist. Bei dieser
bekannten Doppeldraht-Zwirnspindel besteht ausserdem eine erhöhte Verschmutzungs-
und
Verkl@bungsgefahr beim Auftragen von Behandlungsmedium hoher
Konzentration.
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Der Erfindung liegt die Auigabe zugrunde, eine Doppeldraht-Zwirnspindel
mit einer Einrichtung zum Zuführen von flüssigem Behandiumgsmedium derart zugestalten,
daß einerseits eine schonende Behandlung des Fadens gewahrleistet ist, während andererseits
praktisch nur so viel Behandlungsmedium zuzuführen sein soll, wie es für die direkte
Fadenbenetzung erforderlich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Doppeldraht-Zwirnspindel
dadurch gekennzeichnet, daß der Spindelwirtel einen sich kontinuierlich nach oben
vergrößerndem Innendurchmesser auiweist und einen Ringraum umgibt, dessen unteres
Ende an eine Behandlungsmediumduelle und dessen oberes Ende über einen im wesentlichen
axial verlaufenden und an die Innenwand des Wirtels anschließenden nutenförmigen
Kanal an den Fadenleitkanal angeschlossen ist, dessen sich radial mi den nutenförmigen
Kanal ansciiließende untere Begrenzungswand von dem ablauienden Faden bestrichen
wird.
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Infolge der erfindungsgemäßen Ausgestaltung besteht die Möglichk@it,
das Bchandlungsmedium gezielt nur der Fläche zuzuführen, die von dem ablaufenden
Faden bestrichen wird, so daß im Idealfall nur noch soviel Behandlungsmedium zugeführt
werden muß, wie es für die ausreichende Benetzung des Fadens eriorderlich ist. Dabei
ist insbesondere die Art der Zuführung des Behandlungsmediums mittels Rotationsenergie
entlang der sich konisch erweiternden Innenwand des Spindelwirtels vorteilhaft,
da auf diese Weise zusatzliche Leitungssysteme und dergleichen entfallen können.
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Zur an sich bekannten dosierten Zufuhr von Behandlungsmedium kann
jedoch @rfindungsgemäß an das untere Ende des Ringraumes
eine Fördereinrichtung
angeschlossen sein, wobei der Antrieb der Spindel und die Fördereinrichtung gleichzeitig
in Gang setzbar und gleichzeitig abschaltbar sind, so daß dem Ringraum nur dann
Behandlungsmedium zugeführt wird1 wenn bei laufender Spindel auch Behandlungsmedium
von dem Faden aufgenommen wird. Auf diese Weise wird verhindert, daß dem Fadenleitkanal
ein Überschuß an Behandlungsmedium zugeführt wird, welches sich bei stillstehender
Spindel und weiterarbeitender Fördereinrichtung ansonsten ii em Ringraum hätte ansammeln
können.
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Gemäß weiterer Erfindung besteht jedoch auch die Möglichkeit, auf
eine derartige zusätzliche Fördereinrichtung zw dosierten Zufuhr von Behandlungsmedium
zu verzichten und zwar dadurch, daß das untere Ende des Ringraumes in einen das
Spindellagergehäuse umgebenden Speicherbehälter eintaucht, dessen Flüssigkeitsstand
mittels Niveauregler stets auf gleicher Höhe gehalten wird. Bei einer derartigen
Ausgestaltung wird die durch den Flüssigkeitsstand im Speicherbehälter bestimmte
Menge an Behandlungsmedium innerhalb des Ringraumes nur dann durch Rotationsenergie
weitergefördert, wenn die Spindel rotiert. Auf diese.Weise ist gewährleistet, daß
dem Badenleitkanal bei laufender Spindel stets nur die vorbestimmte, ausreichende
Menge an Behandiungsmedium zugeführt wird.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnung
näher beschrieben, in der zwei mögliche Ausführungsformen in beispielhafter leise
dargestellt sind. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische, teilweise im Schnitt wiedergegebene
Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung, Pig. 2 eine Schnittansicht
einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung.
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In dem Spindelbalken 1 ist die insgesamt mit 2 bezeichnete Spindel
gelagert, welche durch einen Tangentialriemen 3 antreibbar ist, der an dem Wirtel
4 der Spindel angreift. Am unteren Ende des mittels 4 befindet sich eine über den
Spreizdorn 5 von aussen betätigbare Innenbackenbremse 6, deren Bremsbacken bei Betätigung
des Spreizdornes 5 um den Drehzapfen 7 verschwenkbar sind.
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Die Lagerung der Spindel 2 erfolgt in üblicher Weise mittels Spindellagergehäuse
8 und Spindellagerzapfen 9. Auf das obere Ende des Wirtels 4 ist die mit dem Spindellagerzapfen
9 fest verbundene Fadenspeicherscheibe 10 aufgesetzt, die mit dem radial gerichteten
Fadenleitkanal 11 versehen ist, dem der Faden 12 durch die Hohlachse 13 in üblicher
Weise zugeführt wird. Auf die Nabe 14 der Spindel bzw. des Spindelrotors 2 ist unter
Zwischenschaltung des Lagers 15 der Schutztopfboden 16 mit dem etwa tonnenförmigen
Schutztopfmantel 17 aufgesteckt, der mit nicht dargestellten Magnetkörpern bestückt
ist, denen Haltemagnete, beispielsweise im Ballonbegrenzer 18, zugeordnet sind.
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Der Spindelwirtel 4 hat einen sich konisch von unten nach oben vergrößernden
Innendurchmesser und begrenzt einen Ringraum 19. An das obere Ende des Ringraumes
19 schließt sich ein in der Nabe 20 der Fadenspeicherscheibe 10 angeordneter nutenförmiger
Kanal 21 an, der im wesentlichen senkrecht verläuft und in den Fadenleitkanal 11
mündet. Das Behandlungsmedium, insbesondere Avivage, wird dem Ringraum 19 durch
die im Spindellagergehäuse 8 angeordneten Anschlußleitungen 22, 23 und die axial
von unten in das Spindellagergehäuse 8 mündende Zufuhrleitung 24 zugeführt. Die
Zuführleitung 24 ist wiederum an eine nicht dargestellte Fördereinrichtung mit zugeordneter
Dosiereinrichtung angeschlossen.
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Der Antrieb der Spindel 2 und die nicht dargestellte Bördereinrichtung
sind in der Weise miteinander gekoppelt, daß
beide gleichzeitig
in Gang setzbar und gleichzeitig abschaltbar sind. Auf diese Weise ist gewährleistet,
daß dem Ringraum 19 nur bei laufender Spindel Behandlungsmedium bzw.
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Avivage zugeführt wird. Infolge des sich konisch nach aussen erveiternden
Ringraumes 19 wird das in den Ringraum 19 geförderte Behandlungsmedium durch Rotationsenergie
entlang der schräg verlaufenden Innenwand des Wirtels 4 zum oberen Ende des Ringraumes
19 gefördert, von wo das Behandlungsmedium ausschließlich durch den nutenförmigen
Kanal 21 zum Fadenleitkanal 11 weiter strömen kann, dessen Boden auf diese Weise
mit einem Behandlungsmediumfilm bzw. Avivagefilm bedeckt wird. Durch diesen Film
wird der am Boden, d.h. ausschließlich an der mit Avivage benetzten Flache des Fadenleitkanals
11 entlang streifende, ablaufende Faden hindurchgezogen und in dem erforderlichen
Umfang benetzt.
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Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform der Erfindung unterscheidet
sich von der anhand von Fig. 1 beschriebenen Ausführungsform, soweit es für den
Gegenstand der Erfindung von Bedeutung ist, im wesentlichen nur durch die Art und
Weise der Zuführung des Behandlungsmediums bzw. der Avivage zum Ringraum 19. Bei
der Ausfuhrungsform gemäß Fig. 2 taucht das untere Ende des Ringraumes 19 in einen
das Spindellagergehäuse 8 umgebenden Speicherbehälter 25 ein, dessen Blüssigkeitsstand
mittels nicht dargestellter Niveauregler stets auf gleicher Höhe gehalten wird.
Der Speicherbehälter 25 ist im Spindel balken 1 gelagert und über eine Anschlußleitung
26 an die Behandlungsmediumquelle in Form eines Tankes 27 angeschlossen. Der Ringraum
19 und der Speicherbehälter 25 stehen über einen Ringspalt 28 geringer Breite miteinander
in Verbindung.
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Bei dieser iusführungsform der Erfindung erfolgt eine Förderung des
Behandlungsmediums bzw. der Avivage entlang der sich konisch nach oben erweiternden
Innenwand des Wirtes 4
nur bei laufendem Spindelrotor, wobei die
Menge des nach oben geförderten Behandlungsmediums von der Größe des Ringspaltes
28, der Bintauchtiefe des Ringraumes 19 in das sich im Speicherbehälter 25 befindliche
Behandlungsmedium und d#er Drehgeschwindigkeit des Wirtes abhängig ist.