DE2106728B2 - Siliciumdioxid-Fasern, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie deren Verwendung - Google Patents
Siliciumdioxid-Fasern, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie deren VerwendungInfo
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Description
wobei die Alkoxygruppen solche mit 1 -4 C-Atomen, insbesondere Methoxy- und/oder Äthoxygruppen
bedeuten.
13. Verwendung der Siliconfasern nach Anspruch 12 zur Herstellung flammfester textiler Artikel oder
zu Isolierzwecken.
14. Verwendung der nach Anspruch 10 oder 11 erhaltenen Fasern zu Verstärkungs- und/oder
Isolierzwecken.
SiO2
CH3 in direkter Bindung
an Silicium
65-99 Gew.-%
35— 1 Gew.-%
35— 1 Gew.-%
br> Unter Siliciumdioxid-Fasern sollen im Rahmen der
vorliegenden Erfindung Fasern verstanden werden, die neben Silicium nur einen zu vernachlässigenden Gehalt
an Metallionen von weniger als 1 Gew.-% aufweisen. Sie können jedoch noch Kohlenstoff ober Kohlenstoff
enthaltende Gruppen wie z. B. Methyl- oder Äthylgruppen enthalten.
Bei den kommerziellen SiOrFasern unterscheidet man zwei verschiedene Typen: einmal solche, die durch
Verspinnen einer SiOrSchmelze hergestellt werden, und zum anderen Fasern, die durch Säurelaugung von
Silicatglasfasern, z. B. der bekannten A- cder E-Glasfasern oder spezieller Alkalisilicatfasern, von den
Fremdkationen befreit werden. SiO2-Fasern, hergestellt
durch Schmelzverspinnung, eignen sich dank ihrer gegenüber den gelaugten Fasern wesentlich besseren
mechanischen Eigenschaften als außerordentlich temperaturbeständige Verstärkungsfasern für das in den
letzten Jahren immer bedeutender gewordene Gebiet der Faserverbundwerkstoffe. Allerdings sind für die
Schmelzverspinnung Temperaturen von 2OOO-21OO°C
erforderlich mit all den technischen und werkstoffmäßigen Schwierigeiten derartig hoher Temperaturen.
Bei der Herstellung von Silicatglasfasern kann zwar die Temperatur beim Spinnprozeß stark gesenkt
werden, doch wird ein langwieriger Laugungsprozeß erforderlich, bei dem eine mechanisch schwache, poröse
SiO2-Faser resultiert. Bei kürzeren Laugungszeiten
enthält die Faser noch relativ hohe Kationenanteile, die ihre Verwendbarkeit bei höheren Temperaturen gegenüber
den reineren SiOrFasern einschränken. Gelaugte SiOrFasern haben insbesondere Anwendung als thermisches
Isoliermaterial gefunden.
Es !.at sich in der Literatur eingebürgert, die aus der
Schmelze hergestellten SiOrFasern als Quarzfasern zu bezeichnen, obleich sie tatsächlich aus Quarzglas und
nicht aus der kristallinen Quarzmodifikation bestehen. Die SiOrFasern, die nach dem Laugungsverfahren
hergestellt werden, sind auch als Kieselsäurefasern bekannt.
Nach einem eigenen, älteren Vorschlag kann man eine dritte Gruppe von SiOrFasern, nachfolgend als
Kieselgelfasern bezeichnet, dadurch herstellen, daß man die Lösung eines hydrolysierten Tetraalkoxysilans oder
eines hydrolysierten Alkoxypolysiloxans in Gegenwart von gelöstem hochmolekularem Polyäthylenoxid zu
Fasern verspinnt. Diese Kieselgelfasern gehen durch Erhitzen an Luft bis 800°C oder darüber in Quarzglasfasern
über, die sich in ihren Eigenschaften nicht von den kommerziellen Quarzfasern unterscheiden.
Die Versuche, dieses Herstellungsprinzip auf Verbindungen
der allgemeinen Formel
(CHj)1Si(OR)4., (mit x=l oder2; R = Alkyl)
zu übertragen, um z. B. aus Methyltriäthoxysilan oder
Dimethyldiäthoxysüan Methylpolysiloxanfasem und
daraus gegebenenfalls durch Erhitzen Quarzglasfasern herzustellen, waren ohne Erfolg. Entweder wurden
völlig klebrige Fasern erhalten, die auch durch höhere Temperatur nicht getrocknet werden konnten, oder die
Spinnlösung trennte sich in einen wäßrigen das Polyäthylenoxid enthaltenden Anteil und einen Polysiloxananteil.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, die obengenannten Schwierigkeiten zu vermeiden. Es
wurde gefunden, daß dies gelingt, wenn neben den Verbindungen
(CH3JxSi(OR)4-X
oder entsprechenden Methylalkoxypolysiloxan, die z. B.
oder entsprechenden Methylalkoxypolysiloxan, die z. B.
(CH3)^i(OR)4-,
durch partielle Hydrolyse entstehen können, Tetraalkoxysilane
oder davon abgeleitete Alkoxypolysiloxane in Spinnlösung vorhanden sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend
ein Verfahren zur Herstellung vom im wesentlichen aus Silicium und Sauerstoff bestehenden
Fasern durch Verspinnen SiOj-liefernder, flüssiger Systeme und gegebenenfalls anschließender Temperaturbehandlung,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Spinnlösung verwendet, die ^urch Vermischen
von Polyäthylenoxid, gegebenenfalls Lösungsvermittlern,
Tetraalkoxysilanen und/oder Alkor polysiloxanen in Mengen von mindestens 5 MoI-1Vo und Methylalkoxysilanen
und/oder Methylalkoxypolysiloxanen hergestellt wurde, wobei zumindest die zur vollständigen
Hydrolyse von Alkoxygruppen stöchiometrisch notwendige Wassermenge zugesetzt wird, wobei bei einer
Temperaturbehandlung unterhalb etwa 600°C Siliconfasern und oberhalb 600°C Quarzfasern entstehen.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung umfaßt der Begriff »Lösung« auch den Solzustand.
Ferner betrifft die Anmeldung neuartige Siliconfasern, die durch einen Gehalt an Methylgruppen in
direkter Bindung an Silicium charakterisiert sind.
Sowohl Tetraalkoxysilane (Kieselsäuretetraalkyl-
Sowohl Tetraalkoxysilane (Kieselsäuretetraalkyl-
ί ester) als auch Alkoxypolysiloxane sind lange bekannt
Für die Herstellung der Alkoxypolysiloxane ist die partielle Hydrolyse der Tetraalkoxysilane, die gewöhnlich
in Gegenwart kleiner Mengen Alkohol als Lösungsvermittler durch einen geringen Säurezu;atz
ίο katalytisch beschleunigt wird, eine gebräuchliche
Methode. Häufig angewandt wird auch die Umsetzung von SiCI4 und Alkohol mit der notwendigen Menge
Wasser. Weitere Herstellungsmethoden sind z. B. angegeben in »Chemie und Technologie der Silicone«
r> von W. Noil, Verlag Chemie, Weinheim 1968,
S. 559-563.
Für das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren sind die nach den verschiedenen Methoden erhaltenen
Alkoxypolysiloxane in gleicher Weise anwendbar. Die Tetraalkoxysilane bzw. Alkoxypolysiloxane werden in
Mengen von 5 bis 99, vorzugsweise von 20 — 80 Mol-% verwendet (bezogen auf den Gesamt-Silicium-Gehalt
der Spinnlösung).
Methylalkoxysilane, d. h. Verbindungen der aligemei-
2-1 nen Formel
(CHs)1Si(OR)4-,(mit *= 1,2,3; R = Alkyl)
gewinnt man meist durch Umsetzung von Methylchlorsilanen mit Alkoholen. Weitere Herstellungsmethoden
in sind angegeben loc, cit., S. 71. Methylalkoxypolysiloxane
sind z. B. zugänglich aus Methylchlorsilan, Alkohol und der notwendigen Menge Wasser analog den Alkoxypolysiloxanen.
Als Alkoxygruppen werden die aus der Reihe der
π Methoxy-, Äthoxy-, Propoxy- und Butoxygruppen einzeln oder in Mischung verwendet. Besonders
bevorzugt sind die Methoxy- und die Äthoxyverbindungen, also etwa die folgenden Verbindungen:
Tetramythoxysilan.Tetraäthoxysiiaa
■ίο Methyltrimethoxysilan, Methyltriäthoxysilan,
■ίο Methyltrimethoxysilan, Methyltriäthoxysilan,
Dimethyldimethoxysilan, Dimethyldiäthoxysüan,
Trimethylmethoxysilan.Trimethyläthoxysilan
oder die aus diesen Verbindungen formal nach folgenden Gleichungen entstehenden Polysiloxane:
Trimethylmethoxysilan.Trimethyläthoxysilan
oder die aus diesen Verbindungen formal nach folgenden Gleichungen entstehenden Polysiloxane:
a) ρ Si(OR)4 + p/i H2O '(Si(OR)4 .JnOn),, + ρ · 2n HOR
ρ = Kondensationsgrad mit einem Wert von 2 bis / . wobei η zwischen 0,5 und 2 betragen kann.
b) /JCH1Si(OR), + ρ η H2O MCH1Si(OR)., _2„O„)n + ρ ■ In HOR,
wobei η zwischen 0,5 und 1,5 liegen kann.
c) /7(CH1)JSi(OR)2 + /) /i H2O ► ((CH1J2Si(OR)2 2„O„)r + ρ ·2;ι HOR.
wobei /i zwischen 0.5 und I liegen kann.
Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung soll unter der Bezeichnung »zur vollständigen Hydrolyse der
Alkoxygruppen stöchiometrisch erforderlichen Wassermenge« verstanden werden, daß formal je ein Mol
H2O 2 Mole Akohol ersetzt. Tatsächlich ist dies bei der
Hydrolyse nur unvollständig der Fall, da bekanntlich in den Hydrolyseprodukten Silanolgruppen auftreten,
wobei ein Molekül H2O nur 1 Molekül des Alkohols ersetzt hat. Außerdem können auch in den Lösungen,
die mit einem deutlichen Wasserüberschuß hydrolysiert wurden, immer noch Si-OR-Gruppen vorhanden sein,
wie beispielsweise im IR-Spektrum durch charakteristische Banden nachgewiesen werden kann.
Die für die Hydrolyse wenigstens erforderliche Wassermenge ist abhängig vom jeweiligen Silan; im
einzelnen beträgt sie für Tetraalkoxysilan 2 Mol H2O je
Mol Silicium, für Methyltrialkoxysilan 1,5 Mol H2O je Mol Silicium, für Dimethyldialkoxysilan 1 Mol H2O je
Mol Silicium und für Trimethylalkoxysilan 0,5 Mol H2O
je Mol Silicium. Geht man von Polysiloxanen aus, so sind die bereits gebundenen, je 2 Siliciumatome verknüpfenden
Sauerstoffatome bei der Menge des für die Hydrolyse benötigten Wassers in Abzug zu bringen. Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Spinnlösungen werden im allgemeinen bis zu 6fachen der stöchiometrisch
erforderlichen H2O-Menge angewandt. Beson-
ders bevorzugt sind Mengen, die zwischen dem 1,1- und
3fachen der zur vollständigen Hydrolyse der Alkoxygruppen stöchiometrisch erforderlichen Wassermenge
liegen. Die hydrolysieren Silanmischungen sind bemerkenswert stabile, klare bis leicht opaleszierende
Lösungen. Mit steigendem H2O : Si-Verhältnis nimmt
ihre Stabilität langsam ab.
Der bei der Hydrolyse des Silangemisches gewöhnlich in geringer Menge als Lösungsvermittler zugesetzte
Alkohol wird aus der Gruppe der niederen gesättigten aliphatischen Alkohole gewählt, vorzugsweise solchen
mit 1 —4 C-Atomen. Besonders bevorzugt werden Methanol und Äthanol als Lösungsvermittler zugesetzt.
Dabei braucht der Alkohol, der als Lösungsvermittler verwendet wird, nicht mit dem Alkohol, der den
Alkoxygruppen der eingesetzten Silane zugrunde liegt, übereinzustimmen. Zweckmäßig wird man aus ökonomischen
Gründen die Menge des als Lösungsvermittler zugesetzten Alkohols niedrig halten. Typische Konzentrationswerte
liegen im allgemeinen zwischen 10 und 40%, bezogen auf die Spinnlösung.
Für die Hydrolyse der Si-O-C-Bindimgen werden
gewöhnlich die bekannten Katalysatoren, insbesondere starke Säuren, zur Reaktionslösung zugesetzt. Besonders
bevorzugt wird Salzsäure verwendet. Im allgemeinen genügen geringste Mengen, beispielsweise 50 mg
HCI pro MoI Silicium, oder noch weniger.
Die Konzentration des Siliciums in den Spinnlösungen,
ausgedrückt in Gewichtsprozent SiO2, ist in weiten Grenzen variierbar, beispielsweise zwischen 5 und 40%
SiO2. Im allgemeinen werden Konzentrationen zwischen 15 und 30% bevorzugt. Die Konzentration Hes
Polyäthylenoxids liegt stets wesentlich unterhalb der SiO2-Konzentration der Spinnlösung und hängt in
hohem Maße von dem Polymerisationsgrad des Polyäthylenoxids ab. Die Konzentration kann um so
niedriger liegen, je höher der Polymerisationsgrad ist. Es werden Polymerisationsgrade oberhalb 5000 bevorzugt,
und um die Konzentration an Polyäthylenoxid so niedrig wie möglich zu halten, werden Polyäthylenoxidtypen
mit Polymerisationsgraden um oder oberhalb 100 000 eingesetzt. Während ein Polyäthylenoxid mit
einem Polymerisationsgrad von etwa 450 selbst bei einer Konzentration von 20% mit Mischungen der
hydrolysierten Silane keine verspinnbare Lösung ergibt, gelingt dies in einfachster Weise mit Polyäthylenoxiden
von höheren Polymerisationsgraden bereits bei Konzentrationen unter 2%. Bei Polyäthylenoxid mit
Polymerisationsgraden um oder oberhalb 100 000 genügen bereits Zusätze unter 0,5%, um hervorragend
spinnbare Lösungen zu erhalten.
Die Mischung von Tetraalkoxysilan mit den Methylalkoxysilanen
kann durch Verwendung der betreffenden Verbindungen hergestellt werden. Ebenso können die
Mischungen Alkoxypolysiloxan — Methylalkoxysilan bzw. Tetraalkoxysilan — Methylalkoxypolysiloxa.n bzw.
Alkoxypolysiloxan — Methylalkoxypolysiloxan von den Einzelkomponenten ausgehend gewonnen werden. Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird es jedoch bevorzugt, die Mischungen Tetraalkoxysilan — Methylalkoxysilan
bzw. Alkoxypolysiloxan — Methylalkoxypolysiloxan aus der Mischung der Ausgangskomponenten
im gewünschten Verhältnis entstehen zu lassen. Hierfür können beispielsweise die entsprechenden, leicht
verfügbaren Chlorsilane (SiCl4 und CH3SiCI3 und/oder
(CHj)2SiCI2 und/oder (CH3J3SiCl) mit dem Alkoho1 in
bekannter Weise umgesetzt werden. Die vollständige Entfernung des bei der Umsetzung frei werdenden
Chlorwasserstoffs, nachdem der Hauptanteil durch Ausblasen mit Luft oder Stickstoff ausgetrieben ist,
kann mit Hilfe basisch reagierender Substanzen, wie z. B. Ammoniak oder Aminen, erfolgen.
Die Herstellung der Spinnlösung aus nach irgendeiner Methode bereiteten Mischung, die selbst keinerlei
Spinnbarkeit aufweist, ist sehr einfach. Im einzelnen kann man dabei folgendermaßen vorgehen: In einem
ersten Schritt wird die Silanmischung hydrolysiert, indem man beispielsweise die Mischung der Silane bzw.
Polysiloxane gleichzeitig mit dem Wasser, dem Lösungsvermittler und dem gegebenenfalls verwendeten
Katalysator unter Rühren in das Reaktionsgefäß einlaufen läßt. Durch die Geschwindigkeit der Zugabe
läßt sich die exotherme Hydrolysereaktion sehr einfach unter Kontrolle halten. Gegebenenfalls kann, besonders
bei Polysiloxanen, bei denen die bei der Hydrolyse freigesetzte Wärmemenge geringer ist, zusätzlich von
außen geheizt werden. Nach Beendigung der Hydrolyse kann noch eine gewisse Zeit nachtrerührt werden, wobei
10 Minuten bis 2 Stunden im i^emeinen ausreichen.
Zur Hydrolyse der Silanmischung kann aber auch Wasser, Lösungsvermittler und Katalysator im Reaktor
vorgelegt werden. Unter Rühren und gegebenenfalls Erhitzung läßt man dann die Silanmischung einfließen.
Es Ist aber auch möglich, Silan vorzulegen und die Wasser/Lösungsvermittler/Katalysator-Mischung zulaufen
zu lassen.
Die auf eine der vorstehend beschriebenen Verfahrensweisen hergestellte Lösung der hydrolysierten
Silane wird dann in einem zweiten Schritt mit einer wäßrigen Lösung von Polyäthylenoxid vermischt, wobei
meist eine Rührzeit von 10 Minuten bis 2 Stunden zur
Homogenisierung ausreicht. Es ist aber auch möglich, zur hydrolysierten Silanmischung festes Polyäthylenoxid
zuzugeben und bis zu seiner vollständigen Lösung zu rühren, wozu in der Regel eine bis 3 Stunden
genügen. Nach der Feinfiltration ist die Lösung vorzüglich spinnbar.
Eine andere, ebenfalls sehr einfache Herstellungsmethode ergibt gleichfalls ausgezeichnetes Spinnverhalten.
Dazu wird die Silanmischung mit dem Lösungsvermittler und dem Katalysator versetzt und gegebenenfalls auf
die Reaktionstemperatur erwärmi. Unter Rühren wird dann direkt mit der wäßrigen Polyäthylenoxidlösung
hydrolysiert. Die Konzentration der Polyäthylcnoxidlösung wird so gewählt, daß die Spinnlösung die
erforderliche Konzentration an Polyäthylenoxid enthält und die Wassermenge dem für die Hydrolyse gewünschten
Verhältnis entspricht. Nach einer kurzen Nachrührzeit sind die Spinnlösungen verwendbar.
Gegenüber bekannten Spinnlösungen, wie sie z. B. für die Herstellung organischer Synthesefasern verwendet
v. ;iden, liegt die Viskosität der erfindungsgemäßen
Spinnlösungen ganz erheblich niedriger. Typische Werte liegen iiw Bereich zwischen 10 cP und einigen P.
Sie sind daher besonders leicht filtrierbar, einfach zu entgasen und leicht durch Zuleitungen zu pumpen.
Als Spinnprozesse kommen Naß- und Trockenspinnverfahren in Irage. Beim Naßspinnverfahren werden
die Spinnlösungen in ein geeignetes Fällbad versponnen, wo die Gelierung des Fadens e'folgt. Das
Trockenspinnen kann zur Herstellung von Stapelfasern in einer Zentrifugalspinnmaschine erfolgen. Ebenfalls
für Stapelfasern ist das Düsenblasverfahren geeignet, bei dem die aus Düsen austretenden Fasern dutch einen
starken, gleichgerichteten Gasstrom verstreckt werden. Die Herstellung der Fasern kann außerdem nach den
konventionellen Trockenspinnverfahren erfolgen. Die Spinnlösungen werden dabei bei Raumtemperatur oder
leicht erhöhter Temperatur aus einem mit einer Vielzahl von Düsen versehenen Spinnkopf versponnen. Die
Fäden durchlaufen einen geheizten Spinnschacht, dei im
Gleichstrom mit den Fäden von Luft oder Stickstoff
durchströmt wird. Am Ende des Spinnschachts werden die lasern auf eine Trommel aufgewickelt. Durch
Variation der Abzugsgeschwindigkeit, aber auch der Konzentration und der Viskosität der Spinnlösung,
lassen sich Faserdurchmesser /wischen 1 und "30 μ
erhalten. Die Faserquerschnitte sind rund oder elliptisch
bis nierenförmig.
Die auf diese Weise erhaltenen rein weißen fasern können als Siliconfasern bezeichnet werden, da sie
prinzipiell der Definition für Silicone entsprechen (W. Nr)II: »Chemie und Technologie der Silicone«.
Weinheim 1968. S. 2). Danach verwendet man die nc/ciLUiiurig λιικοπ itn μυινιηυΐι: iL-LiiiinLMf Pii'wuki'
die SiTO-Si-Bindungen und Kohlenwasserstoffreste in
direkter Bindung am Silicium enthalten. Die Kieseigelfasern.
die durch Verspinnung eines hydrolysierten Tetraalkoxysilans erhalten werden, unterscheiden sich
um den nach dem vorliegenden erfindungsgeinäßen Verfahren erhaltenen Siliconfasern durch das Fehlen
direkt an Silicium gebundener Methy!gruppen. Dlι
Gehalt der Fasern an Methylgruppen wird durch die Zusammensetzung der Spinnlösung bestimmt, d.i
sämtliche Methylgruppen der eingesetzten Methy IaIknxysilane
in der .Siliconfaser enthalten sind. Außerdem kann noch ein Teil der Si-OR-Gruppcn unverändert im
Faden vorliegen. Der SiO?-Gehalt der .Siliconfasern
iiegt im allgemeinen zwischen 75 und 80%. lt kann aber
auch, besonders bei hohen Anteilen an Dimethyl- und rrimethyialkoxysilanen bis etwa 65% herunterreichen.
Die Siliconfasern werden nach dem Spinnen gewöhnlich auf 250 C an Luft erhitzt, wodurch bis zu etwa 12"'n
flüchtige Anteile entfernt werden. Die Analyse einer derartigen, auf 250 C erhitzten .Siliconfaser, die analog
Beispiel 2 hergestellt war. ergab folgende Werte: ca. H0A,
Kohlenstoff, ca. 3% Gesamtwasserstoff, ca. 2% Gesamt wasser. Der SiCVGehalt betrug ca. 87%.
Die erfindungsgemäß hergestellten Siliconfasern sind
bereits in spulenfrischem Zustand praktisch verwertbare Produkte, da sie gute Zugfestigkeiten aufweisen. Als
besonders wichtige Eigenschaften dieser neuartigen Fasern muß ihre völlige Unbrennbarkeit hervorgeho
ben werden, die sie zusammen mit ihrer chemischen Beständigkeit zu technisch wertvollen neuartigen
Produkten werden läßt: beispielsweise können die Siliconfasern zu unbrennbaren Textilien verarbeite'
werden.
Beim Erhitzen der Siliconfasern auf erhöhte Temperaturen ändern sich ihre Eigenschaften zunächst nur
wenig. Bis etwa 600cC steigt der Ε-Modul von etwa
500 kp/mm2 auf etwa 1500 kp/mm2. die Zugfestigkeit
von ca. 30 kp/mPi2 auf ca. 40 kp/mm2. Bis zu dieser
Temperatur bleiben die am Silicium gebundenen Methylgruppen weitgehend erhalten, so daß sich der
Stabilitätsbereich der Siliconfasern bis etwa 60G1C
erstreckt.
Die erfindungsgemäßen Siliconfasern lassen sich folgendermaßen von anderen Fasern abgrenzen: Sili
confasern sind Fasern mit rundem oder elliptischem bis nierenförmigem Querschnitt im Durchmesserbereich
zwischen 1 und 50 μ, bestehend aus Methyisiiicon mit 65
bis 99% SiO2, 35-1% Methyigruppen in direkter
Bindung an Silicium, 20-0% H2O, 10-0% Alkoxygruppen,
insbesondere Methoxy- und Älhoxygruppcn.
Bei I enipe:.!türsicherung über 600" C gehen die
Siliconfiiscrn ;ui Luft schließlich in Quarzglasfasern
über, die sich wcdei in ihrer Zugfestigkeit (um
100 kp/mm-') noch in ihrem ({-Modul (6000-7000 kp/ mm-') von aus der Schmelze gezogenen Quarzfascrn
unterscheiden. Die röntgcnogryphische Untersuchung zeigt ein völlig amorphes Glas. Um zu rein weißen
Quarzglasfasern zu gelangen, darf die Aufheizrate im Bereich der CH,-Abspaltung, etwa zwischen 650 und
800"C,'. nicht zu hoch gewählt werden, da anderenfalls
ein Teil des Kohlenstoffs in der Faser zurückbleibt und diese braun bis schwarz färbt. Durch diese Verfärbung
werden die mechanischen und sonstigen Eigenschaften der Fasern jedoch nicht nachteilig beeinflußt. Beide, die
rein weißen und die dunkelgefärbten Fasern können
sowohl für die Verstärkung von Kunststoffen, (!läsern,
keramischen Materialien oder Metallen als auch als
I H)l.JMtinf»^! niiiriSOirC ι ΐίηΐ,Ι Il » Cl nt.iiuuJl^ ι ι, i^,^ ii.
Führt mim die Temperaturbehandlung statt unter
Luft unter eitv.Mti Schutzgas, z.B. Stickstoff, durch, so
.vird die Faser ebenfalls schwarz. Die Menge des
ausgeschiedenen Kohlenstoffs Iiegt hier jedoch deutlich hoher als bei schneller Erhitzung unter Luft. |c nach
Ausgiingsmaierial können Kohlenstoffgchalte bis etwa
2r)':'' erhalten weiden. Auch diese fasern sind völlig
r'Mitgenamorph. Dank ihrer hohen Festigkeit und
thermisch!' Beständigkeit eignen sich auch die unter Inertgas hergestellten kohlenstoffhaltigen SiOrFasern
sowohl ,ils Verstärkung* v>
ic als Isolierfasern.
Die in dor vorliegenden Anmeid'ing angegebenen
'''M -Angaben beziehen sich, soweit nicht speziell
vermerkt, auf Ctew.-"/n.
Im folgenden wird die vorliegende Erfindung an Hand von Beispielen näher erläutert.
In einen mit Rückflußkühler versehenen Rundkolben wurden 300 g Äthanol vorgelegt und unter Rühren ein
Gemisch aus 170 g SiCU und 50 g CH ,SiCh
(Molverhältnis SiCU : CH5SiCI) ==3:1)
innerhalb von 40 Minuten bei etwa 50" C eingetropft. Danach wurde eine Stunde am Rückfluß gekocht. Nach
dem Erkalten wurde mit NFli-Gas neutralisiert und vom
ausgefallenen NHjCI-N'iederschlag abgetrennt. Es resultierten
295 g eines klaren, farblosen, neutralen Filtrats. aus dem anschließend der Alkoholüberschuß
abdestilliert wurde.
!0Ci g des Silangemisches wurden mit 20 g Methan A
und 2 Tropfen konz. Salzsäure versetzt und mit 40 g einer 2%igen Polyäthylenoxidlösung mit einem Polymerisationsgrad
von etwa 100 000 unter Rühren homogenisiert. Nach dem Anspringen der Reaktion, was sich
durch einen Temperaturanstieg bemerkbar machte, wurde noch 30 Minuten bei 50-550C gerührt. Die leicht
opaleszierende Lösung wurde über eine G2-Fritte filtriert und war sofort hervorragend spinnbar. Ihr
SiO2-Gehalt betrug 22%, ihr Polyäthylenoxidgehalt
0,5%.
Die auf 250C temperierte Lösung wurde durch eine
Düse von 0,4 mm Durchmesser und 10 mm Länge in
einen Schacht, der auf 200°C geheizt war und mit
trockener Luft im Gleichstrom zu den Fäden bespült wurde, versponnen. Die Fasern wurden am Schachtende
mit einer Geschwindigkeit von 180 m/min auf eine rotierende Trommel aufgewickelt.
K)
Die seidig glänzenden I asem wurden über Nacht aiii
12CTC und anschließend mil einer lleimitc von 50"/h
auf 250"C an I .lift erhitzt. Danach betrug der Rückstand
90,8%. Die Messung der Zugfestigkeit und des Ε-Moduls ergab 30 bzw. 900 kp/mm2. Die Fasern hatten
einen runden Querschnitt, ihr Durehmesser betrug 14 μ.
Die weitere Erhitzung erfolgte mit 30O0CVh bis
ICwO0C im Luftstrom. Danach wurden die Fasern sofort
aus dem heißen Ofen entnommen. Der Rückstand (bezogen auf die spulenfrischen Fasern) betrug 76,4%.
Die Fasern waren weiß, sie wiesen einen Durchmesser von nunmehr 12 μ auf. Die Zugfestigkeit wurde zu
102 kp/mm2, der Ε-Modul zu 6500 kp/mm2 bestimmt.
Die Fasern waren röntgenamorph.
Für die Herstellung der Spinnlösung wurde die gleiche Arbeitsweise wie in Beispiel I angewandt.
Folgende Substanzmengen wurden verwendet: 600 g Äthanol, 282 g SiCI4,250 g CH ,SiCIi
(Molverhältnis SiCU : CHiSiCI, = 1:1).
Es resulierten 543 g klares, farbloses, neutrales Silangemisch.
Unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wurden 100 g dieser Mischung zu einer Spinnlösung mit
21% SiO2 und 0,5% Polyäthylenoxid verarbeitet, versponnen und die Silieonfasern auf 1000DC erhitzt.
Der Ruckstand betrug 77,5%. Die Fasern waren weiß, sie hatten einen elliptischen Querschnitt mit einer
Qi'erschnittsfläche von 220 μ2. Ihre Zugfestigkeit betrug
100 kp/mm2, ihr E-Modul 6000 kp/mm2. Die Fasern
waren röntgenamorph.
Ein Teil der bis 2500C getrockneten Fasern wurde bei
gleicher Heizrate, jedoch vermindertem Luftzutritt in einem Quarzrohr erhitzt, um die Zersetzung der
organischen Bestandteile an ihrer Verfärbung zu verfolgen. Hierbei zeigten die Fasern bis 6500C keine
Veränderung, bei 7000C wurde an einigen Stellen eine leichte Gelbfärbung sichtbar, bei 77O°C waren die
Fasern insgesamt hellbraun und bei 10000C dunkelbraun gefärbt. Proben, die bei verschiedenen Temperaturen
entnommen wurden, ergaben folgende mechanische Eigenschaften:
Temperatur
Zugfestigkeit
kp/mnr
kp/mnr
E-Modul
kp/mm"
kp/mm"
35
36
86
36
86
1000
1500
5800
1500
5800
Die bis 10000C erhitzte dunkelbraune Faserprobe
wies einen Kohlenstoffgehalt von 0,54% auf.
Ein weiterer Teil der bis 2500C vorbehandelten
Fasem wurde mit einer Heizrate von 300°/h unter
Stickstoff auf 800° C erhitzt Die Fasern waren danach
einheitlich schwarz gefärbt An einer entnommenen Probe wurden Zugfestigkeit und Ε-Modul zu 78 kp/mm2
bzw 4500 kp/mm2 gemessen. Die restlichen Fasern wurden innerhalb von 4 Stunden auf l200°C aufgeheizt.
Ihre Zugfestigkeit lag dann bei 105 kp/mm2, ihr Ε-Modul bei 7200 kp/mm2. Sie enthielten 7,3% Kohlenstoff
in feinster Verteilung. Röntgenographisch konnte keine kristalline Phase gefunden werden.
Bringt man die .spulenfrischen oder die bis 250" C
getrockneten Fasern direkt in die entleuchtete Flamme eines Bunsenbrenners so erkennt man, daß die Fasern
unbrennbar sind und daß sie den plötzlichen Temperaturschock ohne fühlbaren Verlust ihrer Festigkeit
ertragen.
Zur Herstellung der Spinnlösung wurde die gleiche Arbeitsweise wie in Beispiel 1 mit folgenden Substanzmengen
angewandt: 550 g Äthanol, 150 g SiCU, 310 g CH)SiCi,
(Molverhältnis SiCU .CH1SiCI, = 1 : 2,4).
Es resultierten 464 g klares, farbloses, neutrales Silangemisch, von dem 100 g wie beschrieben zu einer
leicht opaleszierenden Spinnlösung mit 23% SiO2 und 0,5% Polyäthylenoxid verarbeitet wurden. Die Lösung
wurde wie beschrieben mit 150 m/min Aufspulgeschwindigkeit versponnen und analog Beispiel 1 auf
1000"C erhitzt. Die infolge mangelhafter Belüftung braun gefärbten Fasern hotten einen nierenförmigen
Querschnitt, die Querschmttsfläche betrug 125 μ2. Ihre
Zugfestigkeit wurde zu 60 kp/mm2, ihr Ε-Modul zu 6300 kp/mm2bestimmt.
Die Spinnlösung wurde wie in Beispiel 1 mit folgenden Substanzmengen hergestellt: 320 g Äthanol.
250 g SiCl, 63 g (CHj)2SiCI2
(Molverhältnis SiCU : (CH3J2SiCI2 = 3:1).
Es resulierten 337 g kiares, farbloses neutrales Silanpemisch,
wovon 100 g zur Herstellung der Spinnlösung verwendet wurden. Abweichend von Beispiel 1 betrug
hierbei die Menge des als Lösungsvermittler zugesetzten Methanols 15 g. Die fertige Lösung wies einen
SiO2-Gehalt von 20% und einen Polyäthylenoxidgehalt
von 0,5% auf. Die Verspinnung erfolgte wie beschrieben mit einer Aufspulgeschwindigkeit von 200 m/min.
Die stark glänzenden Fasern wurden 2 Stunden auf 120°C und anschließend mit einer Heizrate von 50°/h
auf 2500C erhitzt und danach ihre Zugfestigkeit zu 30 kp/mm2 und ihr Ε-Modul zu 1000 kp/mm2 bestimmt
Die Fasern hatten einen leicht ovalen Querschnitt mit 133 μ2 Querschnittsfläche.
Unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 4 wurde eine Spinnlösung aus Folgenden Substanzen
herstellt: 320 g Äthanol. 170 g SiCU, 75 g CH3SiCI3,45 g
(CH3J2SiCI2
(Molverhältnis SiCI4: CH3SiCl3 : (CH3I2SiCl2 = 2:1:1).
Von den 302 g des klaren, farblosen, neutralen Stunde wurden die Fasern dann in einem starken
Spinnlösung mit 25% SiO2 und 0,5% Polyäthylenoxid 65 Fasern hatten einen elliptischen Querschnitt mit einer
verwendet Die Spinnlösung wurde mit 100 m/min Querschnittsfläche von 165 μ2. Ihre Zugfestigkeit betrug
in Beispiel 4 bis 2500C erhitzt wurden. Innerhalb einer Beim schnellen Einbringen der auf 2500C erhitzten
ti
Fasern in eine enlleuchtetc Bunsenbrcnnerflamme
zeigten die Fasern keinen Verlust ihrer mechanischen F.igenschaften. Brennerscheinungen konnten nicht
beobachtet werden.
Im Gegensat/ zu den früheren Beispielen wurden
hierbei die einzelnen Alkoxysilankomponenten einzeln hergestellt und als solche gemischt. Zur Herstellung der
Spinnlösung wurden 45 g Methyltriäthoxysilan, 45 g Dimethoxydiäthoxysilan (Molverhältnis I :l) mit 18g
Methanol und 0,18 ml methanolischer HCl-Lösung mit einem HCI-Gehalt von 13,5 mg gemischt und anschließend
nach Erwärmung auf 30°C mit 36 g einer 2%igen wäßrigen Polyäthylenoxidlösung (entsprechend Beispiel
1) unter Rühren homogenisiert. Nach der unter Wärmeentwicklung ablaufenden Hydrolysereaktion
wurde ohne äußere Heizung noch weitere 30 Minuten iuiCngcfüliri. LMC VörZügiiCn SpirinL/ärC LoSüfig natiC
einen Gehalt von 21% SiO2 und 0,5% Polyäthylenoxid. Die Verspinnung erfolgte wie in Beispiel I mit einer
Abzugsgeschwindigkeit von 150 m/min. Es wurden glänzend weiße, unbrennbare Fasern guter Festigkeit
erhalten.
Die Alkoxysilankomponenten wurden folgendermaßen hergestellt: 2 Mole CHjSiCIi wurden zu 6 Molen
Äthanol eingetropft. Anschließend wurde 2 Stunden am Rückfluß gekocht, wobei der Hauptanteil an HCl
entfernt wurde. Durch Überleiten von NHi-Gas bei Raumtemperatur wurde die HCI-Abspaltung vervollständigt.
Nach dem Abfiltrieren von NH4CI wurde das neutrale Filtrat fraktioniert und der Hauptlauf bei
141 - 1460C (760 Torr) als Methyltriäthoxysilan eingesetzt.
Zu einer Mischung aus 4 Molen Methanol und 4 Molen Äthanol wurden 2 Mole SiCU zugetropft und
danach 1 Stunde am Rückfluß gekocht. Durch Einleiten von NHrGas bei Raumtemperatur wurde die Reaktion
vervollständigt. Nach dem Abfiltrieren wurde das Filtrat als Dimethoxydiäthoxyrilan eingesetzt.
Aus 54 g Dimethoxydiäthoxysilan, 42 g Dimethyltctraäthoxydisiloxan
(Molverhiiltnis Si(OCH1I2IOC2IU)2: I 2C 1!,(OC ,H5),Si O SiCH1(OC2H5)= 1:1).
20 g Methanol, 0,2 ml methanolischer HCl-Lösung mit einem HCI-Gehalt von 15 mg und 40 g 2%iger
Polyäthylenoxidlösung wurde wie in Beispiel 6 beschrieben eine Spinnlösung mit 23% SiO2 und 0,5%
Polyäthylenoxid bereitet und in gleicher Weise zu weißen, glänzenden Fasern guter Festigkeit versponnen.
Zur Herstellung von Dimethyltetraäthoxydisiloxan wurden 300 g CH3SiCl] und eine Mischung aus 184 g
Äthanol und 18 g Wasser gleichzeitig in einen auf 500C erhitzten Kolben eingetropft. Danach wurde 1 Stunde
am Rückfluß gekocht. Durch Einleiten von N H j-Gas bei Zimmertemperatur wurde die Reaktion vervollständigt.
Nach dem Abfiltrieren des gebildeten NH4CI wurde das Filtrat direkt zur Herstellung der Silanmischung
verwendet.
Aus 43 g Hexaäthoxydisiloxan, 45 g Methyltriäthoxysilan
(Molvcrhällnis 1 2lC,H,O).,Si ■- O Si(OC2H,).,: CH1Si(OC2IU), = 1:1).
18 g Methanol, 0,18 ml methanolischer HCl-Lösung mit
13,5 mg HCI und 35 g 2%iger Polyäthylenoxidlösung wurde wie in Beispiel 6 beschrieben, eine völlig klare,
ausgezeichnet spinnbare Lösung mit 21% SiO2 und 0,5% Polyäthylenoxid hergestellt und in gleicher Weise
zu glänzenden, weißen Fasern guter Festigkeit versponnen.
Die Hersteilung von Hexaäthoxydisiloxan erfolgte in
analoger Weise wie die Herstellung von Dimethyltetraäthoxydisiloxan in Beispiel 7.
Die Arbeitsweise bei diesem Beispiel war völlig analog zu Beispiel 1. Für die Herstellung des
Silangemisches wurden folgende Substanzen verwendet: 350 g Äthanol, 170 g SiCU, 93 g CH3SiCIi, 80 g
(CH3J2SiCl2 und 27 g(CH3)3SiCI
(Molvcrhiiltnis SiCI4 : CH1SiCI,: (CH1I2SiCI2 :(CH.,),SiCI = 1.6: I : 1 :0.4).
Es resultierten 372 g eines neutralen Silangemisches, von dem 100 g zur Herstellung der Spinnlösung mit
21 % S1O2 und 0,5% Polyäthylenoxid verwendet wurden.
Die mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 150 m/min aufgespulten Fasern zeigten eine gute Festigkeit Beim
Kochen mit starker Salzsäure wurden die spulenfrischen Fasern nicht geschädigt Beim Einbringen der Fasern in
die entleuchtete Flamme eines Bunsenbrenners wurden keine Brennerscheinungen beobachtet; durch diese
Behandlung wurde ihre Festigkeit nicht beeinträchtigt.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von im wesentlichen aus Silicium und Sauerstoff bestehenden Fasern
durch Verspinnen SiOa-liefemder, flüssiger Systeme
und gegebenenfalls anschließender Temperaturbehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Spinnlösung verwendet, die durch Vermischen von Polyäthylenoxid, gegebenenfalls
Lösungsvermittlern, Tetraalkoxysilanen und/oder Alkoxypolysiloxanen in Mengen von mindestens 5
Molprozent und Methylalkoxysilane und/oder Methylalkoxypolysiloxane
hergestellt wurde, wobei zumindest die zur vollständigen Hydrolyse von Alkoxygruppen stöchiometrisch notwendige Wassermenge
zugesetzt wird, wobei bei einer Tempera- ι "> Ölbehandlung unterhalb etwa 6000C Siliconfasern
und oberhalb etwa 6000C Quarzfasern entstehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß ein Trockenspinnverfahren angewandt wird. 2»
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyäthylenoxid
einen Polymerisationsgrad oberhalb etwa 5000 aufweist, und in einer Konzentration von 0,01 bis 2%
in der Spinnlösung enthalten ist. 2r>
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 —3, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkoxygruppen der
Tetraalkoxysilane, der Alkoxypolysiloxane, der Methylalkoxysilane und der Methylalkoxypolysiloxane
solche mit 1 -4 C-Atomen, vorzugsweise Methoxy- κι und/oder Äihoxygruppen, verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—4, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsvermittler
a'iphatische Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere Methanol und/oder Äthanol verwen- Γι
det werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrolyse in
Gegenwart von starken Säuren, insbesondere Salzsäure, in Mengen unter 1%, vorzugsweise unter -to
0,1%, bezogen auf die Spinnlösung, durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrolyse der
Silanmischungen mit weniger als dem öfachen -r>
Überschuß der zur vollständigen Hydrolyse der Alkoxygruppen stöchiometisch mindestens erforderlichen
Wassermenge, vorzugsweise mit dem
1,1 fachen bis3fachen Überschuß durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, ίο dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnlösung
zwischen 5 und 49% SiO2, vorzugsweise zwischen 15
und 30% SiO2 enthält.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturbe- v>
handlung bei Temperaturen zwischen 250 und 600° C durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturbehandlung
oberhalb 800°C durchgeführt wird. mi
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperaturbehandlung unter Inertgas vorgenommen wird.
12. Siliconfasern mit folgender Zusammensetzung:
H2O
Alkoxygruppen
20-0Gew.-%
20-0Gew.-%
20-0Gew.-%
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19755804A1 (de) * | 1997-12-16 | 1999-06-24 | Andreas Dr Oelschlaeger | Modifizierte Wasserglasfaser |
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DE2900990C2 (de) * | 1979-01-12 | 1986-03-20 | Akzo Gmbh, 5600 Wuppertal | Wasserglasfasern und Verfahren zu ihrer Herstellung |
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- 1971-02-12 DE DE19712106728 patent/DE2106728B2/de not_active Withdrawn
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1972
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DE19755804A1 (de) * | 1997-12-16 | 1999-06-24 | Andreas Dr Oelschlaeger | Modifizierte Wasserglasfaser |
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BHN | Withdrawal |