DE2111723A1 - Verfahren zur Herstellung von Methylvinylketon - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Methylvinylketon

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/61Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by reactions not involving the formation of >C = O groups
    • C07C45/65Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by reactions not involving the formation of >C = O groups by splitting-off hydrogen atoms or functional groups; by hydrogenolysis of functional groups
    • C07C45/66Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by reactions not involving the formation of >C = O groups by splitting-off hydrogen atoms or functional groups; by hydrogenolysis of functional groups by dehydration

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Methylvinylketon Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur-Herstellung von Methylvinylketon durch Wasserabspaltung aus 1-Eydroxy-butan-3-on in Gegenwart bestimmter Mengen an Mineralsäure, Chlorid und Wasser.
  • Es ist aus der deutschen Patentschrift 730 117 bekannt, daß man durch Destillation von 1-Hydroxy-butan-3-on in wäßriger Lösung in Gegenwart von Schwefelsäure, Chlorzink, Jod oder Salzsäure Methylvinylketon erhält. Die Dehydratisierung in Gegenwart von Kaliumsulfat mit einem Paraffin oder Wachs als Lösungsmittel beschreibt die japanische Patentanmeldung 4469/1953. Bei beiden Verfahren treten Nebenreaktionen, in der Hauptsache Ätherbildung, Oligomerisierungen und Polymerisationsreaktionen, - auf, ein Teil des erhaltenen Endstoffs zersetzt sich rasch, so daß man gerade im groBtechnischen Maßstab unbefriedigende Ausbeuten erhält.
  • In einer Arbeit im Journal of the Chemical Society, Band 1943, Seiten 25-31, wird die Wasserabspaltung mit dem rohen Reaktionsprodukt der Umsetzung von Aceton und Paraformaldehyd durchgeftihrt. Als Dehydratisierungsmittel wird Phosphorsäure empfohlen.
  • Es wird beschrieben, daß die Ausbeuten nicht wesentlich schwanken, wenn der Phosphorsäure noch Natriumchlorid zugesetzt wird oder als Katalysator Salzsäure und Natriumchlorid bzw. Calciumchlorid verwendet werden. Es werden Mengen von 1 % Säure und 7 % Chlorid angegeben. Methylvinylketon fällt als ternäres Gemisch mit Wasser und Aceton an. Dem Gemisch muß mit Hilfe von Acetanhydrid das Wasser entzogen werden, um eine Abtrennung von Methylvinylketon zu ermöglichen. Die Ausbeuten an Endstoff sind, insbesondere im großtechnischen Maßstab, unbefriedigend.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Methylvinylketon durch Wasser abspaltung aus 1-HydroxyebuXtan-Q-on in Gegenwart von Wasser, 600/70 einer Säure und eines Chlorids vorteilhaft erhält, wenn die Umsetzung in einer wäßrigen Lösung von höchstens 10 Gew.% Säure mit einer Dissoziationskonstante von mindestens 1 10 und von mindestens 10 Ges.% Alkalichlorid, Ammoniuschlorid und/oder Erdalkalichlorid durchgeführt wird.
  • Die Umsetzung kann durch die folgenden Formeln wiedergegeben werden: Die Erfindung geht von der Beobachtung aus, daß gerade eine Umsetzung in salzreicher Lösung geringer Säurekonzentration hohe Ausbeuten an reinem Endstoff ermöglicht. Im Vergleich zu den- bekannten Verfahren liefert das Verfahren nach der Erfindung auf einfacherem und wirtschaftlicherem Wege mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit Methylvinylketon in besserer Ausbeute und Reinheit. Uberraschend wird die hohe Ausbeute an Endstoff bei relativ tiefer Temperatur in Gegenwart einer höheren Wasser konzentration im Reaktionsgemisch, mit Bezug auf die zitierte Arbeit im Journal of the Chemical Society, erzielt. Eine Verharzung oder Zersetzung des Endstoffs oder andere Nebenreaktionen treten nicht in wesen-lichem Maße auf. Im Hinblick auf den Stand der Technik waren diese vorteilhaften Ergebnisse nicht zu erwarten.
  • Im allgemeinen werden unter den Reaktionsbedingungen nicht oxidierende bzw. nicht reduzierende Säuren, vorzugsweise solche mit einer DissQziationskonstante oberhalb 1 10 3, verwendet.
  • Es kommen anorganische, organische Säuren oder alle Stoffe, die unter den Reaktionsbedingungen solche Säuren liefern, für die Reaktion in Betracht. Als Säuren sind beispielsweise geeignet: Halogenwasserstoffsäuren wie Chlorid, Brom-, Jod-, Fluorwasserstoffsäure; Schwefelsäure, ?hosphorsäure; aliphatische Carbonsäuren, insbesondere niedere Mono- oder 1)icarbonsäuren, vorzugsweise mit 1 bis 3 Eohlenet $tomen, wie Ameisensäure, Essigsäure, Trichloressigsäure, Oxalsäure; araliphatische Carbonsäuren wie Salicylsäure; Sulfonsäuren wie p-Toluol-, Benzolsulfonsäure oder Ionenaustauscher mit Sulfonsäuregruppen wie Phenolsulfonsäurebarze; oder entsprechende Gemische.
  • Als-Stoffe, die unter den Reaktionsbedingungen Säuren bilden, kommen z.B. in Betracht: Halogenide wie Aluminium-, Eisentrichlorid, Zuntetrachlorid, Bortrifluorid, Titantetrachlorid; organische Säurechloride wie Acetylchlorid; oder entsprechende Gemische untereinander bzw. mit Säuren.
  • Bevorzugt verwendet man wäßrige Lösungen von 0,01 bis 5, insbesondere.von 0,1 bis 3,5 Gew.% Säure und von 15 Ges.% bis Sättigungskonzentration, insbesondere von 25 Gew.% bis Sättigungskonzentration Chlorid; unter Sättigungskonzentration Chlorid wird eine an vorgenanntem Alkali-, Ammonium- und/oder Erdalkalichlorid in vorgenannten Reaktionsgemischen maximal gelöste Chloridkonzentration verstanden. Da nur die im Reaktionsgemisch gelösten Mengen an Chlorid für die Reaktion wesentlich sind, wählt man als Maximalmenge bei jedem einzelnen Chlorid seine Sättigungskonzentration im verwendeten Gemisch der Reaktionskomponenten. Gegebenenfalls kann man neben der Menge an im Ausgangsgemisch gelöstem Chlorid noch soviel Chlorid zusätzlich bei Beginn der Reaktion zugeben, wie sich in der während der Reaktion gebildeten Menge an Wasser löst. Als Chloride können Lithiumchlorid, Strontium-, Magnesiumchlorid, vorzugsweise Calciumchlorid, Kaliumchlorid, Ammonchlorid und inabesondere Natriumchlorid verwendet werden.
  • Die Gewichtsmenge an Wasser, bezogen auf 1-Hydroxy-butan-3-on, kann in einem weiten Bereich beliebig gewählt werden. Aus ZweckmEßigkeitagrUnden tommen Mengen von 1 bis 10 000, vorzugsweise von 50 bis 5 000 Gew.% Wasser, bezogen auf Ausgangsstoff, in Frage.
  • Die Reaktion wird im allgemeinen bei einer Temperatur zwischen 0 und 2000C, vorzugsweise zwischen 60 und 1200C, drucklos oder unter Druck, diskontinuierlich oder vorteilhaft kontinuierlich durchgeführt. Bevorzugt verwendet man bei höherer Temperatur eine geringere Säurekonzentration, z.B. bei 1000C 2 Gew.% oder bei 1200C 1 Gew.% Säure, bezogen auf Ausgangsstoff. Gegebenenfalls wird die Reaktion in Gegenwart von unter den Reaktionsbedingungen inerten, organischen Lösungsmitteln, vorteilhaft mit einem der Reaktionstemperatur entsprechenden Siedepunkt, durchgeführt. Beispielsweise sind als Lösungsmittel geeignet: Aliphatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Benzinfraktionen mit einem Siedebereich entsprechend der Reaktionstemperatur, Ligroin; aromatische tohlenwasserstoffe, z.B. Benzol, Toluol, Xylole; cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Cyclohexan und Methylcyclohexan; oder entsprechende Gemische. Man verwendet zweckmäßig Mengen von 5 bis 100 Gew.% Lösungsmittel, bezogen auf das Ausgangsgemisch der Reaktionsteilnehmer.
  • Die Reaktion kann wie folgt durchgeführt werden: Ein Gemisch von Ausgangsstoff, Wasser, Säure und Chlorid, gegebenenfalls zusammen mit einem organischen Lösungsmittel, wird während 30 bis 150 Minuten bei der Reaktionstemperatur gehalten. Zweckmäßig gibt man den Ausgangsstoff als letzte Komponente kontinuierlich während 15 bis 45 Minuten zum Gemisch. Aus dem Reaktionsgemisch kann der gebildete Endstoff nach der Reaktion oder vorteilhaft schon während der Reaktion durch fraktionierte Destillation abgetrennt werden.
  • In einer zweckmäßigen, kontinuierlichen Ausführungsform wird der Ausgangsstoff in das Reaktionsgemisch unter Rühren in dem Maße gegeben, in dem das gebildete Methylvinylketon einer am Kopf des Reaktionsgefäßes angebrachten Fraktionierkolonne entnommen werden kann. Dabei wird das bei der Dehydratisierung freiwerdende Wasser ebenfalls kontinuierlich aus dem Gemisch entfernt.
  • Das nach dem Verfahren der Erfindung herstellbare Methylvinylketon ist ein wertvoller Ausgangsstoff für die Herstellung von Farbstoffen, Kunststoffen und Kunstharzen. Bezüglich der Verwendung wird auf die vorgenannten Veröffentlichungen und auf Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, Band 9,Seite 554, verwiesen.
  • Die in den folgenden Beispielen aufgeführten Teile bedeuten Gewichtsteile.
  • ReaktionsdurchfUhrung In einem Reaktionsgefäß wird unter guter Durchmischung ein Gemisch von Chlorid, Säure und 60 Teilen Wasser auf 10000 erhitzt. Das Reaktionsgefäß hat einen aufsteigenden Kühler (Dephlegmator), der auf 800G aufgeheizt wird, und anschließend eine gekühlte Vorlage, in der das gebildete Methylvinylketon kondensiert wird. Während 30 Minuten werden 200 Teile 1-Hydroxybutan-3-on kontinuierlich dem Reaktionsgefäß zugegeben. Dann wird das Gemisch zur Vervollständigung der Reaktion noch 1 1/2 Stunden auf 1000C gehalten. Die Menge des entstandenen, reinen Methylvinylketons- wird gaschromatographisch bestimmt.
  • Beispiel 1 Man verwendet bei der Reaktion 40 Teile Natriumchlorid und 4 Teile 35 Gew.% Salzsäu-re. 0 Erhalten werden- 154 Teile Methylvinylketon vom Kp 81°C. Das entspricht einer Ausbeute von 97 ffi der Theorie, bezogen auf 1 -Hydroxy--butan-3-on.
  • Beispiel 2 Man verwendet bei der Reaktion 40 Teile Natriumchlorid und 5 Teile Phosphorsäure.
  • Erhalten werden 180 Teile Destillat mit einem Geha-lt von 82 Gew.% Methylvinylketon. Das entspricht einer Ausbeute von 93 % der Theorie, bezogen auf 1-Hydroxy-butan-3-on.
  • Beispiel 3 Man verwendet bei der Reaktion 40 Teile Natriumchlorid und 5 Teile 35 Gew.% Salzsäure. In 30 Minuten werden 100 Teile 1-Hydroxy-butan-3-on und 100 Teile Wasser anstelle von 200 Teile len Ausgangs stoff zugegeben.
  • Man erhält 75 Teile Methylvinylketon, das entspricht einer Ausbeute von 94,5 % der Theorie.
  • Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel) Man verwendet bei der Reaktion 40 Teile Natriumsulfat und 4 Teile Schwefelsäure.
  • Man erhält 72 Teile Methylvinylketon, das entspricht einer Ausbeute von 45 % der Theorie, bezogen auf 1-Hydroxy-butan-3-on.
  • Beispiel 5 (Vergleichsbeispiel) Man verwendet bei der Reaktion 4 Teile 35 Gew.% Salzsäure.
  • Man erhält 95 Teile Methylvinylketon, das entspricht einer Ausbeute von 60 % der Theorie, bezogen auf 1-Hydroxy-butan-3-on.

Claims (1)

  1. Patentanspruch
    Verfahren zur Herstellung von Methylinylketon durch Wasserabspaltung aus 1-Hydroxy-butan-3-on in Gegenwart von Wasser, einer Säure und eines Chlorids, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einer wäßrigen Lösung von höchstens 10 Gew.% Säure mit einer Dissoziationskonstante von mindestens 1 106 und von mindestens 10 Gew.% Alkalichlorid, Ammoniumchlorid und/oder Erdalkalichlorid durchgeführt wird.
DE19712111723 1971-03-11 1971-03-11 Verfahren zur Herstellung von Methylvinylketon Expired DE2111723C3 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2234263A1 (de) * 1973-06-25 1975-01-17 Hoffmann La Roche

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FR2234263A1 (de) * 1973-06-25 1975-01-17 Hoffmann La Roche

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DE2111723B2 (de) 1977-06-30
DE2111723C3 (de) 1978-03-16

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