DE211170C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- te 21.1170-KLASSE 42 η. GRUPPE

MARTIN GREUBEL in HASZFURT, Bayern. Verfahren zur Herstellung von Reliefkarten.

Zusatz zum Patente 174338 vom 2. Dezember 1905.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Januar 1908 ab. Längste Dauer: 1. Dezember 1920.

Die Erfindung ist eine weitere Ausbildung des durch Patent 174338 geschützten Verfahrens zur Herstellung von Reliefkarten.

Nach diesem bekannten Verfahren geschieht die körperliche Darstellung der Bodenerhebungen dadurch, daß der Raum zwischen den in die Schichtlinien einer ebenen Karte eingesteckten Nadeln bestimmter Höhe durch eine bildsame Masse ausgefüllt wird. Dabei ist es nicht möglich, die Entstehung der Schichtlinien in vollkommen klarer Weise zu veranschaulichen.

Zweck der vorliegenden Erfindung ist es daher, diesen Mangel zu beseitigen. Die Erfindung besteht darin, daß zum Ausfüllen des Raumes zwischen den Nadeln Plätten bestimmter Dicke verwendet werden, deren Umrisse der Form der Berge entsprechen und die mit senkrechten Durchbohrungen versehen sind, so daß sie über die Nadeln gesteckt werden können, ohne daß diese entfernt werden müssen.

Die Zusammensetzung von Prägeformen für Raliefkarten aus Platten, deren Umrisse den Bergformen entsprechen, ist bereis bekannt, die Verbindung der Schichtenplatten mit dem Nadelrelief und deren Anwendung zu Lehrzwecken ist jedoch neu.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird durch die Zeichnungen in Schaubildern dargestellt.

Fig. ι zeigt das Modell eines Berges, bei dem sämtliche Schichtenplatten aufgelegt sind.

Fig. 2 zeigt dasselbe Modell, bei dem die beiden obersten Schichten abgenommen sind.

Fig. 3 zeigt dasselbe Modell, nachdem sämtliche Platten abgenommen sind, so daß nur das Nadelrelief allein übrig ist.

Das Nadelrelief wird in der bekannten Weise ausgeführt. Eine Karte c, die die Schichtlinien f im Grundriß enthält, wird über einer weichen Unterlage b ausgebreitet. Die weiche Unterlage dient zum Einstecken der Nadel d. Diese besitzen verschiedene, der Höhe der Schichten entsprechende Länge und unterscheiden sich durch verschiedenfarbige Köpfe. Die Schichtenplatten g besitzen alle gleiche Dicke; sie können aus beliebigem Stoffe bestehen. Der obere und untere Umriß jeder Platte entspricht genau der entsprechenden Schichtlinie f im Kartengrundriß. Der untere Umriß jeder Platte ist daher dem oberen Umriß der darunterliegenden Schichtplatte genau gleich. In den Platten befinden sich senkrechte Löcher h, die so weit sind, daß die Köpfe der Nadeln d hindurchgehen. Es ist vorteilhaft, die Seiten der Platten mit einem Anstrich zu versehen, der Aufzeichnungen mit Kreide und auch wieder das Weglöschen derselben gestattet. Die Entstehung der Schichtlinien kann etwa in folgender Weise gezeigt werden. Zunächst wird das Bergmodell ohne das Nadelrelief aufgestellt und dessen Zerlegung in Schichten vorgenommen. Dann wird die unterste Schicht auf die Karte aufgelegt, so daß deren unterer Umfang die

entsprechende Schichtlinie der Karte genau deckt, und die dieser ersten Schicht entsprechenden Nadeln werden in die Löcher am oberen Umfang eingesteckt, so daß die Köpfe genau in der oberen Ebene der Schichtplatte liegen. Dann wird die nächste Schichtplatte aufgelegt und in die Löcher an ihrem oberen Umfange wieder Nadeln eingesteckt, die um die Höhe der Schicht langer sind als die vorher verwendeten, und so wird fortgefahren, bis das Modell vollendet ist. Wenn dann die Platten weggenommen werden, bleibt nur das Nadelrelief zurück, bei dem die Köpfe der Nadeln die Schichtlinien im Räume und die Einstechpunkte der Nadeln in die Karte die Schichtlinien auf der Karte selbst angeben.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Verfahren zur Herstellung von Reliefkarten nach Patent 174338, dadurch gekennzeichnet, daß zum Auffüllen des Raumes zwischen den Nadeln an Stelle von Wolle o. dgl. Platten (g) verwendet werden, deren Dicke der Höhe einer Schicht entspricht, und die mit senkrechten Löchern (h) versehen sind, durch welche die Nadeln (d) hindurchführen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.