DE19755804A1 - Modifizierte Wasserglasfaser - Google Patents
Modifizierte WasserglasfaserInfo
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- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Textilglasfasern, nämlich Kieselglasfasern, ausgehend von
Wasserglasfasern, die Wasserglasfaser sowie eine nach dem
Verfahren hergestellte Kieselglasfaser.
Textilglasfasern sind anorganische Fasern und umfassen
beispielsweise Quarzglasfasern, Kieselglasfasern
(Kieselsäurefasern) sowie A-, E- und C-Glasfasern.
Wasserglasfasern und Kieselgelfasern sind Vorstufen von
Textilglasfasern. Textilglasfasern können nach
verschiedenen Verfahren hergestellt werden und verfügen
über unterschiedliche Eigenschaften, die den
Anwendungszweck der jeweiligen Textilglasfaser bestimmen
(Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry,
5. Aufl., A11, Fibers, Kap. 5, S. 2). Insbesondere zur
Anwendung in Temperaturbereichen über 800°C müssen
Textilglasfasern gegenüber den nicht kieseligen,
oxidischen Glasbestandteilen einen deutlich erhöhten
Anteil an Siliciumdioxid aufweisen und im Idealfall aus
reinem Siliciumdioxid bestehen. Sie sind bis maximal
1100°C einsetzbar.
Quarzglasfasern werden durch Verspinnen einer
Quarzglasschmelze hergestellt und sind reine
Siliciumdioxidfasern. Diese Fasern eignen sich dank ihrer
guten mechanischen Eigenschaften als sehr
temperaturbeständige Verstärkungsfasern. Wegen der hohen
Schmelztemperaturen sind Quarzglasfasern teuer und
deshalb Spezialanwendungen vorbehalten.
Aus der DE 21 06 728 32 ist die Herstellung von
Kieselgelfasern nach dem Sol/Gel-Verfahren ausgehend von
hydrolysierten Alkoxysilanen bekannt. Zur Verbesserung
der Verspinnbarkeit der Spinnmasse wird dieser ein
Polyethylenoxid zugesetzt. Eine Temperaturbehandlung nach
der Grünfaserherstellung oberhalb von 800°C führt zu
einer Siliciumdioxidfaser, die sich in ihren
Eigenschaften von Quarzglasfasern nicht unterscheiden
soll. Kieselgelfasern besitzen eine Polysiloxanstruktur.
Die Schmelzverspinnung von A-, E- oder speziellen
Alkalisilikatgläsern bei Temperaturen unter 1300°C führt
zu Fasern, die durch Säurelaugung von Fremdkationen
befreit werden können. So erhaltene Kieselglasfasern
können auch durch Verspinnen von Wasserglas bei
Temperaturen unter 200°C erhalten werden, wenn dem
Spinnvorgang eine Säurelaugung folgt. Eine sich
anschließende Temperaturbehandlung bei Temperaturen bis
1000°C führt zu einer deutlichen Erhöhung der
Zugfestigkeit der Fasern.
So ist aus der DE 29 00 991 C2 ein Verfahren zur
Herstellung von temperaturbeständigen Kieselglasfasern
ausgehend von Natronwasserglasfasern bekannt, in dem die
Natronwasserglasfasern durch Säurelaugung von
Fremdkationen befreit, anschließend gewaschen, getrocknet
und gegebenenfalls thermisch nachbehandelt werden.
Derartige Kieselglasfasern weisen gute mechanische
Eigenschaften und eine hohe Temperaturbeständigkeit auf.
Als Ausgangsmaterial zur Herstellung der Kieselglasfasern
nach der DE 29 00 991 C2 dienen die Wasserglasfasern der
DE 29 00 990 C2, die durch Verspinnen einer
Wasserglaslösung mit einem bestimmten Molverhältnis
Na2O : SiO2 hergestellt werden. Dieses Verhältnis, das
eine entscheidende Rolle für die Verspinnbarkeit der
Spinnmasse spielt, wird durch Zugabe von NaOH zur
Spinnmasse eingestellt. Wasserglasfasern besitzen ein
Silikatgerüst. Ferner ist bekannt, die Viskosität der
schlecht zu verspinnenden Wasserglas-Spinnmasse durch
Zusatz von Additiven wie K2O oder KOH zu verbessern.
Auch wurde vorgeschlagen, den Spinnmassen wasserlösliche
Nichtalkalimetallverbindungen hinzuzufügen, um die
Materialeigenschaften der Kieselglasfasern bei hohen
Temperaturen günstig zu beeinflussen.
Die Verwendung von Wasserglas als Ausgangsmaterial zur
Herstellung von Wasserglasfasern und
hochtemperaturbeständigen Kieselglasfasern für eine
breite Anwendung, insbesondere zur Wärmeisolation, ist
zwar kostengünstig, bringt aber trotz der zuvor erwähnten
Zugabe von KOH noch Nachteile im Hinblick auf die
Verspinnbarkeit der Wasserglasmasse mit sich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Herstellung von Wasserglasfasern und
Kieselglasfasern ausgehend von Wasserglas
bereitzustellen, in dem die Verspinnbarkeit der
Wasserglasmasse verbessert ist.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß man der
Wasserglasmasse eine reaktive siliciumorganische
Verbindung zusetzt. Vorzugsweise wird diese der
Wasserglasmasse in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Spinnmasse, zugegeben.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß eine
derartige Spinnmasse ein hervorragendes
Viskositätsverhalten und eine ausgezeichnete
Verspinnbarkeit aufweist. Die durch Verspinnen der
Spinnmasse hergestellten Wasserglasfasern besitzen eine
verbesserte Elastizität und Zugfestigkeit und lassen sich
durch geeignete Verfahren zu Kieselglasfasern
weiterverarbeiten, die zu Wärmeisolationszwecken bei
Temperaturen bis 1100°C dauerhaft ohne Verschlechterung
der mechanischen Eigenschaften einsetzbar sind.
Als Basis für die Spinnmasse wird Wasserglas verwendet.
Mit Wasserglas wird ein großtechnisches aus dem
Schmelzfluß erstarrtes, glasiges, wasserlösliches Kalium-und/
oder Natriumsilikat und dessen wäßrige Lösung
bezeichnet. Wasserglas enthält auf 1 Mol Alkalioxid 2 bis
4 Mol SiO2. Das erfindungsgemäß eingestellte Molverhältnis
Na2O : SiO2 beträgt etwa 1 : 1,5 bis 1 : 4. Zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in der Spinnmasse
ein Wassergehalt von 25 bis 40 Gew.-% eingestellt.
Die siliciumorganische Verbindung kann eine Verbindung
der Formel RnSiX(4-n) (I) oder (R2SiO-)k (II) sein, worin R
unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkyl-,
Alkylaryl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Aryl-, Arylalkyl-,
Hydroxyl-, Alkyloxy-, Aryloxy- oder Aminogruppe der
Formel -NR1R1 worin R1 unabhängig voneinander Wasserstoff
oder eine Alkyl- oder Hydroxylgruppe ist, X Wasserstoff
oder eine Hydroxyl-, Alkyloxy-, Aryloxy oder die zuvor
angegebene Aminogruppe ist, n eine ganze Zahl von und k
eine ganze Zahl ≧ 2 ist.
Die Kohlenwasserstoffkette der zuvor angegebenen
Kohlenwasserstoffketten enthaltenden Verbindungen weist
vorzugsweise 1 bis 20 Kohlenstoffatome auf. Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform kann k einen Wert
von 2 bis 1500, besonders bevorzugt bis 1000 aufweisen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird als siliciumorganische Verbindung
Tetraethylorthosilikat (TEOS), dessen Derivate oder
vorkondensierte Oligomere oder Polymere desselben oder
der Verbindungen der Formeln I und II verwendet.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der
Spinnmasse eine Metallverbindung der allgemeinen Formel
MenXm (III) zugesetzt, worin Me Li, Na, K, Be, Mg, Ca, Sr,
Ba, B, Al, Ga, Ge, Si, Sn, Y, Ti, Zr, Hf, V, Ta, Cr, Mo,
W, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Cd, La, Ce oder Nd und X
Wasserstoff, Sauerstoff, eine Aminogruppe der Formel
NR2(R3) ist, worin R2 und R3 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder eine Alkyl- oder Hydroxylgruppe ist oder
eine Hydroxyl-, Alkyloxy-, Aryloxy oder ein Anion oder
Anionkomplex ist und m und n ganze Zahlen von
1 bis 5 bedeuten. Die Kohlenwasserstoffkette weist
vorzugsweise eine Länge von 1 bis 20 Kohlenstoffatomen
auf.
Besonders bevorzugt werden als lösliche
Metallverbindungen Oxide oder Hydroxide von Na, K, Al,
Ca, Mg, Ti und Zr als Metallverbindungen verwendet,
insbesondere Al(OH)3, gegebenenfalls in Kombination mit
NaOH und/oder KOH.
Die erfindungsgemäß eingesetzte Spinnmasse weist eine
ausgezeichnete Viskosität auf und läßt sich problemlos zu
einer Wasserglasfaser verspinnen. Für die Verspinnung
können jegliche geeignete Verfahren wie das
Trockenspinnverfahren und das Naßspinnverfahren verwendet
werden.
Die aus der Spinnmasse hergestellten Wasserglasfasern
weisen vorzugsweise einen Wassergehalt von 10 bis 30
Gew.-% auf, besonders bevorzugt sind 15 bis 20 Gew.-%.
Aus der erfindungsgemäßen Wasserglasfaser kann durch
Behandlung mit organischen oder anorganischen Säuren und
anschließender Wasserspülung und Trocknung eine
Kieselglasfaser mit ausgezeichneter
Temperaturbeständigkeit hergestellt werden. Durch
Behandlung der erfindungsgemäß erhaltenen
Wasserglasfasern mit einer wäßrigen organischen Säure
wie Propionsäure oder einer anorganischen Säure wie
Salpetersäure, Salzsäure oder Schwefelsäure werden
dichte, homogen aufgebaute und amorphe Kieselglasfasern
erhalten. Die Säurelaugung kann je nach Faserdurchmesser
innerhalb von etwa 0,5 bis 5 Min. abgeschlossen sein.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
verwendet man 10%ige Salz- oder Salpetersäure. Die
Laugungstemperatur liegt vorzugsweise bei 20 bis 40°C.
Die Fasern werden anschließend säure- und salzfrei
gewaschen und bei etwa 120°C getrocknet. Anschließend
kann eine Temperaturbehandlung bei 150 bis 1000°C
erfolgen, die zur Schrumpfung und Verdichtung der Faser
unter Masseverlust führt. Die so hergestellten
Kieselglasfasern können zu Wärmeisolationszwecken bei
Temperaturen von 1000 bis 1100°C dauerhaft eingesetzt
werden.
Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung
werden aus den erfindungsgemäß eingesetzten Spinnmassen
Filamente ersponnen, indem die Wasserglasmasse mittels
Druck durch eine Spinndüse, vorzugsweise mit einem
Kapillardurchmesser von 125 bis 200 µm, extrudiert wird.
Unterhalb der Düse erfolgt die Verstreckung (Reckung) der
Filamente. Die verstreckten Filamente mit Durchmessern
zwischen 12 und 25 um werden auf eine Trommel gewickelt.
Die Faserverstreckung und die Faseraufnahme auf die
rotierende Trommel bilden eine technologische Einheit,
wobei die Drehzahl, die stufenlos eingestellt werden
kann, den Filamentdurchmesser bestimmt. Die Vernetzung
und somit Stabilisierung der ersponnenen Filamente
erfolgt während des Spinnprozesses. Eine weitergehende
Vernetzung kann durch nachträgliche Wärmebehandlung
erreicht werden. Die nach dem Spinnprozeß resultierenden
amorphen Wasserglasfasern weisen einen Wassergehalt von
15 bis 20 Gew.-% auf.
Die Fasern werden von der Trommel genommen und in einer
verdünnten Säurelösung einem Laugungsprozeß unterzogen.
Dabei werden die Alkaliionen in einem schnellen
Austauschprozeß gegen Wasserstoffionen substituiert.
Vorzugsweise werden für diese Prozedur verdünnte,
anorganische Säuren wie Salpeter- oder Schwefelsäure,
vorzugsweise Salzsäure eingesetzt. Die Fasern werden mit
deionisiertem Wasser salz- und säurefrei gewaschen und
bei 150°C getrocknet. Die Kieselglasfasern weisen einen
Restgehalt an Alkaliionen von unter 0,01 Gew.-% auf.
Es resultiert ein Kieselglasgerüst, das noch einen
erheblichen Anteil an chemisch gebundenem Wasser
aufweist. Dieses Wasser kann durch thermische Behandlung
oberhalb von 500°C entfernt werden, wobei die Faser
schrumpft und erheblich an Festigkeit gewinnt. Bei dem
Endprodukt handelt es sich um SiO2-reiche, bis zu
Temperaturen von 1100°C stabile amorphe Textilglasfasern
mit Durchmessern von 10 bis 23 µm. Je nach
Ausführungsform können diese Fasern mit einer Schlichte
versehen werden und zu textilen Wärmeisolationsprodukten
weiterverarbeitet werden.
Nachfolgend wird die Erfindung durch Beispiele näher
erläutert.
In einem 250 ml Rundkolben, versehen mit Rührer und
Rückflußkühler, werden 60 ml Ethanol (96%), 50,0 g
Tetraethoxysilan und 7,5 ml deionisiertes Wasser
vorgelegt. Die Lösung wird 5 Min. bei Raumtemperatur
gerührt. Danach werden einige Tropfen einer 25%igen
wäßrigen Ammoniaklösung zugegeben bis der pH-Wert 8
erreicht wird. Die Lösung wird anschließend 1 h bei 60°C
gerührt.
In einem 250 ml Rundkolben, versehen mit Rührer und
Rückflußkühler, werden 60 ml Ethanol (96%), 33,33 g
Tetraethoxysilan, 14,26 g Methyltriethoxysilan und 8,5 ml
deionisiertes Wasser vorgelegt. Die Lösung wird 5 Min.
bei Raumtemperatur gerührt. Danach werden einige Tropfen
einer 25%igen wäßrigen Ammoniaklösung dazugegeben bis
der pH-Wert 8 erreicht wird. Die Lösung wird anschließend
2 h bei 60°C gerührt.
In einem 250 ml Rundkolben, versehen mit Rührer und
Rückflußkühler, werden 60 ml Ethanol (96%), 33,33 g
Tetraethoxysilan, 7,13 g Methyltriethoxysilan, 7,61 g
Triethoxyvinylsilan und 8,0 ml deionisiertes Wasser
vorgelegt. Die Lösung wird 5 Min. bei Raumtemperatur
gerührt. Danach werden einige Tropfen einer 25%igen
wäßrigen Ammoniaklösung hinzugegeben bis der pH-Wert 8
erreicht wird. Die Lösung wird anschließend 2 h bei 60°C
gerührt.
In einem 1000 ml Rundkolben, versehen mit Rührer und
Rückflußkühler, werden 600 ml deionisiertes Wasser
vorgelegt. Unter starkem Rühren werden bei Raumtemperatur
200 g Natriumsilikat-Hydrat (Na2O.3SiO2.3H2O) zugegeben
und die Suspension 60 Min. bei 80°C gerührt. Anschließend
werden 8,0 g Böhmit (AlOOH), 6,0 g NaOH und 5,0 g KOH
dazugegeben und die Suspension weitere 60 Min. bei 80°C
gerührt. Danach wird die heiße Lösung durch ein
E-D-Schnellsieb (Maschenweite superfein, 80 µm) filtriert
und in ein 1000 ml Planschliff-Reaktionsgefäß mit Rührer
überführt. Die Lösung wird auf über 80°C erhitzt und auf
50% des Ausgangsvolumens eingeengt. Nach Abkühlung auf
50°C werden zu der Wasserglaslösung 20 ml der Lösung aus
Beispiel 1a oder 1b oder 1c langsam zugetropft und
weitere 30 Min. gerührt. Anschließend wird auf über 80°C
erhitzt und eingeengt bis eine zur Verarbeitung genügend
hohe Viskosität der Wasserglasmasse erreicht ist.
Die Wasserglasmasse wird in den Druckkopf der
Spinnapparatur, versehen mit Temperaturfühler, Manometer
und Gaszuführung, überführt. Bei Temperaturen über 40°C
und einem Extrusionsdruck von mehr als 5 bar wird die
Spinnmasse durch die Spinndüse extrudiert. Als
Druckmedium wird Inertgas (Argon, Stickstoff) oder
Druckluft verwendet. Die Spinndüse hat einen
Kapillardurchmesser von 200 um. Das Kapillarlängen/
Durchmesserverhältnis beträgt 2 : 1 bzw. 3 : 1. Der
Düseneinlauf beträgt 60°, um turbulente Strömungen zu
reduzieren. Die am Düsenausgang gebildeten Filamente
werden von der Reckeinrichtung aufgenommen. Über die
Drehzahl der Aufwickeleinheit der Reckeinrichtung erfolgt
die Verstreckung der Faserfilamente auf Durchmesser von
12 bis 25 um. Anschließend werden die Fasern 0,5 bis 5,0
Min. mit einer Salzsäurelösung (10%, 30°C) behandelt, mit
deionisiertem Wasser salz- und säurefrei gewaschen und
bei 150°C getrocknet. Die abschließende
Temperaturbehandlung wird zwischen 500 und 1000°C
vorgenommen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Textilglasfasern ausgehend
von Natronwasserglas, in dem in der Spinnmasse ein
Molverhältnis Na2O : SiO2 von 1 : 1,5 bis 1 : 4 und ein
Wassergehalt von 25 bis 40 Gew.-% eingestellt und die
Spinnmasse in üblicher Weise zu einer Wasserglasfaser
versponnen wird, dadurch gekennzeichnet, daß man der
Wasserglasmasse reaktive siliciumorganische Monomere oder
daraus vorkondensierte Oligomere oder Polymere der
allgemeinen Formeln RnSiX(4-n) und/oder (R2SiO-)k zusetzt,
worin R unabhängig voneinander Wasserstoff, eine Alkyl-,
Alkylaryl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Aryl-, Hydroxyl-,
Alkyloxy-, Aryloxy- oder eine Aminogruppe der Formel
-NR1R1 bedeutet und R1 die zuvor für R angegebene
Bedeutung hat, n eine ganze Zahl von 1 bis 4 und k eine
ganze Zahl ≧ 2 ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die reaktive siliciumorganische Verbindung in
einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Spinnmasse, derselben zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spinnmasse mindestens eine Metallverbindung der
Formel MenXm zugesetzt wird, worin Me, Li, Na, K, Be, Mg,
Ca, Sr, Wa, B, Al, Ga, Ge, Si, Sn, Y, Ti, Zr, Hf, V, Tr,
Cr, Mo, W, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Cd, La, Ce und Nd und
X Wasserstoff, Sauerstoff, eine Aminogruppe der Formel
NR2(R3) ist, worin R2 und R3 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder eine Alkyl- oder Hydroxylgruppe ist oder
eine Hydroxyl-, Alkyloxy-, Aryloxy oder ein Anion oder
Anionkomplex ist und m und n ganze Zahlen von 1 bis 5
bedeuten.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man die erhaltene Wasserglasfaser mit
organischen oder anorganischen Säuren behandelt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man die mit organischen oder anorganischen Säuren
behandelte Faser einer Temperaturbehandlung in einem
Bereich von 150 bis 1000°C unterzieht.
6. Wasserglasfaser, enthaltend siliciumorganische
Monomere oder daraus vorkondensierte Oligomere oder
Polymere der allgemeinen Formeln RnSiX(4-n) und/oder
(R2SiO-)k, worin R unabhängig voneinander Wasserstoff,
eine Alkyl-, Alkylaryl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Aryl-,
Hydroxyl-, Alkyloxy-, Aryloxy- oder eine Aminogruppe der
Formel -NR1R1 bedeutet und R1 die zuvor für R angegebene
Bedeutung hat, n eine ganze Zahl von 1 bis 4 und k eine
ganze Zahl ≧ 2 ist.
7. Kieselglasfaser, erhältlich nach einem der Ansprüche
4 und 5.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997155804 DE19755804A1 (de) | 1997-12-16 | 1997-12-16 | Modifizierte Wasserglasfaser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997155804 DE19755804A1 (de) | 1997-12-16 | 1997-12-16 | Modifizierte Wasserglasfaser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19755804A1 true DE19755804A1 (de) | 1999-06-24 |
Family
ID=7852044
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997155804 Withdrawn DE19755804A1 (de) | 1997-12-16 | 1997-12-16 | Modifizierte Wasserglasfaser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19755804A1 (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2106728B2 (de) * | 1971-02-12 | 1979-02-22 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Siliciumdioxid-Fasern, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie deren Verwendung |
DE2900990C2 (de) * | 1979-01-12 | 1986-03-20 | Akzo Gmbh, 5600 Wuppertal | Wasserglasfasern und Verfahren zu ihrer Herstellung |
DE2900991C2 (de) * | 1979-01-12 | 1986-08-28 | Akzo Gmbh, 5600 Wuppertal | Kieselsäurefasern |
US4664679A (en) * | 1984-12-04 | 1987-05-12 | Mitsubishi Chemical Industries Ltd. | Aqueous dispersion of silicic anhydride and abrasive composition comprising the dispersion |
EP0297176A1 (de) * | 1987-07-03 | 1989-01-04 | Asahi Glass Company Ltd. | Verfahren zur Herstellung von Siliziumdioxid-Glasfasern |
-
1997
- 1997-12-16 DE DE1997155804 patent/DE19755804A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (5)
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