DE2110666C3 - Verfahren zum Struppzwicken von Schuhschäften - Google Patents
Verfahren zum Struppzwicken von SchuhschäftenInfo
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- A43D—MACHINES, TOOLS, EQUIPMENT OR METHODS FOR MANUFACTURING OR REPAIRING FOOTWEAR
- A43D3/00—Lasts
- A43D3/02—Lasts for making or repairing shoes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Struppzwicken von Schuhschäften, bestehend aus dem Aufstülpen
eines zum Struppzwicken vorbereiteten Schuhschaftes auf einen in geknickter Stellung befindlichen
zweiteiligen Leisten und dem Anziehen der Zwickschnur, um den Zwickrand des Schaftes um den Bodenrand.des
Leistens zu spannen. ' ' ;"
Bei derartigen Verfahren ist es erforderlich, daß der Zwickrand eines Schuhschaftes mittels einer Zwickschnur einheitlich und fest um den Bodenrand eines
Leistens gespannt wird, so daß der Schuhschaft anschließend mit einem Schuhboden verschen werden
kann.
Es ist bekannt, zur Erfüllung dieser Erfordernisse einen zum Struppzwicken vorbereiteten Schuhschaft
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auf einen sich in geknickter Stellung befindlichen Leisten
aufzustülpen, den Leisten zu strecken und anschließend die Zwickschnur anzuspannen, um dabei den
Zwickrand des SchuhschafteE um den Leisten zu spannen (DTPS I 035 525). Derartige bekannte Verfahren
heben sich insofern als nachteilig erwiesen, als sie einerseits einen übermäßigen Aufwand an Körpsrkraft
seitens einer Arbeitskraft erfordern und andererseits die Gefahr von Handverletzungen in sich bergen, di
die Zwickschnur bei dem erforderlichen starken Ziehen leicht in die Hände der Arbeitskraft einzuschneiden
vermag.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu schaffen, durch welches die zum Struppzwikken erforderliche Körperkraft minimal gehalten und
die Gefahr von Verletzungen der Arbeitskraft ausgeschaltet wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß dadurch gelöst, daß, nachdem der Schuhschaft auf den sich in geknickter
Stellung befindenden Leisten aufgestülpt, der Leisten in eine Mittelstellung gestreckt wird, wo die
Zwickschnur angespannt und gebunden wird, und daß dann der Leisten in seine gestreckte Stellung gebracht
wird, wodurch der Stnippzwickvorgang vollendet wird.
Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ein
Leisten vorgesehen, der eine Sperrvorrichtung aufweist, welche in der geknickten, gestreckten und in
einer Mittelstellung des Leistens wirksam ist.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der Struppzwickvorgang in
einer Mittelstellung des Leistens vorgenommen werden kann, wodurch das Ausmaß an der zum Anziehen
der Zwickschnur aufzubringenden Körperkraft stark verringert und dadurch die Verletzungsgefahr der Hände
einer Arbeitskraft ausgeschaltet wird. Da der Lei sten nach dem Anziehen der Zwickschnur weiter gestreckt
wird, erfolgt das endgültige Spannen der Zwickschnur und somit das Spannen des Zwickrandes selbsttätig.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt:
F i g. 1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eines
Leistens, die Mittelstellung und die geknickte Stellung des Fersenteils des Leistens in gebrochenen Linien dargestellt,
und
F i g. 2 einen Schnitt entlang Linien 11-11 der F i g. 1.
Der Leisten weist eine Platte 10 auf, welche zur Befestigung an einem Träger einer Spritzgußvorrichtung
geeignet ist. Fest verbunden mit der Platte 10 ist ein Körper 12 des Leistens, welcher als Vorderteil 14 ausgebildet
ist und in seiner Form dem Vorderteil eines Schuhs entspricht. Die dem Spitzenteii abgewandte
Fläche des Vorderteils 14 ist als konvex gekrümmte Fläche 16 ausgebildet, welche sich von einer Bodenfläche
15 bis in die Nähe der Platte 10 erstreckt. Die gekrümmte Fläche 16 ist mit zwei Schlitzen 18, 20 versehen,
welche, von der Platte 10 aus gesehen, untereinander, angeordnet sind. In eine sich über die gekrümmte
Fläche 16 erstreckende flache Nut ist eine gekrümmte Platte 22 eingelassen, welche drei voneinander abgesetzte
Vertiefungen 24, 26 und 28 aufweist. Die ersten beiden Vertiefungen 24 und 26 überlagern den Schlitz
18 und die dritte Vertiefung 28 überlagert den Schlitz 20. Weiterhin ist die Fläche 16 mit einer sich von der
Bodenfiäche 15 in Richtung des Schlitzes 20 erstrekkenden Schwalbenschwcnznut 17 versehen.
Der Leisten besteht weiterhin aus einem Fersenteil 30, welcher relativ zum Vorderteil 14 beweglich und
mit c'iesem verbunden ist Eine der Fläche 16 des Vorderteils
14 zugekehrte Fläche 32 des Fersenteils 30 ist der konvex gekrümmten Fläche 16 entsprechend konkav
gekrümmt ausgeführt Die Fläche 31 des Fersenteils 30 ist mit einem Schwalbenschwanzkeil 34 versehen.
Der Leisten ist zwischen drei Stellungen beweglich, von welchen eine die gestreckte Stellung ist, in der die
Bodenflächen 15 und 33 des Vorder- und Fersenteils in einer Ebene liegen. Eine weitere Stellung ist die geknickte
Stellung (unterbrochene Linien Fin F i g. 1), in welcher ein Schuhschaft auf den Leisten aufgestülpt
werden kann. Weiterhin ist eine Mittelstellung des Leistens (gebrochene Linie /in Fi g. 1) vorgesehen, welche
zwischen der gestreckten und geknickten Stellung Hegt Der Leisten kann durch eine Sperrvorrichtung 24,
26, 28; 50 in jeder der erwähnten Stellungen verriegelt werden, so daß in keiner dieser Stellungen eine Relativbewegung
zwischen Vorderteil 14 und Fersenteil 30 stattfinden kann.
Ein Teil der Sperrvorrichtung ist als Federnegel 50 ausgebildet, welcher ein Sperrglied 52 aufweist, das in
einer durch den Fersenteil 30 führenden Bohrung 36 gleitbar gelagert ist. Da das Sperrglied 52 in der Bohrung
36 federgelagert ist, wird es in Richtung des Vorderteils 14 gedruckt (nach links in Fig. 1). Das Sperrende
des Gliedes 52 kann durch Betätigung eines Handgriffs 54, der an dem dem Sperrglied 52 gegenüberliegenden
Ende des Riegels 50 befestigt ist, in den Fersenteil 30 eingezogen werden.
Durch Einziehen des Sperrgliedes 52 mittels des Handgriffs 54 in den Fersenteil 30 kann der Fersenteil
30 relativ zum Vorderteil 14 zwischen der gestreckten, der geknickten und der Mittelstellung bewegt werden,
wobei bei Lockerlassen des Handgriffs 54 das Sperrglied 52 durch die in der Bohrung 36 liegende Feder
gegen das Vorderteil 14 gedruckt wird und dadurch in je eine der drei Vertiefungen 24, 26 oder 28 der Platte
22 einrastet, so daß der Fersenteil 30 in jeweils der gewünschten Stellung gegen weitere Bewegung gesicher·
vird.
Dei vorgenannte Leisten kann Anwendun. in einer Sohlenspritzgußmaschine finden. Die SpritzguiJmasehine
ist mit einem Träger versehen, auf welchem der Leisten
befestigt ist Der Leisten befindet sich in Ausgangsstellung,
wobei sich nach Betätigung des Griffs 54 der Sperrvorrichtung der Leisten in geknickter Stellung
befindet
Ein Schuhschaft wird zum Struppzwicken vorbereitet indem bekannterweise eine Zwickschnur lose an
der Innenseite des Zwickrandes befestigt wird. Hiernach wird der Schuhschaft auf den Leisten aufgestülpt
Anschließend wird der Leisten in seine Mittelstellung gebracht indem durch Ziehen des Griffs 54 das Sperrglied
52 aus der Ausnehmung 28 gezogen und in Richtung der Platte 10 bewegt wird, so daß der Fersenteil
30 relativ zum Vorderteil 14 bewegt wird, bis das Sperrglied 52 in die Ausnehmung 26 einrastet. Sodann
wird die Zwickschnur angespannt wobei der Schaft an den Leisten angepaßt und der Zwickrand teilweise über
den Bodenrand des Leistens gespannt wird, wonach die Zwickschnur abgebunden wird. Der Leisten wird sodann
in seine gestreckte Stellung bewegt indem der Griff 54 mit dem Sperrglied 52 aus der Ausnehmung 26
gezogen und in Richtung der Platte 10 weiterbewegt wird, bis das Sperrglied 52 in der Ausnehmung 24 einrastet
Durch diese Bewegung des Fersenteils 30 wird die Spannung der Zwickschnur erhöht, wodurch der
Struppzwickvorgang vollendet wird.
Nach dem Zwicken wird der Leisten gedreht und vom Träger zu einer Formausnehmung der Spritzgußvorrichtung
befördert und damit derart in Verbindung gebracht, daß der Leisten die Spritzgußform abdeckt.
Die Form wird mit geschmolzenem, zur Herstellung von Sohlen geeignetem Material gefüllt, welches nach
Aushärten eine an den Schaft angegossene Sohle bildet.
Die Spannung, mit welcher der Zwickvorgang durchgeführt wird, wenn der Leisten von seiner Mittelstellung
in die gestreckte Stellung bewegt wird, ist unter anderem von der Lage der Ausnehmung 26 abhängig.
Di_e oben beschriebene Platte 22 kann daiher auch durch eine ähnliche Platte ersetzt werden, weiche eine
Ausnehmung für die Mittelstellung in einer anderen Lage aufweist wodurch die Spannungszunahme bei der
Bewegung von der Mittelstellung in die gestreckte Stellung des Leistens wahlweise mehr oder weniger
stark gestaltet werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Struppzwicken von Schuhschäften, bestehend aus dem Aufstalpen eines zum
Struppzwicken vorbereiteten Schuhschaftes auf einen in geknickter Stellung befindlichen zweiteiligen
Schuhleisten und dem Anziehen der Zwickschnur, um den Zwickrand des Schaftes um den Bodenrand
des Leistens zu spannen, dadurch ge- ίο
kennzeichnet, daß, nachdem der Schuhschaft ■uf den sich in geknickter Stellung befindenden Leisten
aufgestülpt, der Leisten in eine Mittelstellung gestreckt wird, in welcher die Zwickschnur angespannt
und gebunden wird und daß dann der Leisten in seine gestreckte Stellung gebracht wird, wodurch
der Stnippzwickvorgang vollendet wird.
2 Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft auf den sich in Mittelstellung
befindenden Leisten aufgestülpt, die Zwickschnur angespannt und anschließend der Leisten in
seine gestreckte Stellung gebracht wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Leisten mit dem gezwickten
Schaft mit einer Spritzgußvorrichtung in Verbindung gebracht wird, so daß der Bodenteil des
Leistens eine Formausnehmung abdeckt, wonach eine Laufsohle an den Schaft angegossen wird.
4. Leisten zur Ausführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 bis 3. bestehend aus einem Vorderteil.
einem dazu relativ zwischen einer gestreckten und einer geknickten Stellung längs einer konkav gekrümmten
Fläche des Vorderteils bewegbar geführten Fersenteil und einer Sperrvorrichtung, die aus
einem im Fersenteil gelagerten Federriegel und aus einer im Vorderteil befindlichen Vertiefung besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrvorrichtung (24,26,28; 50) in der geknickten (F) in der gestreckten
und in einer Mittelstellung (/) der Fußform (14, 30) wirksam ist
5. Fußform gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die konvex gekrümmte Fläche (16)
des Vorderteils (14) eine gekrümmte Platte (22) mit Vertiefungen (24,26, 28) eingelassen ist und daß die
Fläche (16) eine sich von einer Bodenfläche (15) des Vorderteils (14) in Richtung der gekrümmten Platte
(22) verlaufende, schwalbenschwanzförmige Nut (17) aufweist, in die ein Schwalbenschwanzkeil (34)
des Fersenteils (30) eingreift.
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