DE2101171C3 - Beschickungsvorrichtung für Müllveraschungsanlagen mit Drehofenfeuerung - Google Patents
Beschickungsvorrichtung für Müllveraschungsanlagen mit DrehofenfeuerungInfo
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Description
30
Die Erfindung bezieht sich auf eine Beschickungsvorrichtung
für Müllveraschungsanlagen mit Drehofenfeuerung, bei welcher der Müll einer die Eintragung in
den Verbrennungsraum des Ofens bewirkenden Einstoßvorrichtung aus einem Aufnahmebunker mit gegen
die Einstoßvorrichtung geneigten ebenen Schrägflächen zugeführt wird. Um eine Brückenbildung im Aufnahmebunker
zu vermeiden, ist es bei Feuerungsbeschickungsvorrichtungen bereits bekannt, auf einer Schrägfläche
des Aufnahmebunkers einen Nachstoßschieber zu führen, der durch seine Bewegung den Brennstoff nach
unten in Richtung zur Einstoßvorrichtung befördert. Bei dieser bekannten Vorrichtung bestreicht der Nachstoßschieber
nur einen Teil der Schrägfläche, was für eine Beschickungsvorrichtung für feste Brennstoffe wie
Kohle, Koks od. dgl. im allgemeinen genügt. Bei einer Beschickungsvorrichtung für Müllveraschungsanlagen.
bei welcher im Müll Gegenstände verschiedenartigster Abmessungen enthalten sind, besteht jedoch die Gefahr,
daß sich in den vom Nachstoßschieber nicht bestrichenen Teilen des Aufnahmebunkers, insbesondere in den
von den einzelnen Schrägflächen im Bereich der Verschneidungslinie gebildeten Zwickeln Brücken bilden,
die ein Nachrutschen des Mülls zur Einstoßvorrichtung verhindern, so daß die Zufuhr von Müll zu dieser
Einstoßvorrichtung nur unzureichend erfolgt.
Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu vermeiden und die Erfindung
besteht im wesentlichen darin, daß jeder Nachstoßschieber zwei Arbeitsflächen aufweist, die auf zwei
benachbarten durch eine Verschneidungslinie getrennten ebenen Schrägflächen gleiten, wobei der Nachstoßschieber
entlang dieser Verschneidungslinie geführt ist. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Nachstoßschiebers
wird der Vorteil erzielt, daß der Großteil der Schrägflächen des Aufnahmebunkers von den Nachstoßschiebern
bestrichen wird und daß vor allem die Nachstoßschieber auch im Bereich der Verschneidungslinie
zwischen zwei benachbarten Schrägflächen wirken, also dort, wo eine Anhäufung von Müll und ein
Hängenbleiben des Mülls an den Schrägflächen besonders häufig erfolgt
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung überlappen sich die Bahnen zweier benachbarter
Nachstoßschieber, und es sind die Nachstoßschieber zu gegenläufiger Bewegung gekuppelt Auf
diese Weise werden praktisch die gesamten Schrägflächen des Aufnahmebunkers von den Nachstoßschiebern
bestrichen, so daß eine Bildung von Brücken im Aufnahmebunker mit Sicherheit vermieden wird.
Die Nachstoßschieber können erfindungsgemäß an den ebenen Schrägflächen des Aufnahmebunkers hohl
aufliegen und mit ihren Kanten nach Art von Schabern an den Schrägflächen anliegen. Dadurch wird die
Reibung zwischen den Nachstoßschiebern und den Schrägflächen bei der Bewegung der Nachstoßschieber
verringert wobei dennoch der gewünschte Effekt erzielt wird. Es wird somit stets eine ausreichende
Zufuhr von Müll zur Einstoßvorrichtung gewährleistet.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch erläutert.
F i g. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Beschickungseinrichtung und
F i g. 2 zeigt die in F i g. 1 dargestellte Beschickungseinrichtung
in Draufsicht.
Fig.3 stellt einen Schnitt nach der Linie 111-111 der
F i g. 1 dar und
Fig.4 zeigt in größerem Maßstab die Ausbildung einer Arbeitsfläche eines Nachstoßschiebers im Schnitt
nach der Linie IV-IV der F i g. 2.
Die erfindungsgemäße Beschickungseinrichtung weist einen Aufnahmebunker 1 auf, an dessen unterem
Ende ein Trog mit im wesentlichen halbkreisförmigen Querschnitt angeschlossen ist, der eine annähernd
horizontale oder leicht gegen den Verbrennungsraum des Ofens 3 zu geneigte Achse aufweist. In diesem Trog
2 ist ein als Kolben ausgebildeter Einstoßschieber 4 vorgesehen, der den vom Aufnahmebunker 1 in den
Trog 2 fallenden Müll bei seiner Vorwärtsbewegung über eine Zuführungsöffnung 5 und ein Verbindungsrohr 6 in den Ofenraum fördert. Das Verbindungsrohr 6
weist einen sich trompetenförmig gegen den Ofen 3 zu erweiternden Querschnitt und ei.ie in Richtung zum
Verbrennungsraum gegenüber der horizontalen geneigte Achse auf.
Die Betätigung des Einstoßschiebers 4 kann entweder hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch erfolgen.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Einstoßschieber 4 hohl ausgebildet, wobei im Inneren des
Einstoßschiebers an dem ofenseitigen Ende ein Zylinder 24 angelenkt ist, in welchem ein Kolben 25 geführt ist.
Die Kolbenstange 26 ist bei 27 mit einem ortsfest angeordneten Teil gelenkig verbunden. Dadurch daß
der Betätigungskolben im Inneren des hohlen Einstoßschiebers 4 vorgesehen ist, kann die Baulänge
wesentlich verkürzt werden.
An seinem vorderen Ende weist der Einstoßschieber 4 gehärtete Schneiden 7 auf, die mit am Umfang der
Zuführungsöffnung 5 angeordneten gehärteten ringförmigen Schneiden 8 zusammenwirken und eine Abtrennung
bzw. Zerkleinerung größerer, über das Lichtraumprofil der Zuführungsöffnung 5 hinausragender Bestandteile
des Mülls bewirken.
Der lichte Durchmesser des Troges 2 entspricht dem Außendurchmesser des zylindrischen Einstoßschiebers
4, ist jedoch geringfügig kleiner als der Durchmesser der
21 Ol
zum zylindrischen Einstoßschieber 4 konzentrischen Zuführungsöffnung, so daß bei der Einstoßbewegung
des Einstoßschiebers im Bereich des halbkreisförmigen Troges 2 nichts hängenbleiben kann. In seiner vorderen
Endstellung des Einstoßschiebers 4 befindet sich das vordere Ende desselben im Bereich der Zuführungsöffnung
5 und bewirkt dadurch einen Abschluß derselben, wodurch ein Luftzutritt bzw. ein Abgasaustritt und ein
Zurückschlaycn der Flamme in den Bunker verhindert
wird. Zur Führung des Einstoßschiebers 4 sind außerhalb des Troges Lagerschilder 9, 10 vorgesehen,
die verhindern, daß der Einstoßschieber 4 vom Boden des Troges 2 abgehoben wird. Die Lagerschilder sind
hierbei mit Gleitbüchsen aus einem geeigneten, selbstschmierenden Lagermetall oder Kunststoff versehen
und das vordere, ofenseitige Lagerschild 9 weist noch zusätzlich einen Schmutzabstreifer 11 auf, um eine
Verunreinigung dieses Lagers durch an der Oberfläche des zylindrischen Einstoßschiebers 4 festhaftenden
Schmutz zu vermeiden.
Beim Zurückziehen des Einstoßschiebers 4 im Trog 2 wird praktisch das gesamte Trogvolumen freigegeben,
so daß der Müll aus dem Aufnahmebunker 1 in den Trog 2 rutschen kann. Häufig wird jedoch eine vollkommene
Anfüllung des Troges 2 durch eine Brückenbildung des Mülls im Bunder 1 verhindert, welche ein weiteres
Nachgleiten des Mülls nicht zuläßt. Um diesen Nachteil zu vermeiden sind im unteren Teil der als Schrägwnnde
12, 13, 14 ausgebildeten Bunkerwände Nachstoßschieber 15, 16 vorgesehen. Jeder dieser Nachstoßschieber
weist zwei Arbeitsflächen 17, 18 auf, die auf zwei benachbarten, durch eine Veirschneidungslinie getrennten
Schrägflächen 12, 13 bzw. 13, 14 gleiten, wobei die Führung der Nachstoßschieber 15, 16 entlang dieser
Verschneidungslinie erfolgt. Die Verschiebung der Nachstoßschieber 15, 16 in Richtung der Verschneidungslinien
erfolgt durch Schubstangen 19,
Die beiden Schieber 15, 1(5 werden zwangsläufig so betätigt, daß, wenn der eine Schieber abwärts bewegt
wird, der andere der Schieber um ein gleiches Maß aufwärts verschoben wird, wobei die beiden, auf den
Bunkerwänden 12, 13 bzw. 13, 14 aufliegenden Flächen 17, 18 jedes Schiebers einen Großteil dieser schrägen
Bunkerwände im unteren Teil des Bunkers 1 bestreichen, ohne sich jedoch bei der gegensinniget, Bewegung
der Schieber zu berühren.
Wie aus Fig.4 hervorgeht, sind die Kanten der Arbeitsflächen 17, 18 zweckmäßig so abgeschrägt, daß
eine Schneide 20 entsteht, die das Eindringen von Schmutz zwischen den Schrägflächen des Bunkers 1 und
den Arbeitsflächen 17,18 der Schieber 15,16 verhindert.
Die Schieber können mit flachen oder gewölbten Arbeitsflächen ausgestattet und mit verschiedenen
Mitnehmern ausgerüstet sein. Durch die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform mit gewölbten
Arbeitsflächen wird eine selbstversteifende Ausbildung der Schieber geschaffen, was sich als besonders
zweckmäßig erwiesen hat.
Die Schrägflächen 12, 13, 14 des Bunkers 1 sind zweckmäßig im Bereich der Bewegungsbahnen der
Nachstoßschieber 15, 16 von auswechselbaren Verschleißblechen gebildet, die mit den Bunkerwänden
verschraubt oder in anderer Weise verbunden sind.
Dadurch wird eine rasche Auswechselung der abgenutzten Schrägflächen ermöglicht
Wie F i g. 2 zeigt, sind die Schubstangen 19 der beiden Nachstoßschieber 15, 16 mit doppelt wirkenden
Hydraulikzylindern 21, 22 verbunden, wobei die ' schubstangenseitigen Arbeitsräume dieser Hydraulikzylinder
21, 22 durch eine Verbindungsleitung 23 verbunden sind, wogegen dis den Schubstangen
abgewendeten Arbeitsräume der beiden Zylinder 21,22 abwechselnd durch Drucköl beaufschlagt werden.
Dadurch wird eine gegensinnige Bewegung der beiden Nachstoßschieber 15, 16 bewerkstelligt, d. h„ wenn der
eine Schieber sich nach oben bewegt, wird der andere Schieber um den gleichen Betrag nach unten verschoben.
Weiter wird die Bewegung der Nachstoßschieber 15, 16 vorteilhafterweise mit der Bewegung des Einstoßschiebers
4 zwangsläufig derart gekuppelt, daß jeweils beim Zurückziehen des Einstoßschiebers 4 und der
dadurch erfolgten Freigabe des Troges 2 auch die beiden Nachstoßschieber 15, 16 eine zueinander
gegenläufige Bewegung ausführen, wobei eine sich etwa im Bunker bildende Brücke zerstört und zum Einsturz
gebracht und eine Füllung des Troges 2 beim Zurückziehen des Einstoßschiebers 4 mit Sicherheit
gewährleistet wird.
Die Betätigung der Schieber erfolgt in Intervallen, deren Zeitdauer der gewünschten Ofenleistung entsprechend,
beispielsweise durch einen einstellbaren Zeitgeber, eingestellt werden kann. In der Ruhelage befindet
sich der Einstoßschieber 4 in seiner vordersten Lage, wobei die Schneide 7 in die Zuführungsöffnung 5
eingreift und diese gegen den Ofen 3 abschließt. Durch einen von Hand oder automatisch ausgelösten Impuls
bewegt sich der Einstoßschieber 4 mit einer bestimmten, von der Leistung des Antriebsmechanismus abhängigen
Geschwindigkeit nach hinten, wobei gleichzeitig auch die Nachstoßschieber 15, 16 betätigt und eine Füllung
des Troges 2 bewirkt wird. Nach Erreichen des vollen, etwa der Länge des Troges entsprechenden Hubes
bewegt sich der Einstoßschieber sofort wieder nach vorn, wobei eine dem Trogvolumen entsprechende
Müllmenge in den Ofen eingestoßen wird. Damit ist ein Einstoßvorgang beendet und der Einstoßschieber 4
bewirkt wieder einen Abschluß der Zuführungsöffnung 5, so lange, bis durch Auslösen eines neuen Impulses,
z. B. durch einen automatischen Zeitgeber mit wählbarer Impulsfolge, ein neuer Einstoßvorgang beginnt.
Die der Bewegung des Einstoßschiebers 4 entgegenwirkenden Widerstände werden je nach Beschaffenheit
des Mülls verschieden sein und können unter Umständen sehr hohe Werte einnehmen, wenn feste, über das
Lichtraumprofil der Zuführungsöffnung 5 hinausragende Teile durch den Schieber zerkleinert oder abgeschnitten
werden müssen. Es ist daher zweckmäßig der Bewegungsmechanismus des Einstoßschiebers, der
beispielsweise von einem hydraulich betätigbaren Zylinder gebildet ist, so ausgelegt, daß sich Druck und
Fördermenge automatisch an die Kolbenwiderstände anpassen oder daß bei Erreichen eines bestimmten
Druckes von einem Niederdrückten der Pumpenanlage mit großer Förderleistung auf einen Hochdruckteil mit
geringer Förderleistung automatisch umgeschaltet wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Beschickungsvorrichtung für Müllveraschungsanlagen
mit Drehofenfeuerung, bei welcher der Müll einer die Eintragung in den Verbrennungsraum des
Ofens bewirkenden Einstoßvorrichtung an einem Aufnahmebunker mit gegen die Einstoßvorrichtung
geneigten ebenen Schrägflächen, auf welchen Nachstoßschieber geführt sind, zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Nachstoßschieber (15, 16) zwei Arbeitsflächen (17, 18)
aufweist, die auf zwei benachbarten, durch eine Verschneidungslinie getrennten ebenen Schrägflächen
(12, 13 bzw. 13, 14) gleiten, wobei der Nac&stoßschieber (15,16) entlang dieser Verschneidungslinie
geführt ist
2. Vorrichtung nach Anspruch J, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Bahnen zweier benachbarter Nachstoßschieber (15, 16) überlappen und die
Nachstoßschieber (15, 16) zu gegenläufiger Bewegung gekuppelt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachstoßschieber (15, 16)
an den ebenen Schrägflächen (12, 13, 14) hohl aufliegen und mit ebenen Kanten (17) nach Art von
Schabern an den Schrägflächen (12,13,14) anliegen.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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AT57970 | 1970-01-21 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2101171A1 DE2101171A1 (de) | 1971-07-29 |
DE2101171B2 DE2101171B2 (de) | 1975-10-30 |
DE2101171C3 true DE2101171C3 (de) | 1976-08-12 |
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