DE2103148A1 - Photographischer Blendenverschluß mit elektronischer Belichtungszeitbildung - Google Patents
Photographischer Blendenverschluß mit elektronischer BelichtungszeitbildungInfo
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Description
Calmbach/Schwarzwald 20. Januar 1971
Photographischer Blendenverschluß mit elektronischer Belichtungszeitbildung
Die Erfindung betrifft einen Verschluß mit elektronischer Belichtungszeitbildung
und Verschluiblättern, denen außer der eigentlichen Funktion des Öffnens und Schließens des Objektivdurchgangs
noch die eines Blendensystems übertragen ist.
Blendenverschlüsse dieser Art mit elektronischer Belichtungszeitbildung
kennt men bereits. Einer ihrer wesentlichen Vorzüge
liegt in der Gewähr eines bedienungsleichten und fehlerfreien Photographierens über einen weiten Belichtungswerte-Bereich
begründet. Wie von Blendenverschlüssen her grundeät*-
lich bekannt, sind auch Jene Blendenverschlüsse mit elektroni*·
scher Zeitbildungseinrichtung nicht mit einem besonderen Blendensystem
ausgestattet; vielmehr wird auch hier die Funktio»
der Bildung von Blendenöffnungsflächen von Blättern wahrgenommen,
die gleichzeitig die Funktion der Lichtabdeckung der Verschlußöffnung
ausüben und von einem öffnungsantrieb sowie im
Falle eines hin- und herschwingenden Verschlußblattsysteme BU-sätzlich
von einem Schließantrieb beeinflußt werden.
Charakteristisch an diesen bekannten Blendenverschlüssen mit elektronischer Belichtungszeitbildung ist die relativ lange
Öffnungszeit des Verschlußblattsystems. Während bei photographischen Verschlüssen, die neben dem Verschlußblattsystem
noch mit einem Blendenlamellensystem ausgerüstet sind, die
Verschlußöffnungszeit nur wenige ms, im allgemeinen maximal 5 ms, beträgt, sind bei Blendenverschlüssen Öffnungszeiten
von 40 bis 60 ms üblich, was bedeutet, daß erst nach Ablauf
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eines derart ausgedehnten Zeitintervalle die volle Verschlußöffnung
erreicht ist. A'erden von der elektronischen Zeitbildungseinrichtung
solcher Verschlüsse indessen kürzere Zeitintervalle gebildet, wird die Öffnungsbewegung des Verschlußblattsystems
vorzeitig beendet, was wiederum bedeutet, daß das Verschlußsystem nur auf einen entsprechend kleineren öffnungs-
bzw. Blendenwert ausschwingt. Auf diese Weise läßt sich innerhalb der Öffnungszeit ein Belichtungszeit-Blende-Programm
darstellen, das sich beispielsweise auf den Bereich von 1/5CO sec/Blende 16 bis 1/50 sec/Blende 4 erstreckt. Erreicht
wird das relativ große Intervall der Öffnungszeit bei den bekannten Blendenverschlüssen grundsätzlich dadurch, daß
der Bewegungsablauf des Öffnungsantriebs von einem mechanischen Hemmwerk in ähnlicher lAieise verzögert und damit zeitlich
ausgedehnt wird, wie dies von Verschlossen mit mechanischer Vorrichtung zur Zeitregelung her bekannt isfc.
Nachteilig an diesen bekannten Blendenverschlüssen ist, daß das der Ausdehnung des Öffnungszeitintervalls dienende mechanische
Hemmwerk im Verhältnis zu den Gesamtkosten eines Verschlusses nicht nur einen beachtlichen zusätzlichen Kostenaufwand, sondern
darüber hinaus auch noch einen entsprechend großen Unterbringungsraum erfordert. Dadurch i3t es vielfach nur unter
Schwierigkeiten oder überhaupt nicht möglich, alle der Verschlußfunktion
dienenden Baugruppen, wie die elektronische Schaltung, die elektromagnetische Sperre sowie ein Vorlaufwerk im
Gehäuse des Kameraverschlusses, insbesondere in dasjenige einer "Kompakt-Kamera" (Kamera mit relativ kleinen Abmessungen, welche
heute als sehr gängiger Kameratyp bezeichnet werden kann) unterzubringen. Hinzu kommt in funktionstechnischer Hinsicht noch,
daß dem der Ausdehnung der Öffnungszeit eines Blendenverschlusses dienenden mechanischen Hemmwerk die gleichen Nachteile anhaften,
die man durch El.minieren des mechanischen Belichtungszeitenhemmwerks,
bzw. Ersstz durch die elektronische Zeitsteuerschaltung
gerade vermeiden wollte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Programm-Verschluß
der eingangs erwähnten Gattung zu schaffen, der sich durch einen einfachen und kostensparenden Aufbau auszeichnet
sowie von den vorstehend aufgezeigten Nachteilen frei ist.
Zur Lösung dieses Problems wird bei einem Blendenverschluß erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß Verschlußblätter mit relativ
großer Masse Anwendung finden, welche mittels einer, bezogen auf ihr Beharrungsvermögen schwachen Antriebskraft in Öffnungsrichtung
und durch eine relativ starke Antriebskraft in Schließrichtung bewegbar sind, und daß die zur Begrenzung der
Blendenöffnung dienenden Kanten der Blätter in ihrer Linienführung so gestaltet sind, daß jedem dem Beginn des Verschlußöffnens
folgenden Zeitpunkt und der diesem jeweils zugeordneten, eine bestimmte öffnungsfläche definierenden Lage der
Verschlußblätter ein Belichtungszeit-Blende-Wertepaar entspricht, das einem Belichtungszeit-Blende-Irogramm mit gleichmäßiger
Belichtungswertstufung angehört. Ein Verschluß nach diesem Vorschlag weist in gleicher Weise wie die bereits bekannten
elektronischen Blendenverschlüsse ein relativ großes Öffnungszeitintervall auf. Dieses wird indessen nicht mittels
eines mechanischen Hemmwerks, sondern auf einfachere raum- und kostensparendere Weise dadurch erzielt, daß einerseits Verschlußblätter
mit relativ großer Masse und andererseits eine der Bewegung dieser Masse dienende, relativ geringe Antriebskraft zur
Anwendung kommt. Damit konnte auf überraschend unverwickelte, funktionssichere, kostengünstige sowie jeglichen zusätzlichen
Bauraum vermeidende Weise das Problem des Bildens eines langen Öffnungszeitintervalls bei einem Blendenverschluß gelöst werten.
Nach Festlegung der Werte für Masse und Antriebskraft der Verschlußblätter, ist die Belichtungszeit der unabhängige Parameter
des Zeit-Blende-Frogramms, während als abhängiger Parameter die
Blendenfläche fungiert, die erfindungsgemäß auf überraschend einfache Weise in der jeweils erforderlichen Größe durch entsprechende
Wahl der Linienführung der den Blende-Öffnungsaus-
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schnitt bildenden Kanten der Verschlußblätter erzielbar ist.
Von Vorteil ist ferner, daß sich die erfindungsgemäße Maßnahme bei jeder an sich bekannten Art eines Cbjektiwerschlueses
realisieren läßt und insbesondere bei Verschlüssen mit hin- und herschwingenden Verschlußblättern sowie bei Verschlüssen,
bei denen sowohl zum öffnen als auch zum Schließen Je ein
spezielles Verschlußblattsystem benutzt wird, Anwendung finden kann. Wie dies im einzelnen geschehen kann und welche weiteren
Vorteile sich mit dem erfindungsgemäßen Blendenverschluß erzielen lassen, ist nachstehend anhand zweier Ausführungsbeispiele
eines Verschlusses mit hin- und herschwingenden Verschlußblättern näher beschrieben und in der Zeichnung dargestellt. Sarin
zeigt:
Fig.1 den prinzipiellen Aufbau eines ein Spann-, Antriebsund
elektromagnetisches Sperrsystem einschließenden Blendenverschlusses,
Fig.2 die Verschlußblätter einschließlich Antriebehebel in
Ruhelage,
Fig.3 die elektromagnetische Sperre des Verschlusses in
Wirkstellung,
eine perspektivische Darstellung des Hebelsystems, das dem Antrieb eines der Sperre angehörenden Teils sowie
der Verschlußblätter dient, wobei die Jeweilige Legerstelle der einzelnen Hebel mittels strichpunktierter
Linie, ferner die Bewegung der einzelnen Hebel aus der dargestellten Grundstellung heraus mit Ffeilen angedeutet
ist,
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Fig. 5 einen Querschnitt durch den Verschluß, und zwar durch
den Bereich, in dem das Hebelsystem gemäß Fig.4 angeordnet
ist,
Fig. 6 eine andere als die in Fig.3 dargestellte Ausführungsform des Verschlußblätter-Antriebshebels, der mittels
zweier, unterschiedlich starker Federn antreibbar ist,
wobei zunächst beide Federn gemeinsam und nach einer bestimmten Bewegungsphase nur noch' eine derselben wirksam
wird,
Fig. 7 eine teilweise Darstellung des Verschlußblätter-Atttriebshebels
gemäß Fig.6 in der ersten Bewegungsphase, in der
beide Federn wirksam sind,
Fig. 8 den gleichen Verschlußblätter-Antriebshebel in d«r »wei
ten Bewegungsphase, in der von beiden nur noch die schwächere Feder in Aktion ist,
Fig. 9 eine andere Ausfährungsform des Blendenverschluss·*»
der neben dem eigentlichen Verschlußblattsystem «in
zusätzliches Deckblatt system aufweist, dessen, eines Deckblatt einen Teil des elektromagnetischen Sperrsystems
bildet,
Fig.10 ein Schaltungsprinzip für die elektronische Zeitbildungseinrichtung,
Fig.11 ein Funktionsdiagramm zur Bildung des Belichtungszeit-Blende-Programms
und schließlich
Fig.12 . einen Wahlring zur Einstellung des Arbeitsbereichs einschließlich
Blitzkontaktschalter des Verschlusses, von der Rückseite des Verschlusses her gesehen.
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Mit 1 ist in der Zeichnung das kapselertige Gehäuse des beispielsweise
als Selbstspannverschlui ausgeführten Blendenverschlusses
bezeichnet. Dieses Gehäuse weist einen zylindrischen Außenmantel 1a, einen Boden 1b sowie einen zentralen, mit einer
öffnung versehenen Objektivstutzen 1c auf. Auf der in Blickrichtung
oben liegenden Fläche des Bodens 1b ist gemäß Darstellung in Fig.1 ein Spann- und Auslösehebel 2 drehbar gelagert,
welcher in einem in der Gehäusewand 1a vorgesehenen Schlitz beweglich ist. An Stelle dieses Hebels könnte auch ein alt der
Filmtransporteinrichtung getrieblich verbundenes andersartig
ausgebildete Antriebsglied Anwendung finden. Am Spann- und Auslösehebel
2 greift eine Feder 3 an, die immer bestrebt 1st, den Hebel in der vermittels eines ortsfesten Stifts 4- definierten
Ausgangslage zu halten. Drehbar auf dem Hebel 2 gelagert sowie mittels einer Feder 5 an einem ebenfalls auf dem Hebel sitzenden
Stift 6 kraft schlüssig in Anlage gehalten, ist eine Mitnehmer klinke 7» welche mit dem einen Ende eines entgegen der Wirkung
einer Rückstellfeder 8 aus seiner Grundstellung heraus bewegba ren zweiarmigen Zwischenhebels 9 zusammenwirkt. Anderenende iat
dem auf einer Achse 10 sitzenden Zwischenhebel 9 ein einarmiger,
um einen Zapfen 11 schwingbarer Hebel 12 zugeordnet. Dieser ist aus der vermittels eines Stifts 13 fixierten Grundstellung
heraus durch den Hebel 9 entgegen der Wirkung einer Feder 14· bewegbar. Bewirkt wird die Drehbewegung dieses Hebels nachdem
der Spann- und Auslösehebel 2 zunächst in Pfeilrichtung gemäß Fig.1 bewegt und synchron damit der Zwischenhebel 9 im Uhrzeigerdrehsinn
um seine Achse 10 gedreht worden ist, wobei das dem Hebel 12 zugekehrte Ende des Zwischenhebels 9 auf einer am Hebel
12 vorgesehenen, in Bewegungsrichtung des Hebels 9 schräg ansteigenden Abweiskante 12a entlanggleitet, um schließlich hinter
dieser einzufallen. Unmittelbar darnach kommt die iditnehmerklinke
7 am anderen Ende des Zwischenhebels 9 außer Eingriff, was zur Folge hat, daß dieser unter dem Einfluß der an ihm angreifenden,
nunmehr als Energiespeicher wirksam werdenden Feder 8
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den Hebel 12 zunächst entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn um seinen Lagerzapfen 11 verschwenkt. Im Verlaufe dieser Drehbewegung
kommt schließlich das Ende des Zwischenhebels 9 an der Abweiskante
12a außer Eingriff, um unmittelbar darauf auf den am Hebel 12 ausgebildeten Lappen 12c einzuwirken. Dieser Vorgang
ist gleichbedeutend damit, daß der Zwischenhebel 9 nunmehr den
Hebel 12 in der der bisherigen Drehrichtung entgegengesetzten Richtung bewegt, sofern er nicht vorübergehend von einer nachstehend
noch näher beschriebenen Magnetsperre daran gehindert
wird.
Aus Fig. 1, 3 und 5 ist ersichtlich, daß dem auf dea Gehäuseboden
1b angeordneten Hebel 12 ein unter dem Boden gelagerter Sichelhebel 15 zugeordnet ist, der drehbar auf einem ortsfesten
Zapfen 16 sitzt. Hebel 12 und Sichelhebel 15 sind hierbei formschlüssig
miteinander gekuppelt. Hierzu ist am Hebel 12 ein seitlich weggeführter Stift 17 befestigt, welcher sowohl eine
im Gehäuseboden 1b ausgebildete, seinem Bewegungsweg angepaßte Ausnehmung 1d, als auch einen im Sichelhebel 15 selbst vorgesehenen
Schlitz 15a durchdringt. Das freie Ende des um den Objektivstutzen
1c herumgeführten Sichelhebels 15 arbeitet, wie insbesondere aus Fig.3 erkennbar, mit der vorerwähnten Magnetsperre
zusammen. Diese durch eine nachstehend noch näher jbu
erläuternde elektronische Zeitbildungseinrichtung steuerbare Sperre umfaßt im wesentlichen einen Elektromagneten 18, einen
Magnetanker 19 und eine diesen tragende, durch den Spann- und Auslösehebel 2 in ihrer Lage beeinflußbare sowie in sich gelenkig
ausgebildete Hebelanordnung 2C, 21. Während der unter der Einwirkung einer Rückstellfeder 22 stehende Hebel 20 auf einem
Zapfen 24 drehbar gelagert und mittels eines am Spann- und Auslösehebel
2 befestigten Stifts 25 beweglich ist, lagert der mit
dem Hebel 2C über ein Gelenk 26 formschlüssig gekuppelte Hebel 21 auf einem ortsfesten Zapfen 27· Dabei ist die Anordnung dieser
beiden,hinsichtlich ihrer Grundstellung durch einen Stift
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fixierten Hebel so getroffen, daß sie beim Betätigen des Spann- und Auslösehebels 2, während dessen der Mitnehmerstift 25 auf
den Hebel 20 einwirkt, sowohl den Anker 19 am Magneten 18 anlegen,
als auch eine am Hebel 21 ausweichbar gelagerte Halteklinke 30 in eine Lage bringen, in der diese das freie Ende des Sichelhebels
15,der mit dem Hebel 12 aufgrund der formschlussigen
Kupplung stets eine Hin- und Herbewegung ausführt, im Augenblick der Bewegungsumkehr abzufangen vermag, wie dies in Fig.3
gezeigt ist. Die Halteklinke 30 kann zweckmäßig auf dem der Lagerung des Eebels 21 dienenden Zapfen 27 angeordnet und unter
der Wirkung einer Feder 31 so an einem Anschlag 32 in Anlage
gehalten sein, daß sie dem in der Endphase seiner Aueschwingbewegung
auf sie auflaufenden Sichelhebel 15 zunächst aueweicht,
um sich nach dessen übergleiten, wie in Fig.3 dargestellt, in den Rücklaufweg desselben hineinzustellen. Vorzugsweise ist die
Klinkenfeder 31 anderenends an einem Stift 33 abgestützt, der den Magnetanker 19 tragend in einem Führungsschlitz 34 dee Hebels
21 beweglich lagert.
Wie insbesondere aus Fig.4 und 5 ersichtlich, arbeitet ait dem
am Hebel 12 befestigten Mitnehmerstift 17 ein mit einer Mitnehmerscheibe 35 versehener Stift 36 zusammen. Dieser ist seitlich
an einem Hebel 37 befestigt und mittels eines Zapfens 38 auf
einer besonderen, zusammen mit dem Boden 1b einen spaltföraigen
Raum bildenden Platte 39 gelagert. Der unter dem Einfluß einer
Feder 40 (Fig.2) stehende, einarmig ausgebildete Hebel 37 eteht
mit vorzugsweise flügelartig ausgebildeten Verschlußblättern 41 und 42 in Treibverbindung, wozu der Stift 356 im Verschlußblattsystem
vorgesehene Längsschlitze 41a und 42e durchgreift. Die Zuordnung des Treibhebels 37 zum Hebel 12 ist im übrigen so getroffen,
daß der dem Antrieb der Verschlußblätter 41, 42 dienende Stift 36 dem Mitnehmerstift 17 stets mit einer gewissen Verzögerung nachfolgt, sobald der Hebel 12 und der mit diesem formschlüssig
gekuppelte Sichelhebel 15 die Ausgangslage verlassen hat. Das kraftschlüssige Zusammenwirken der beiden Hebel 12 und
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37 dient der "Verwirklichung verschiedener Punktionen, von denen
die erste, wie vorstehend bereits erläutert, eine Verriegelungsfunktion ist. Unter der Wirkung der Feder 14, die stärker als
die Feder 4-0 ausgeführt ist, hält der Hebel 12 in seiner Grundstellung
die Verschlußblätter 41 und 42 in Geschlossenlage, wie dies aus Fig.1 und 2 ersichtlich ist. Sobald sich jedoch der
Hebel 12 entgegen dem Uhrzeigersinn zu bewegen beginnt, können auch die VerschluSblätter 41, 42 beginnen, ihre Ruhelage zu verlassen.
Die entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn gerichtete Bewegung des Hebels 12 wird herbeigeführt durch den Zwischenhebel 9» dessen
relativ starke Treibfeder 8 dafür sorgt, daß der Hebel 12 rasch eine Lage erreicht, die der Offenstellung der Verschluß- ^
blätter 41 und 42 entspricht. In dieser Lage wird, wie aus Fig.3 ersichtlich, der Hebel 12 vermittels Zusammenwirken von Sichelhebel
15 und Klinke 30 durch die Magnet sperre 18 bia 32 verriegelt.
Abhängig ist die Dauer der Verriegelung des Sichelhebele 15 von der Funktion einer elektronischen Zeitsteueraoneltung,
die den in Fig.10 veranschaulichten, an sich bekannten Aufbau haben kann. Die als Kippschaltung ausgebildete Zeitbildungeeinrichtung
liegt im Stromkreis einer Spannungsquelle E und weist neben Transistoren T1 und T2 einen entweder über einen Photowiderstand
P oder einen Festwiderstand F aufzuladenden Kondensator C auf, während dessen Aufladung der Elektromagnet 18 unter
Spannung stehend den Anker 19 festhält, um diesen augenblicklich nach Durchsteuerung der Schaltung freizugeben. m
Mit S^ ist in der Schaltung ein Schalter bezeichnet, der durch
einen am Spann- und Auslösehebel 2 vorgesehenen Lappen 2a betätigbar
ist, wobei die Steuerschaltung an Batteriespannung gelegt wird, sobald der Hebel 2 die Grundstellung verläßt. Ebenfalle
zur Schalterbetätigung weist der Hebel 12 an seinem freien Ende beispielsweise einen Stift 12b auf, der in Grundstellung des
Hebels auf eine Kontakt-ächeltzunge 45 einwirkt. Diese bildet
zusammen mit ortsfesten Kontakten 46 und 47 je einen Schalter Sg
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und S,. Der Schalter S-, stellt dabei einen an sich bekannten
3 <?■
Ladestartkontakt für die elektronische Zeitbildungseinrichtung dar, während durch Schließen des Schalters 3, ein Farallelschluß
zum vorerwähnten Einschalter S^ herstellbar ist. Dieser
Schalter hält die Stromversorgung auch dann noch aufrecht, wenn nach erfolgter Auslösung des Verschlusses der Spann- und
Auslösehebel 2 unverzüglich wieder freigegeben wird. Etwa zu einem Zeitpunkt, an dem die elektronische Zeitbildung noch
nicht abgeschlossen ist. Ein mit S^, bezeichneter Schalter dient
daüu, entweder den Hiotowiderstand P zum Zwecke der beleuchtungsabhängigen
Zeitbildung oder aber den Festwiderstand P zur Durchführung von Blitzlichtaufnahmeη mit einer bestimmten Belichtungszeit,
von beispielsweise 1/30 see, in den Steuerkreis der Schaltung hineinzulegen. Die Betätigung dieses Schalters kann
zweckmäßigerweise mittels eines gleichzeitig der Vorwahl des Blendenwerts dienenden Stellers 48 gemäß Darstellung in Fig.12
erfolgen. Dies in der Weise, daß in Einstellage "Auto" des Stellers
der Fotowiderstand F, in dem durch die Blendenskala 48a
definierten Einstellbereich (Manuellbereich) hingegen der Festwiderstand
F in den Steuerkreis der Schaltung eingegeben ist.
Nachstehend wird kurz die Arbeitsweise des vorbeschriebenen Verschlusses
bzw. das Zusammenwirken des durch die Magnetsperre 18 bis J2 beeinflußbaren Hebelsystems 12, 15 mit dem diesem nachfolgenden,
die Verschlußblätter 41, 42 in Offen- und Schließstellung überführenden Treibhebel 37 erläutert. Wird der Spann-
und Auslösehebel 2 betätigt, so wird hierbei in der am Zwischenhebel 9 angreifenden Treibfeder 8 soviel Energie gespeichert,
daß diese nach Einfall des Zwischenhebels hinter die Abweiskante 12a und nachfolgendem Au&ereingriffkommen der Klinke 7 den Hebel
12 mit relativ hoher Beschleunigung antreibt. Der bereits während des Spannvorgangs des Hebels 2 am Elektromagneten 18 in Anlage
gebrachte Anker 19 wird vom Magneten 18 gehalten, was dadurch bedingt ist, daii dieser mit άβια überführen des Schalters
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S^, abhängig von der Betätigung des Spann- und Auslösehebels 2,
unter Spannung gesetzt wurde. Die Schalter S2 und S, hat der
Hebel 12 beim Verlassen der Ausgangslage umgesteuert, wobei das Abheben der Kontaktzunge 45 von der Kontaktstelle 46 den Beginn
des Zeitbildungsvorgangs in der elektronischen Steuerschaltung, der übergang der Schaltzunge 45 in Kontaktstellung mit dem Kontakt
47 hingegen einen selbsttätigen Parallelschluß zum Schalter S. zur Folge hat. Während das äußere Ende des an der raschen
Hinbewegung des Hebels 12 beteiligten Sichelhebels 15 auf die Klinke 30 der Magnetsperre 18 bis 32 zueilt, folgt der den Stift
36 tragende Treibhebel 37 unter der Einwirkung der an ihm angreifenden
relativ schwachen Feder 4C verzögert nach. Aufgrund der Verwendung von Verschlußblättern mit relativ großer Hasse sowie
einer relativ schwachen, auf den Treibhebel 37 einwirkenden Feder 40, kann der Hebel 37 dem mit hoher Beschleunigung vorauseilenden
Hebel 12 nur mit sich stetig vergrößerndem Zeitabstand folgen.
In welchem Verhältnis sich die Ablaufbewegungen von Hebel 12
und Treibhebel 37 vollziehen, zeigt deutlich das in Pig«11 veranschaulichte
Weg-Zeitdiagramm. Anhand des Kurvenverlaufs A, der die Ablaufbewegung des sich hin- und herbewegenden Hebels
12 veranschaulicht, ist erkennbar, daß dieser seinen Weg bis zur Erreichung des Umkehrpunkts U bereits nach 5 ^s zurückgelegt
hat, während der Zeitbedarf des Verschlußblattsystems 41, 42 bis zur Vollöffnung gemäß Kurvenverlauf B in der Größenordnung
von ca. 45 ms liegt. Kehrt der Hebel 12 einschließlich Sichelhebel
15 nach Erreichen des ümkehrpunkts U, von der Magnetsperre
18 bis 32 unbeeinflußt, unverzüglich in die Ausgangslage zurück, so hat er diese, wie aus dem Kurvenverlauf A ebenfalls
ersichtlich, nach etwa 1C ms wieder erreicht. Wird der Sichelhebel 15 im Bereich der Umkehrphase durch die Klinke 30 abgefangen
und durch die Magnetsperre 18 bis 32 gehalten, so verzögert eich
die Rücklaufbewegung des Hebels 12 entsprechend dem Zeitintervall,
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welches die elektronische Zeitbildungseinrichtung zur Durchsteuerung
bzw. zur Freigabe des Ankers 19 durch den Elektromagneten 18 benötigt. Im Weg-Zeitdiagramm gemäß Fig.11 sind
auf der Abszisse Zeiteinheiten in ms aufgetragen, auf der Ordinate hingegen Blendenwerte sowie diesen zugeordnete Prozentangaben
bezüglich der vollen, von den Verschlußblättern 41, 42 mit Erreichen des jeweiligen Blendenwerts freigegebenen Lichtdurchgangsöffnung.
Mit BLW sind im Diagramm die von den Parametern Zeit und Blende gebildeten Belichtungswerte bezeichnet.
Abhängig vom Zeitpunkt, an dem die Magnetsperre 18 bis 32 den
Sichelhebel 15 und damit den Hebel 12 zur Rückkehr freigibt,
wird die Cffnungsbewegung des Treibhebels 37 bzw. die der Verschlußblätter
41 und 42 durch den vom Zwischenhebel 9 angetriebenen
Hebel 12 früher oder später beendet. Führen die Beleuchtungsverhältnisse
gemäß Darstellung in Fig.11 beispielsweise zu einem Belichtungswert "10", so vermögen die Verschlu3blätter
41 und 42 aufgrund der verzögerten Freigabe der Hebel 12 und der im Diagramm angedeuteten Öffnungsflanke B entsprechend auf
die volle Cffnungsweite auszuschwingen, um mit Erreichen des
Umkehrpunkts U bei BLW "1C" sofort wieder gemäß Schließflanke B' in die Ausgangslage zurückzukehren. Hierbei fällt der Zeitpunkt
der Freigabe der Hebel 12 und 15 mit dem Zeitpunkt, an
dem die Verschlußblätter 41, 42 die vclle, dem Blendenwert "4" entsprechende Öffnungaweite erreicht haben, zusammen. Führen
die Beleuchtungsverhältnisse aufgrund intensiverer Lichteinwirkung auf den Photowiderstand P, beispielsweise zum Belichtungswert
"11", wird der die Verschlußblätter 41 und 42 gemäß Öffnungsflanke B in Cflenstellung bewegende Treibhebel 37 bereits
durch die nach einem Zeitintervall von etwa 25 ms von der Magnet· sperre 18 bis 32 zur Rückkehr freigegebenen Hebel 12 und 15 zur
Rückstellung veranlaJt, wie dies der Kurvenverlauf A", B" im Weg-Zeitdiagramm zeigt und wobei bei einem Zeitwert von etwa
1/60 see ein Blendenwert von "5,6" gebildet wird. Liegen Beleuchtungsverhältnisse
vor, die aufgrund noch höherer Lichtintensität beispielsweise zum Belichtungswert "1711 führen und dem
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Hebel 12 entsprechend dem Kurvenverlauf A nach Erreichen des Umkehrpunkts
U eine unverzügliche Rückkehr in die Ausgangslage erlauben, ohne daß dieser in seiner Ablaufbewegung eine Beeinflussung
durch die Magnetsperre 18 bis 32 erfährt, wird der die Verschlußblätter 41, 42 in Offenstellung überführende Treibhebel 37
durch die Einwirkung des am Hebel 12 befestigten Stifts 17 bereits nach ca. 10 ms wieder zur Umkehr veranlaßt. In diesem Falle
konnten die Verschlußblätter 41, 42 lediglich eine dem Blendenwert "16" entsprechende Cffnung bei einem Zeitwert von 1/5CC see freigeben.
Natürlich können bei Durchführung von Aufnahmen auch Beleuchtungsverhältnisse mit so niedriger Leuchtdichte vorliegen,
daß die Freistellung der Hebel 12, 15 durch die elektronisch gesteuerte
Magnetsperre 18 bis 32 weit über dasjenige Zeitintervall M
hinaus verzögert wird, das der Treibhebel 37 zum 'JberfUhren der
Verschlußblätter 41, 42 in Offenstellung gemäß Anstiegsflanke B
benötigt. In einem solchen Falle hält die auf den Treibhebel 37
einwirkende Feder 4C die Verschlußblätter 41, 42 solange in der der größten Öffnungsweite entsprechenden Lage, bis die Magnetsperre
18 bis 32 die beiden Hebel 12, 15 nach erfolgter Durchsteuerung der elektronischen Zeitbildungseinrichtung freigibt,
welche ihrerseits dann die Verschlußblätter in einem parallelen Verlauf zum Kurvenverlauf A1 - B1 gemäß Fig.11 in Schließstellung
überführen. Im anderen Extremfalle verhält es sich so, daß die Hebel 12, 15, wie vorstehend bereits erläutert, gar nicht oder
nur für eine sehr kurze Zeit gesperrt und somit sofort wieder zur Umkehr veranlaßt werden. Dann erreichen die Hebel 12, 15 die Ver- M
schlußblätter 41, 42 an einem Punkt, in dem sie gerade die Verschlußöffnung
freizugeben beginnen. Man erhält dabei ein Wertepaar, das einer extrem kleinen Blendenöffnung und einer extrem kurzen Belichtungszeit
entspricht. Je geringer die Beleuchtungsstärke ist, umso größer werden die durch die elektronische Zeitbildungsschaltung
bestimmten Werte von Blendenöffnung und Belichtungszeit. Gemäß dem in Fig.11 gezeigten Beispiel ist erkennbar, daß man vom
Beginn der Freigabe der Verschlußöffnung bis zum Erreichen der
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vollen öffnung, also während der gesamten Verschlußöffnungszeit,
die Belichtungswerte von "17" (1/5CO see und Blende 16) bis "1C"
(1/60 see und Blende 4) erzielen kann. Im Anschluß daran werden
unter Beibehaltung der Blende 4, wie vorstehend dargelegt, längere Belichtungszeiten gebildet, wodurch Belichtungswerte kleiner
als "10" verwirklicht werden. Um die von den Verschlußblättern
41 und 42 gebildeten-Blendenöffnungen in Verbindung mit den von
der elektronischen Zeitsteuerschaltung gebildeten Belichcungszeiten
zu einer gleichmäßigen Belichtungswert-Stufung in Abhängigkeit
von der Beleuchtung des Fhotowiderstands F zu führen, sind
die die Lichtdurchgangsöffnung bzw. Blendenausschnitte bildenden
Kanten der in Fig.1 bis 3 veranschaulichten Linienführung entsprechend
gewählt.
Bereits aus Vorstehendem ist; erkennbar, daß die Vorteile des
vorgeschlagenen Programm-Verschlusses beachtlich sind. Sowohl an Teilen als auch an Bauraum ist kein höherer Aufwand als bei
einem Verschluß mit Festblende und elektronischer Zeitbildungseinrichtung erforderlich. Außerdem ist aufgrund des unverwickelten
Aufbaus und der ausschließlich durch die Bemessung des durch die Treibfeder 8 gebildeten Kraft3peichers sowie durch eine geometrische,
dem Kantenverlauf der Verschlußblätter 41, 42 entsprechende Formgebungsbedingung erzielten Programmbildung ein
besonders hohes Maß an Funktionssicherheit gegeben.
Zur Erzielung einer langen Öffnungszeit des Verschlusses mittels
einer besonders günstig durchführbaren Dosierung der geringen
Antriebskraft für die Verschlußblätter 41, 42 können zu deren Antrieb gemäß der in Fig.6 bis 8 gezeigten Anordnung auch zwei
Federn 50 und 51 mit unterschiedlicher Spann- bzw. Antriebskraft
Anwendung finden. Das Wirkungaprinzip dieser beiden Federn besteht
darin, daß die Feder 50 ausairaien nit der Feder 5'1 ä&^ auf
die Verschlußblätter 41, 42 einwirkenden Hebel 37 nur über einen
bestimmten Teil seines Bewegungewegs, beispielsweise über das erste Drittel hinwegtbeeinflußt. Während dieser Wegstrecke wirkt
die Feder· 50, wie in Fig.? gezeigt, auf den Hebel 37 aufgrund
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der Anlage an einem Lappen 37b ein. Mit überschreiten der ersten
Bewegungsphase, in der dar Hebel 37 etwa ein Drittel seines
gesamten Weges zurückgelegt hat, läuft das am Hebel 37 bisher zur Abstützung gekommene Ende der Feder 50 an einen ortsfesten
Stift 5<- en» wodurch der Hebel 37 dem Einfluß der Feder
50 entzogen ist. über die restliche Wegstrecke hinweg bleibt ruj-rTOeVir noch die schwächere Feder 51 in Wirkung, die an einem
Lappen 37c des Hebels 57 zur Anlage kommt. Dies bedeutet, daß
der Hebel 37 sowie die Verschlußblätter 41, 42 den Rest der
Wegstrecke unter der ihnen von der Feder 50 erteilten kinetischen Energie sowie unter der zusätzlichen Wirkung der schwächeren
Feder 51 bis zum Erreichen der Vollöffnung zurücklegen»
Die Spannung der schwächeren Feder 51 ist dabei gerade so bemessen,
daß die Verschlußblätter 41, 42 die Volloffenstellung gemäß Kurvenverlauf S im V.eg-Zeitdiagramm nach Fig. 11 sicher
erreichen, sofern sie nicht vorher durch den Hebel 12 zur Rückkehr in die Ausgangslage veranlaßt werden. Der besondere Vorteil
dieses Doppe!feder-Antriebs besteht derin, daß die Zeitspanne
vom Freigeben der Verschlußblätterbewegung bis zum Erreichen einer bestimmten öffnung auch bei Verschlußblättern
mit besonders großer Messe eng tolerierbar ist, da die Feder so stark diinensi.onierbar ist, daß die beim übergang vom Ruhezustand
in den Ee^egungszustand einen relativ großen Einfluß ausübenden
Reibungsfaktoren nicht zu Zeitstreuungen führen können. Damit lassen sich auch bei Verschlußblättern ssifc besonders
großem Trägheitsmoment sehr exakte Ergebnisse euch im Bereich
hoher Belichtungswerte, also Programmwerte mit kleiner Blenden-Öffnung
und kurzer Belichtungszeit erzielen. Andererseits kann durch Wahl der Lage des Stifts 52 die Einwirkung der Feder 50
so frühzeitig unterbrochen werden, daß die Cffnungscharakteristik auch iff. Anfsngsbereich nicht steiler ausfällt als die Charakteristik
bei ausschließlicher Verwendung nur einer auf den Antriebshebel der Verschlußblätter einwirkenden Feder gemäß
Ausführungsbeispiel nach Fig.1 bis 3· Ein weiterer Vorteil der
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Doppelfeder-Anordnung liegt darin begründet, daß die Öffnungszeit
langer als im Falle der Verwendung von nur einer einzigen Feder gestaltet werden kann. Erreicht wird dies über die Verwendung
von zwei Federn hinaus im wesentlichen dadurch, daß die Dimensionierung der schwächeren Feder 51 in Verbindung mit der
beim Absdhalten des Einflusses der stärkeren Feder 50 dem Verschlußblättersystem
innewohnenden kinetischen Energie so vorgenommen wird, daß sich für die Öffnungscharakteristik eine Exponentialkurve
mit S-förmigen, am Ende fast asymptotischen Verlauf ergibt. Im Weg-Zeitdiagramm gemäß Fig.11 ist dieser Kurvenverlauf
mit "S" gekennzeichnet. Damit läßt sich die Spannweite des "diesseits" der Vollöffnung liegenden Teils des Zeit-Blenden-Programms
noch vergrößern.
In Fig.9 ist eine weitere Ausführungsmöglichkeit des vorbeschriebenen
Blendenverschlusses veranschaulicht. Hierbei sind dem mit dem Zwischenhebel 9 zusammenwirkenden Hebel 12' zwei mit 56 und
57 bezeichnete Deckblätter zugeordnet, die mit dem unter der Wirkung
einer Feder 14·' stehenden Hebel vermittels eines Stifts
formschlüssig gekuppelt sind. Ebenso wie der Hebel 12, gemäß dem in Fig.1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel, trägt auch hier der
Hebel 12' einen der Schalterbeeinflussung 45 bis 47 bzw. S2 und
S, dienenden Kontaktstift 12b'. Während in Fig.9 diese Schalter der einfacheren Darstellung wegen nicht veranschaulicht sind, wurde
die Magnetsperre 18 bis 32 mit strichpunktierten Linien angedeutet,
um das Zusammenwirken des einen Verschlußblatts 57 mit der Halteklinke 30' zu zeigen. In Ausgangslage des Hebels 12' verschließen
die Deckblätter 56 und 57 eis eine zu den eigentlichen
Verschlußblättern 41 und 42 zusätzliche Lichtsicherung die Verschlußöffnung, während sie in der der Offenstellung der Verschlußblätter
entsprechenden Lage des Hebels 12', wie ebenfalls in Fig.9
gezeigt, die Verschlußöffnung voll freigeben. Wie aus dieser Darstellung ferner ersichtlich, dient eines der Deckblätter, bei-
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spielsweise das Deckblatt 57 als Teil, der in gleicher Weise wie der Sichelhebel 15 im ^usführungsbeispiel gemäß Fig.1 bis
3 mit der Magnetsperre 18 bis 32 zusammenarbeitet. Was die Vorteile des vorbeschriebenen Deckblattsystems anbetrifft, so
liegen diese zunächst darin begründet, daß der Lichtsicherheit
des Verschlußblattsystems 41, 42 keine zu große Beachtung beigemessen zu werden braucht. Dies wiederum ist von Bedeutung,
wenn zur Erzielung einer großen Masse die Verschlußblätter 41, 42 aus besonders starkem Material gefertigt'werden. Hierbei
braucht dann auf die Flanheit des Blätterwerkstoffs keine allzu
große Rücksicht genommen werden, was wiederum die Fertigungskosten des Verschlusses in günstiger Weise beeinflußt.
Für solche Verschlußanordnungen, die zum öffnen und Schließen
jeweils besondere Verschlußblätter aufweisen, gelten hinsichtlich der Verschlußöffnungsbewegung die gleichen Verhältnisse
wie für einen Verschluß mit hin- und herbewegbarem Verschlußblättersystem der vorbeschriebenen Art. Von Bedeutung ist
darüber hinaus noch die Funktionsweise und der Antrieb der Schließblätter. Mit der Maßgabe, daß die den Schließblättern
zugeordnete Antriebskraft stets größer als die der Öffnungsblätter ist, werden bei solchen Verschlußanordnungen von der
Anwendung eines rasch ablaufenden, mit einer Magnetsperre zusammenwirkenden Hebelsystems sowie eines relativ schwachen, dem
Antrieb des Öffnungssystems dienenden Hebelsystems die gleichen
Effekte wie bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen erzielt, denn auch mit diesen Verschlußanordnungen sind Weg-Zeitdiagramme,
wie sie aus Fig.11 ersichtlich aind, möglich.
Nach Fig.12 ist eine vorteilhafte Weiterbildung des vorbeschriebenen
Blendenverschlusses dadurch erreicht, daß ein Wahlsteller 48 vorgesehen ist, mittels dessen der Verschluß auf zwei Arbeitsbereiche
einstellbar ist. Der eine Bereich ist mit "Auto" gekenn-
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zeichnet und entspricht der Funktionsweise, die aus der bisherigen
Beschreibung hervorgeht. Der andere Arbeitsbereich ist ein Manuellbereich, in dem eine manuelle Blendeneinstellung
unter Zugrundelegung einer vorgewählten Belichtungszeit, von beispielsweise 1/50 see möglich ist. Im besonderen kann dieser
Manuellbereich als Blitzerbeitsbereich dienen. In diesem Falle wird in an sich bekannter Weise mit dem Umstellen auf den Bereich
"Manuell" durch Betätigung des Schalters S^, der Photowiderstand
P abgeschaltet und an dessen Stelle der Festwiderstand F eingeschaltet, mit dem eine für Blitzlicht^ufnahmen
geeignete Belichtungszeit beim Funktionaablauf in der Zeitsteuerschaltung
gebildet wird.
Im Falle von Aufnahmen mit Slektronenblitz i3t es wichtig, daß die Blitzlichtzündung so rechtzeitig erfolgt, daß der Blitz in
die jeweilige yollöffnung des Verschlusses hineinfällt. Dies
läßt sich bei einem Blendenverschluß der vorbeschriebenen Art auf einfache Weise dadurch erreichen, daß man Teile der Einstell-Einrichtung
für manuelle Blendeneinstellung gleichzeitig als Blitzkontaktschalter ausbildet. Zu diesem Zweck sind eine mit
dem Wahlsteller 48 verbundene Steuerkurve 60 und der die Verschlußblätter 41, 42 bewegende Hebel 37 gegeneinander isoliert
angeordnet. Im Ausführungsbeis^iel ist dies dadurch erreicht worden, daß der Wahlsteller 48 beispielsweise als Kunststoffring
ausgebildet und an diesen ein aus Metall gefertigtes Steuerkurvenstack
60 befestigt worden ist. Mittels eines isoliert gelagerten Schleifkontakts 61 wird eine elektrische Verbindung zwischen
dem Steuerkurvenstück 6C und einem an sich bekannten, zum Beispiel am Verschlußgehäuae angeordneten Blitzlichtanschluß herbeigeführt.
Den anderen Teil des Blitzkontaktschalters bildet der Antriebshebel 37, dessen zum Zusammenwirken mit der Blendensteuerkurve
60a abgewinkeltes Ende einen metallischen Kontaktteil 37a tragt.
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Ist der Wahlsteller 48, wie aus Fig.12 erkennbar, auf die Einst
elisge "Auto" eingestellt, so läßt eine Aussparung 60b ein
volles Ausschwingen des Treibhebels 37 zu. Wird dagegen der Wahlsteller 48 euf den Manuellbereich, d.h. einem auf der Steuerkurve
60a angedeuteten Blendenwert der ortsfesten Marke 62 gegenübergestellt, so vermag der Treibhebel 37 beim Bewegungsablauf
nur noch soweit auszuschwingen, sls es die dem jeweiligen
Blendenwert zugeordnete Stufe der Steuerkurve 60a zuläßt. Dabei ist die Anordnung vorzugsweise so getroffen, daß mit der
Umstellung des Wahlstellers 48 die Betätigung des Schalters S^,
d.h. die 3inschaltung des Festwiderstands F in den Steuerkreis
der elektronischen Zeitbildungseinrichtung selbsttätig einhergeht, was gleichbedeutend damit ist, daß diese eine feste Belichtungszeit,
beispielsweise eine für Blitzlichtaufnahmen geeignete Belichtungszeit von 1/30 see, liefert.
Schließlich v»ird noch darauf hingewiesen, daß die relativ
schwache Antriebskraft für die Verschlußblätter nicht unbedingt von einer oder mehreren vorgespannten Federn erbracht
werden mu-i, sondern daß hierfür auch andere an sich bekannte Mittel, zum Beispiel Elektromagnete als treibendes Organ Anwendung
finden können. Insbesondere wäre bei Verwendung eines Zugmagnets, bei dem der Anker einen bestimmten Weg zurücklegen
muß, "bevor er am Kern zur Anlage kommt, in günstiger Weise eine
relativ lange Öffnungszeit dadurch erzielbar, daß diesem im letzten Teil der Bewegung, bei.den der Abstand zum Kern geringer
wird, eine ihre Spannung stetig erhöhende Feder entgegenwirkt. Auch der letzte Teil der Ankerbewegung ließe sich durch eine
solche Maßnahme in starker Weise zeitlich dehnen. Grundsätzlich wird jedoch der Feder als Antriebsorgan für die Verschlußblätter
der Vorzug zu geben sein, da sie einerseits ein einfacheres, und andererseits ein von der Kostenseite und der ünterbringungsmöglichkeit
her gesehen als vorteilhafter zu bezeichnendes Antriebaelement darstellt.
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Claims (8)
- Fa. tent anspräche/1 )J Fhotographischer Blendenverschluß mit elektronischer Belichtungszeitbildung, dadurch gekennzeichnet, daß Verschluiblät- \ ter (41, 42) mit relativ großer Masse Anwendung finden, wel- \ ehe mittels einer, bezogen auf ihr Beharrungsvermögen schwa- \ chen Antriebskraft in Öffnungsrichtung und durch eine relativ \ starke Antriebskraft in Schlieiirichtung bewegbar sind, und > daß die zur Begrenzung der Blendenöffnung dienenden Kanten der Verschlussblatt er in ihrer Linienführung so gestaltet sind, daß jedem dem Beginn des Verschlußöffnens folgenden Zeitpunkt und der diesem jeweils zugeordneten, eine bestimmte Cffnungsflache definierenden Lage der Verschlußblätter ein Belichtungszeit-Blende-Wertepaar entspricht, das einem Belichtungszeit-Blende-Frogramm mit gleichmäßiger Belichtungswertstufung angehört.
- 2) Fhotographischer Blendenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebskraft zum Bewegen der VerschluiJblätter (41, 42) in Cffenstellung von einer Feder (4c) erbracht wird, die gemessen an einer weiteren, die Verschlußblätter wieder in Schließstellung zurückführenden Antriebskraft (S) um ein mehrfaches schwächer gewählt ist.
- 3) Fhotographischer Llendenverschluß nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die relativ schwache Antriebskraft für die Verschlußblätter (41, 42) durch zwei Federn (5^, 51) dargestellt ist, von denen die erste Feder (5C) vorzugsweise etwas stärker als die zweite ausgebildet, nach einem Ax^fangsweg der Verschlußblätter außer Wirkung setzbar ist, worauf die Verschlußblätter unter dem Einfluß der ihnen erteilten kinetischen Energie sowie der zweiten- 21 -SAD ORIGINAL 209832/04822I03H8etwas schwächeren Feder (51) weiter bewegbar sind, und daß die zweite Feder so bemessen ist, daß die von ihr ausgehende Spannkraft die Verschlußblätter sicher bis zur Volloffen-%*- . stellung bewegt und in dieser hält,~~^f
- 4) Photographischer Blendenverschluß nach Anspruch 1 bis 3i -/ dessen Verschlußblätter zum öffnen und Schließen des Ver- J Schlusses hin- und herbewegbar sind, dadurch gekennzeieh-' net, daß ein in Abhängigkeit von der Auslösebewegung zu einer Hin- und Herbewegung freigebbarer Teil (15) angeordnet ist, der durch die stärkere Antriebskraft (8) bewegbar und zugleich als Sperre für die Verschlußblätter (4-1, 42) ausgebildet ist, und daß dieser Teil am Ende seiner Hinbewegung mittels einer an sich bekannten Magnetsperre (18 bis 3£) verriegelbar und nach Ablauf des durch die elektronische Steuerschaltung gebildeten Zeitintervalls zur Rückbewegung freigebbar ist, wobei die Verschlußblätter von der Offen- in die Schließstellung zurückkehren.
- 5) Photographischer Blendenverschluß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der hin- und herbewegbare, als Sperre wirksam werdende Teil aus dem einen Blatt (57) eines als zusätzliche Lichtsieherung dienenden Deckblattsystems (56, 57) gebildet, ist.
- 6) Fhotographischer Blendenverschluß nach Anspruch 1 bis 3» der zum öffnen und Schließen in jeweils nur einer Richtung bewegbare Verschlußblätter besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise die Schließblätter mittels einer am Ende des durch die elektronische Zeitbildungseinrichtung gebildeten Zeitintervalls lösbaren Sperre verriegelbar sind, und dan die den Schließblättern zugeordnete Antriebskraft größer ist, als diejenige auf die Cffnungsblätter einwirkende.- 22 -209832/ÜA8221Q3U8
- 7) Fhotographischer Blendenverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wahlsteller (4-8) angeordnet ist, mittels welchem der Verschluß auf einen Bereich "Auto" und einen Bereich "Manuell" einstellbar ist, und daß im Bereich "Manuell" die Größe der Blendenöffnung durch eine mit dem Wahlsteller in Verbindung stehende Steuerkurve (60a) bestimmbar ist, an die ein die Verschlußblätter (4-1, 42) bewegbarer Treibhebel (37) in Kraftschluß führbar ist.
- 8) Photographischer Blendenverschluß nach Anspruch 7i dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (60a) und der Treibhebel (37) gegeneinander isoliert sind und einen Schalter zum Zünden eines Blitzlichtstromkreises bilden.209832/0482
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