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Lederstollmascbine.
Die Erfindung bezieht sich auf Maschinen zum Stollen und für ähnliche Behandlungsweisen von Häuten, Fellen, Leder oder lederähnlichen Werkstücken. Der Gegenstand der Erfindung gehört zu den Maschinen mit ineinandergreifenden, hin-und hergehenden Werkzeugen, die beim Rückwärts- hub geschlossen sind, d. h. das vorn auf einem Tisch oder Baum festgehaltene Leder od. dgl. erfassen und bearbeiten, dagegen beim Vorwärts-oder Leerlaufhub so weit geöffnet sind, dass das Werkstück verschoben werden kann, um den Werkzeugen eine neue, noch unbearbeitete Angriffsfläche darzubieten.
Bei solchen Maschinen sind die aus Stollklingen oder Stollwalzen oder Klingen und Walzen bestehenden Werkzeuge gewöhnlich auf übereinanderliegenden Armen angebracht, welche an einen durch eine Kurbel mittels Kurbelstange hin-und herbewegten Wagen oder Querhaupt angelenkt sind.
Andere Hilfsmittel, z. B. ein oder mehrere mit der Kurbelstange zusammenwirkende Nocken, sind vorgesehen, um die Stollarme für ihre Rückwärtshübe gegeneinanderzuschliessen, damit das Werkzeug oder die Werkzeuge auf das Leder einwirken, und für ihre Vorwärtshübe zu öffnen. Gewöhnlich arbeiten der oder die Nocken zwecks Öffnen und Schliessen der Backen mit Federn zusammen. Um das Leder festzuhalten, wird es entweder von dem Arbeiter mit dem Leib auf eine Rolle oder Baum oder aber durch eine Klemmbacke auf einen Tisch oder Bett gedrückt. Im letzteren Falle muss die
Klemme während der Leerlauf hübe der Werkzeuge ebenfalls geöffnet sein, damit der Bedienungsmann das Leder bewegen kann, um nacheinander alle Teile desselben den Werkzeugen darzubieten.
Eine andere Form bekannter Stollmaschinen besitzt einen flachen, mit einem Schlitz versehenen und ebenfalls durch eine Kurbel hin-und herbewegten Schlitten, wobei das Leder während der Arbeitshübe durch eine über dem Schlitz angeordnete Stollklinge in den letzteren hineingedrückt wird, während die Klinge während der Leerlaufhübe aus dem Schlitz herausgezogen ist und so das Leder freigibt.
Auch diese Maschinen sind gewöhnlich mit einer Klemmvorrichtung, wie oben beschrieben, ausgestattet.
Obgleich die Erfindung im folgenden in Verbindung mit einer Maschine der erstbeschriebenen Art erläutert ist, sei hier ausdrücklich bemerkt, dass der Erfindungsgedanke auch auf Maschinen der zweiten Art (mit einem geschlitzten Schlitten) Anwendung finden kann.
Es ist seit langem bekannt, die Eingriffstiefe der Werkzeuge mittels eines Fusstritts oder ähnlichen Betätigungsmittels veränderlich zu machen. Dabei kann auch die Eingriffstiefe so weit vermindert werden, dass selbst während der Rüekwärts (Arbeits) hübe die Werkzeuge offen bleiben, um beim Einlegen eines neuen Felles den Arbeiter nicht auf die taktmässige Öffnung während der Vorwärtshübe zu beschränken. Die Stollwerkzeuge führen jedoch bei ihrem Hin-und Hergange immer noch eine Relativbewegung (Öffnen und Schliessen) aus, wenn auch keine Wirkung auf das Leder eintritt.
Das führt einmal den Bedienungsmann zu der Annahme, dass die Maschine arbeite, während sie es nicht tut ; anderseits werden herabhängende Zipfel des neu einzulegenden Werkstückes infolge der Aufund Abbewegung der Werkzeuge leichter erfasst, und ausserdem ist aus demselben Grunde der Bedienungsmann der Gefahr einer Verletzung ausgesetzt. Diese Nachteile werden bei einer bekannten Stollmaschine dadurch vermieden, dass die die Schliessbewegung der Werkzeuge verursachende und gewöhnlieh mittelbar oder unmittelbar mit der Kurbelstange verbundene Kurve von dieser abgekuppelt werden kann. Ein wesentlicher Nachteil dieser Maschine ist der, dass die Regelung der Eingriffstiefe der Werkzeuge nicht vorgesehen ist. Ausserdem ist die Anordnung der Entkupplungsvorrichtung für die Steuerkurve verwickelt und im Betrieb nicht zuverlässig.
Hingegen kann nach einem wichtigen Merkmal des Erfindungsgedankens bei der Maschine nach der Erfindung von dem bedienenden Arbeiter sowohl die Eingriffstiefe der Werkzeuge beim Schliessen geregelt als auch die Schliessbewegung vollständig
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ausser Tätigkeit gesetzt werden, u. zw. geschieht dies durch eine einzige Bewegung des die Schliess- bewegung steuernden Nockens. Wichtig ist fernerhin, dass gemäss der vorliegenden Erfindung der Arbeiter zur Ausführung dieser beiden Bedienungsmögliehkeiten nur einen einzigen Fusstritt oder Trethebel zu betätigen hat.
Bei den bekannten Maschinen mit sieh selbsttätig öffnender und schliessender Klemmvorrichtung ist gewöhnlich ein Fusstritt oder Handhebel vorgesehen, mit Hilfe dessen die Klemmvorrichtung ganz ausser Tätigkeit gesetzt, also offen gehalten werden kann. Durch diese Anordnung wird das Einlegen eines Felles nicht durch die takt mässigen Schliesshewegungen der Klemme gestört. Die Ausrückbarkeit der Klemmbewegung ist bekannt in Verbindung mit Maschinen aller eingangs besc ! riebenen Ar ! en, jedoch
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ein besonderer Fusstritt oder Handhebel vorgesehen, wodurch die Arbeit des Bedienungspersonals wesentlich erschwert und verlangsamt wird.
Gemäss vorliegender Erfindung geschieht hingegen das
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Einrücken der Werkzeugslhliessbewegung oder zur Regelung der Werkzeugeingriffsiefe dient.
Wichtig ist bei dem Obengesagten, dass es sich um eine Maschine der Art handelt, bei der die Schliessbewegung der Werkzeuge unabhängig von deren Hin-und Hergang aus-und eingerückt werden kann. Es ist zwar eine Maschine bekannt, wo der Fusstritt, der zur Regelung der Werkzeugeingriffstiefe dient, so mit dem Riemenrücker für die Antriebs-Fest-und-Losscheibe der Maschine verbunden ist, dass bei Loslassen desselben die ganze Maschine stillgesetzt wird. Bei dieser Anordnung müssen jedoch jedesmal beim Einrücken alle sieh drehenden und alle sich hin-und herbewegenden Massen wieder in Bewegung versetzt werden, was nicht nur die Arbeit auf der Maschine erheblich verlangsamt, sondern auch die einzelnen Maschinenteile starkem Verschleiss aussetzt.
Vor allen Dingen aber kann bei dieser Anordnung die feinfühlige Arbeitsweise nicht erzielt werden, wie auf Maschinen der eingangs beschriebenen Art, wo nur die Relativbewegung der Werkzeuge zueinander in kürzester Zeit aus-und eingerüc kt werden kann, während die Maschine gleichmassig und beim Ausrücken leer weiterläuft.
Es sind also bei Stossmaschinen drei Bedienungsmöglichkeiten bekannt, u. zw. A. Regelung der Eingriffstiefe der Werkzeuge, B. Ein-und Ausrücken der Relativbewegung der Werkzeuge gegeneinander, unabhängig von deren Vor-und Rückgang, C. Ein-und Ausrücken der taktmässigen Öffnungund Schliessbewegung der Werkstücksklemmvorrichtung.
Eine Neuerung der Erfindung liegt in der Verbindung der Bedienungsmöglichkeiten ¯1 und B in derselben Maschine. Bekannt ist die Verbindung der Bedienungsmöglichkeiten A und C, sowie die Verbindung der Bedienungs : nöglichkeiten B und C in derselben Maschine. Neu ist fernerhin die Anordnung eines einzigen Fusstrittes zur Ausführung der Bedienungsmögliehkeiten A und B oder J und C oder B und C oder aller dreier.
Ein weiterer Mangel der bekannten Maschinen liegt darin, dass die Eigenart der Arbeitshübe sich insofern nicht ändert, als der ganze Arbeitshub mit derselben Intensität verläuft, wenn die Werkzeuge einmal eingestellt sind. Die Eingriffstiefe der Werkzeuge und damit die Abknickung und die durch die Reibung erzeugte Streckung und Sehnung des Werkstüekes ist am Hubanfang dieselbe wie am Hubende. Es gibt gewisse Arten von Leder, bei denen es erwünseht ist, auf sie während der Bearbeitungshübe mit veränderlicher Intensität einzuwirken ; so ist es z. B. insbesondere bei Handschuhleder erwünscht, den Rückenteil stark auszustellen und die Wirkung der Werkzeuge nach den Klauen zu, d. h. also nach dem Hubende zu abzuschwächen.
Ein besonders geschickter Bedienungsmann kann dies zwar mit Hiife des Trethebels besorgen, aber unter den praktischen Arbeitsbedingungen ist es überaus schwierig, zumal schon bei langsam laufenden Maschinen die Kurbel ungefähr 70 Umdr./Min. macht. Gemäss der Erfindung ist eine derartige Regelung der Eingriffstiefe der Werkzeuge innerhalb jeden Hubes durch eine einfache Einstellung vorgesehen. Die Werkzeuge können also je nach Einstellung entweder parallele Bahnen innerhalb des Arbeitshubes beschreiben oder aber keilförmig aus- einanderlaufende bzw. wenn erforderlich, auch keilförmig sieh einander nähernde Bahnen.
Diese mannigfaltige Einstell- und Regelmöglichkeit der Maschine wird erst voll ausgenutzt, wenn besonders ausgebildete und angeordnete Stollwerkzeuge zur Anwendung kommen. Gemäss der Erfindung wird durch dieselben nicht nur die der Handarbeit entsprechende Abknickung des Leders nach der jeweiligen Eingriffstiefe verändert, sondern auch die Streckung des Leders in dem zwischen Klemme und Werkzeugen befindlichen Teil. Es sind Maschinen bekannt, bei denen diese Wirkung
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abgebremst ist. Es ist auch bekannt, die Bremswirkung mit Hilfe eines Fusstrittes zu verstärken oder abzuschwächen, jedoch ist hiefür ein besonderer Fusstritt und ausserdem ein umfangreiches und verwickeltes Hebelgestänge notwendig.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht, dass die Bremswirkung sich der Eingriffstiefe der Stollwerkzeuge entsprechend selbsttätig regelt, u. zw. in einfacher Weise dadurch, dass eine oder mehrere an den Werkzeugarmen angebrachte Stollwalzen in senkrechter Richtung nachgiebig gelagert sind, derart, dass sie beim Nachgeben abgebremst werden.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist die überaus einfache Anordnung der Steuerung für die Werkzeugarme und für die Klemmvorrichtung. Die gegeneinander schwingbaren Werkzeugarme sind an einem hin-und hergehenden, durch Kurbel und Pleuelstange bewegten Schlitten angelenkt,
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und so miteinander verbunden, dass sie durch einen einzigen Nocken gegeneinander bewegt werden.
Bezeichnend und neu ist hiebei, dass die in an sich bekannter Weise durch Gestänge miteinander ver- bundenen Hebel von im grossen und ganzen gleicher Gestalt und Grösse sind, so dass ihre überhängenden
Gewichte sich ausgleichen. Der die Gegeneinanderbewegung der Arme bewirkende Nocken kann unmittelbar oder mittelbar mit der Pleuelstange verbunden sein und wird durch dieselbe in schwingende
Bewegung relativ zum Schlitten oder Stollarmträger versetzt.
Die Eingriffstiefe der Werkzeuge wird dadurch geregelt, dass der Schwingungsmittelpunkt des Nockens, der mit dem Angriffspunkt der
Pleuelstange am Stollarmträger zusammenfallen kann, gegenüber dem Stollarmträger beweglich angeordnet ist, so dass durch diese Auf-und Abbewegung die Stollanne einander mehr oder weniger genähert werden. Bei weiterem Absinkenlassen des Nockens wirkt dieser überhaupt nicht mehr auf die Arme ein, welche sich dann in völlig geöffneter Lage hin-und herbewegen.
Eine weitere Vereinfachung der Steuerung für die Klemme besteht darin, dass dieselbe mit der sie betätigenden Kurvenscheibe sowie mit dem Fusstritt durch ein biegsames Zwischenglied, vorzugs- weise ein Drahtseil, verbunden ist und dass bei Entspannung desselben durch Loslassen des Fusstrittes die gesamte Klemmensteuerung mit Ausnahme der sich weiter drehenden Kurvenscheibe vollkommen stillgesetzt wird.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung und des dadurch geschaffenen Fortschrittes sind in der Zeichnung eine besonders kennzeichnende Ausführungsform und einzelne Abweichungen dargestellt.
Es zeigen : Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Lederstollmaschine mit geschnittenen und weggebrochenen Einzelteilen ; Fig. 2 einen von rückwärts gesehenen, teilweise durch die Kurbel- welle und teilweise durch den die Werkzeugarme steuernden Nocken geführten senkrechten Schnitt ;
Fig. 3 eine Seitenansicht einer abgeänderten Ausführungsform der Hilfsmittel zum Heben und Senken dieses Nockens ; Fig. 4 eine Vorderansicht der Trethebelanordnung ; Fig. 5 eine Seitenansicht der
Lederstollwerkzeuge in einer gegenüber der in Fig. 1 gezeichneten vervollkommneten Ausführungsform.
Gemäss der Zeichnung besitzt die Maschine zwei Seitenrahmen 1 und 2, von denen einer ein
Lager 3 aufweist, in dem eine Kurbelwelle 4 gelagert ist (Fig. 2). Am inneren Ende der Kurbelwelle sitzt ein Nocken 5 zur Betätigung eines Rollenhebels 6, und am Nocken 5 sitzt ein Schwungrad 7, das gleichzeitig den Kurbelzapfen 8 trägt. Auf dem äusseren Ende der Kurbelwelle 4 ist eine Fest- seheibe 9 angeordnet, und die zugehörige Losscheibe 10 läuft auf dem Lagerkörper 3. Am Kurbel- zapfen 8 greift eine Kurbelstange 11 an, die an ihrem Arbeitsende einen Nocken 12 zum Betätigen von Werkzeugarmen 13. 14 trägt und um einen Bolzen 15 schwingt.
Die Arme 13, 14 sitzen drehbar an einer aus zwei Platten bestehenden Schwinge 16 und gemäss der Erfindung ist der Bolzen 15 nicht unmittelbar an der Schwinge 16 befestigt, sondern er wird von Lenkern 17 getragen, von denen das eine Ende durch einen Bolzen 18 mit der Schwinge verbunden ist. Gemäss Fig. 1 ist das andere Ende der Lenker 17 mittels eines Bolzens 19, einer Stange 20 und eines Bolzens 21 mit einem Trethebel 22 verbunden. Durch die Bewegung des letzteren wird der Bolzen 15 zusätzlich zu seiner waagerechten
Bewegung, die ihm die Kurbelstange 11 erteilt, senkrecht verschoben. Die Werkzeugarme 13, 14 sind durch Bolzen 23,24 mit der Schwinge 16 verbunden und beide als Winkelhebel ausgebildet. Ihre inneren Enden sind mit Hilfe von Lenkern 25 und Bolzen 26, 27 verbunden, so dass die Bewegung des unteren Armes.
M sieh auf den oberen Arm 13 überträgt und die Arme gleichzeitig gegeneinander bewegt werden.
Da die Werkzeugarme 13, 14 annähernd gleiche Form und gleiches Gewicht haben, findet über die Verbindung 25-26-27 ein gegenseitiger Gewichtsausgleich statt. Daher ist nur eine leichte
Feder 28 nötig, um eine Rolle 31 des Armes 14 mit dem Nocken 12 in Berührung zu halten. Die Feder 28 lässt sich durch eine Stellschraube 29 in ihrer Spannung regeln. Eine weitere Stellsehraube 30 befindet sich an der Schwinge 16 und begrenzt die Öffnungsbewegung der Arme 13 und 14, wenn der Trethebel 22 losgelassen wird. Der Bolzen 15 lässt sich so weit senken, dass der Nocken 12 ausser Berührung mit der Rolle 31 kommt. Hiebei kann dann die hin-und hergehende Bewegung andauern, während das Öffnen und Schliessen der Werkzeuge aufhört, d. h. die Werkzeuge unwirksam sind.
Um eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit bei möglichst geringem Reibungswiderstand anwenden zu können, wird die Schwinge 16 von zwei Armen 32, 33 gestützt, die in den Maschinenrahmen bei 34, 35 drehbar gelagert sind. Das Vorderende der Schwinge 16 wird bei 36 vom Arm 32 und das hintere Ende bei 18 vom Arm 33 getragen. Die Punkte 18,. 34, 35,36 bilden ein Parallelogramm, innerhalb dessen die Punkte 18, 34, 21, 19 gewöhnlich ein zweites Parallelogramm bilden. Beide Parallelogramme schwingen zusammen, und wenn im Regelfalle die Parallelität der Stange 20 mit den Armen 32,33 gewahrt ist, ändert sieh der Abstand zwischen den Werkzeugen während dem Arbeitshube nicht.
Das bedeutet, dass der Bolzen 15 sieh auf derselben gekrümmten, im allgemeinen waagerechten Bahn wie die Schwinge 16 bewegt, u. zw. solange die Punkte 18, 19 denselben Abstand wie die Punkte 21, 34 haben, d. h. solange die Stange 20 den Armen 32, 33 parallel ist. Unter diesen Bedingungen beschreiben die Werkzeuge parallele Bahnen, deren Abstand durch die Stellung des Fusstrittes bestimmt ist. Die Wirkung des Nockens 12 auf die Rolle 31 bleibt dabei während jedes Arbeitshubes der Werkzeugarme dieselbe, solange der Fusstritt 22 in gleicher Lage gehalten wird.
Wenn jedoch das zweite Parallelogramm
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einem Schlitz M s des Trethebels 28 nicht mehr besteht, bewegt der Bolzen 15 sich bei seinem Hinund Hergang selbsttätig relativ zur Schwinge M, und dadurch ergibt sich eine abweichende Bahn, nämlich eine aufwärts-oder abwärtsgeneigte gekrümmte Bahn, so dass die Einwirkung des Norkens 12 auf die Rolle 31 sich während jedes Arbeitshubes der Werkzeugarme ändert und die Werkzeuge zwei gegeneinander geneigte Bahnen beschreiben, die nach rückwärts entweder konvergieren oder divergieren, je nachdem wie der Bolzen 21 im Schlitz 21 a verschoben wurde. Infolgedessen ändert sich entsprechend der Druck der Werkzeuge selbsttätig.
Bringt man den Bolzen nach rÜckwärts aus seiner Regelstellung, so beginnt jeder Arbeitshub mit einem leichten Druck und endet mit einem starken
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starken Druck und endet mit leichtem Druck (wie es z. B. beim Klauenausstollen von Handschuhleder erwünscht ist).
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebene Parallelogrammanordnung beschränkt, wenn beispielsweise die Querhaupt-oder Schwingenvorrichtung an einer Maschine mit längerem Hub und für schwerere Werkstücke benutzt werden soll. Gemäss Fig. 3 kann das Querhaupt 16 durch Schlitten 60 gestützt und geführt werden, und die Lenker 17 können sich mit einer Rolle 61 auf eine Bahn 62 stützen, die durch ein Gestänge 63, 64, 65, 66,67 mit dem Trethebel 22 so verbunden ist, dass sie sich heben und senken lässt, um dem Bolzen 15 die oben beschriebene Bewegung zu erteilen. Die Bahn 62 ist so angeordnet, dass sie aus ihrer parallelen Lage heraus zu den Hauptschlitten 60 geneigt werden kann, u. zw. durch Heben oder Senken eines ihrer Enden zwecks Änderung des Hubes in der oben angegebenen Weise.
Eingangs wurde in Verbindung mit der Stellvorrichtung eine Klemmvorrichtung zum Festhalten des Leders während jedes Arbeitshubes erwähnt. An den beiden Maschinenrahmen sitzt eine feste
Klemmbacke 37, und eine Klemmbacke 38 ist um einen Bolzen 39 drehbar gelagert. Zum Offenhalten der Klemmvorrichtung dient eine Feder 40, und eine Nase 41 der Klemmbacke 38 begrenzt die Öffnungs- bewegung durch Auftreffen auf einen Anschlag 42. Die Klemmbacke 38, der Hubrollenhebel 6 und der Trethebel 22 sind durch ein Stahldrahtseil 56 oder ein anderes geeignetes biegsames Hilfsmittel verbunden.
Das Drahtseil greift bei 43 an der Backe 38 an, geht über Rollen 44, 44 a und 45 zu einem
Hebel 46, der lose auf einer Welle 47 sitzt, die ein Gehäuse 48 zum Einstellen der Drahtseilspannung mittels Stellschrauben 49 trägt. Die Welle 47 geht durch den Rahmen 1 hindurch und trägt auf dessen
Aussenseite einen festsitzenden Hebel 50, der eine Rolle 51 besitzt, die an einem auf der Trethebel- welle 35 festen Noeken 52 angreift. Der Trethebel 22 enthält eine Stellschraube 53, die sowohl seine
Bewegung wie auch die des Noekens 52 gegen die Rolle 51 begrenzt. Der Rollenhebel 6 trägt eine
Rolle 55, die mit dem Nocken J der Kurbelwelle 4 zusammenwirkt.
Dieser Nocken ist so bemessen und abgestimmt, dass die Klemmvorrichtung geschlossen wird, bevor die Werkzeuge an der Schwinge 16 durch den Nocken 12 vollständig geschlossen sind. An dem Nockenhebel 6 greift ferner eine Druck- feder 54 an, die die Hubrolle 55 ausser dem Bereich des Nockens 5 hält, wenn der Trethebel 22 unwirk- sam ist. Dabei wird der Klemmbacke 38 keine Bewegung erteilt ; im übrigen arbeitet sie wie folgt :
Angenommen, der Trethebel 22 und die Backe : 38 seien in ihrer durch die vollen Linien der Fig. 1 angegebenen unwirksamen Stellung. Wenn dann der Hebel 22 niedergetreten wird, bewegt der Noeken 52 den Hebel 50, und dieser zieht das Drahtseil 56 an.
Infolgedessen wird die Klemmbacke ? entgegen der Spannung der Feder 40 in ihre gestrichelt angedeutete Schliessstellung bewegt, wenn der Nocken 5 sieh in einer Stellung befindet, bei der der (bei 57 drehbare) Hebel 6 sieh nicht bewegt, oder aber das
Seil zieht den Hebel 6 an den tiefen Teil des Nockens 5 heran, so dass dieser die Backe 38 schliesst, wenn er sich dreht. Mithin wird diese Backe bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle geöffnet und geschlossen, u. zw. durch die Feder 40 und den Nocken 5 in zeitlicher Abstimmung zum Hin-und Hergange der
Werkzeugarme 13 und 14, die bei jeder Kurbelwellenumdrehung durch die vereinigte Wirkung der
Feder 28 und des Nockens 12 ebenfalls geöffnet und geschlossen werden.
Nachdem der erhöhte Teil des Nockens 52 unter die Rolle 51 geschoben und dadurch die Klemme in Tätigkeit gesetzt ist, kann der Fusshebel 22 zwecks intensivere Bearbeitung des Leders weiter herabgedriic1. -t werden, ohne dass die Spannung des Drahtseiles 56 sich ändert, dadurch, dass der verstärkte Teil des Nockens 52 konzentrisch mit Punkt 3J verläuft. Dieser erhöhte Teil von Nocken 52 kann jedoch auch keilförmig ausgebildet sein, so dass bei geringer Eingriffstiefe der Werkzeuge nur ein gerade genügender Klemmdruek auf das Leder ausgeübt wird, während bei tieferem Werkzeugeingriff und dadurch verstärktem Zug auf das Leder dasselbe von der Klemme 38 mit entsprechend verstärktem Druck erfasst wird.
Derselbe Trethebel 22 beeinflusst sowohl die Lederbearbeitungswerkzeuge wie auch die Klemm-
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Stellung gebracht wird.
Die Maschine kann auch mit einem zweiten Trethebel versehen sein, der mit dem ersten so verbunden ist, dass die Trethebelwelle nach Art einer Torsionsfeder wirkt, wenn der zweite Hebel
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niedergedrückt wird. Dadurch wird die Aufbringung eines nachgiebigen Druckes auf das Werkstück ermöglicht. Vorzugsweise wird der Nocken 52 so verlängert, dass er einen zusätzlichen Trethebel 22a bildet (Fig. 1 und 4). Wie schon erwähnt, hat der Nocken 52 eine Stellschraube 5. 3, die den Abwärtsgang beim Niederdrücken des Trethebels 22 begrenzt. In solchem Falle bewegt die Stange 20 sich aufwärts und bleibt dort wegen des auf dem Trethebel 22 lastenden Gewichtes stehen.
Wenn ander-
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gestell und wirkt als Anschlag, aber die Elastizität der Trethebelwelle. 3. 3 ist genügend gross, um eine kleine Verdrehung zu gestatten. Diese Verdrehung reicht aus, um der Stange 20 ein Nachgeben ent- sprechend der Lederdicke zu ermöglichen. Es wird also ein nachgiebiger Druck ausgeübt, der sich durch die Festigkeit oder Dicke der Trethebelwelle regeln lässt.
Die Bahn der Werkzeuge kann im allgemeinen, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel, waagrecht liegen oder aber geneigt sein.
Um die Handhabung der Werkstücke zu erleichtern, ist an der Bedienungsseite der Maschine ein zweiteiliger Tisch 58, 59 vorgesehen. Der Teil 58 ist parallel zur Werkzeugbahn, während der Teil 59 geneigt angeordnet ist, um namentlich das Einbringen des Leders unter der Klemmbacke 38 zu erleichtern.
Man kann beliebige Werkzeuge und Werkzeughalter, z. B. Stollmesser . 3a.. 14a und Halter 13b, 14b (Fig. 1) an den Armen 13, 14 mit oder ohne eine oder mehrere Rollen anbringen. Fig. 5 zeigt eine vervollkommnete Kombination von Werkzeugen, nämlich zwei Rollen 69 und 70 in Haltern 71 und 72, Frontmesser 73 und M, die in entsprechenden Winkeln an den Haltern 71, 72 befestigt sind, um schärfer auf das Leder einzuwirken, und ein rückwärtiges Messer 75, das den Frontmessern entgegengeneigt ist und unter einem grösseren Winkel am Halter 72 sitzt. Die Rollen können Kautschukrollen sein. Eine oder beide Rollen können nachgiebig gelagert sein, u. zw. etwa in einer Führung 76, wie sie bei dem Halter 11 angedeutet ist.
Die Nachgiebigkeit kann durch Gummipuffer oder durch Federn herbeigeführt werden. Die nachgiebige Lagerung der Rollenwerkzeuge in ihren Haltern (mittels Gummipuffern oder Federn) kann auch so gestaltet sein, dass eine Bremswirkung eintritt, wenn die Rolle einem Druck unterworfen wird und infolgedessen nachgibt. Zu diesem Zweck können beispielsweise in Verbindung mit den Achszapfen der Rolle Bremsklötze, z. B. aus Holz oder sonstigem Werkstoff mit hoher Reibungsziffer so angeordnet sein, dass sie gewöhnlich mit diesen Enden nur in Berührung stehen, ohne bremsend zu wirken. Gibt dagegen die Rolle unter Druck nach, so werden die Enden stärker gegen die Bremsklötze gedrückt, und es entsteht eine Bremswirkung.
Je grösser der auf die Rolle ausgeübte Druck ist, um so grösser ist die Bremswirkung, so dass die auf das Leder ausgeübte Streckung sich durch den auf die Rolle ausgeübten Druck regeln lässt.
Diese Einrichtung kann bei einer oder beiden in Fig. 5 gezeigten Rollenwerkzeugen vorhanden sein. In derselben Maschine können in Verbindung mit beliebigen Stollmessern zwei oder mehr Paare von Rollenwerkzeugen vorhanden sein, von denen eine oder beide die beschriebene Einrichtung besitzen.
Bei der Maschine nach der Erfindung sind keine verwickelten Hebelgestänge vorhanden, sondern sie zeichnet sich durch ihre einfache Gestaltung aus. Infolge dieser Vereinfachung und dadurch, dass die bei solchen Maschinen gebräuchliche gehobelte Schlittenführung durch eine Schwingenführung ersetzt werden kann, sind die Gestehungs-und Instandhaltungskosten für die Maschine auf ein Kleinstmass herabgedrückt. Die Bedienung der Maschine ist so einfach, dass es auch einem ungelernten und ungeübten Mann ermöglicht erfolgreich darauf zu arbeiten. Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende :
Sobald die Kurbelwelle 4 sich dreht, führen die Werkzeugarme eine hin-und hergehende Be- wegung aus, und die Klemmvorrichtung bleibt zunächst offen. Das Leder wird in die Maschine gebracht und der Fusshebel 22 niedergedrückt.
Seine Anfangsbewegung setzt die Klemmvorrichtung in Tätig- keit, und seine weitere Bewegung bringt den Nocken 12 zur Wirkung, so dass die Werkzeugarme sich gegeneinander auf-und abbewegen, während sie vor-und zurückgehen, und sich bei den Rückwärts- hüben schliessen. Während der Vorwärtshübe werden die Werkzeugarme und damit die Werk- zeuge 13 a, 14a geöffnet und geben das Leder frei. Auch die Klemmvorrichtung gibt das Leder während des Vorwärtshubes frei, so dass es bewegt und den Werkzeugen ein noch nicht bearbeiteter Teil dar- geboten werden kann.
Wird der Fusshebel zufällig während des Vorwärtshubes betätigt, so bleiben
Werkzeuge und Klemme vorerst offen bis etwa zur Erreichung des vorderen Totpunktes, worauf sich zunächst die Klemme und gleich hinterher die Werkzeuge schliessen. Soll an irgendeinem Teile des
Werkstückes der Druck vergrössert werden, so wird der Fusshebel etwas stärker niedergetreten. Sollte sich in dem Leder eine Fehlstelle, z. B. ein Loch, befinden, das zu Beschädigungen durch die Werk- zeuge führen kann, so werden durch Loslassen des Fusstritts unverzüglich die Werkzeuge und die
Klemme geöffnet, und die Werkzeuge gehen über die Stelle frei hinweg. Aueh zum Einlegen eines neuen Werkstückes wird der Fusshebel losgelassen, so dass die Werkzeuge sich in geöffneter Stellung hin-und herbewegen.
Infolgedessen lässt sich das Leder in die Maschine einlegen, ohne dass Gefahr besteht, dass es vorzeitig durch die Werkzeuge erfasst würde. Auch braucht man das Einlegen nicht besonders abzustimmen, da ja die Klemmvorrichtung bis zum Niedertreten des Fusshebels gänzlich
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