DE211258C - - Google Patents

Info

Publication number
DE211258C
DE211258C DENDAT211258D DE211258DA DE211258C DE 211258 C DE211258 C DE 211258C DE NDAT211258 D DENDAT211258 D DE NDAT211258D DE 211258D A DE211258D A DE 211258DA DE 211258 C DE211258 C DE 211258C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
shoe
smoothing
joint
movement
sole
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT211258D
Other languages
English (en)
Publication of DE211258C publication Critical patent/DE211258C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A43FOOTWEAR
    • A43DMACHINES, TOOLS, EQUIPMENT OR METHODS FOR MANUFACTURING OR REPAIRING FOOTWEAR
    • A43D89/00Sole-levelling machines with rolls

Landscapes

  • Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 71 c. GRUPPE
wirkenden Glättwerkzeug.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. August 1906 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine . zum Glätten oder Formen von Sohlen von Schuhen und Stiefeln.
Maschinen dieser Art werden heutzutage nach zwei grundsätzlichen Typen gebaut, die sich als Maschinen mit direktem Druck und ■■als selbsttätige oder Walzmaschinen bezeichnen lassen.
Bei den Maschinen mit direktem Druck
ίο findet ein Halter zur Aufnahme des Schuhes Verwendung, demgegenüber eine eiserne Form angeordnet ist, welche entsprechend der der Sohle zu gebenden Gestalt gegossen und bearbeitet ist. Diese Form wird unmittelbar unter sehr kräftigem Druck auf die vorher eingeweichte Sohle gebracht und gibt ihr die der Form entsprechende Gestalt.
Der bei diesen Maschinen erforderliche Druck muß notgedrungen sehr groß sein, damit jeder Teil der Oberfläche den zum Abrichten erforderlichen Druck erhält. Aus diesem Grunde ist die Verwendung solcher Maschinen im allgemeinen auf die nach der Methode McKay genähten Schuhe beschränkt, die genäht werden, nachdem der hölzerne Leisten herausgenommen ist. Hierdurch kann in den Schuh ein kräftiger eiserner Leisten eingeführt werden, der zur Aufnahme des kräftigen Druckes der Maschinen erforderlich ist.
Es ist schon versucht worden, Maschinen mit unmittelbarem Druck zum Abrichten von solchen Schuhen zu verwenden, bei denen der hölzerne Leisten während des ganzen Her-Stellungsverfahrens des Schuhes in diesem verbleibt; diese Versuche sind jedoch erfolglos geblieben. Die Unterschiede in der Tiefe der hölzernen Leisten sowie die Unterschiede in der Dicke des verwendeten Materials haben solche Schwankungen des zum Abrichten erforderlichen Druckes zur Folge, daß die Leisten sehr häufig zerquetscht und der Schuh beschädigt wurde. Dieser Mißstand tritt vornehmlich dann ein, wenn der Druck, der über die ganze Fläche verteilt werden soll, infolge von Unebenheiten von einer verhältnismäßig kleinen Fläche aufgenommen wird; denn in solchen Fällen tritt an den Druckstellen ein übermäßiger Druck auf, durch den der Schuh beschädigt wird.
Diese Mißstände führten dazu, daß fast allgemein der selbsttätige Abrichter verwendet wurde. Dieser besteht im wesentlichen aus einer zum Abrichten verwendeten Walze, die eine schnelle und kurze schwingende Bewegung in der Längsrichtung des Schuhes erhält und während ihrer Bewegung langsam über die Schuhsohle zwischen den Zehenteil und dem Absatz geführt wird. Während dieser langsamen Vorwärtsbewegung schwingt die Walze schnell hin und her, so daß jeder Teil der Sohle der Einwirkung der Walze unter einem Drucke unterworfen wird, der in jedem Falle ausreichend ist, um an irgendeiner Stelle die Arbeit zu verrichten, jedoch niemals so groß ist, daß er den Schuh beschädigen könnte, wenn die Tiefe des Leistens übermäßig groß ist oder wenn derselbe unrichtig gelagert ist.
Die Walzmaschinen wurden im allgemeinen mit einer einzigen Walze versehen, und die schwingende Vorwärtsbewegung des Werkzeuges
erfolgte im allgemeinen in der Richtung der Länge der Sohle. Aber eine solche Walze, deren Aushöhlung oder Krümmung der Querschnittkrümmung der Sohle am vorderen Teil derselben angepaßt war, paßten sich nicht der stärker hervortretenden Krone oder Krümmung des Gelenkteiles an.
Die Versuche, diesem Übelstande abzuhelfen, führten dazu, die Walze zuerst nach einer
ίο Seite und dann nach der anderen Seite zu neigen; ferner verwendete man gespaltene Walzen oder Walzen, die aus verschiedenen, auf einer gemeinsamen, biegsamen Welle angeordneten Teilen bestanden, und die sich infolge dieser Konstruktion jeder Krümmung der Sohle anpassen konnten. Diese Versuche aber waren nicht sehr zufriedenstellend.
. Außerdem hatte die Anwendung dieses Druckes an einer einzigen beständig wechselnden Stelle der Längsrichtung der Sohle und erst auf einer und dann auf der entgegengesetzten Seite der Sohle zur Folge, daß sich die Sohle warf und aus ihrer richtigen Lage herausgedreht wurde. Die Erfindung bezweckt
u. a. die Herstellung einer Abrichtvorrichtung von der Art der selbsttätigen oder Walzmaschinen, welche in ihrer Wirkung der Wirkung der Maschine mit direktem Drucke näher kommt und die nur wenige oder gar keine der zur Zeit bei den Walzmaschinen vorhandenen Fehler teilt.
Das Neue der Erfindung besteht nun darin, daß das Glättwerkzeug eine relativ zur Lauffläche abwälzende Bewegung sowie gleichzeitig eine darauf gleitende, schnell hin und her zitternde Bewegung ausführt.
Fig. ι ist eine Seitenansicht der Maschine, Fig. 2 eine Vorderansicht von Fig. 1.
Fig. 3 ist ein Grundriß von Fig. 1 und 2.
Fig. 4 ist eine schaubildliche Darstellung einer Einzelheit im größeren Maßstabe zur Darstellung der Bewegung der Schuhstütze, mittels deren der abgerichtete Schuh nach Beendigung des Abrichtverfahrens in die Stellung gebracht wird, in der er von dem Arbeiter von der Maschine abgenommen wird.
Fig. 5 ist ein Querschnitt eines einzelnen Teiles nach der Linie 5-5 (Fig. 4) zur Darstellung der Schnecke und des Schneckenrades und der Antriebvorrichtung für die Schnecke, mittels deren die Vorrichtung zum Abrichten des Gelenkteiles in Bewegung versetzt wird. Fig^ 6 ist eine Darstellung im größeren Maßstabe eines einzelnen Teiles, zum Teil im Schnitt, aus der die Anordnung der Kupplungvorrichtung zum Anlassen und Anhalten der Maschine zu ersehen sind.
Fig. 7 ist ein Querschnitt durch einen einzelnen Teil nach der Linie 7-7 von Fig. 6.
Fig. 8 und 9 sind eine schaubildliche Seitenansicht bzw. ein Grundriß eines Schuhes, aus der die gegenseitige Stellung der Abrichtvorrichtung zu erkennen ist.
- Fig. 10 ist eine Ansicht, zum Teil im Schnitt vom Schuhabsatz aus gesehen, aus der die Arbeitweise der Abrichtvorrichtung ersehen werden kann, und
Fig. 11 sind mehrere Querschnitte nach den punktierten Linien von Fig. 8, aus denen die verschiedenen Winkelstellungen ersehen werden können, die die Abrichtvorrichtungen für das Gelenk einnehmen.
Die Erfindung ist in ihrer Anwendung auf zwei vollkommen gleiche, nebeneinander angeordnete Maschinen dargestellt. Diese beiden Maschinen sind vollkommen unabhängig voneinander und können unabhängig voneinander angetrieben werden. Indessen sind zur Vereinfachung der Bauart die beiden anliegenden Teile des Gestelles der beiden Maschinen weggelassen. Dafür sind die Wellen und einige der Unterstützungen von einer Seite des Maschinengestelles zur anderen durchgeführt. Diese Anordnung ist lediglich mit Rücksicht auf die einfachere Herstellung verwendet worden; sie bildet jedoch nicht ein notwendiges Merkmal der Ausführung. Da die beiden Maschinen in jeder Beziehung gleichartig sind, wird im nachstehenden nur eine von ihnen beschrieben.
Die Seitenrahmen A der Maschine sind an ihren Enden auf der linken Seite von Fig. 1 und 3 mit Lagern für die Hauptantrieb welle α versehen. An einem Ende ragt diese Welle über den Seitenrahmen heraus (Fig. 3). An dieser Stelle sind die üblichen Fest- und Losscheiben a1 und a2 angeordnet, mittels deren die Maschine von einem geeigneten Antrieb aus in Bewegung versetzt wird. Auf der Antriebwelle α sind die Antriebzahnräder as drehbar gelagert. Jedes der Räder a3 ist an der Innenseite (Fig. 6) mit einer großen Reibungscheibe a4 versehen, die an ihrem Umfange von den einander gegenüberliegenden und zueinander beweglichen Reibungstücken α6, a6 der Reibungkupplung eingeschlossen wird. Der Reibungring a5 legt sich um den Umfang des Flansches des Zahnrades und ist auf derselben Seite desselben, wie der Reibungring αβ, auf der Muffe «7 gelagert, die auf der Antriebwelle aufgekeilt ist. Die Muffe a1 bildet eine geeignete Unterstützung für die Bremshebel a8, die an einem Ende mit dem Reibungstück a6 verbunden sind und an ihrem anderen rückwärtigen Ende sich auf den schrägen Flansch der verschiebbaren Muffe a9 legen, welche auf ihrem Umfang ausgespart ist und hier das gabelförmige Ende des Kupplunghebels α10 aufnimmt. Dieser Kupplunghebel sitzt auf der wagerechten Welle a11, die in dem Seitenrahmen A gelagert ist; er ist m't einem Arm α12 versehen, der mittels eines Lenkers a13 an einem kurzen Arm α14 der wagerechten Antriebwelle als angelenkt ist,
die gleichfalls im Maschinengestell gelagert ist. Diese Welle trägt auf der gegenüberliegenden Seite einen Arm α16. An das obere Ende dieses Armes ist ein Joch α17 zur Bewegung der Bremse angelenkt (Fig. 6 und 7), dessen Arme nach innen schräg zusammenlaufen und die keilförmigen Enden a18 eines Bremsbandes a19 aufnehmen, das oben bei a20 aufgehängt ist und den glatten Teil des Zahnrades a3 umfaßt.
Wenn die wagerechte An trieb welle a16 in der Richtung des Pfeiles (Fig. 6) bewegt wird, so gleitet die Muffe a9 auf die Mitte der Maschine zu und kuppelt durch Auseinanderspannen der Enden der Bremshebel die Nabe a7 mit dem Flansch al des Triebes und verursacht hierdurch eine gemeinschaftliche Drehung der Nabe α1 und des Triebes α4. Dieselbe Bewegung der Welle a15 hebt das Joch a17 und gibt hierdurch die Enden der Bremse frei, so daß dieselbe den Trieb freigibt.
Eine Drehung der Welle α15 in umgekehrter Richtung schaltet die Kupplung aus und zieht die Bremse an. An Stelle der hier dargestellten Kupplung- und Bremsvorrichtung kann irgendeine andere Ausführungform verwendet werden; außerdem können feste, und lose Scheiben Verwendung finden.
jy^Die Welle a15 erstreckt sich auf die Vorderseite der Maschine, wo sie (Fig. 2) mit einem seitlichen vorragenden Arm a21 versehen ist, der durch einen Lenker a22 (Fig. 1) mit einem Fußtritt a23 verbunden ist, der bei α24 drehbar gelagert ist und durch eine Feder a25 im allgemeinen nach oben gedrückt wird. Ein Niederdrücken dieses Fußtrittes verursacht eine Kupplung der Hauptantriebwelle mit ihrem Antrieb und ein Lösen der Bremse. Ein Loslassen des Fußtrittes hingegen entkuppelt den Wellenantrieb und zieht die Bremse an.
pfiWie aus Fig. 1 zu ersehen ist, ist das Triebrad a3 mit dem größeren Zahnrad δ in Eingriff, das fest auf der im Maschinengestell drehbar gelagerten wagerechten Welle δ1 angeordnet ist. Die Welle δ1 ist ferner mit einem kleinen Triebrad δ2 versehen, das eine große Daumenscheibe b3 antreibt. Diese ist auf einer im Maschinengestell drehbar gelagerten Welle δ4 lose angeordnet.
Das Daumenrad enthält auf einer seiner Seitenflächen eine Kurvenbahn zum Antrieb des Schuhhalters (Fig. 1). In der Kurvenbahn ist ein mit Rollen versehener Stutzen δ" des Armes δ5 geführt. Der Arm δ5 ist bei δ6 in dem Maschinengestell drehbar gelagert und ist mit einem nach unten, hängenden Arm δ7 versehen. Der nach unten hängende Arm δ7 ist durch einen Lenker oder, eine Verbindungstange δ8 mit dem unten geschlitzten Ende des zum Antrieb des Schuhhalters dienenden Armes δ° verbunden, der lose auf der Welle δ10 sitzt. Die Welle δ10 ist gleichfalls lose auf dem Maschinengestell gelagert. Durch Verstellung der Verbindungstange des Lenkers δ8 in dem geschlitzten Ende des Hebels δ9 kann die Schwingung dieses Hebels und des auf ihm angeordneten Schuhhalters nach Belieben geändert werden.
Der Schuhhalterhebel b9. (Fig. 4) ist oberhalb seiner Welle δ10 mit drei nach oben ragenden geeigneten und annähernd parallelen Teilen δ11 versehen. Die beiden äußeren Teile sind in der Zeichnung mit δ11 und der mittlere mit δ12 bezeichnet.
Der mittlere Teil δ12 ist an seinem oberen Ende mit einem schräg gelagerten Tisch c versehen, auf dem die Grundplatte c1 des Schuhhalters angeordnet ist. Der Schuhhalter kann jede geeignete Bauart haben. In dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel besteht er aus einem Ständer c2 für den Schuhabsatz, der an seinem oberen Ende mit dem bekannten, von einer Feder beeinflußten und drehbar gelagerten Stützbolzen c3 für den Absatz versehen ist, und aus einer einstellbaren Unterstützung c4 für den Zehenteil. -Der Leisten mit dem Schuh, dessen Sohle abgerichtet und ausgehämmert werden soll, wird in der üblichen Weise auf dem Schuhhalter unterstützt.
Die Grundplatte c1 für den Schuhhalter ist mit einer schräg nach unten ragenden Führungzahnstange c5 versehen (Fig. 4), die in einer in der Stützvorrichtung δ12 für den Schuhhalter angeordneten Führung gleitet. Die Verzahnung der Führungzahnstange ist im Eingriff mit einem Rade c6, das lose auf dem Teil δ12 angeordnet ist, und das seinerseits mit einem Zahnsegment c7 im Eingriff ist, das bei c8 auf einem Arm des Hebels δ9 drehbar gelagert ist. Das Zahnsegment hat einen herabhängenden Arm c9, der an seinem unteren Ende eine Rolle c10 enthält, die in der auf dem Maschinengestell fest angeordneten Kurvenbahn c11 sich auf und ab bewegt, während der Schuhhalter um die Welle δ10 schwingt.
Die Kurvenbahn c11 enthält einen Absatz an ihrem unteren Teile und ist so geformt, daß die Rolle c10, wenn der Schuhhalter nach rechts in Fig. 1. auf den Arbeiter zu geschwungen wird und kurz vor dem Ende seiner Auswärtsbewegung angelangt ist, in den Absatz der Kurvenbahn eingreift. Hierdurch ruft er eine schnelle Einwärtsbewegung des Zahnsegmentes c7 hervor, die durch Vermittlung des Triebes c6 auf die Zahnstangenführung c5 derart übertragen wird, daß letztere nach außen und 11g aufwärts gleitet und bei dieser Bewegung die Unterstützungsplatte c, den Schuhhalter und den Schuh mitnimmt.
Die Folge von dieser Bewegung ist die, daß der Schuh diagonal nach oben und vorn auf den Arbeiter zu geführt wird, vollkommen oberhalb der nachher zu beschreibenden Walz-
oder Abrichtvorrichtungen. Er befindet sich in einer zum Abnehmen des zu bearbeitenden Schuhes und zum Aufbringen eines neuen Schuhes geeigneten Lage. Eine Rückwärtsbewegung des Schuhhalters bewirkt ein Zurückführen desselben in die unterste Lage, in der • der Schuh abgerichtet werden kann.
Bei den bekannten Schuhsohlen-Glättmaschinen wurde bisher der Gelenkteil mittels
ίο einer Rolle oder sonstigen Vorrichtung abgerichtet, die sich vom Absatz des Schuhes nach dem Zehenteil hin oder umgekehrt annähernd parallel mit der Längsachse des Leistens bewegte. Die Abrichtvorrichtung für das Gelenk, die entsprechend der Erfindung ausgeführt ist, wird auf die Sohle von der Seite aufgebracht bzw. von dieser heruntergeführt. Hierdurch wird eine vollkommen neue Wirkung erzielt.
Die beiden äußeren Teile b11 des den Stiefelhalter tragenden Hebels δ9, zwischen denen die Stützvorrichtung für den Stiefelhalter gelagert ist, sind mit senkrechten, schwach geneigten Lagern für die Wellen d der Abrichtvorrichtung für den Gelenkteil versehen. Diese Wellen schwingen natürlich mit dem Schuhhalter, da ja ihre Lager tatsächlich einen-Teil des den Schuhhalter tragenden Hebels bilden. Jede dieser Wellen ist an ihrem oberen Ende (Fig. 4) mit dem Kopf d1 versehen, der zweckmäßig mittels eines Stiftes d2 befestigt ist. Das Kopfstück ist auf gegenüberliegenden Seiten mit Ohren versehen, zwischen denen bei ds die Abrichtvorrichtungen dl für den Gelenkteil gelagert sind, die die Gestalt eines zweiarmigen Hebels haben. Die oberen annähernd wagerechten Arme dieser zweiarmigen Hebel, die, wie dargestellt ist, losgenommen werden können, sind auf ihrer Unterseite abgerundet und so geformt, daß sie über den Gelenkteil der abzurichtenden Sohle hinwegtreten können. Ihre unteren Arme liegen annähernd parallel zur Welle d und werden durch ein Paar Federn db zusammengezogen (Fig. 10).
Durch diese Federn werden die oberen, annähernd wagerechten Abrichthebel mit Reibung auf den Gelenkteil der Schuhsohle aufgedrückt, so daß sie denselben in der richtigen Weise abrichten können.
Die unteren Enden der von den Federn ds beeinflußten Abrichtvorrichtung sind mit Rollen d7 versehen, die auf einer Daumenscheibe d6 gleiten, durch die die Hebel gegen die Wirkung der Federn d5 auseinandergezogen werden, so daß die Abrichthebel außer Berührung mit dem Gelenkteil der Sohle kommen. Die Gestalt dieser Kurvenscheibe kann so ausgeführt sein, daß die Abrichthebel mit dem Gelenk während der ganzen Abrichtbewegung in Berührung bleiben, und daß sie nur dann angehoben werden, wenn sie die Sohle verlassen und wieder auf dieselbe aufgebracht werden.
Außerdem kann die Kurvenscheibe so gestaltet werden, daß der Federdruck der Abrichthebel auf der Schuhsohle während des Abrichtens verändert wird.
Es hat sich als praktisch herausgestellt, die Abrichthebel vollständig unter der Einwirkung der Federn dB während der ganzen Abrichtbewegung zu lassen, d. h. während der Zeit, während welcher die Vorrichtungen über den Gelenkteil der Sohle weggeführt werden. Hierbei wird die Kurvenscheibe nur zum Abheben der Abricht\rorrichtung bzw. zum Aufbringen derselben auf die Sohle verwendet.
Die ganze Welle d und die Abrichtvorrichtung sind ihrerseits auch durch eine Feder d8 unterstützt, die um die Welle d herumgelegt ist, sich an ihrem oberen Ende gegen die mit Schraubgewinde versehene und einstellbare Muffe du legt, und sich an ihrem unteren Ende gegen einen auf der Welle angeordneten Flansch d10 legt. Ein Emporheben der Abrichtvorrichtung di, dem die Federn ds nicht nachgeben können, hat ein Anheben der ganzen Welle mit den Abrichtvorrichtungen und allen anderen auf ihr gelagerten Teile unter Zusammendrückung der Feder d8 zur Folge. Hierdurch wird eine Beschädigung des Schuhes und der Abrichtvorrichtung vermieden.
Um die Welle d in Umdrehung zu versetzen, und um die Einwärtsbewegung der Abrichtvorrichtungen auszuführen, ist die Welle d an ihrem unteren Ende mit einem Schneckenrade e (Fig. 5) versehen, das an seiner inneren Seite durch eine Schnecke e1 angetrieben wird. Diese ist mit der schräg gelagerten. Schneckenwelle e2 fest verbunden, die in Lagern e3 des den Schuhhalter tragenden Hebels drehbar und längs verschiebbar gelagert ist. Diese Schnecke ist an ihrer vorderen Seite (Fig. 4 und 5) mit einem Kegelrad el versehen, das durch ein Kegelrad eh angetrieben wird. Das letztere ist auf der Welle δ10 befestigt, um die der. den Schuhhalter tragende Hebel frei schwingt. Diese Schuhhalterwelle ist an einem Ende mit einem Kettenrad e6 versehen (Fig. 1), das durch eine Kette c7 mit einem Antriebkettenrad ea verbunden ist, welches auf der wagerechten Welle δ1 in der Nähe der Rückseite der Maschine befestigt ist. Infolgedessen wird no durch die Drehung der Welle δ1 von der Antriebwelle aus und die hiermit verbundene hin und her schwingende Bewegung des Schuhhalters gleichfalls die den Schuhhalter tragende Welle δ10, und hierdurch auch durch Vermittlung der Schnecke und des Schneckenrades die Welle d mit den Abrichtvorrichtungen mit der geeigneten und verhältnismäßig geringen Geschwindigkeit in Umdrehung versetzt, durch die sie langsam über den Gelenkteil des auf dem Schuhhalter gelagerten Schuhes hinweggleiten. Um den Abrichtvorrichtungen außer
der fortschreitenden Bewegung eine kurze hin und her gehende Bewegung zu erteilen, die sich infolge der fortschreitenden Bewegung allmählich über.die ganze Fläche des Gelenkteiles der Sohle erstreckt; erhält die Schneckenwelle <s2, die, wie oben erwähnt ist, in ihren Lagern verschiebbar gelagert ist, eine schnelle hin und her gehende Bewegung in ihrer Längsrichtung. Die Antriebvorrichtung zur Ausführung dieser
ίο Bewegung wird weiter unten genauer auseinandergesetzt werden. An dieser Stelle braucht nur angegeben zu werden, daß diese schnelle Hin- und Herbewegung der Schnecke eine schnelle hin und her gehende Drehbewegung des Schneckenrades zur Folge hat und demzufolge auch eine schnelle Schwingbewegung der Abrichtvorrichtungen. Hierdurch wird die fortschreitende Bewegung der Schnecke und des Schneckenrades zur Bewegung der Abrichtvorrichtungen über den Gelenkteil nicht beeinträchtigt. Die Seitenrahmen A (Fig. 1) sind am oberen und rückwärtigen Ende mit Lagern für die wagerechte Exzenterwelle f versehen, auf der die Riemenscheibe f1 angeordnet ist, die zweckmäßigerweise unabhängig mit der Wellenleitung verbunden ist. Diese Anordnung findet ihre Begründung darin, daß ihre Drehbewegung erheblich schneller sein muß als die der Hauptmaschinenwelle a. Infolgedessen ist es unzweckmäßig, sie von der Haup'tmaschinenwelle unmittelbar oder unter Zwischenschaltung einer geeigneten Kraftübertragung anzutreiben, die sich auf dem Maschinenrahmen anordnen ließe. Die Vorrichtungen zum Antriebe der Welle können indessen je nach Bedarf verändert werden. Diese Exzenterwelle ist, wie aus Fig. 3 zu ersehen .ist, mit einem breiten Exzenter /2 versehen, dessen Bügel mit einem nach vorn und nach oben geneigten Arm /3 versehen ist, dessen vorderes Ende mit einem eine Rolle tragenden Joch/4 versehen ist (Fig. 1 und 3), zwischen dessen Armen die Glättrolle /5 angeordnet ist.
Um diese Glättrolle zu unterstützen und um gleichzeitig eine Einrichtung zu treffen, durch die dieselbe mit nachgiebigem Drucke auf den Ballenteil der Sohle gepreßt wird,. ist der Exzenterarm /3 in der Nähe und zweckmäßigerweise am Bodenteile des Joches fi mit einer Querwelle f6 versehen, deren Enden in den oberen Enden zweier gebogener Unterstützunglenker f1 angeordnet sind. Diese Lenker sind an ihren unteren Enden an den Kopfteil /8 am oberen Ende der senkrechten Federstange/9 angelenkt, welche in Lagern des Maschinenrahmens auf- und abwärts bewegt werden kann. Um diese Stange ist eine kräftige Feder /10 gelegt, die sich an ihrem oberen Ende auf eins der Lager des Gestelles legt, und an ihrem unteren Ende.auf einer einstellbaren Mutter Ζ11 ein . Widerlager findet, die mit einem Handrad /12 versehen ist und auf das untere Ende der Federstange/9 aufgeschraubt ist. Durch Einstellung des Handrades mit der Mutter f11 kann die Spannung der Feder /10 geändert werden, und hierdurch auch der Druck der Form auf den Ballenteil der Schuhsohle. Wenn der Schuh abgenommen ist, so legt sich die Unterseite des Kopfes f8 auf eine durch ein Handrad einstellbare Mutter fSx und bildet hierdurch eine Stütze für die Rolle/5, so daß die schnelle Hin- und Herbewegung durch das Exzenter ohne Unterbrechung fortgesetzt werden kann, selbst wenn der Schuh von der Maschine abgenommen ist. '
Bei den bisher ausgeführten Abrichtvorrichtungen, bei denen eine Walze zum Abrichten des Ballenteiles der Schuhsohle verwendet wurde, wurde diese Rolle genau konzentrisch und kreisförmig an allen Punkten ausgeführt, wenn auch ihr Durchmesser oder ihre Aushöhlung verschieden war, um sich annähernd der Querkrümmung des Ballens anzupassen.
Die Querkrümmung des Ballenteiles des Leistens indessen verändert sich beständig vom Zehenteil nach dem Gelenkteile hin; sie ist im allgemeinen sehr stark an einem Punkte zwischen dem Zehenteil und dem Gelenkteil des Leistens, ist im allgemeinen annähernd flach in der Nähe des Zehenteiles und hat eine geringe Erhöhung oder Krümmung in der Nähe de's Gelenkteiles. Infolgedessen kann eine Walze mit gleichbleibender Krümmung im besten Falle an einer einzigen Stelle der Sohle sich der Krümmung des Leistens anpassen, während sich die Krümmung an anderen Punkten dem Leisten nur annähernd anpaßt.
Um diesem Übelstande abzuhelfen, wurde das die Walze tragende Joch bei fast allen. Maschinen geneigt, derart, daß es zunächst eine Seite des Ballens bearbeitete und dann die andere Seite und schließlich die Mitte. Aber selbst bei diesem Arbeitvorgang kann die Querkrümmung des Leistens nur annähernd erreicht werden.
Im vorhegenden Falle nun wird eine Walze verwendet, die in der Weise geformt ist, daß sie auf ihrer Bahn über den Leisten hin sich an allen Punkten der Querkrümmung des Leistens so genau anpaßt, wie eine bei Abrichtmaschinen mit unmittelbarem Drucke verwendete Form. Der Durchmesser dieser Rolle ist zweckmäßigerweise so groß, daß sie bei ihrer Bahn von der Spitze des Zehes bis zum Beginn des Gelenkes der Sohle eine Vollumdrehung macht. Hierdurch gibt sie der Sohle eine vollkommen genaue, vorher bestimmbare Querkrümmung an allen Punkten, trotzdem sie schnell nach vorn und rückwärts bewegt wird während ihrer Vorwärtsbewegung über die Sohle hin.
Wenn eine Rolle von dem erforderlichen
großen Durchmesser nicht gut verwendet werden^-kann, so kann eine kleinere und unter Umständen auch eine größere Verwendung finden, die mit einer Einrichtung versehen ist, vermöge deren sie nur eine vollständige Umdrehung während der gesamten Vorwärts- und Rückwärtsbewegung über den Ballen hin ausführt. Eine solche Einrichtung hat ein Schlüpfen der Rolle zur Folge. Dieses jedoch ist nicht
ίο notgedrungen schädlich. Im Gegenteil wird es unter Umständen für einen besonderen Vorzug gehalten, da es ein Ziehen auf die Sohle ausübt.
Um die genau bestimmte Umdrehung der Abrichtrolle während ihrer Vorwärts- und Rückwärtsbewegung über den Ballen hin ,zu sichern, ist dieselbe mit einem Triebrade f13 versehen, das von einem Zahnsegment /14 angetrieben wird, welches auf der Querwelle /6 am unteren Teile des die Rolle tragenden Joches drehbar gelagert ist. Diese Welle ist mit einem seitlich vorragenden Arme/15 versehen, der durch eine Stange f16 mit einem Arm /*' verbunden ist, der einen Teil des von der Kurvenscheibe bewegten Hebels b5 bildet, der den Schuhhalter in' Schwingung versetzt und der infolgedessen das Zahnsegment und seine Stange in Schwingung versetzt. Da in dieser Weise die Abrichtrolle zwangläufig von demselben Antriebe aus wie der Schuhhalter bewegt wird, und gleichzeitig mit diesem in Umdrehung versetzt wird, kann man eine Rolle verwenden, die eine vorher bestimmte Krümmung auf die Sohle an irgendeinem Punkte zwischen dem Zehenteil und dem Gelenkteil überträgt.
Dasselbe Exzenter /2, welches diese schnelle Bewegung der Abrichtrolle hervorruft, wird zur Herstellung der schnellen hin und her gehenden Bewegung der Schnecke e2 verwendet. Zu diesem Zwecke ist der Exzenterarm /s durch eine lange Stange e9. mit einem Joch e10 verbunden, welches die Schneckenwelle umfaßt und die Enden der Schnecke in sich schließt. Infolgedessen schwingen die Abrichtrolle und die Abrichtvorrichtungen für den Schenkelteil in gleichem Takte und rufen eine glatte und vollkommen gleichmäßige Einwirkung der schnell bewegten Teile der Maschine hervor.
Die Wirkungsweise der Maschine beim Abrichten einer Sohle ist die folgende:
Die Abrichtvorrichtung für das. Gelenk und die Abrichtrolle für den Ballen sind beständig in Bewegung. Wenn man nun annimmt, daß sich der Schuhhalter in seiner oberen vorderen Stellung befindet, wie in Fig. 4 und in Fig. 1 rechts dargestellt ist, kann der Arbeiter einen Schuh auf denselben aufbringen und darauf die Maschine in Bewegung setzen, indem er seinen Fuß auf den Fußtritt aufsetzt. Wenn die Kurvenscheibe b3 ihre Umdrehung beginnt, so verursacht die plötzliche Steigung der Kurvenbahn eine sofortige und schnelle Bewegung des Hebels δ5 nach rechts (Fig. 1). Hierdurch wird durch die Verbindungstange b8 eine ähnliche schnelle Einwärtsbewegung auf den Schuhhalter übertragen. Wenn der Schuhhalter in dieser Weise nach einwärts geführt wird, wird sein das Zahnsegment c7 tragender Arm nach aufwärts geführt, so daß dessen Stutzen c10 über den plötzlichen Absatz des Schlitzes c11 hinübergleitet und das Zahnsegment ausschwingt. Dieses wirkt durch den Trieb ce und die Zahnstange c5 auf den Schuhhalter ein, so daß der auf dem Schuhhalter befindliche Schuh schnell in die arbeitsbereite untere Stellung gebracht wird, wie in Fig. 1 dargestellt ist. Diese Einwärts- und Abwärtsbewegung des Schuhhalters geht so schnell vonstatten, daß der Schuh in seine Arbeitstellung gelangt, bevor eine der seitlichen Abrichtvorrichtungen bei ihrer seitliehen schwingenden Bewegung in eine Stellung gelangt, in der sie den Schuh festhält oder mit ihm in Berührung kommen kann.
Wenn der Schuh seine anfängliche in Fig. 1 dargestellte Arbeitstellung eingenommen hat, wird er bei der folgenden Bewegung der Maschine allmählich selbsttätig nach links bzw. nach innen geschwungen, wodurch die Schwingungen der Rolle /5 allmählich über den Ballen von dem Zehenteil nach dem Gelenkteil fortschreiten.
Wenn es auch möglich ist, die sich drehenden seitlichen Abrichtvorrichtungen nach innen- und auf den Absatz zu schwingen und arbeiten zu lassen, so ist es doch zweckmäßiger, sie von dem Absatz auf den Ballenteil des Schuhes zu arbeiten zu lassen, indem man vor dem Absatz anfängt. Denn wenn man in dieser Richtung arbeitet, kommen die Abrichtvorrichtungen leichter auf die" Sohle und verlassen dieselbe natürlicher und verursachen weniger Beschädigungen.
Da die seitlichen Abrichtvorrichtungen mit dem Schuhhalter vorwärts und rückwärts schwingen, ist es unerheblich, in welcher Riehtung sie vorwärts bewegt werden, soweit die Abrichtrolle f& in Frage kommt; denn ihre Wirkungsweise hängt von der fortschreitenden Drehbewegung um die Achse der Welle d ab und nicht von einer Relativbewegung der Welle gegenüber dem Schuhhalter.
Der Schuhhalter setzt seine schwingende Einwärtsbewegung fort, bis die Abrichtrolle an der Grenze des Ballenteiles und des Gelenkteiles der Sohle anlangt. In diesem Augenblick kehrt die Kurvenscheibe b3 die Bewegung des Hebels b5 um und verursacht darauf eine allmähliche Auswärtsbewegung des Schuhhalters auf den Arbeiter zu. Hierbei folgen die Abrichtvorrichtungen immer, der Bewegung des Schuhhalters. Wenn die Abrichtrolle f5 wieder am Zehenteil des Schuhes angelangt ist,
gibt die Kurvenscheibe b3 dem Schuhhalter eine schnelle Vorwärtsbewegung und veranlaßt hierdurch die Rolle c10 dazu, in den Teil c9 des feststehenden Schlitzes c11 einzutreten und den Schuhhalter aufwärts gegenüber dem Arbeiter vorzustrecken, wie vorher beschrieben ist. In dieser Stellung ist der Schuhhalter wieder außerhalb des Bereiches der Abrichtvorrichtung für den Ballenteil und für den Gelenkteil, so daß der Schuh leicht ausgewechselt werden kann.
Diese plötzliche Schlußbewegung des Schuhhalters, durch die der Schuh in seine obere Lage gebracht wird, wird auch zum Anhalten der Kurvenscheibe bs verwendet sowie, zum Anhalten aller Vorwärtsbewegungen der Maschine, so daß nur die schnellen. Hin- und Herbewegungen noch vonstatten gehen.
■ Zu diesem Zwecke wird das Ende des den Schuhhalter bewegenden Hebels b7 verlängert und an seinem unteren Ende mit einer Stange h verbunden, die sich nach der Vorderseite der Maschine erstreckt und hier mit einem Schlitz versehen ist, in dem ein Stutzen h1 des herabhängenden Schließhebels A2 eingreift, der im allgemeinen durch eine Feder A3 nach rechts in eine solche Stellung gezogen wird, in der er den Fußtritt α23 in seiner niedergedrückten Stellung verriegelt. Wenn der Bewegunghebel b7 für den Schuhhalter plötzlich nach links geführt wird (Fig. 1), um den Schuhhalter in seine obere Stellung zu führen, greift das Ende des Schlitzes der Stange h, welches durch die allmähliche Bewegung des Schuhhalters in die Nähe des Stutzens A1 gebracht ist, über diesen Stutzen und schwingt den Schließhebel A2 nach links in die in Fig. 1 in punktierten Linien dargestellte Lage, so daß der Fußtritt ä23 entriegelt ist und durch seine Feder a26 nach aufwärts geführt wird. Hierdurch wird die Antriebwelle entkuppelt und alle Bewegungen mit Ausnahme der Schwingbewegungen der Abrichtvorrichtungen ausgeschaltet.
Bei rechten und linken Schuhen erstreckt sich die Grenzlinie zwischen dem Gelenk und - Ballenteil der Sohle im allgemeinen diagonal und in einem verschiedenen Winkel zur Achse des Schuhes. Infolgedessen ist die Länge des Ballenteiles auf der Außenseite der Sohle langer und die Länge des Gelenkteiles kürzer als auf der Innenseite der Sohle., Diese Verschiedenheit der Länge des vorderen Teiles und des Gelenkteiles auf der äußeren Seite gegenüber der entsprechenden Länge auf der inneren Seite der Sohle verändert sich bei verschiedenen Leisten beständig, je nach dem Maße der Krümmung bzw. der Form des Leistens.
Es ist deswegen nicht praktisch, zwei Gelenkabrichtwellen d zu verwenden, die auf gegenüberliegenden Seiten des Schuhes einander immer unmittelbar gegenüberstehen. Es ist erforderlich, daß eine oder beide Gelenkabrichtwellen einstellbar ausgeführt werden, damit die eine oder die andere vor oder hinter der gegenüberliegenden eingestellt werden kann, so daß die zugehörigen Werkzeuge auf den Gelenkteil aufgebracht bzw. von diesem heruntergeführt werden können an der Stelle, wo der Gelenkteil beginnt bzw. endigt.
Es hat sich in der Praxis herausgestellt, daß bei doppelt angeordneten Maschinen — vgl. Fig. 3 — nur die auf der Innenseite der Schuhträger befindlichen Gelenkabrichtwellen d einstellbar zu sein brauchen; denn wenn diese einstellbar-sind, ist es unwesentlich, ob der auf dem Schuhhalter angeordnete Schuh rechts oder links ist. Diese innere Welle kann einwärts oder auswärts eingestellt werden, so daß die Abrichtvorrichtungen auf den Schenkel an der geeigneten Stelle aufgeführt bzw. von diesem weggeführt werden können. Während dieses Vorganges hat die äußere Gelenkabrichtvorrichtung gegenüber dem Gelenk die richtige Lage.
Die Vorrichtung zur Einstellung der inneren Welle d ist in Fig. 5 dargestellt. Die Lager der Welle d sind mit seitlichen Flanschen versehen, die sich auf von dem Schuhhalter getragene Stützarme auflegen und durch Nut und Feder mit denselben verbunden sind. Die Nuten und Federn liegen in einem Kreisbogen oberhalb der den Mittelpunkt bildenden Welle d. Diese Stützär'me sind, wie in Fig. 5 dargestellt ist, geschlitzt und mit Klemmvorrichtungen, wie z. B. Bolzen dx, versehen, durch die die Stellung der inneren Welle d nach den Bedürfnissen des Betriebes festgelegt werden kann.
Die beiden Wellen d können von einer gemeinschaftlichen Antriebwelle aus in Umdrehung versetzt werden. Zweckmäßiger jedoch ist es, nur eine Welle durch das beschriebene Schneckenrad und Schnecke anzutreiben und auf dem unteren Ende der Welle ein Zahnrad g anzuordnen, das mit einem entsprechenden Zahnrade g1 auf der zugehörigen Welle in Eingriff ist. Hierdurch werden die beiden Wellen im Gleichtakt und in entgegengesetzter Richtung gedreht, so daß das allmählich fortschreitende Abrichten der Werkzeuge auf den gegenüberliegenden Seiten des Gelenkes gleichzeitig erfolgt. Beide Werkzeuge beginnen die Arbeit auf der Seite des Absatzes oder des Ballens und bewegen sich allmählich auf das gegenüberliegende Ende des Gelenkes zu. Die schnelle Schwingbewegung der seitlichen Abrichtvorrichtungen auf einer der Wellen d, die durch die hin und her gehende Längsbewegung der Schnecke e1 hervorgerufen wird, wird auch durch die Zahnräder g, g1 auf die gegenüberliegende Welle d übertragen. Hierdurch wird der Antrieb der Schenkelabrichtvorrichtungen erheblich vereinfacht.
In den meisten Fällen wird die eigenartige und neue Bewegung der seitlichen Abrichtvorrichtungen di, sofern dieselben dieselbe Form haben, zur Folge haben, daß alle Teile der Seiten des Gelenkes gleichmäßig bearbeitet werden, wie aus Fig. 8 und ii hervorgeht. Es ergibt sich aus den Figuren, daß dasselbe Werkzeug im wesentlichen zu allen Neigungen der beiden Schenkelseiten paßt. Sollten die
ίο Werkzeuge jedoch, wenn sie dieselbe Form haben, nicht alle Punkte des Gelenkes erreichen können, so · lassen sich Abrichtwerkzeuge von verschiedener Gestalt auf derselben Seite der Welle d verwenden, von denen eins in der richtigen Weise einen Teil des Gelenkes bearbeiten kann, während das andere die übrigen Teile auf derselben Seite des Gelenkes bearbeiten kann. In dieser Weise können so viele Werkzeuge verwendet werden, als gerade zweckmäßig erscheint. Diese können eine ähnliche oder verschiedene Formen, haben, je nach den Bedürfnissen des Betriebes. Auch kann die Kurvenscheibe d6 in verschiedener Weise geformt sein, um das Abrichten irgendeines der Werkzeuge anders zu gestalten. Wenn nur zwei Werkzeuge auf derselben Welle Verwendung finden und die Einrichtung so eingerichtet ist, daß am Ende ihrer fortschreitenden oder Drehbewegung bz\v. am Schlüsse der Abrichtung die beiden Werkzeuge parallel oder annähernd parallel zueinander und zur Mittellinie des Schuhes stehen, kann der Schuh gleich zwischen den beiden Wellen hindurch aufwärts und nachher wieder abwärts geführt werden, ohne daß die Abrichtwerkzeuge diese Bewegung beeinträchtigen. Wenn zwei Werkzeuge nur Verwendung finden, so ordnet man sie am besten nicht einander unmittelbar gegenüber an, sondern unter einem Winkel von mehr als 180 ° zueinander derart, daß der größere Winkel im Augenblicke des Stillstandes der inneren nächstliegenden Seite des Schuhes anliegt. Hierdurch wird für den Schuh ein hinreichender freier Raum gelassen, wenn er in seine arbeitsbereite Stellung geführt bzw. aus derselben herausgeführt wird.
Im vorstehenden wurde angenommen, daß nur zwei Maschinen Verwendung finden. Offenbar jedoch können drei oder mehrere zusammen verwendet werden, je nach der Geschicklichkeit des Arbeiters, der den Schuh auf die Maschine aufbringt, und nach der Geschwindigkeit, mit der die Maschine läuft. Jede Maschine jedoch ist in sich selbst vollendet und führt ihre Arbeitvorgänge unabhängig von der mit ihr verbundenen Maschine aus. Wenn der Schuh auf den Schuhhalter aufgebracht ist, so bringt die Maschine ihn in die zur Bearbeitung erforderliche Lage, vollführt die Abrichtbewegung und bringt den Schuh wieder in die Lage, in der er abgenommen werden kann, und schließlich bringt sie die verschiedenen Antriebe selbsttätig zum Stillstand, bis der Arbeiter den Schuh abnimmt, einen neuen aufsetzt und die Maschine wieder anläßt.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die Maschine zum Abrichten jeder Art von Schuhsohlen, insbesondere des Gelenkteiles derselben viel besser geeignet ist als die gewöhnlichen, zurzeit verwendeten Walzenabrichtmaschinen. Die Vorzüge der der vorliegenden Erfindung entsprechenden Maschinen werden besonders auffällig bei der Herstellung von besonders stark gewölbten Schuhgelenken. Man kann mittels der vorliegenden Maschine selbst solche Schuhsohlen abrichten, die man infolge der starken Neigung des Gelenkteiles bisher auf den bekannten Maschinen nicht ausführen konnte. In älteren Maschinen sind ein oder mehrere Abrichtwerkzeuge für den Gelenkteil der Sohle noch nicht verwendet worden, die eine fortschreitende Bewegung hatten oder auf der Seite des Schuhes nach einwärts und auswärts arbeiteten, anstatt einer Abrichtvorrichtung, die eine fortschreitende Bewegung nur zwischen dem Zehenteil und dem Absatz in der Längsrichtung des Schuhes hatte. Diese neue Bewegung macht es möglich, daß die Gelenkabrichtvorrichtung in der Weise auf das Gelenk gebracht bzw. von ihm heruntergeführt wird, daß sie sich fast- jeder Querschnittskrümmung an jeder Stelle des Gelenkes anpaßt, ohne daß die Gefahr vorläge, die Schärfe der Grenzlinie zwischen dem Ballen und dem Gelenkteile zu beeinträchtigen. .
Außerdem können die Abrichtvorrichtungen gleichzeitig arbeiten. Hierdurch wird der Schuh auf dem vorderen Teile und am Absatz festgehalten, so daß er sich nicht werfen kann; da ferner die Abrichtvorrichtungen im wesentlichen gleichmäßig auf beiden Seiten der Mittellinie des Schuhes arbeiten, so liegt die Gefahr der Verdrehung des Schuhes bzw. des Verschiebens desselben auf die eine und dann auf die andere Seite des Schuhhalters wie bei gewöhnlichen Walzenabrichtmaschinen nicht vor. Diese Verschiebung und Verdrehung des Schuhes ist bei den besseren leichten Schuhen so nachteilig, daß dieselben häufig von Hand abgerichtet werden müssen. Zum Abrichten des Ballenteiles der Sohle kann eine Walze gewöhnlicher Bauart verwendet werden. In der Verwendung der beschriebenen Gelenkabrichtvorrichtung und der Walzenabrichtvorrichtung für den Ballenteil besteht ein erheblicher Vorteil; denn für die Bearbeitung des Gelenkes sind die beschriebenen Werkzeuge besser als die Walzen.
Die Lage der Mittellinie der Gelenkabrichtwellen d d gegenüber der Schuhsohle kann je nach Bedürfnis verändert werden, indem ent-,120 weder die Wellenlager oder der Schuhhalter eingestellt werden, um der Sohle eine verschie-
dene Neigung zu geben. Das letztere Verfahren ist das einfachere und ist im vorliegenden Falle verwendet worden. Durch Veränderung dieses Winkels kann das Aufbringen des Werkzeuges bzw. das Herabnehmen desselben von der Schuhsohle wesentlich verändert werden, so daß die Wirkungsweise der Werkzeuge sich den eigenartigen, je nach der Mode veränderten Formen der Sohle anpassen kann.

Claims (10)

Pate nt-Ansprüche:
1. Schuhsohlen-Glättmaschine mit einem auf die Lauffläche der Schuhsohle wirkenden Glättwerkzeug, dadurch gekennzeichnet, daß das Glättwerkzeug ff5) eine relativ zur Lauffläche abwälzende (a, as, b, b1, δ2, b3 δ5; J-Ie1 yis; JU1 yi3) β und δ5; &8> pj Be_ wegung sowie gleichzeitig eine darauf gleitende, schnell hin und her zitternde ff, /2, f3,f5) Bewegung ausführt.
2. Schuhsohlen-Glättmaschine nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß eine Preßmulde, die im großen und ganzen der Form, welche dem Boden der zu glättenden Sohle erteilt werden soll, entspricht, sich rings um die wirksame Fläche des Glättwerkzeuges erstreckt, und daß die abwälzende Bewegung des Werkzeuges so geregelt ist, daß jedem Teil des Sohlenbodens der demselben entsprechende Teil der Preßmulde dargeboten wird.
3. Schuhsohlen-Glättmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die relativ zur Lauffläche abwälzende Bewegung des Glättwerkzeuges ff5) für Sohlen von verschiedener Größe und Art durch eine Einstellvorrichtung (Verbindung des Gelenkes bB mit dem Hebel δ9) mit Bezug aufeinander geregelt werden kann.
4. Schuhsohlen-Glättmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkteil des Schuhes durch Gelenk-Glättwerkzeuge fdi) geglättet bzw. gepreßt wird, die an der Seite des Gelenkteiles derart angeordnet sind, daß sie sich drehen fb1, e8, e7, e6, b10, e5, e4, e1, e, g, g1) und gleichzeitig schwingen (d, de, d7, d5) können.
5. Schuhsohlen-Glättmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenk-Glättwerkzeuge fdi) zur Erzielung einer besseren Wirkung außer der gleichförmigen Drehbewegung (b1, es, e1, ee, b10, e5, ei, e1, e, g, g1) noch eine schnell hin und her zitternde Drehbewegung ff3, e9, e10, e1, e) erhalten.
6. Schuhsohlen-Glättmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Gelenk-Glättwerkzeuge in der Längsrichtung des Schuhes verstellbar (d, dx) ist, damit die Stellung der Gelenk-Glättwerkzeuge zueinander und zum Werkstück gewünschtenfalls geändert werden kann.
7. Schuhsohlen-Glättmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Gelenk-Glättwerkzeuge tragenden Wellen so angeordnet sind, daß sie aufwärts gleiten können und durch ein nachgiebiges Glied (Feder d8 o. dgl.) abwärts gepreßt werden, wodurch jede Beschädigung der Gelenkflächen vermieden wird.
8. Schuhsohlen-Glättmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß, wenn der Schuhträger in die Einlegestellung gebracht wird, derselbe durch diese Bewegung auch über die Gelenk-Glättwerkzeuge fd^) hinaus gehoben fb9, c11, c9, c7, ce, c5) wird, um das Abnehmen des Schuhes zu erleichtern.
9. Schuhsohlen-Glättmaschine nach An-Spruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenk-Glättwerkzeuge fd4·) mittels einer Schnecke fe1) und eines Schneckenrades (e) in Drehung versetzt werden, wobei die Schnecke in achsialer Richtung hin und her bewegt ff3, e9, e10, e1, e) wird.
10. Schuhsohlen-Glättmaschine nach den Ansprüchen 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß, wenn der Schuhträger (12) in die Einlegestellung vorgeschnellt fb9, c11, c9, c1, c6, c5) wird, alle Bewegungen der Maschine mit Ausnahme der hin und her zitternden ff,f2,f3,f5 und/3, e9, e10, e1, e) Bewegungen der Glättwerkzeuge ff15, d^) durch eine Sperrvorrichtung fb1, h, h2, a25, a22, α21, α15, α) angehalten werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT211258D Active DE211258C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE211258C true DE211258C (de)

Family

ID=473085

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT211258D Active DE211258C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE211258C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2640232A1 (de) Maschine zum aufrauhen des schaftzwickrandes einer schuheinheit
DE211258C (de)
DE277691C (de)
DE459501C (de) Maschine zum Schleifen der Zaehne von Saegeblaettern
DE339620C (de) Maschine zum Einlegen einer Verstaerkungseinlage in den Riss der Innensohle mit Hilfe eines Einlegerades
DE641311C (de) Spitzenzwickmaschine
DE2451083A1 (de) Maschine zum aufrauhen eines werkstueckes
DE168770C (de)
DE193336C (de)
DE208690C (de)
DE687832C (de) Maschine zum Ausschneiden der Futterlagen an der Spitze eines Schuhes
DE806649C (de) Maschine zum Beschneiden von Schuhschaeften
AT151742B (de) Beschneidvorrichtung für Nähmaschinen.
DE589602C (de) Vorrichtung zum Zufuehren von Werkstuecken runden Querschnitts zu einer Maschine zum spitzenlosen Schleifen mit einer Schleifscheibe und einer langsam umlaufenden Fuehrungsscheibe
DE361660C (de) Schleiftisch fuer Maschinen zum Schleifen ebener Facetten an Glasplatten
AT156912B (de) Lederstollmaschine.
DE265615C (de)
DE680946C (de) Enthaar- und Glaettmaschine
DE494067C (de) Maschine zum Einleisten von Schuhwerk
DE539059C (de) Maschine zum Abschaerfen der Rahmenenden von Schuhwerk
DE650124C (de) Vorrichtung zum Fertigbearbeiten der Sohlen von Schuhwerk
DE203875C (de)
AT83449B (de) Maschine zum Ausleisten von Schuhwerk.
DE203596C (de)
DE234782C (de)