DE2102798A1 - Verfahren zum chemischen Modifi zieren von fadenbildenden Polyestern und ihre Verwendung - Google Patents
Verfahren zum chemischen Modifi zieren von fadenbildenden Polyestern und ihre VerwendungInfo
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- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G63/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
- C08G63/91—Polymers modified by chemical after-treatment
- C08G63/914—Polymers modified by chemical after-treatment derived from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
- C08G63/916—Dicarboxylic acids and dihydroxy compounds
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- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/58—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products
- D01F6/62—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products from polyesters
Description
u.Z.: AiOJ 1260 (Vo/Bz/kä)
IC/TL
IC/TL
AKZO N.7.,
Arnhem, Niederlande
" Verfahren zum chemischen Modifizieren von fadenbildenden y
Polyestern und ihre Verwendung "
Priorität: 24. Januar 1970, Niederlande, Nr. 70-01022
Die Erfindung "betrifft ein Verfahren zur chemischen.. Modifizierung
von fadenbildenden Polyestern· Aus der niederländische]!
Patentanmeldung Nr. 6814541 ist es bereits bekannt, Epoxyester zum chemischen Modifizieren von fadenbildenden Polyestern zu
verwenden. „«
Die Verwendung von Mono- und Polycarbodiimiden zur Stabilisierung von Polyestern, besonders gegen hydrolytischen Abbau, ist
aus den USA.-Patentschriften Nr. 3 193 522 und 3 193 523 bekannt.
Monocarbodiimide sind jedoch nicht sehr stabil und führen zur
Verfärbung der Polyester. Bis-Carbodiimide kommen schon von. .
ihrer Herstellung her kaum in Frage, und sie sind,, wenn sie
überhaupt stabil sind, nicht genügend reaktiv.
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Copy ORIGINAL INSPECTED
In der belgischen Patentschrift Nr. 553 273 ist die chemische
Modifizierung von Polyestern mit Hilfe von Ketenen und Dikete-
nen beschrieben. Hierdurch wird die Hydroxylzahl der Polyester
?
!"vermindert. Zur Verminderung der Carboxylzahl von Polyestern sind jedoch Ketene nicht sehr geeignet, da sie mit den Carboxylgruppen unter Anhydridbildung reagieren, wodurch der Polyester gegen Hydrolyse empfindlich bleibt.
!"vermindert. Zur Verminderung der Carboxylzahl von Polyestern sind jedoch Ketene nicht sehr geeignet, da sie mit den Carboxylgruppen unter Anhydridbildung reagieren, wodurch der Polyester gegen Hydrolyse empfindlich bleibt.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Verfahren zum chemischen
Modifizieren von fadenbildenden Polyestern zu schaffen, um deren Carboxylzahl zu vermindern. Diese Aufgabe wire. cV.rch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein ^erfahren zum chemischen
Modifizieren von fadenbildenden Polyestern durch Behandeln der geschmolzenen Polyester mit einer ungesättigten organischen, mit
den Endgruppen der Polyester reagierenden Verbindung, das' dadurch gekennzeichnet ist, dass man die Polyesterschmelze mit
einem Monoketenimin der allgemeinen Formel I
R-N=C=C^ (I)
und/oder einem Bis-ketenimin der allgemeinen Formeln II oder III
(R-N=C=C-)^ (III)
umsetzt, in denen die Reste R gleich oder verschieden sind und
die Reste Alkyl- oder vorzugsweise Arylreste und/R-^ Alkylen- oder vorzugs
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weise Arylenreste bedeuten.
Die nach dem Verfahren der Erfindung modifizierten Polyester weisen die erwähnten Nachteile nicht oder nur in weit geringerem
Masse auf.
Monoketenimine enthalten eine, Bis-ketenimine zwei Struktureinheiten
der Formel IV
-Ju=O-Unn; \ 1V )
Bei der erfindungsgemässen Reaktion der geschmolzenen PoIycüter
mit einem Monoketenimin wird die Carboxylzahl der Polyester beträchtlich vermindert. Bei der Reaktion der geschmolzenen
Polyester mit Bis-keteniminen tritt als weiterer Vorteil eine Kett.enverlängerung ein· Dies ist ein ausgezeichnetes Mittel, die
gewöhnlich beim Verarbeiten aus der Schmelze auftretende Viskositätsabnahme der Polyester zu verhindern. Je nach dem Grad der
gewünschten Viskositätsbeeinflussung werden die Polyester mit einem Monoketenimin, einem Bis-ketenimin oder einem Gemisch
dieser Verbindungen umgesetzt. ϊ;
Die Ketenimine reagieren mit den Carboxyl-Endgruppen
~v-COOH
vermutlich unter Bildung einer Imid-Additionsverbindung mit der
Struktureinheit der Formel V
Ketenimine, die wie die erwähnten Ketene mit Carboxyl-Endgruppe»,
unter Anhydrid-Bildung reagieren, sind für das erfindungsgemässe Verfahren ungeeignet· Die letztere Reaktion ist unter anderem . γ
in J. Am. Chem. Soc. Bd. 87 (1965), S. 522 beschrieben.
109832/1711
Die Verwendung von 1 Äquivalent oder weniger Ketenimin pro Äquivalent
Carboxyl-Endgruppen der Polyester genügt im allgemeinen,
um innerhalb einiger Minuten eine drastische Verminderung der Carboxylzahl zu erhalten.
Vorzugsweise werden erfindungsgemäss Polyester mit einem Monoketenimin
und/oder einem Bis-ketenimin der allgemeinen Formel VI
-N=C=C
N*
R4
(VI)
umgesetzt, in der R2, falls η gleich 1 ist, einen Alkyl- oder
Arylrest und, falls η gleich 2 ist, einen Alkylen- oder Arylenrest
bedeutet, R~ und R, gleich oder verschieden sind und Alkyl-
oder Arylreste bedeuten· η hat den Wert 1 oder 2,
Von den Monoketeniminen der allgemeinen Formel I wird vorzugsweise
Diphenylketen-N-phenylimin verwendet. Von den Bis-keteniminen
werden wegen ihrer leichten Zugänglichkeit Verbindungen der allgemeinen Formel II, insbesondere Diphenylketenimine, verwendet·
Verfahren zur Herstellung der Monoketenimine der allgemeinen Formel
I sind unter anderem in J, Org. Chem. Bd. 29 (1964) S. 34 und liebigs Ann. Bd. 718 (1968) S. 24 beschrieben. Die Bis-ketenimine
werden in gleicher Weise wie die Monoketenimine hergestellt. Als Ausgangsverbindungen können z.B. zur Herstellung der Verbindungen
der allgemeinen Formel II Säureamide von Monocarbonsäuren und Diamine oder Diisocyanate und zur Herstellung der Verbindungen
der allgemeinen Formel III Säureamide von Dicarbonsäuren und
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* «Et ·
1 · · f t * f · t t
-5- · L
Monoamine oder Monoisocyanate eingesetzt werden·
Die modifizierten Polyester können zur Herstellung von geformten Gebilden, insbesondere Textilgut, Fäden, Fasern und Reifencord
verwendet werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung,
(a) Polyäthylenterephthalate · '
Drei Polyäthylenterephthalate werden in üblicher Weise durch Uta- '[ Λ
■ ■ \M
esterung von Terephthalüäurediraethylester mit Äthylenglykol und . -:"
nachfolgender Polykondensation des Ester-Zwischenprodukts hergestellt. Die Polyäthylenterephthalat-Schmelze wird extrudiert
und nach Verfestigung in Chips geschnitten. Die Viskosität kann durch Nachkondensation des Polyäthylenterephthalats erhöht
werden.
Es werden die relative Viskosität bei 25°C einer igewichtsprozentigen
Lösung des Polyäthylenterephthalats in m-Kresol und die Carboxylzahl bestimmt. Die Carboxylzahl wird durch Titration einer Lösung des Polyäthylenterephthalats in einem
o-Kresol-Chloroform-Gemisch mit einer Lösung von Kaliumhydroxid
in Alkohol und spektrophotometrischer EndpunktsbeStimmung
unter Verwendung von Bromphenolblau als Indikator bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt:
109832/1711 It
Polyäthylen terephthalat |
Carboxyl zahl Milliäquivalent /kg |
Relative Viskosität |
pl P2 P3 |
11,7 12,9 13,0 |
2,06 2,06 1,52 |
(b) Ketenimine
Die nachstehenden Ketenimine werden nach Bestmann et al.,
Liebigs Ann. Bd. 718 (1968) S. 24 aus IT-substituierten Säureamiden,
Triphenylphosphin, Brom und Triethylamin in Dichlormethan
hergestellt.
Die in den folgenden Versuchen verwendeten Ketenimine werden wie folgt abgekürzt:
Diphenylketen-N-phenylimin mono
N>Nl-Bis-(diphenylketen)-p-phenylendiimin bis 1
N,NI-Bis-(diphenylketen)-4,4l-diphenylmethandiimin bis 2
N,N'-Bis-(diphenylketen)-hexamethylendiimin bis 3
(c) Schmelzversuche
Getrocknete Polyäthylenterephthalat-Ghips werden in einer
Stiokstoffatmosphäre geschmolzen· Anschliessend wird die
Schmelze mit Ketenimin versetzt und das Gemisch 10 Hinuten gerührt.
Das Gemisch kann auch auf einem Walzenstuhl hergestellt und anschliessend geschmolzen werden. An den erhaltenen modifizierten
Produkten wird die Carboxylzahl und die relative Viskosität bestimmt. Zum Vergleich werden Polyäthylenterephthalat-
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• · I t
C < f ·
Chips derselben Behandlung ohne Zusatz eines Ketenimins unterworfen«
Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
109832/1711
ORIGINAL INSPECTEO
Versuch- | Polyethylen | Ketenimin | mono | Modifiziermittel | Gewichts prozent |
Ergebnisse | Carboxylzahl, Milliäquiva lent /kg |
Relative Vis kosität |
|
Nr. | terephthalat | - | mono I | Milliäqui- valent/kg |
- | 19,5 | 1,88 | ||
1 | 5I . | bis 1 j | - | 0,53 | 10,9 | 1,86 i | |||
2 | bis 1 ' | 20 | 1,07 | 1,4 | . 1,84 j | ||||
3 | ■ P1 . ■ | bis 2 | • 40 | 0,46 | 11,0 | 1,93 | |||
ο co |
4 | bis 2 | 20 | 0,62 | 21,9 5,2 |
1,50 1,56 : |
|||
832/1 | 5 6 |
P3 P3 |
bis 3 | ■ 25 | 0,55 | 9,1 | 1,58 | ||
•ο | 7 | P3 ; | 20 | 1,10 | 5,4 | ' 1,59 | |||
8 | P3 | 40 | 1,00 | 13,0 | 1,53 | ||||
9 | P3 | 40 | |||||||
•—* O NJ
* · ( ϊ «te
< (IF t
Aus Tabelle II ist ersichtlich, dass durch den Ketenimin-Zusatz die Carboxylzahl beträchtlich herabgesetzt wird. .Ein zusätzlicher
Γ Vorteil der Verwendung von Bis-keteniminen ist, dass dadurch die
Viskosität des modifizierten Produkts erhöht wird.
Die Vorteile der Erfindung treten bei der Produktion in industriellem Maßstab noch deutlicher als in den beschriebenen
Schmelzversuchen hervor, da durch die Art und V/eise, in der das Ketenimin bei diesen Schmelzversuchen zum Polyäthylenterephthalat
zugegeben und mit ihm vermischt wurde, ein Teil des Keten- ; m
LnInS durch Sublimation verlorenging. Darüber hinaus wurde das
Ketenimin mit dem hochviskosen geschmolzenen Polyäthylenterephthalat nur mangelhaft vermischt.
(d) Spinnversuche
In einer Drehtrommel werden 20 kg (50 kg) Polyäthylenterephthalat-Chips
bei 16O0C getrocknet, anschliessend auf 600C (1000C)
abgekühlt und dann mit 50 g Monoketenimin (150 g bis 1 -Kötenimin)
versetzt. Nach weiterer meliratündiger.JBehandlung in der
Drehtrommel wird das Gemisch geschmolzen, Die Schmelze wird mit- ^
tels einer Schraubenpumpe in eine Spinndüse gefördert und aus j
dieser in Form von Fäden extrudiert. Es werden die Carboxylzahl und die relative Viskosität des modifizierten Spinnguts bestimmt.
Die erhaltenen Werte werden mit Werten für Fäden verglichen, die in derselben Weise ohne Ketenimin-Zusatz hergestellt wurden. Die
Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
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Versuch Nr. |
Polyethylen terephthalat |
Modifiziermittel | Ketenimin | Milliäquiva- lent/kg |
Gewichts prozent |
Ergebnisse | Relative Viskosität |
10 11 12 13 |
pl pi P2 . P2 ; I I |
mono bis 1 |
: 9,3 !. 13 : |
0,25 0,30 |
Carboxylzahl, Milli- äquivalent/kg |
1,85 1,83 1,82 .2,05 |
|
23-24 14-15 25,0 ' 13,8 : |
Claims (1)
- PatentansprücheVerfahren zum chemischen Modifizieren von fadenbildenden Polyestern durch Behandeln der geschmolzenen Polyester mit einer ungesättigten organischen, mit den Endgruppen der Polyester reagierenden Verbindung, "dad u rc h g e "k enn ze ichn e t, dass man die Polyesterschmelze mit einem Monoketenimin der allgemeinen Formel IR-N=C=C^ (I)und/oder einem Bis-ketenimin der allgemeinen Formeln II und IIIR1(-N=C=C-R)9 (II)(R-N=C=C-^R1 (III)Rumsetzt, in denen die Reste R gleich oder verschieden sind und Alkyl- oder vorzugsweise Arylreste und-_die Reste R1 Alkylen- oder vorzugsweise Arylenreste bedeuten,2, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Polyester Polyäthylenterephthalat umsetzt.3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Polyester mit einem Monoketenimin und/oder einem Bis-ketenimin der allgemeinen Formel VIl2-N=C=C(VI)umsetzt, in der R2, falls η gleich 1 ist, einen Alkyl- oder Aryl rest und, falls η gleich 2 ist, einen Alkylen- oder Arylenrest109832/1711bedeutet, R·* und R, gleich oder verschieden sind und Alkyl- oder Arylreste bedeuten und η Werte von 1 oder 2 hat,4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Polyester mit einer Verbindung der allgemeinen Formel VI umsetzt, in der R-* und R. Arylreste bedeuten und η den Wert 2 hat.5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die Polyester mit einer Verbindung der allgemeinen Formel VI umsetzt, in der R* und R, Phenylgruppen bedeuten.6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Polyester mit Diphenylketen-K-phenylimin umsetzt.7. Verwendung der modifizierten Polyester nach Anspruch 1 bis 6 zur Herstellung von geformten Gebilden, insbesondere Textilgut, Fäden, Fasern und Reifencord.109832/1711
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