DE2703072C3 - Verwendung von Polyterephthaloyl- und Polydiphenyläther-'M'-dicarbonsäure-oxalamidrazonen zum Herstellen von Fasern und Folien nach dem Trockenspinnverfahren - Google Patents

Verwendung von Polyterephthaloyl- und Polydiphenyläther-'M'-dicarbonsäure-oxalamidrazonen zum Herstellen von Fasern und Folien nach dem Trockenspinnverfahren

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DE2703072C3 DE2703072A DE2703072A DE2703072C3 DE 2703072 C3 DE2703072 C3 DE 2703072C3 DE 2703072 A DE2703072 A DE 2703072A DE 2703072 A DE2703072 A DE 2703072A DE 2703072 C3 DE2703072 C3 DE 2703072C3
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G69/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
    • C08G69/02Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids
    • C08G69/26Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids derived from polyamines and polycarboxylic acids
    • C08G69/28Preparatory processes

Description

?olyterephthaloyloxalamidrazon (PTO) und PoIydiphenyläther-4.4'-dicarbonsäure-oxaIamirazon (PDDO) können sowohl nach dem Grenzflächen- als auch räch dem Lösungspolykondensationsverfahren hergestellt werden: M. Saga und T. Shono, Polymer Letters, Vol. 4, Seiten 869-873 (1966) und Kogyo Kgaku Zasshi 69, Seiten 2225-2228 (1966) ref. in Chemical Abstracts 67 (1967), 11741 Ij; DE-OS 1595 774; DE-OS 1720872; DE-OS 1795011; DE-OS 1950907; DE-OS 1950908 (vgl. auch die Herstellung von Poly-N-acyl-arylen-bisamidrazonen und von Poly-2.4-dihydrazino-triazinen; DE-OS 2 115800 bzw. DE-OS 2326473).
Nach dem von Saga et al. beschriebenen Lösungspolykondensationsverfahren wird das Oxalsäurebisamidrazon in einer Lösung von Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon, Hexamethylphosphorsäuretriamid oder Dimethylacetamid und 5 Gewichtsprozent Lithiumchlorid gelöst und unter Rühren bei Temperaturen von 0 bis 5° C mit festem Terephthaloylchlorid versetzt. Die hierbei erhältlichen Polymerlösungcn besitzen eine sehr niedrige Viskosität und lassen sich daher nicht verspinnen. Fällt man die Polymeren aus dieser Li-sung aus, erhält man Produkte mit einer inhärenten Viskosität von 0,2 bis 0,76 (gemessen an 0,3 g/dl H2SO'' bei 40° C), dies entspricht einer reduzierten Viskosität von maximal 1,8 (gemessen an 1 g/ dl 5%iger KOH bei 20° C).
Die einmal ausgefällten Produkte lassen sich in den obengenannten Lösungsmitteln nur in geringen Mengen läsen, so daß auch auf diese Weise keine höherkon/.entriertcn Spinnlösungen erhältlich sind. Die Produkte können zwar in Alkalihydroxid-Lösiingen gelost und anschließend auf nassem Wege. /. M. in verdünnter Schwefelsäure verformt werden (I)K-I'S I ίι'>·Π24), da jedoch der l'olykondensationsgriid tier Produkte gering ist. lassen sich dieselΙκ-η weder auf trockenem noch auf nassem Wege /u gebrauchsfähi
gen Fasern und Filmen verarbeiten.
Das Lösungspolykondensationsverfahren der DE-OS 1595774 führt zu Produkten mit ebenfalls unzureichenden reduzierenden Viskositäten (z. B.
"' rjrn/ = 1,04). Abgesehen davon werden auch bei diesem Verfahren keine trockenspinnfähigen Polymerlösungen erhalten.
Auf der Suche nach Verfahren zur Herstellung höhermolekularer Polyacyloxalamidrazone wurden die
ι» Lösungspolykondensationsverfahren gänzlich fallen gelassen und die Grenzflächenpolykondensationsverfahren erfolgreich weiter entwickelt. Nach dem Verfahren der DE-OS 1950907 und DE-OS 1950908 werden Polyterephthaloyloxalamidrazone mit redu-
i"> zierten Viskositäten bis zu r\ni12 erhalten. Produkte mit diesem vergleichsweise hohen Polykondensationsgrad besitzen sehr gute physikalische Eigenschaften und lassen sich zu gebrauchstüchtigen Formkörpern verarbeiten. Bei den Polyacyloxalami-
2« drazonen besitzt jedoch das Grenzflächenverfahren gegenüber dem Lösungspolykondensationsverfahren prinzipielle Nachteile. Beim Grenzflächenverfahren muß nämlich mit stark verdünnten Lösungen der Ausgangsstoffe gearbeitet werden, z. B. mit Lösungen von
Ji jeweils 0,015 Mol Ausgangsstoff je Liter Lösungsmittel, so daß die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens stark beeinträchtigt wird. Die höhermolekularen Polyacyloxalamidrazone sind in organischen Lösungsmitteln überhaupt nicht mehr löslich, sie müssen also auf dem
in oben bereits geschilderten Wege naß verformt werden. Dies erfordert zahlreiche schwierige Arbeitsgänge, wie z. B. die Filtration und das Auspressen der in stark gequollenem Zustand anfallenden Polymeren, das Lösen derselben in Alkalihydroxid, das Abtren-
i> nen der restlichen organischen Phase und das Verfahren im sauren Fällbad.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß PoIyterephthaloyl-oxalamidrazone und PolydiphenylätheM^'-dicarbonsäure-oxalamidrazone, welche ei-
Ki nen hohen Polykondensationsgrad aufweisen, dann vorzüglich zum Herstellen von Fasern und Folien nach dem Trockenspinnverfahren geeignet sind, wenn diese nach einem speziellen Verfahren der Lösungspolykondensation hergestellt worden sind.
j-. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Polyterephthaloyl- und Polydiphenyläther-4.4'-dicarbonsäure-oxalamidrazonc, die durch Vorlegen einer Lösung von reinem Oxalsäurebisamidrazon in amin- und wasserfreiem Dimethyl-
ϊιι acetamid und/oder N-Methylpyrrolidop, welche 4 bis 6 Gewichtsprozent wasserfreies Lithiumchlorid enthält, und anschließende langsame Zugabe bei Temperaturen von K) b's 35° C einer Lösung von reinem Tercphthaloylchlorid bzw. Diphenyläther-4.4'-dicar-
,, bonsäurechlorid in einem inerten, amin- und wasserfreien Lösungsmittel, mit tier Maßgabe, daß tlie Gesamtmenge der Lösungsmittel 1,25 bis 3,30 Liter je Mol Oxalsäurcbisamidra/.on beträgt, wobei die eingesetzten Lösungsmittel mit Trinitrotoluol keine Amin-
„(i reaktion ergeben dürfen, erhalten worden sind, zum Herstellen von Fasern und Folien nach dein Trockenspinnverfahren.
Für die Lr/ieliing eines hohen Polykondcusationv gradcs ist die Anwendung von .iniin- und wasserfreiem
,,, Dimethylacetamid oder N-Methylpyrrolidon als lösungsmittel für das ()\alsäurchisamidra/on erforderlich, lis können hierfür mich beliebige Gemische dieser beiden Lösungsmittel eingeset/t werden. Andere
als die genannten Lösungsmittel besitzen nicht oder in wesentlich geringerem Maße die Eigenschaft, den Verlauf der Lösungsmittelkondensation in solch gunstiger Weise zu beeinflussen. Im Falle der Anwendung von Dimethylformamid, Dioxan, Dioxan-Pyridin-Gemischen, Sulfolan, Hexamethylphosphorsäuretriamid, Tetramethylharnstoff und Tetrahydrofuran als Lösungsmittel für Oxalsäurebisamidrazon wurden unter gleichen Bedingungen Polymere mit einer reduzierten Viskosität von weniger als 10 erhalten.
Für die Erzielung eines hohen Polykondensationsgrades ist weiterhin wichtig, daß die Lösungspolykondensation bei Temperaturen im Bereich von 10 bis 35 ° C durchgeführt wird. Vorzugsweise werden PoIykondensationstemperaturen von 18 bis 30° C angewendet. Bei Anwendung höherer Temperaturen ist ein beträchtlicher Abfall des Polykondensationsgrades festzustellen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß unter diesen Bedingungen in stärkerem Maße Nebenreaktionen des Säiiiichlorids mit dem Lösungsmittel eintreten und auf diese Weise den Abbruch der Polykondensation verursachen. Außerdem besteht hier die Gefahr, daß das Reaktionsprodukt geliert, wobei das gesamte Reaktionsgemisch in einen festen Zustand übergehen kann. Unter 10° C werden selbst bei langen Reaktionszeiten niedrigpolymere Produkte erhalten, die bei den angegebenen Konzentrationsverhältnissen ausfallen.
Wesentlich ist ferner, daß das Saus echlorid in einem inerten wasserfreien organischen Lösungsmittel gelöst und dann allmählich der vorgelegten Oxalsäurebisamidrazon-Lösung zugegeben wird. Als Lösungsmitte! für das Oxalsäurebisamidrazon eignen sich im Prinzip alle organischen Flüssigkeiten, die sich gegenüber dem Säurechlorid inert verhalten ^nd mit Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon oder dem Gemisch der beiden Lösungsmittel mischbar sind. In erster Linie kommen hierfür die bereits zum Lösen des Oxalsäurebisamidrazons anzuwendenden Lösungsmittel Dimethylacetamid und N-Methylpyrrolidon in Betracht. Weitere geeignete Lösungsmittel sind Benzol, Toluol, Äthylurethan, Tetrachlorkohlenstoff, Methylenchlorid und Xylol. Dieses Verfahrensmerkmal ermöglicht eine gute Temperaturkonstanz innerhalb des sehr engen Temperaturbereiches und einen guten Wärme- und Stoffaustausch, was insbesondere bei höheren Stoffkonzentrationen und hoher viskoser Konsistenz des Reaktionsgemisches von Bedeutung ist. Auf diese Weise wird die Gefahr der Vergelung des Reaktionsgemisches vermieden. Bevorzugte Lösungsmittel für das Säurechlorid sind Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon, Benzol, Toluol, Xylol und Methylcnchlorid. Von entscheidender Bedeutung für den Polykondensationsgrad der Polyacyloxalamidrazonc ist auch die Einhaltung der angegebenen Gesamtmenge der Lösungsmittel von 1,25 bis 3,30 Liter je Mol Oxalsäurebisamidrazon. Im Falle des Polyterephthaloyloxal- amidrazons beträgt die Gesamtmenge der Lösungsmittel vorzugsweise 2,50 bis 3,30 Liter, insbesondere 2,50 bis 3,00 Liter, im Falle des l'olydiphenyläther - 4.4' - ilicarbonsäurc -oxaJamidra-/oiiN vorzugsweise 1.25 bis 2,00 Liter, insbesondere 1,40 bis 1,70 Liter. Mit der Verringerung der Lösungsmittelmenge ist unter sonst gleichen Verfahrensbeclingungen eine Steigerung des Polykonclcnsationsgnules verbunden. Die angegebenen Lösungsmittelniengen sollten jedoch nicht unterschritten
werden, da im Falle höherkonzentrierter Reaktionsgemische Polymerlösungen mit sehr zäher Konsistenz erhalten werden, welche entweder schwierig oder überhaupt nicht mehr verarbeitbar sind. Für das Lösen des Säurechlorids werden etwa 15 bis 40% der Gesamtmenge des Lösungsmittels eingesetzt.
Außerdem wird der Polykondensationsgrad in entscheidendem Maße von der Reinheit der Ausgangsstoffe beeinflußt. Die Säurechloride und das Onalsäurebisamidrazon dürfen keine Zersetzungs- und Folgeprodukte als Verunreinigungen enthalten. Für die Reinigung der Säurechloride empfiehlt sich eine zweimalige fraktionierte Destillation, im Falle des Terephthaloylchlorids bei ca. 20 mbar, im Falle des Diphenyläther-'W-dicarbonsäuredichlorids im Hochvakuum. Das Oxalsäurebisamidrazon sollte unmittelbar nach seiner Herstellung gereinigt werden, da nach längerer Lagerzeit der gewünschte Reinheitsgrad nur noch mit viel Aufwand oder gar nicht mehr zu erreichen ist. In ausreichender Reinheit erhält man das Oxalsäurebisamidrazon beispielsweise durch Umkristallisation aus 80° C heißem Dimethylformamid unter Stickstoff und nachfolgendem Waschen mit Methanol. Selbstverständlich müssen die Ausgangsstoffe auch frei von Wasser sein.
Ebenso wichtig ist auch die Reinheit des Reaktionsmediums. Sowohl das Lithiumchlorid als auch die organischen Lösungsmittel müssen in wasserfreier Form eingesetzt werden, das heißt der Wassergehalt darf 0,01 % nicht übersteigen. Bei den Lösungsmitteln ist es darüber hinaus auch erforderlich, daß sie frei von Aminen sind. Die technischen amidischen Lösungsmittel enthalten in der Regel mehr oder weniger große Mengen Amine, es ist daher notwendig, dieselben einer sehr sorgfältigen Reinigung zu unterwerfen. Die Abtrennung des Wassers und der Amine erfolgt nach den üblichen Verfahren. Beispielsweise kann Dimethylacetamid durch Kochen mit geringen Mengen Methylendiphenyldiisocyanat und anschließender Destillation im Vakuum in amin- un;1· wasserfreier Form erhalten werden. Bei N-Methylpyrrolidon muß zuvor die Hauptmenge des freien Amins durch azeotrope Destillation mit Wasser/Benzol entfernt werden. Beide Lösungsmittel können auch in einfacher Weise von Wasser und Amin befreit werden, indem man die durch eine mit Molekularsieben von 5 bis 10 A gefüllte Säule führt. Der Amingehalt eines Lösungsmittels kann leicht mittels Trinitrotoluol nachgewiesen werden; die einzusetzenden Lösungsmittel dürfen mit Trinitrotoluol keine Aminreaktion, erkennbar an einer Violettfärbung, eingehen. Im übrigen wird diesbezüglich auf die einschlägigen Handbücher der Laboratoriumspraxis verwiesen.
Es ist zwar bei Polykondensationsreaktionen allgemein üblich und auch im Falle der Synthese von Polyacyioxalamidrazonen bereits ausdrücklich empfohlen worden, die Ausgangsstoffe und die Hilfschemikalien in möglichst reiner, insbesondere wasserfreier Form einzusetzen. Nicht bekannt war hingegen, daß spezielle, für bestimmte Lösungsmittel spezifische Verunreinigungen den Verlauf der Polykondensation erheblich beeinflussen können. Im vorliegenden Falle war es daher überraschend, daß der Amingehalt des Dimelhylacctamkls und des N-Mcthylpyrrolidon einen solch signifikanten Einfluß auf den Polykondensationsgrad der erhältliehen Polymeren ausübt. Dies wird durch ein Vergleichsheispicl belegt.
Die Reaktantcn werden in stöchiometrisehen Men-
gen eingesetzt, cj, h, in äquimolaren Mengen, Ein geringer Überschuß der einen oder anderen Komponente ist ohne nachteiligen Einfluß auf die Polykondensation.
Bei der Herstellung der Polymeren geht man zweckmäßigerweise so vor, daß man zunächst das Lithiumchlorid im organischen Lösungsmittel und dann das Oxalsäurebisamidrazon in diesem Gemisch löst, anschließend die Lösung auf die gewünschte Reaktionstemperuiur abkühlt und dann unter Rühren allmählich das Säurechlorid zufügt. Die Zudosierung des Säurechlorids sollte auf einen Zeitraum von 30 bis 80 Minuten verteilt werden. Nach erfolgter Zugabe des Säurechlorids wird das Reaktionsgemisch noch etwa 5 bis 20 Stunden bei den angegebenen Temperaturen gerührt. Zur Herstellung von Polyacyloxalamidrazon-Formkörpern werden die nach dem oben beschriebenen Verfahren erhältlichen viskosen Lösungen filtriert, z. B. unter Verwendung eines der üblichen Druckfilter, anschließend im Vakuum entlüftet und dann nach dem Trockenspinnverfahren zu Fasern oder zu Folien verarbeitet. Hierbei können die üblichen Trockenspinnapparaturen eingesetzt werden. Die Schachttemperaturen liegen beispielsweise im Bereich von 160 bis 220° C, die Spinndrücke bei 5 bis 15 bar und die Abzugsgeschwindigkeiten bei 80 bis 100 m/min. Nach diesem Verfahren lassen sich sehr gute Fasern erhalten. Zwecks Erhöhung ihrer Festigkeit können sie noch heiß verstreckt werden.
Die vorliegende Erfindung stellt einen beträchtlichen technischen Fortschritt auf dem Gebiet des Trockenspinnens von Polyacyloxalamidrazonen dar. Die von Saga et. al. beim Trockenspinnen verwendeten Produkte besitzen einen niedrigen Polykondensationsgrad (red. Viskosität geringer als 1) und ergeben somit niedrigviskose Spinnlösungen, die zu Tropfenbildung am Düsenaustritt führen und sind daher nicht zu gebrauchstüchtigen Produkten zu verarbeiten. Demgegenüber besitzen die erfindungsgemäß zu verwendenden Polyacyloxalamidrazone reduzierte Viskositäten im Bereich von 15 bis 23, sind also wesentlich höher molekular und lassen sich glatt nach dem Trockenspinnverfahren verarbeiten. Aufgrund ihres hohen Polykondensationsgrades ergeben sie Fasern mit ausgezeichneten textlien Eigenschaften, insbesondere hohe Restfestigkeiten nach UV-Belichtung, und sehr gute Folien.
Die nach bekannten Grenzflächenkondensationsverfahren erhältlichen Polyacyloxalamidrazone besitzen ebenfalls einen geringeren Polykondensationsgrad und ergeben aufgrund dessen Produkte mit wenige/ guten Eigenschaften. Abgesehen davon können diese bekannten Produkte nicht nach dem Trokkenspinnverfahren weiterverarbeitet werden. Sie fallen nämlich beim Grenzflächenverfahren in fester Form aus und lassen sich, einmal ausgefällt, wegen ihrer geringen Löslichkeit nicht in die für das Trokkenspinnverfahren erforderlichen Lösung mit ausreichender Polymerkonzentration und Viskosität überführen. Demgegenüber bleiben die erfindungsgemäß zu verwendenden Polyacyloxalamidrazone nach der Lösungspolykondensation im Lösungsmittel gelöst und können in dieser Form direkt versponnen werden.
Beispiel 1 In KM)OmI Dirni'.hylacetarnid wurden nachcinan-
der bei Raumtemperatur 60 g getrocknetes Lithiumchlorid und 52,9 g (0,456 MoI) Oxalsäurebisamidrazon unter Rühren und Stickstoff gelöst. In dieser Lösung wurden 92,6 g (0,456 MoI) Terephthalsäuredichlorid in 200 ml Dimethylacetamid gelöst und unter intensiver Durchmischung mit einem Ankerrührer innerhalb 80 min zugefügt. Die Reaktionstemperatur wurde dabei im Bereich von 20 bis 25° C gehalten. Nach 18 Stunden Rührzeit bei Raumtemperatur wurde die viskose Lösung des Polykondensats durch ein Druckfilter filtriert und im Vakuum entlüftet.
Die Lösung besaß einen Gehalt an Polyterephthaloyloxalamidrazon von 8,7% eine Kugelfallzeit von 2530 Sekunden, eine dynamische Viskosität von 578 Pa · s. Die reduzierte Viskosität des Polymeren betrug Jj^ = 15,5 (1 g/dl 3% KOH bei 20° C).
Die Lösung wurde in einer Trockenspinnapparatur zu Fäden versponnen. Die Schachttemperatur betrug 180 bis 200° C, der Spinndruck 8 bar der Luftdruck 10,7 mbar und die Abzugsgev.'iwindigkeit 100 m/ min. Es wurde eine Düse mit 15 Löchern von je 0,25 mm verwendet.
Abschließend wurden die Fäden mehrere Stunden mit entmineralisiertem Wasser gewaschen und im Umlufttrockenschrank bei 70° C getrocknet. Die erhältlichen Fasern besaßen einen Titer von 135 dtex, eine Festigkeit von 17 cN/tex und eine Dehnung von 3%.
Beispiel 2
In 1000 ml Dimethylacetamid wurden nacheinander bei Raumtemperatur 60 g getrocknetes Lithiumchlorid und 83,5 g (0,72 Mol) Oxalamidrazon unter j Rühren und Stickstoff gelöst. In dieser Lösung wurden 212,4 g (0,72 MoI) Diphenyläther^^'-dicarbonsäurechlorid in 200 ml Dimethylacetamid gelöst, unter intensiver Durchmischung mit einem Ankerrührer innerhalb 60 min zugefügt. Die Reaktionstfimperatur wurde dabei im Bereich von 20 bis 25° C gehalten. Nach 15 Stunden Rührzeit bei Raumtemperatur wurde die viskose Lösung des Polykondensats durch ein Druckfilter filtriert und im Vakuum entlüftet.
4> Die reduzierte Viskosität des Polymeren betrug lnä = 3,2 (1 g/dl HCOOH · 20° C7. Die Spinnlösung hatte einen Polymergehalt von 15,3%, eine Kugelfallzeit von 5040 Sekunden, eine dynamische Zähigkeit von 614 Pa ■ s.
rio Die Lösung wurde in einer Trockenspinnapparatur versponnen. Die Schachttemperatur betrug 180 bis 200° C, der Spinndruck 19 bar, der Luftdruck 10,7 mbar, die Abzugsgeschwindigkeit 100 m/min. Es wurde eine Düse von 15 Löchern von je 0,25 mm ver-
v> wendet.
Die Fäden wurden auf der Spule in der Diuckwäsche mehrere Stunden mit entmineralisiertem Wasser gewaschen und anschließend bei 80° C im Umlufttrockenschrank getrocknet.
μ Die erhaltenen Fäden besaßen einen Tier von 209 dtex, die Festigkeit betrug 13 cN/tex, die Dehnung 64%.
Die Fäden ließen sich heiß verstrecken. Bei 190° C und dem Verstreckungsverhältnis 1 :1,9 wurde die
μ Festigkeit der Fäden über 200% erhöht.
Vergleichsbeispiel 1 Beispiel 1 wurde mit Dimethylacetamid wieder-
holt, (.las/wischen IO und 20 ppm Dimethylamin enthielt. (Der Wassergehalt des Lösungsmittels lag sowohl im Falle des Ausftihrungs- als auch im Falle des V ergleielisheispiels unter 0.01 r't nach Kai-Fischer). Wahrend im Falle des aminlreien Losungsmittels die
reduzierte Viskosität 22.H betrug, lag sie beim aniinhaltigen Lösungsmittel bei nur 9.S. Die Viskosität konnte also glatt verdoppelt werden, in entsprechender Weise verbesserten sieh auch die physikalischen Ligenschalten der Polymeren.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verwendung von Polyterephthaloyl- und Polydiphenyläther-^'-dicarbonsäure-oxalamidrazonen, die durch Vorlegen einer Lösung von reinem Oxalsäurebisamidrazon in amin- und wasserfreiem Dimethylacetamid und/oder N-Methylpyrrolidon, weiche 4 bis 6 Gewichtsprozent wasserfreies Lithiumchlorid enthälc, und anschließende langsame Zugabe bei Temperaturen von 10 bis 35° C einer Lösung von reinem Terephthaloylchlorid bzw. Diphenyläther-O'-dicarbonsäurechlorid in einem inerten, amin- und wasserfreien Lösungsmittel, mit der Maßgabe, daß die Gesamtmenge der Lösungsmittel 1,25 bis 3,30 Liter je MoI Oxalsäurebisamidrazon beträgt, wobei die eingesetzten Lösungsmittel mit Trinitrotoluol keine Aminreaktion ergeben dürfen, erhalten worden sind, zum Herstellen von Fasern und Folien nach dem Trockenspinnverfahren.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des Säurechlorids bei 18 bis 30° C durchgeführt worden ist.
DE2703072A 1977-01-26 1977-01-26 Verwendung von Polyterephthaloyl- und Polydiphenyläther-'M'-dicarbonsäure-oxalamidrazonen zum Herstellen von Fasern und Folien nach dem Trockenspinnverfahren Expired DE2703072C3 (de)

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